Gilt dies auch heute noch?
Aus "Christus und die Kirche"
durch Franz Schumi
(Fortsetzung folgt incl. Korrekturen)
Das Leben der Priester und die um ihr Seelenheil betrogenen Gläubigen
Christliche-theosophische Schrift Nr. 58
Band I Heft VI
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1905
Echte Gottesdiener
Der echte Hohepriester muß von Gott berufen sein
(Lies das Heftchen: „Wer ist ein Diener Gottes“)
Im Briefe an die Hebräer leset ihr: „Keiner darf sich die Würde eines Hohepriesters (heutzutage: Papstes, Patriarchs, Kardinals, Erzbischofs, Bischofs, Superintendenten usw.) anmaßen; er darf auch nicht von Menschen erwählt (wie der Papbst durch Kardinäle, die übrigen Hohepriester oder Bischöfe durch Präsentation der Bistumsstifter, bei Ermangelung dieser, durch päpstliche Würdenträger vorgeschlagen und anempfohlen und vom Papste bestätigt werden), sondern von Gott, wie Aaron (Hebr. 5,4; - 2.Mos.28.1) berufen sein.
Ich habe Aaron durch Moses berufen. Es fragt sich, durch wen könnte Ich heutzutage einen römisch-katholischen hohen Würdenträger zu diesem Meinen Kirchenamte berufen, weil Ich mit der römischen Priesterschaft nicht verkehre?
Das prophetische innere Wort der von Gott erwählten Diener Gottes
Ein jeder, der von Mir, Gott, berufen und zu Meinem Verbreiter des reinen Evangeliums erwählt wurde, ist dieses geistige Amt ihm von Mir durch das „innere Wort“ oder durch einen anderen Auserwählten, durch den Ich sprach, übertragen worden. Darüber gibt es in der Heiligen Schift des Alten und Neuen Testaments so viele Beweise, dass es mit denen, die bis in die heutige Zeit hineinreichen, ein ganzes Buch ausmacht; (ChtS. 51: Die Prophetenschule) daher will Ich euch auf dieses Buch der Beweise aufmerksam machen.
Daß echte von Mir erwählte Diener Gottes die Gabe des inneren Wortes haben, (1.Kor.. 12) sagt euch Pertrus, (II.Petri 1, 19) indem er beteuert: Wir (zur Verbreitung der Lehre Christi oder des Evangeliums Berufene) haben ein festes prophetisches Wort (an das wir uns zu jeder Zeit in geistigen und Glaubens-Sachen wenden können), und ihr tut wohl, wenn ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das am dunklen Orte (in geistigen Sachen) leuchtet, bis der Tag anbricht, und der Morgenstern (eines neuen geistigen Lebens und Lichtes) in eurem Herzen aufgeht.
Paulus, der, bevor er von Mir erleuchtet worden ist, für die Tempelsatzungen der jüdischen Priester eiferte und die Christen verfolgte, wie später die römischen Priester in der Zeit der römisch-spanischen Inquisition durch die Folter und Verbrennung auf dem Scheiterhaufen die Gläubigen der reinen Christuslehre des Neuen Testaments, - sagte dann in seinem Eifer für Meine reine Lehre die Worte: „Aber wenn auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium vortrüge, als wir euch vortragen, der sei verflucht. – Ich bezeuge es euch Brüder! Das von mir verkündete Evangelium nicht Menschenwerk (dogma) ist; - denn ich habe es nicht von Menschen empfangen, noch erlernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi (durch das innere Wort des Geistes Gottes Jesus) empfangen (Gal. 1, 8. 11. 12.).
Welcher Priester der heutigen Kirchen und Sekten könnte so wie Petrus oder Paulus sprechen? Keiner, der nach der Vorschrift seiner Vorgesetzten lehrt, lebt und handelt. Und obwohl es da und dort einen römischen Priester gibt, der nach Meiner Lehre lebt und handelt, so muß es dies im Geheimen tun; aber lehren darf er nicht die reine Lehre Gottes nach den zehn Geboten und Christus Worten; denn sonst würde er von römischkirchlicher und staatlicher Obrigkeit belangt. –
Durch das innere Wort wurde die Priesterschaft bis zum Konzilium von Nicäa (Jahr 325) belehrt und geleitet. Als aber die römische Priesterschaft auf diesem Konzil hochmütig wurde und um den Vorrang daselbst zu streiten begann, blieb der lehrende und leitende heilige Geist Gottes aus, und daher mussten weltliche Seminarien und geistliche Hochschulen zur Ausbildung der Priesterschaft eingeführt werden.
