07.03.2005 Montag
Nr.: 116
Das innere Gebet als Löse von sich selbst
So vernehmt Meine Worte: Euch ist es gegeben, sich dem Leben dieser Welt zu entziehen, aber der Welt ist es nicht gegeben, euch ziehen zu lassen, da ihr seit der Geburt euch dieser Welt teilhaftig gemacht habet. Der Weg daraus, ist Mein Weg des Kreuzes und der Vernichtung dieses sich der Welt hingegeben habenden Wesens. Während der Weltmensch Angst hat vor dem Tod und diesen als die tatsächliche Vernichtung seines Ich´s betrachtet, so hat Mein Kreuzträger eine gewisse innere Freude dabei, die ihn auf diesen Weg hält, denn er weiß ja, daß Ich dadurch in ihm erstehe. Aber auch dieses Gefühl der anfänglichen Freude wird weichen und im Bestreben sein Ich völlig in Ruhe zu halten, wird er alles tun wollen, um die Aufblähung von sich selbst zu vermeiden und wird es hinnehmen, wenn Ich ihn in die verschiedensten Situationen des Lebens stelle, aus welchen er lernt, von sich und seinen rein weltlichen Vorstellungen zu lassen. Er wird den Ekel vor der Welt an sich selbst spüren und doch vor Liebe willens sein, diese Welt der anderen zuliebe zu tragen, denn das war und ist sein Auftrag.
Das anfängliche Unverständnis Meiner Kinder dieser Welt gegenüber war im Laufe der Zeit einer gewissen Vertrautheit gewichen und es konnte sich ein Arrangement zwischen der Herkunft ihrer Seelen und dem irdischen Zustand bilden, doch mit zunehmender Erkenntnis Meines Wesens wird der anfängliche Zustand diesmal jedoch im vollen Bewußtsein erreicht und so werden diese Vereinbarungen mit der Welt dann als das erkannt, was sie dem Wesen nach sind und deshalb wieder gelöst. Sie sind das Gefallene selbst, das weiterhin auf sein Recht der Verweigerung Mir gegenüber beharrt. Es ist das aus der Welt Angenommene und dem eigenen Seelenkleid angelagerte hochmütig Verwirrte, ist jenes, was das im Anfang reine Ich wie ein Kokon umhüllte, aus welchen es sodann einen Teil der Nahrung in geistiger und natürlicher Hinsicht bezog. Für viele wurde dieser Kokon so massiv, daß er dabei das eigene Ich erdrückt und der Geist sich darin nicht mehr entfalten kann.
Auf diesem Weg der Rückkehr an Mein Herz wird dieser Kokon aufreißen, werden sich die Flügel des Geistes entwickeln und die anfängliche Menschenlarve wird umgewandelt und sich im neuen Geist in den Himmel erheben. Ist der Mensch soweit geläutert, daß er in sich begreift dieses doch so leere geistlose Stadium, so wird er alles unternehmen, um sich von sich selbst zu befreien. Es stehen Helfer bereit, den Menschen vor sich selbst zu schützen und ihn aus diesem Materiekleid zu locken, aber es sind auch genügend Anreize vorhanden, um den Menschen noch weiter in das Verderben der Materie hineinzuziehen. Handelt es sich darum, nun alle Verbindungen mit der Welt zu lösen, so wird sodann auch sämtliche Verachtung seitens der Welt diejenigen treffen, die sich darin nicht beirren lassen und auch das ist das Kennzeichen des Kreuzweges, daß sie selbst von der so beachtenswerten Nächstenliebe lassen, soweit sie aus dem eigenen Guten stammt.
