Bericht von Bernhard

29. März 2006


 

3 Tage nach meiner Rückkehr aus dem Donaudelta schickt mich Aurelia erneut auf Tour.

In meiner Abwesenheit haben ein paar Kranke angerufen, aus verschiedenen Städten Rumäniens.

Die auf eine Linie zu bringen, das heißt, auf eine Route, ist etwas Organisation, aber wenn das einmal steht, ist es keine Hexerei mehr.

Diesmal begann ich in Ludus, einer kleinen Stadt, 50 km von der Stadt Medias, welche ziemlich in der Mitte Rumäniens liegt.

Dort in Ludus wohnt Maria, eine Frau, der sie die komplette Schilddrüse herausgeschnitten haben, weil sie Schildrüsenkrebs hatte. Nach der Operation haben sich die Metastasen weiter im Körper ausgebreitet und sie bekam eine Unmenge von Tabletten und Therapien verordnet, die den Effekt hatte, daß sie nur mehr verschwommen sah, ständig erbrechen mußte und meinte, daß nun ihr Ende gekommen sei.

Als es schon ganz schlimm war, betete sie inbrünstig zu Jesus und bat, entweder sterben zu dürfen oder Erleichterung zu bekommen.

Zwei Tage späer erhielt sie den Anruf von einer Frau, die ihr riet, nahe Arad zu uns zu kommen, was Maria zwar tat, aber gleich wieder, auf Grund ihres falschen Pflichtbewußtseins, abreisen wollte, nachdem sie ihre “Medikamente“, also die SHM bekam.

Ich bestand aber darauf, daß sie mindestens 3 Tage bleibt, da ich ihr in diesen 3 Tagen die Hand auflegen wollte.

Schlafen konnte sie bei der Frau, die ihr geraten hatte, zu uns zu kommen.

Als Maria das erste Mal zu uns kam, hatte sie einen harten, aufgeblähten Bauch, aufgedunsene Füße und konnte sich kaum die Schuhe selbst ausziehen.


 

Ich riet ihr, alle Medikamente nicht mehr zu nehmen, sondern nur mehr jenes eine, welches das Hormaon für die entfernte Schilddrüse ersetzt.

Maria machte rasch Fortschritte – sie nimmt seitdem keine Medikamente mehr, strahlt Kraft und Ruhe aus und fühlt sich wunderbar.

Diese Veränderung haben ihre Nachbarn in Ludus gesehen und nun wollten auch sie Heilung von ihren Krankheiten.

Das war einmal der eine Grund, wieder auf die Reise zu gehen.

Ein weiterer Grund war Adi, ein 21-jhriger Bursche in der Nähe dort mit Muskelschwund, der mit seinen Händen nichts mehr machen kann, selbst zum Klogehen braucht er die Hilfe seiner Mutter.


 

Bild: Haus mit Landwirtschaft


 


 

Bild: Dorfstraße


 


 

Ein weiterer Stop war in Brasov geplant, wo ich schon vor 3 Wochen bei einer Kranken war, welcher ein Fuß abgenommen worden war und deren Nieren versagten. Sie hat nun „Urin wie Gold“, sagt ihre Tochter und das ist natürlich eine gute Reklame....:-)

So wartete dort eine andere mit einer chronischen Nierenentzündung, sie hat oft fürchterliche Schmerzen und hoches Fieber. Sie hatte zwar schon SHM von uns, doch was ich in Brasov wollte, war, daß ich einen Schritt mit ihnen weitergehe und auch das Hände auflegen anwende.

Dann war dort noch Christina, eine Frau, welche SHM für einen Kranken in Japan wollte, der an Magenkrebs leidet. Christina studiert Japanisch und fährt wahrscheinlich in einem Monat wieder dorthin.

Das waren so meine geplanten Stützpunkte – daraus geworden ist wieder eine wunderbare Reise mit einer Menge Kranken und wunderbaren Begegnungen.