Von einer Berufung der Priester durch Mich zu Meinen Dienern und vom „prophetischen inneren Worte“ des heiligen Geistes ist bei den heutigen Priestern keine Rede, wohl aber bei den einfachen Menschen, die nach Meiner Lehre leben und handeln. An diesen Kindern erfüllt sich Mein Wort: „Es wird eine Zeit kommen, dass alle Kinder Gottes (die sich strikt nach den Gottesworten kehren), von Gott Selbst belehrt werden“, (Jes. 54,13; Jer.31,34; Joh. 6, 45) was aber die Priester bestreiten, weil sie sich ihrer geistigen Armut schämen.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Berufung und die Weihe zu Priestern.
Als Ich vor Pilatus stand, gab Ich auf die Frage, ob Ich ein König sei, die Antwort: Ich bin zwar ein König, aber Mein Reich ist nicht von dieser Welt (sondern es ist das Reich des Geistes. (Joh.. 18, 36; Jes. 9, 5) – Somit ist von einem weltlichen Throne und einer weltlichen Herrschaft in keiner Art die Rede. Im Gegenteil, Ich sagte von Mir Selbst als König aller Könige, als Gott und Herrscher der Welt in Bezug Meiner weltlich-materiellen Personsstellung als Mensch unter Menschen: Die Füchse haben Gruben (Höhlen), und die Vögel in der Luft haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege. (Matth. 8, 20; - Luk. 9, 58)
Wie verhält sich nun das mit den Schlössern, Palästen, riesenhaften Geldeinkünften, Equipagen und gallonierten Dienern der hohen Geistlichkeit gegenüber Jesu Armut ?! –
Die größte Armut, welche Ich mit eigenem Beispiel vorangehend bezeugte, war das Fußwaschen Meiner Jünger, eine Arbeit, welche nur die niedersten Dienstboten zu verrichten hatten. (Joh. 13, 5-14.) So lauten die Berichte über Mein Leben im Neuen Testament. (ChtS. Nr. 21) Von einer weltlichen Herrschaft und weltlichem Thron Jesu und der Apostel findet ihr in der Bibel nichts! - wohl aber die Erwähnung von Armut, Demut, Kreuztragen und Verfolgung der Apostel, Jünger und Bekenner Christi. (Matth. 8, 20; - 11, 29-30: -10, 38)
Wie der Thron und die Herrschaft der Apostel aussah, belehren euch folgende Worte des Apostels Paul: Mit unserer Hände Arbeit müssen wir uns mühselig ernähren; wir werden geschmäht und segnen (die Schmäher); wir werden verfolgt und leiden es geduldig; wir werden gelästert und geben gute (besänftigende) Worte; bis auf diese Stunde (Jahr 57) werden wir wie der Auswurf der Welt, wie ein Auskehricht Aller gehalten. (1. Kor. 4, 12. 13) Es ist somit keine Spur von einer Institution Christi, nach welcher Meine Apostel und Diener auf dem Throne (wie die heutigen Hohenpriester) sitzen und herrschen, sondern als „echte“ Diener Gottes müssen sie sich selbst ihre Nahrung verdienen und umsonst die Lehre Christi unter ihren Mitbrüdern lehren und verbreiten, weil „echte“ Gotteslehrer oder „echte“ Gottesdiener dieselbe umsonst von Gott empfangen. (Matth. 10, 8) Dieselben aber, die nicht von Gott belehrt werden, sondern in weltlichen Priesterseminaren ihre Kenntnisse und Priesterweihe erhalten, sind nicht von Gott, sondern von Gott nicht berufenen Bischöfen aufgestellt. (Hebr. 5, 4)
Wenn aber ein frommer Priester nach Möglichkeit unentgeltlich sein Amt verrichtet und allen Überfluß mit den Armen teilt, so wird ein solcher Priester dann von Mir als Mein gutes Kind, als echter Diener betrachtet. Aber er muß nur nach Meiner hier vorgelegten Lehre sein Amt verrichten, denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert, (Matth. 10, 10.) nur darf dieser Lohn nicht das Allernotwendigste übersteigen; denn jeder Überfluß muß wieder an Ärmere verteilt werden. (2.Kor. 8, 14)
Daß Ich keine Gelehrte, auf Weltweisheitsschulen, Seminarien genannt, ausgebildete Menschen als Gottesdiener anerkenne, habe Ich als Christus in der Tat bewiesen. Mir wäre es leicht gewesen, zwölf Pharisäer oder Schriftgelehrte von der göttlichen Wahrheit zu überzeugen, wie den Nikodemus; allein, Ich wählte Mir ungebildete Laien meist unter dem Fischervolke und diese bildete Ich heran zu Meinen Aposteln und Evangelien-Verbreitern. Dieser Beweis entscheidet, dass Ich Meine Diener Selber lehren und ausbilden will, die in Meine Fußstapfen tretend – auch in Meinen Tugenden (Gebetbuch Kap. 19) leben und in Meinem Sinne arbeiten, wie der Apostel Paulus, den Ich Jesus speziell durch das innere Wort lehrte; (Gal. 1. 11. 12) dasselbe bezeugt Petrus für die übrigen zwölf Apostel, (II. Petri 1, 19) indem er sagt: Wir haben ein festes prophetisches (oder inneres) Wort, als direkter Verkehr mit Gott. Dasselbe haben auch heutzutage viele Laien, Arbeiter, Ungelehrte – aber keine hochmütigen Priester, weil Ich heute dieselben unwandelbare Gesetze in Meinem Walten beobachte, wie Ich es immer gatan habe. Und weil die Priester das wissen, sagen sie, um ihre Unberufenheit zu decken: Gott hat nur mit den Propheten und Aposteln gesprochen, dann nicht mehr. Allein, die Kirchengeschichte widerlegt solche lügnerischen Aussagen, vergleiche den Augustinus, Remegius, Leonhardus, Greorgius Magnus, Athanasius. Hieronymus. Thomas a Kempis u.a.m.