Vorher mochte das noch angehen, diese Nächstenliebe und den Ruhm und das Ansehen der Welt zu genießen, aber nun, wo es der Absterbeprozeß der sich in Welt gewandelten und umhüllten Seele ist, wo es sich um die Ablöse und Heraustrennung aus diesem Kokon des Todes handelt, kann dies nur durch den mystischen Tod der Seele geschehen, damit sie, ohne den tatsächlich körperlichen Tod als Mensch zu erleiden, durch den vorweggenommenen seelischen Tod noch jenes ewige Leben erhält. Für solch einen Menschen bin Ich auch körperlich gestorben, damit er das ewige Leben seiner Seele erhält und so ist dieser körperliche Tod des Menschen nicht mehr nötig, wenn er vorher durch den Weg der Verachtung in dieser Vernichtigung dem mystischen Tod der Seele stirbt. Der dann eines Tages eintretende Tod hat keine Gewalt mehr über ihn und so ist es denn auch kein Tod mehr, sondern ist einfach nur das Verwandeln der körperlichen Hülle, ist im Prinzip die fleischliche Auferstehung, ist jenes ewige Leben, von welchem alle die Weltgroßen aller Zeiten träumen und vor allem auch heutzutage nachjagen
Wer aus dem Reich des Todes zum neuen Leben erweckt wird, der wird schon auf Erden den Himmel leben, denn er lebt ja schon im Geistigen Schöpfungsmenschen und ist sich all jener bewußt, die sich gleich ihm darin befinden. Er hat die Beziehung zu seinen Nächsten auch seiner Herkunft nach aufgenommen, wieder aufgenommen, ist sich den Kräften des Himmels bewußt, die sich diesmal in ihm bewegen, ist von Mir selbst mit all jenen verbunden, die sich in ihm befinden und lebt allerdings kein äußeres Leben, sondern diesmal ganz bewußt von innen heraus und nicht wie vormals, von außen nach innen und alle Versprechen, die Ich euch auf Erden gab, in den Werken der Offenbarungen verzeichnet, sind dann wahr geworden. Wenn sich der Himmel in euch entfaltet, dann wird eure alte Erde geküßt und durch diesen Liebeskuß entsteht eine neue Schöpfung, entsteht der Geistige Schöpfungsmensch, allerdings nur, so ihr den Prozeß des Absterbens voranschreitet und zum Abschluß bringt.
Ich bin der Lebensträger sämtlicher Welten, der inneren als auch der äußeren und deshalb befindet ihr euch, wenn ihr in Meiner Gegenwart lebt, schon im Schnittpunkt der Liebe, im Zentrum Meiner Liebe und von dort aus gibt es weder Zeit noch Raum, sondern gibt es nur den Zustand der seligsten Liebe, gibt es diese Allverbundenheit zwischen euch und Mir und das ist dann die Mystische Hochzeit, welche dem mystischen Tod sogleich folgt. Der Weg dazu, der euch vom Tod in das ewige Leben befördert, ist allein abhängig von der Fähigkeit von sich selbst zu lassen, um sich mit Mir zu verbinden. Beachtet dabei vor allem das innere Gebet, welches diesen Zustand des von sich selbst Loslassens bezeichnet. Sämtliche Lippengebete und auch all das andere Beten und Bitten sind nur äußere Gewohnheiten und haben nicht diese Kraft der Durchdringung. Nur das innere Gebet allein vermag in euch den Prozeß des Schweigens in Gang zu setzen, um sodann in der Stille vor euch selbst zu sein. Darum sollten die inneren Dialoge auch stillstehen, damit Mein Geist sich in euch ergießen kann.
Das wahre Herzensgebet ist jenes, wo Ich zu euch spreche und euch alles lehre, weil Ich nur so euch das alles geben kann, was ihr so dringend bedürfet. Ihr erhaltet es aus dem Herzen heraus, von Mir, denn Ich selbst werde es euch geben. Das allein ist das Geben aus dem Herzen und darum sagte Ich euch durch Meinen damaligen Schreibknecht Lorber, daß ihr in der Stille auch keine Gebete führen sollt, denn Ich allein bin der Geber, aber nicht ihr. Ihr erst später durch Mich allein, aber vorerst müsset ihr in diesen Zustand versetzt werden. Dieses so von Mir verstandene Herzensgebet ist ja ein Vorgeschmack eures Todes, ist ja die Vorbereitung zum Absterben und so ihr es ernstlich in eurem Herzen erfasset, was da alles von abhängt und nachfolgt, so ist euch auch verständlich, warum ihr da noch soviele Probleme mit diesem Zustand der Stille habt. Nur wer es vermag zu sterben, indem er von sich selbst abläßt, welcher Prozeß ebenfalls von dem Maß der Vergebung und der Geduld abhängt, der wird Mich klar und rein in sich hören und den werde Ich den ganzen Weg des Kreuzes führen, bis Ich selbst in ihm erstehe. Beherzigt dies, und der Erfolg wird nicht unterm Wege bleiben.
Amen. Euer Vater Jesus. Amen.