Donnerstag, 26. Mai 2005
Der Blick des liebenden Vaters
Mein Kind, du kommst von der Arbeit, müde und noch vollgesogen mit diesen weltlichen Gedanken, die dir noch anhängen und die du nun an Mich abgibst. Nichts Weltliches soll an euch klebenbleiben, und wo ihr auch gehet und stehet, könnet ihr alles zu Mir, an das euch liebende Vaterherz heimbringen. Ja, Meine Kindlein, arbeitet, arbeitet, denn auch Ich habe so viele Jahre hart arbeiten müssen, und nicht anders kann der Reinigungsprozeß in euch vonstatten gehen, denn die Meinen sollen keine trägen, sich im Nichtstun gütlich dünkende Menschen sein, die die ganze Zeit für sich selbst nutzen können und dann glauben, diese Zeit sei ihnen von Mir geschenkt, damit sie geistig arbeiten können. Doch das ist noch ein Trugschluß, Meine Kindlein, denn die Erfüllung in der Liebe, sie geschieht durch die Arbeit! Wie soll Meine Liebe zu jenen Kindlein gelangen, welche zu allererst auf die Demut der arbeitenden Hände schauen und die mit Belehrungen noch gar nichts anfangen können? Bei solchen Kindlein müsset ihr erst Vertrauen schaffen, und dazu diene euch der erwählte Beruf oder auch jede andere - auch körperliche - Arbeit.
Bedenket, daß alles, was ihr körperlich verrichtet, nun ebenfalls in Mein Liebesreich hineingezogen wird, und daß jeder von euch wie ein kleiner Schwamm wirkt, der all diese Ideen und Gedanken aus seiner Umgebung zu sich heranzieht, sie aufnimmt und - wenn er dieses nicht rechtzeitig an mich weitergeben würde, durch diese dadurch geschehene große Geistesansammlung ständig unter Feuchtigkeit stünde und innerlich zu faulen anfinge. Darum sollt ihr auch in einem Arbeitsprozeß alles zu Mir führen und auch jene Kindlein, die nicht wie solch ein Schwamm wirken, sondern genau andersherum alle Gedanken und Ideen an sich abprallen lassen, weil sie noch mehr ein verschlossenes Herz haben. Auch sie müssen durch diesen Arbeitsprozeß erst wieder die Schule der Demut erleben, damit sie das Herz der Menschen erreichen und auch für sie erreichbar sind. Gerade die Meinen sollen nicht durch ein bequemes und träges Leben glänzen und dann - von Schuldgefühlen geplagt - meinen, ihre Vorträge, ihre geistige Arbeit, ihre kirchlichen Tätigkeiten oder Ähnliches würden ausreichen, um in Meinem Reiche der Nächstenliebe bestehen zu können.
Oh, ihr Meine kleinen, wunderbaren und süßen Geschöpfe! Ich habe sehr wohl gesehen eure Versuche, euer Wirken, nun vermehrt im geistigen Reiche Tritt zu fassen und habe dort sehr Erfreuliches unter Meinen kleinen Kindlein gesehen, so daß Ich wie ein „stolzer Vater“ Meine kleinsten und liebsten Geschöpfe gar herzlich anschaue und mit heißem liebesehnendem Verlangen umarmen möchte. Hin und wieder spüret ihr diese Meine innigste Liebe. Darum, Kindlein, trauet euch und arbeitet weiter an eurem Ort, an eurem Platz und wirket durch Mich und seid Meine kleinen Auffangbehälter für das Geistige und reinigt diese Vorstellungen der euch umgebenden Mitmenschen, eurer Geschwister, eurer Brüder und Schwestern. Nicht eines Meiner sich als Nachfolger betrachtenden Kindlein, nicht eines soll untätig zu Hause herumsitzen und sich dann als Rechtfertigung ein selbstgewähltes Amt heraussuchen, mit dem er seine Geschwister bearbeitet, anstatt an sich selbst zu arbeiten. Diese Gefahr, Meine Kindlein, bestand all die Jahrhunderte, wo die Menschen im Wort und im Namen auf Mich hingewiesen haben und meinen, dieses ihr Handeln sei vor Mir legitimiert, obwohl Ich - ihr Meister, auf den sie sich berufen, ja doch niemals solch einen Lebenswandel nötig hatte.