Der wahre Diener Gottes wandelt die Wege seines göttlichen Meisters; Ich Jesus, habe gelebt wie alle übrigen Galiäer, Ich habe keinen Extra-Anzug gehabt, Ich gab Meine göttliche Lehre unentgeltlich und Meinen Jüngern sagte Ich: Nehmet keinen Stab (als Zeichen eurer Würde) und keinen Sack mit, (um euch für eure Mühe zahlen zu lassen.)
Die Apostel waren arm und gingen von Ort zu Ort lehrend und lebten nach Meinem göttlichen Auftrage nur von dem, was ihnen das Volk freiwillig gab.
Meine Nachfolger sind demnach diejenigen, welche wie Ich, Christus, kein Eigentum besitzen und nach Meinen Tugenden leben und handeln.
Wollen die Priester sich doch als Nachfolger der Apostel bezeichnen, so müssen sie die Wege wandeln, welche ihr Meister und die Apostel gewandelt haben und diese sind:
Paulus schreibt an die Korinter:
Aber das Verkündigen des Evangeliums gibt mir noch keinen Ruhm, das ist ja meine Pflicht. Tue ich es gerne, so wird mir mein Lohn; (sonst nicht!) Welches ist denn nun mein Lohn? Daß ich das Evangelium, welches ich predige, unentgeltlich hergebe und von dem Rechte, das mir bei Verkündigung des Evangeliums zukommt (1. Kor. 9, 16-18; - Matth. 10, 10; - 1. Kor. 9, 14) keinen Gebrauch mache.
Paulus schrieb an die Christen zu Thessalonich:
Wir durften als Christi Apostel euch zur Last fallen; aber wir haben euch zärtlich geliebt und waren freudig bereit, nicht nur das Evangelium Gottes euch mitzuteilen, sondern auch unser Leben hinzugeben, weil ihr unsere Lieblinge geworden. Denn ihr erinnert euch, Brüder! Unsere Arbeit und Beschwerde, Tag und Nacht arbeitend, um keinem unter euch beschwerlich zu fallen, predigten wir euch umsonst das Evangelium Gottes. ( Thess. 2, 7-9)
Das Leben der Apostel
Im 2. Sendschreiben, 4. Kapitel, an die Korinter schrieb Paulus: Von allen Seiten werden wir gedrängt, aber wir sind nicht mutlos; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um. Überall tragen wir Jesu Todesleiden an unserem Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unserem fleischlichen Leibe sichtbar werde. Darum ermüden wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so erneuert sich doch der innere von Tag zu Tag. Denn unser jetziges vorübergehendes und erträgliches Leiden bringt uns eine alles überwiegende ewige Herrlichkeit, da wir nicht hinsehen auf das Sichtbare (oder Materielle), sondern auf das Unsichtbare (oder Geistige); denn das Sichtbare ist vorübergehend, das Unsichtbare aber ist ewig! (II. Kot. 4, 8-18) Ferner im 5. Kapitel:
Wir wissen ja: wann diese irdische Hütte (oder Fleischleib), die wir bewohnen, zerstört wird, so erhalten wir ein Gebäude von Gott, eine Wohnung, nicht von Händen gemacht, sondern die ewig ist, im Himmel. In der jetzigen seufzen wir und sehnlich verlangen wir mit unserer himmlischen Wohnung überkleidet zu werden. (2. Kor. 5, 1. 2) Wir geben niemandem auf irgend eine Weise Anstoß, damit unser Amt kein Vorwurf treffe; sondern bei allen Gelegenheiten beweisen wir uns als Diener Gottes durch große Standhaftigkeit in Trübsalen, Ängsten und Nöten; bei Schlägen, in Gefängnissen, bei Vertreibungen, bei schweren Arbeiten, bei schlaflosen Nächten, bei Mangel an Nahrung, durch unbefleckten Wandel, durch Einsicht, durch ein sanftes und liebreiches Betragen, mit heiligem Geiste und unverstellbarer Liebe; durch das Wort der Wahrheit, durch Gottes Kraft; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und Linken; bei Ehre und Schimpf; bei bösen und guten Gerüchten; als Betrüger gehalten und doch redlich; verkannt und doch wohl gekannt; in Todesgefahr, und siehe! Wir leben; gezüchtiget und doch nicht getötet; bekümmert, doch immer frohen Mutes; arm, doch viele bereichernd; nichts habend und doch alles besitzend. (2. Kor. 6, 3 – 10)