 

Aus einem Dorf, erreichbar nur mit guten Nerven und sehr viel Gottvertrauen, war einmal eine Frau zu Maria gekommen, denn sie hatte eben wiederum von einer anderen Frau gehört, daß in Ludus jemand an Krabs erkrankt war, nach Arad gefahren ist zu jemanden und dann gesund wieder nach Hause gekommen ist.

Für die Frau ist so eine Reise eine 2-Tages-Reise, obwol es vielleicht nur eine Distanz von 40 km ist.

Will jemand aus diesem Dorf nach Tirgu Mures ins Spital, so muß er alleine für die Fahrt 800.000 Lei aufbringen. Das ist ca. 23 € und oft mehr, als jemand Pension im Monat hat.
 

Diese Frau hat 4 Kinder im Alter von so um die 40, welche alle in der Stadt wohnen und an Krebs erkrankt sind. Zumindest sagt das ihre Mutter.
 

Auf der Rückfahrt von Adi wollte Maria bei eben dieser Mutter vorbeischauen und so sind wir in dieses verlassene Dorf gekommen.

Eigentlich wollte ich schon aufgeben bei diesen Straßen, aber gerade dann habe ich in solchen Situationen eine Ahnung, daß da doch noch etwas passiert und so bin ich auch diesmal weiter bis ans Ende. Das Ende, das ist immer dann, wenn man schon auf der Bremse steht und das Auto immer noch quer wegrutscht, weil der Untergrund so weich ist.


 

Bild: Landstraße


 


 

Ich habe dann den Bus stehengelassen und wir sind zu Fuß weiter zu einem Haus, wo wir Anutza antrafen, welche uns dann so 500 m zu jener Frau mit den 4 kranken Kindern brachte.

Auf den Weg dorthin erzählte sie uns, daß sie von einer Frau aus Ludus gehört hätte, welche Krebs hatte, zu jemanden nach Arad gefahren sei und von dort wieder gesund zurückgekommen sei.

Es ist ein sonderbares Gefühl, wenn man am Ende der Welt solche Geschichten, die einen betreffen, von wildfremden Leuten hört, aber auf der anderen Seite hatte ich doch eine Freude, daß diese Kunde bis in diesen abgeschiedenen Winkel der Erde gekommen ist und Maria eröffnete ihr dann, daß sie selbst diese Frau mit dem Krabs sei und ich jener aus Arad.

Die Freude war riesig und Maria wurde umarmt und geküsst, bei mir trauten sie sich nicht da sie zuviel Respekt hatte, denn in einem anderen Ort zum Beispiel geht die Geschte rum, daß mir Jesus persönlich begegnet sei und mir aufgetragen hätte, Kranke zu heilen, was natürlich kompletter Blödsinn ist.


 

Bild: weit verstreut sind die Häuser


 

Bild: ,,,, zu Fuß geht´s immer


 


 

Es wurden dann sogleich eine Menge Kranke zusammengebracht, doch ich hatte keine Lust, denselben Auflauf wie im Donaudelta zu haben und so befaßte ich mich nur mit 5 oder 6 Leute auf die Schnelle, versprach aber, in ca. 1 Woche bis 10 Tagen wieder zu kommen.

Unter den Kranken war auch ein Mann mit Leukämie, zumindest war das die Information die ich bekam.

Tatsache war, daß er schon sehr schwach war, gelb im Gesicht und Morphin gespritzt bekam.

Allerdings hatte er noch nicht den Geruch, den man oft wahrnimmt, wenn eine Person schon dem Tod nahe ist.

Zu ihm kam ich direkt in sein Haus, denn er war zu schwach, um aufzustehen. Ich legte ihm die Hände auf, zeigte seiner Frau, wie sie ihn mit Mbö behandeln soll und gab ihm eine Portion Salz sowie den Auftrag, jeden Tag 3 x Laktose zu nehmen

Das war Donnerstag.
 

Ich wurde dann noch in mehrere Häuser geführt, wo auch Kranke waren und behandelt werden wollten allerdings hielt ich mich kurz und machte auch dort nur maximal 3 – 4 Kranke.
 

Dann fuhren wir wieder zurück nach Ludus, Maria neben mir voll Angst, daß wir nun irgendwo im Dreck hängenbleiben und in dieser Abgeschiedenheit übernachten müßten.