Ihr glaubt schon, Meine kleinen Kindlein, einige von euch, all die Worte, die ihr selbst empfanget von Mir, seien schon rein und klar. Doch das ist nicht der Fall! Ich sagte dies u.a. auch damals zu Johanne Ladner und wies Mein Kind seinerzeit darauf hin, daß ihr ja noch alle euch in diesem Übungsprozeß befindet. Der ein oder andere mag da schon ein großes Stück Weges vorangeschritten sein, doch viele unter euch haben da noch zu tun, um Schritt zu halten – ja, auch du, Mein Schreiber. Ja, arbeitet vor allem an euch, Meine Kindlein, bevor ihr daran gehet, andere zu bearbeiten und du, Mein Kind, hast auch heute wieder erfahren, wie wunderbar sich alles fügt, wenn deine Seele voller Sehnsucht nach Mir ruft und dann merkt, daß Ich doch bei dir bin und dies sogar bei diesen weltlichen Projekten der Arbeit geschieht, und so ist alles gesegnet, was deine Hände berühren, was deine Augen schauen und was dein Mund bespricht. Ja, Mein Kind, nicht zitternde Hände noch kalte Füße sollst du haben, sondern hurtig und fleißig und stets aufs neue wird dir jeder Tag auch in dieser Welt ein Tag in Meiner Liebe und in Meiner Arbeit sein. Nur im Prozeß der ständigen Auseinandersetzung mit der Welt, mit den Menschen, in den Situationen könnet ihr ausreifen und nicht in stillen Klausuren noch in geheimen Tagungen oder in einer Vereinigung, die sich wie eine Sekte abschottet. Die Meinen sind im täglichen Alltagsleben mit Mir erfolgreich und werden von außen nicht erkannt - und das, Meine liebsten, kleinsten und wunderbaren Kindlein, ist die Süße eurer Liebe, eures Vertrauens, die Mir gleichsam Honig in Mein Herz träufelt und eine Träne der Barmherzigkeit aus Meinem Antlitz entlockt. Wo sie hinfällt, Meine Kindlein, dort ist von euch ein Same der Liebe gelegt worden, und er wird keimen, wird wachsen und gedeihen, durch eurer Hände Arbeit vorbereitet.
Ja, Ich betrachte euch in diesen Bemühungen, wo ihr ganz zu Anfang stehet und schaue auch auf Meine Kinderchen, die oft noch voller Elan im Worte herumblähen und gar nicht zu Ende kommen können vor lauter Wortgeschwall und Pläneschmieden. Oh Kindlein, wie wunderbar ist es für Mich, euren Vater, euch bei diesen Versuchen zu erleben, und doch muß Ich aus Meiner Liebe heraus alles so gestalten, daß euch diese Luftschlösser nicht zum Gerichte werden. Lasset Mich in euch planen, liebe Kindlein, lasset Mich in euch handeln, lasset Mich in euch ausführen, lasset Mich sprechen, wirken, schaffen. Das ist die wahre Nachfolge! Ja, Ich werde einige Jahre auf diese Weise zu euch sprechen, aber nur für diejenigen, welche noch vorbereitet werden müssen, um Mich Selbst im Herzen so zu empfangen. Aber nicht alle Meine Wortkinder werden in dieser Breite, in dieser Erreichbarkeit für andere tätig sein, sondern sie sollen in kleinen und kleinsten Kreisen still und unerkannt wirken. Es ist Mein heiliger Geist, der euch alle verbindet, und dieser Mein Geist möchte nun in euch eine Klärung auch von all diesen Trübungen, die ihr mit euch herumtraget und welche euch Mein Wort nicht rein und klar durchkommen lassen. So ihr als Meine kleinen Liebesschwämme noch gar die giftigen Substanzen der gefallenen Schöpfung in euch berget und sie festhaltet, so wird Mein Liebeswort in euch abgeändert, wird leicht gewandelt, wird nicht so rein nach außen strömen, wie Ich dies möchte und wird von eurer Seele, von eurem Eigenguten benutzt, um das Ego wieder aufzubauen. So blähen diese Reste von Eigengutem und -schaffen nach einer geraumen Zeit völlig falsche Verhältnisse in solch einen Mich liebenden Menschen, so daß das geistige Haus, in dem Ich doch leben möchte, nur wieder vom Gegner bewohnt werden kann.
Das soll euch nicht geschehen, Kindlein, das darf euch nicht geschehen! Sehet: Ihr stehet nun selbst an dieser luziferischen Schwelle, wo ihr Geduld üben müsset, wo ihr lernet, Mich in euch machen zu lassen, wo ihr Mir vor allem vertraut und wo ihr nicht mehr nach Anerkennung auch eurer Freunde heischet, sondern nur noch strebt, euch danach sehnt, daß ihr Mich in euch leben lasset, daß ihr Mich lebt, Meine Kindlein.
So arbeite, wer die Möglichkeit dazu hat, denn diese Arbeit segne Ich euch allezeit, und wer diese Möglichkeit nicht hat - aufgrund gewisser Beschränkung seitens des Alters oder körperlicher Gebrechen, der wird von Mir nun eine neue Aufgabe erhalten und in Meinem Reiche geistig tätig sein. Achtet auf die Schlinge Luzifers, der euch darin bestärkt, daß alles, was euch an Gedanken und Worten zufließt, schon aus Mir sei. Doch so ist es nicht, Meine lieben Kindlein! Ich weise immer wieder auf die Notwendigkeit des Absterbeprozesses hin, und wer sich aus diesem Prozeß ausklinkt, wer dort aussteigt, wer dort auch nur stehenbleibt, der wird Mich nicht mehr reinsten Herzens empfangen oder verstehen können. Und all die geistigen Gaben, die für euch bereitliegen und die nun einige von euch in Anspruch genommen haben, haben immer mit der Fähigkeit des Loslassens von sich selbst zu tun. Anders geht es nicht, Meine Kindlein, anders geht es nicht! Und so betrachte Ich euch weiter mit dem Blick des euch liebenden Vaters - und höret: Ständig bin Ich an eurer Seite und gebe euch ein, worauf ihr achten sollet. So überlasset euch dieser Vorstellung ganz und nehmet offenen Herzens an, daß Ich überall [da], wo ihr seid, euch hilfreich zur Seite stehe, so wie du, Mein lieber Sohn, es heute auf deiner Arbeit erfahren hast.
Amen. Euer Vater Jesus, - Amen.