Als Ich Petrus zu einem Pfeiler Meiner Kirche stellte, da redete Ich zu ihm aus Meiner Weisheit: Du bist Petrus, das heißt: eine Wahrheit, denn nur auf einer solchen Wahrheit und darauf fußende Liebe zu Gott und dem Nächsten konnte Meine Liebeslehre auf festen Füßen stehen; als Ich ihn aber einen Satan nannte, da redete Ich aus Meiner unermesslichen Lieben zu ihm: weil Ich da Petri Weltümliches mit aller Gewalt, wie mit einem Hiebe aus ihn wies, welches Welttümliche in ihm der eigentliche Satan selbst war (Matth. 16, 18 – 24; - ChtS. 42 a)
Die wahre Art, die christliche Lehre zu erklären und sie zu lehren, ist jene, welche aus der handgreiflichen Übereinstimmung zwischen Wort und Tat hervorgeht. Lehrer Meines göttlichen Wortes, die nicht selbst so leben, wie sie (nach der Bibel) lehren, sind nicht von Mir berufen, denn die Beispiele, welche sie durch ihr Leben und ihre Handlungsweise geben, sind maßgebend zur Befolgung oder Missachtung der Lehre Gottes.
Lehr- und Reisevorschriften für Prediger des Evangeliums
Ich stellte Meinen Jüngern folgende Vorschriften auf, nach welchen sie sich zu richten hatten, nämlich:
Gehet hin in alles Welt und sprechet: Das Himmelreich naht heran, (Matth. 10. 7,) und lehret alle Völker Mein Evangelium, und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehret sie halten alles, was Ich euch befohlen habe! Und wenn ihr nur Meine reine Liebelehre lehren werdet, bin Ich bei euch alle Tage bis an´s Ende der Welt. (Mtth. 28. 19. 20 )
Markus (Mark. 16, 15. 16) schreibt in Meinem Namen: Wer glaubt und sich taufen lässt, wird selig werden; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.
Machet Kranke gesund, Tote (im Geiste) lebendig, Aussätzige rein, und treibet Teufel (d.h. böse Geister) aus. Unentgeltlich habt ihr´s empfangen, unentgeltlich gebet ihr es wieder (Matth. 10, 8; Mark. 16. 17. 18)
Ihr sollet aber weder doppelte Kleidung (Luk. 9, 3; 10, 4; - Mark. 6, 8. – 6, 9) noch Schuhe, (Mark. 6, 9) sondern nur einen Wanderstab (Mark. 6, 8) (mit) haben. Nehmet keinen Beutel und keine Reisetasche mit, um Geld zu sammeln, für eure Mühe und Bedürfnisse. – Denn ihr sollet weder Gold noch Silber, noch Geld (sammeln) und in euren Gürteln tragen (Matth. 10, 9. 10; Luk. 9, 3; - Mark. 6, 8) von Einnahmen für euch!
Ich habe gesagt, dass die Prediger des Evangeliums vom Evangelium leben sollen. (1.Kor. 9, 14) Und sagte ferner: denn der Arbeiter ist seines Unterhaltes wert. (Matth. 10, 10)
Wie dieser Unterhalt beschaffen und gemeint war, leset ihr beim Luk. 10, Verse 5 – 8 wie folgt: In welchem Hause man euch aufnimmt, in demselben Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie gerade haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ziehet aber nicht von Haus zu Haus. – Und in welche Stadt ihr kommet, wo man euch aufnimmt, so esset, was euch vorgesetzt wird.