Hinten hatte ich einen Frau, die mir rumänische Jesus-Lieder mit ihrer kräftigen Stimme ins Ohr sang, währenddem ich mich von einem Schlag- oder Schlammloch zum nächsten kämpfte, also genau wieder eine jener Situationen, wo man in einem nervlichen Ausnahmezustand ist und das, tapfer wie man ist, nicht zeigt.......:-).
 

Bild: 2 Rosen


 


 

In Ludus machte ich noch Behandlung bis 1 Uhr früh, dann ging ich ins Bett und am nächsten Tag fuhren wir zu einigen Kranken im Landkreis Bistrita. Dort war es aber relativ ruhig, auch habe ich dort schon jemanden wo ich SHM lassen kann und der sie dann weiterverteilt an die Leute, die auch wissen, wie sie anzuwenden sind.

Es sind arme einfache Leute dort, die sich mit etwas Ackerbbau und eventuell einer Kuh oder zwei über Wasser halten.

Sie arbeiten sehr viel, oft von 5 Uhr in der Früh bsi 10 Uhr am Abend und haben kaum Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.


 

Von dort kamen wir dann relativ früh wieder zurück nach Ludus, sodaß ich bald ins Bett kam, was auch gut war, denn am nächsten Tag fuhr ich schon um 5 los nach Brasov, wo ich dann so um 10 ankam. Die Entfernung ist ca 250 km.

Plan war, Dorina und Christina die Hände aufzulegen, die Heilmittel für den Japaner zu erklären und dann noch am Samstag nach Arad zu kommen.

Tatsache aber war, daß ich bis 1 Uhr in der Nacht Leute behandelt und über die SHM gesprochen habe.

Und das alles in 3 verschiedenen Wohnungen – kurz dazwischen war ich eingeladen in eine Pizzaria, wo ich – ich habe von meiner letzten Fleischvergiftung gelernt - eine Pizza vegetariana bestellt habe.

Schön war, daß ich überall offen reden konnte, als nichts verschleiern mußte, es war auch eine Ärztin dabei plus eine Apothekerin, also genau das, was ich mir seit Isaccea gewünscht habe. Vieleicht ergibt sich daraus weiteres.

Sie sind sehr auf Jesus ausgerichtet, allerdings auch noch sehr umsponnen von göttlicher Kraft aus irgendwo aus dem Universum oder was weiß ich, aber das ist alles kein Problem und hoffentlich einfach zu richten.

Eine Bereicherung war auch Anton. Ein rumänischer Ungar, der mehr Akzent als ich hat und welcher in Mircurea Ciuc seine Bleibe hat.

Er ist Einsiedler und ich kenne seine Stätte, ich war enmal in den 90er Jahren dort und hörte eine Geschichet über einen Mönsch, der vom Lieben Gott direkt mit einem Blitz von der Erde geholt wurde.

Nun, das ist etwas Legende, denn genau dieser Anton ist jener Mann, der vom Blitz getroffen wurde. Er ist Einsiedler, aber kein Mönch und er wurde auch nicht in den Himmel geholt, sondern muß weiter auf der Erde dienen.

Anton hat eine ruhige tiefe Austrahlung, ist ein Jahr jünger als ich und ich sagte immer “He, Kollega“ zu ihm, so wie Gastarbeiter auf der Baustelle, denn irgendwie sind wir das ja auch.


 

Er sah, wie ich „meine Arbeit“ verrichte ........... Kranke berate und behandle und dabei rumfahre.

Er macht das auch, nur, daß die Leute zu ihm kommen. Ehrfürchtig. Denn er ist ja der direkte Draht zu Gott, er als Einsiedler.

Interessant ist auch die Geschichte, daß Mircurea Ciuc dieselbe Postleitzahl hat wie der Ort, wo ich aufgwachsen bin.


 

Nach dem Essen habe ich noch 3 Leute behandelt, um halb 2 in der Früh bin ich ins Bett gekommen und um 5 Uhr wieder aufgestanden und habe die Heimreise nach Arad angetreten, vorher betend um Schutz vor feindlichem Polizeiradar, was immer funktioniert.

