Titel: Die Empfindungen des Todes 

Datum: 01.03.2005   Dienstag  

Nr.: 112

                   

Die Seele, noch mit dem Fleisch verwachsen, zieht sich mehr und mehr zurück und ihr fühlet euch innerhalb eures eigenen Körpers einsam und nach außen zieht sich diese Einsamkeit ebenfalls hin, denn ihr werdet empfinden, wie ihr euch innerlich auch von den körperlichen Prozessen eurer Nächsten trennt. Alle Beziehungen, die vormals über den Körper gelaufen sind, all diese fleischlichen Genüsse, die Bewunderungen, der Trost und Zuspruch, ja überhaupt alles das, was den Menschen mit den Menschen verbunden hat, wird in euch einschrumpfen, wird verdörren, wird zurückgesetzt werden und sich zu einem letzten Rest von Schlacke zusammenziehen, bis auch dieser durch die Liebe zu Mir ergriffen, in eurer Seele ausgebrannt wird. Stumpf und still bleibt ihr einsam euch gegenüber, wüst und leer ist dieser Zustand ... und dann bin Ich da, dann bin Ich in euch, dann werdet ihr die Kraft Meines Geistes spüren, der euch erfüllt, der euch bewegt und ihr werdet die Bewegung Meines Geistes in euch fühlen und ihr werdet es wissen, daß dies euer Geist ist, daß es der Sohn in euch ist, der sich mit dem Vater verbindet.

 

Die Empfindungen des Todes, die Lostrennung der Seele vom Fleisch ist so auch nach außen sichtbar, denn ihr werdet nicht mehr Freude an irgendeiner Ablenkung haben, nicht mehr am Tier in euch selbst und selbst, wenn die euren euch etwas liebstes schenken, wird es euch nicht berühren, denn ihr seid ja dabei, alles zu lassen, was euch noch mit der Welt verbindet, ihr seid doch dabei, das Tier zu überwinden. Das wird auch eure Umgebung verwirren, dieser Zustand der gewissen Konsequenz des Todes, daß ihr euch da nicht im Sterbeprozeß beirren lasset, denn ihr schaut nun allezeit auf Mich und ihr höret in euch, wie Ich euch ganz vorsichtig ermutige, doch die weiteren Schritte zu wagen bis dahin, wo Ich in der Gestalt des Römers euch das Herz öffne, denn durch diesen Akt der Barmherzigkeit sollten die Qualen beendet werden und doch ist es der Gnadenakt, daß nun Mein Geist euch erfüllt bis das Ich vollständig in euch erstehe.

 

Ja, erkennet in allem, was euch begegnet, dem Kaiphas, dem Herodes, dem Pilatus, und all den anderen Meine Vorsehung und erkennet, ob ihr euch an Meiner statt oder in welchen Meiner Jünger ihr euch findet, ob ihr überhaupt bereit seid, diesen Meinen Weg zu gehen oder ob ihr mehr noch zur Anhängeschar zu rechnen seid, die sich noch Großartiges von Mir versprechen und dann doch enttäuscht werden? Wie enttäuscht war  auch Meine Leibesmutter Maria, war Magdalena, die anderen Frauen, wie wenig haben sie seinerzeit verstehen können und wie wenig werden euch eure Liebsten verstehen, wenn ihr diesen Weg doch auch ihnen zuliebe gehet. Ja, auch der Judas, der euch verrät, der von euch etwas anderes erwartet und auch der Petrus, der euch verrät, ‑ sie werden euch zur Geistigen Wiedergeburt verhelfen und so nehmet alles auf euch und traget es geduldig ohne all diesen Lärm der letzten Tage, all diese Vorwürfe. Werdet ruhig im Tod, denn es reicht, wenn die Menge um euch herum lärmt, all dieses Treiben der Menschen, die wie Schneeflocken durcheinanderstieben, um euch vom Weg abzubringen, um dann doch durch die Sonnenstrahlen Meiner Liebe in ihrer Unvernunft zu schmelzen.

 

Das ist noch die alte Erde, das sind die Attribute des Todes, von denen ihr euch lösen sollt. So bleibet weiterhin zurückgezogen, denn auch euretwegen sind diese Tage dieses Winters gegeben, damit ihr von innen heraus die Abschälung von der äußeren Welt erleben könnet, denn nur aus der Ruhe und dem Vertrauen heraus, daß es Mein Weg ist, den ihr nun beschreitet, werdet ihr die Kreuzigung durchstehen. Laßt es zu, denn die Liebe des Bräutigams zu seiner Braut führt über das Kreuz und nicht eher, bis sich alles Weltliche aus ihr entfernt hat, kann die Neugeburt des Geistes geschehen. Meine Braut trägt Mich in sich. Ich reife in ihr heran und werde sie behüten und die Geburt Meines Geistes geschieht erst dann, wenn das vor Liebe durchbohrte Herz weit geöffnet ist.

 

Nun gehen Meine Söhne und Töchter diesen Kreuzweg, ihr also geht ihn und so nehmet es an, wenn Ich euch sage, daß ihr durch all dieses Kreuz und Leid zum neuen Menschen herangebildet werdet. Horcht nach innen und freut euch darauf, daß diese Verwachsungen mit dem Fleisch der Eigenliebe nun entfernt werden, nun auch die letzten Reste entfernt werden. Die Liebe zu Mir und dem Nächsten ist das Skalpell des göttlichen Chirurgen, der euch vom Tode befreit.

 

Amen. Amen. Amen.

 

  MN 2005

 

  Für Seine Bräute