Sonntag, 29. Mai 2005
Ihr selbst müsset erkennen, wo noch das Falsche sich in euch befindet
So ist es recht, Meine lieben Kinder, daß ihr euch einander in Meinem Geiste begegnet, daß ihr Mich in euch tun lasset. Einige von euch sind sich nun dieses Unterschiedes bewußt, wie es ist, wenn das noch sich selbst in den Vordergrund stellende Ich sich Meines Namens bedient, um in der Kraft und Autorität von Mir andere zu belehren, andere dadurch zu verurteilen, andere dadurch „plattzumachen“. Solch eine Belehrung beruht ja nicht auf der Grundlage der Liebe, eben nicht auf Meinem heiligen Geiste, und so diene euch der Vorfall der letzten Zeit, daß ihr in euch die Scheidung der Geister anwendet, nämlich diejenige, daß ihr euch fraget: „Vater, handele ich nun noch immer aus meinem eigenen Guten heraus oder bist Du es, mein liebster Jesus, mein himmlischer Vater?“
Wenn Ich durch euch handele oder aus euch heraus wirke, so wird dies niemals in einer Form geschehen, daß der andere in einer Ausweglosigkeit, in einer barsten Verurteilermechanik abgekanzelt und zur Rechenschaft gezogen wird, denn Mein Geist in euch ist ein Geist der Liebe, und dieser Geist läßt dem anderen jederzeit die freie Annahme und läßt ihm den freien Willen, so zu tun oder es abzulehnen. Das, was das eigene Gute konstruiert, was man ohne Mich in sich konstruiert, beruht zumeist darauf, daß man in sich selbst nicht die Schlinge Luzifers erkennt, sondern meint, der Geist von Mir, der solch ein Kind ergriffen hat, würde automatisch alle Bereiche der Seele reinigen und erlösen. Doch dem ist nicht so, Meine Kindlein, denn ihr selbst müsset in euch erkennen, wo noch das Falsche, wo noch der Schlamm sich in euch befindet, und diesen müßt ihr Mir übergeben. In Meinem Reiche der Liebe gibt es keine gegenseitigen Schuldzuweisungen noch Belehrungen, sondern im heiligen Geiste, dem 1000jährigen Reiche, wird derjenige dann befähigt, auch im Bruder oder der Schwester diese überwundenen Geister zu scheiden, weil er sie bei sich selbst zu Mir hat führen können. Er ist befähigt, sie auch dort im Nächsten zu erkennen und in Liebe, in der wahren Nächstenliebe Mir anheimzustellen und dem Bruder oder der Schwester vorbildlich zu dienen.
Niemals wird es sein, daß ein Mich liebendes Kindlein, welches den Absterbeprozeß in sich unterbrochen hat, von Mir aus das Amt eines Richters, eines Mahners, eines Tugendwächters erhält, denn das würde bedeuten, es arbeitet auf Rechnung der Gegenseite und Ich hieße dies gut. Es gibt in der Psychologie den Begriff der Projektion, und welche Eltern wüßten nicht darum, wie sie sich gegenseitig die Schuld zuweisen und dies auch oftmals auf dem Rücken der Kinderchen tun, und das ist auch hier der Fall gewesen und ist leider allzu oft der Fall, daß durch die mangelnde Erkenntniskraft der Liebe derjenige, der in sich noch das Unerlöste birgt, dieses im anderen erblickt und dort doch nur sich selbst erblickt, denn den anderen setze Ich ihm als Spiegel vor der Nase, damit er dort das bemerkt, was er selbst in sich trägt, damit er dort riecht, was in ihm selbst noch stinkt. Denn dem Eigenen gegenüber ist er blind und bekämpft so nach außen nur seine eigenen Gelüste.
Meine Kindlein! - Ich sagte, so ist [es] recht, denn nun habt ihr die Gefahr erkannt, welcher gerade die Meinen ausgesetzt sind, wenn sie in einer Umgebung zu lange verharren, die einer gewissen geistigen Trägheit entspricht, sei es durch Lob und Ruhm der Umgebenden, sei es, daß sie nicht im täglichen Arbeitsprozeß stehen, wo sie ihren eigenen geschaffenen Rahmen überwinden müssen, sei es, weil sie über zuviel Geld und Sicherheiten verfügen. Jeder von euch wird mitempfinden, wie Meine Liebe wohltuend sich entfaltet durch eine Tat der Liebe, durch ein gesprochenes Wort, durch einen Blick, durch ein Lächeln und wie Meine Liebe niemandem die Fehler unter die Nase hält. So kommen wir zum Abschluß dieser Situation, wo ein Kind im Eigenguten gefallen ist, weil es ihm nicht bewußt war, was dieses Eigengute ist und was es bedeutet, und so wird nicht nur dieses Kind, sondern werden auch andere darin geschult, das Beste des Gegners in sich als falsch, als verweslich, als Dunkelheit, als Lug und Trug zu erfahren. Was noch viele von Meiner direkten Zuwendung - sei es der Heilkraft, sei es dem Inneren Worte und anderem – abhält, ist genau dieser Umstand, daß ihnen nicht klar ist, wo in ihnen der falsche Geist von Luzifer wirkt.