Das Radar – aber auch der Schutz.

Natürlich muß man sich an Vorschriften halten, keine Frage, aber bei diesen Straßen ist man oft froh, wenn man die verlorene Zeit bei den Schlaglöchern wieder irgendwie hereinholen kann.

Natürlch heißt das nicht, so wie diese Typen mit den Goldketten um den Hals, mit 120 durch die Ortschaft zu donnern.

Aber, es gibt Ortschaften, die sind 7 km lang und haben eine einzige Dorfstraße. Und, oft ist es so, daß so eine Ortschaft gleich hinter der anderen liegt. Also hat man da immer etwas mehr als 50 drauf.

Humanitäre Hilfe, darunter fallen auch die Radargeräte der Polizei, keine Frage, aber irgendwie muß man einen Mittelweg finden.

Und da ist es halt gut, wenn man den Schutz von oben hat. Das ist letztens soweit gegangen, daß mich bei der Ortseinfahrt jemand frech überholt und dann abgebremst hat, etwas, was mich in Wut bringt.

Doch ein so 3oo m weiter stand das Polizeiauto mit dem Radar.

So geht das ...................


 

.............. es ist Tag geworden.


 

Bild: Karpaten (bei Fagaras) im Morgennebel


 

Bernhard

Ergänzung am 3.4.2006:

Was ich hier verstärkt spüre und erfahre, ist, daß ich weniger km umsonst fahre, das heißt, die Punkte, die Orte, wo ich hingeführt werde, passen exakt.

Es ist ein Wunsch im Herzen, ins Donaudelta zu dieser Frau zu fahren. alles vorher passiert so, daß es dann wirklich der beste Zeitpunkt ist, wann ich dann wirklich fahren kann.

Selbst die Personen, die ich vorher noch treffe, haben eine Verbindung zu dieser Fahrt nach Isaccea.

Nun dasselbe wieder in Ludus. Ohne daß ich vorher jedes Detail weiß, ereignet sich wahnsinnig viel und punktgenau und weiß schon vorher, daß sich, auch wenn man es nicht sofort bemerkt, auch mit den jeweiligen Kranken was zum Positiven hin ändert.

Das Händeauflegen wird immer intensiver und effizienter, trotzdem aber sind die SHM die Hauptaufgabe.

Ab 7. April sind wir wieder in diesem Dorf, ich gehe davon aus, daß wir dann ca. 50 Kranke behandeln werden. Erfahren es auch Leute aus den Nachbardörfern, so kann die Zahl auch auf 150 - 200 steigen, wovon nicht alle seriös sind, das muß ich auch dazu sagen.

Viele kommen dann aus Neugierde und mit Wehwehchen, wie  "mein Kind hat keinen Appetit" (.weil´s zuviel Süßigkeiten futtert und verwöhnt ist), die mich dann nicht interessieren.

Was ich auch weiß, ist, das dies nun der Anfang ist. Inzwischen will eine Arztin, daß wir auch in einen Ort südlich der Karpaten kommen. Und eine Apothekerin, daß wir in den Norden Rumäniens kommen.

Es tut sich also was und es ist mir auch recht so, denn .

 gestern habe ich mit einer Frau aus jenem abgeschiedenem Dorf telephoniert, um ihr genau zu sagen, wann wir nun wieder kommen.

Sie hat mir gesagt, daß jener Mann mit der Leukämie seit Donnerstag kein Morphin mehr genommen hat und auch schon einmal aus den Haus gegangen sei.

Natürlich ist der nicht geheilt, aber auf alle Fälle schon in einem sehr viel besseren Zustand als früher und ich wünsche ihm, daß er es bis zu einer kompletten Heilung schafft.


www.sonnenheilmittel.de
Hilfe für Kranke ohne Hilfe
 

www.biofarmland.com

Die andere Landwirtschaft

we feed the world
http://www.we-feed-the-world.at
..............Pflichtfilm

Fahren mit Salatöl
www.fat-to-fuel.de/body_index.html
www.fmso.de