Überall dort, Meine Kindlein, wo ihr in eurem Ichgefühl gestärkt werdet, bestärkt seid und euch freuet, überall dort seid ihr auf der falschen Seite, seid ihr auf der Seite der Dunkelheit - und überall, wo ihr in euch nur Mich rein, klar, wunderbar empfindet und zu Taten der reinsten Liebe und Nächstenliebe angeregt werdet und es in Kauf nehmet, dieser Taten zuliebe auch in der Verachtung durch die Umstehenden zu stehen, überall dort lebe Ich in euch. Diese Erfahrungen des Handelns gegen den „gesunden Menschenverstand“ der anderen, gegen diese Weltsicht - auch gegen die eigene Sicht, wird jedes Meiner Kindlein an sich machen müssen. Und gerade die Bestrebungen, solche Handlungen nicht zu tun, kommen durch die Geister, die derjenige in sich birgt, weil er sie wie ein Schwamm auf sich gesogen hat und nun - voll mit solchen Vorstellungen - umhergetrieben wird.
Es gibt zweierlei zu berücksichtigen: Das eine ist, wie ihr durch die Kenntnisse von Meinem Wirken und Leben euch die Möglichkeit verschafft, die Menschen im Dies- und im Jenseits auf euch aufmerksam zu machen, damit ihr dann in einem Bewußtwerdungsprozeß der Liebe diese Menschen auf Mich hinweiset und sie an Mich abgebet. Die Abgabe ist der zweite Punkt und der wichtigere. Zuerst wird gesammelt, werden geistige Schätze gesammelt, ähnlich denjenigen, die irdische Schätze angesammelt haben, doch dann kommt die Arbeit, kommt die Aufgabe, diese Schätze zu verteilen, dieses vom Eigenguten Aufgesammelte Mir zuzuführen, bis ihr in einem dritten Stadium soweit seid, daß ihr nur durch Mich heraus aufsammelt und nur durch Mich heraus weitergebet, und das ist das Stadium eines Wiedergeborenen, und da sollet ihr alle hin, Meine Kindlein, doch ihr stehet zumeist noch zwischen dem ersten und zweiten Stadium. Ihr - als Meine Nachfolger - könnet schon die Scheidung und Erlösung der euch umgebenden Menschen vornehmen. Ihr erlebet diese Situation, wo ihr sie auf Mich hinweiset - und jeder von euch, der seine Süchte und Triebe überwunden hat, ist somit geschickt1, dem Nächsten als Vorbild zu dienen. Doch birgt er meist auch anderes, wo er nicht in der Lage ist, es zu erkennen, dort die Löse der Geister geschehen zu lassen, und so tritt ein Bruder oder eine Schwester hinzu, trägt dieses stellvertretend mit und gibt dem anderen ebenfalls dasjenige ab, was er selbst in sich noch nicht zu Mir geführt hat. Das ist die kommende Zeit, die ihr nun erlebet, wo ihr untereinander euch durch Meinen heiligen Geist berühret, euch in Meiner Liebe begegnet und miteinander helfet, euch zu tragen und zu ertragen, und niemand von euch soll dabei in diesen groben Fehler verfallen, die eigene Sinnlichkeit, das eigene Rechthabenwollen, die eigene Eifersucht dem anderen zu unterstellen.
Ja, Ich lasse es zu, daß solches geschieht, doch nur euch zur Lehre und zum Gewinn. Und so sich alle vor Mir demütigen und Mich um Schutz, um Trost, um Stärkung bitten, so wird auch solch ein Vorkommnis, welches von der Gegenseite initiiert wurde, sich zum Guten wandeln. Das aufgeblähte Ich eines Mich Liebenden wird sich voller Demut wandeln und loslassen den leeren, sich wichtig machen wollenden Inhalt der alten Schöpfung, welche am Fleische der Materie klebt und Mir den Zutritt in sich verwehrt. Ja, so ist es recht, Meine Kindlein, daß ihr euch nur in Meiner Liebe begegnet, denn alle Süchte, alle Triebe, alle Neigungen finden ihr Ende, finden die Zeit des Endes und sind in der Endzeit2.
Amen. Euer Vater Jesus, - Amen.
1 geeignet
2 Ende der Kundgabe durch Versagen des Wortaufnahmegerätes (unterwegs).