Von ständigen geistigen Pfarrämtern ist in diesen Vorschriften wohl keine Spur, sondern das Leben des Predigers hängt von der Gastfreundschaft und dem Liebesopfer der Zuhörer ab!
Wo ihr in eine Stadt oder in einen Flecken kommet, so erkundigt euch, wer daselbst würdig sei; (Matth. 7, 6: Gebet aber das Heilige nicht den Hunden hin, und werfet eure Perlen nicht den Schweinen vor; damit sie nicht mit ihren Füßen sie zertreten, sich umwenden und euch zerreißen) bei dem haltet euch auf, bis ihr wieder abreiset. (Matth. 10, 11)
Bei eurem Eintritt in´s Haus begrüßet es und saget: Friede sei in diesem Hause! (Luk. 10, 5; Matth. 10, 12)
Ist dieses Haus dessen wert, so wird euer Friede kommen über dasselbe; ist es aber dessen nicht wert, so kehrt euer Friede zu euch zurück (Matth. 10, 13)
Wo man euch nicht aufnehmen, noch eurer Lehre geben will, das verlasset ein solches Haus, oder solche Stadt, und schüttelt den Staub von euren Füßen (Matth. 10,14; Luk. 9,5)
Priesterkleider
Die römische, als christliche Religion, hat nichts ihr zuständiges, nicht einmal Kleidung ihrer Diener. Selbstverständlich, weil weder Ich noch Meine Apostel Extrakleider oder zeremonielle Gegenstände hatten; denn Meine Religion ist die Religion im Herzen und dort hinein kann man weder Priester noch zeremonielle Ornate und Gegenstände stellen! – Außer, wenn diese durch den Mund ginge. _
Die Religion Roms hat alles von den Indiern, Ägyptern, Griechen und römischen Hohenpriestern entlehnt.
Die Stola der syrischen Göttin und der Diana zu Ephesus, woher alle eure jetzigen Stolen genommen sind, trägt (im Original) die zwölf Zeichen des Tierkreises.
Die Rosenkränze finden sich an allen indischen Götzenbildern, die schon 3000 Jahre alt sind. Ihr Gebrauch ist in Asien allgemein und seit undenklicher Zeit eingeführt.
Der Bischofstab ist durchaus nichts anderes als der Stab der Osiris.
Die Mithra tragen alle Lama´s, die spitzige Mütze, ein Sinnbild der Sonne. Vergleiche die ägyptischen Mythologiebilder.
Die Tonsur stellt die Sonnenscheibe vor; die Stola ihren Tierkreis, der Rosenkranz ist ein Sinnbild der Gestirne. (Santo Domingo, Rom, IV. Auflage 79-80)
Der wahre Gottesdienst
Ich (Jesus) sage es euch als vollwahr: Hinweg mit allen (äußerlichen Lippen-) Gebeten, hinweg mit allen Feiertagen, da ein jeder Tag ein wahrer Tag des Herrn ist, und hinweg mit allem Priestertume! – Denn ein jeder Mensch, der Gott erkennt, Ihn über alles liebt und Seinen Willen tut, ist ein wahrer und rechter Priester und ist dadurch ein rechter Lehrer, so er seinen Nebenmenschen eben diese Lehre gibt, die er von Mir empfangen hat. – Wer also Meinen Willen, wie Ich es euch lehre, tut, der betet wahrhaft und betet allezeit ohne Unterlaß und ein jeder Tag, in dem ein Mensch seinem Nebenmenschen in Meinem Namen eine Wohltat erweist, ist ein rechter und Mir wohlgefälliger Tag des Herrn ! – Wenn aber jemand seinen Nächsten eine Wohltat erweist, so tue er das im Stillen und mache darum nicht zu reden von sich und brüste sich nicht damit vor den Menschen. - Denn – wer das tut, der hat seinen geistigen Lohn bei Mir schon dahin, dass er für seine edle Tat einen weltlichen Ruhm erhielt; dieser aber stärkt die Seele niemals, sondern verdirbt sie nur, weil er sie eitel und ihr gefällig macht. Also ist es auch mit den Bitten um irgend eine Gnade von Mir; - wer da durch seine Bitte etwas von Mir erhalten will, der bitte ganz stille in seinem von Liebe zu Mir erfüllten Herzen, und es wird ihm gegeben, was er gebeten hat, so es sich mit dem Lebensheile seiner Seele verträgt. – Desglichen können sich auch ganz im Stillen zwei, drei oder auch mehrere vereinen und bitten für sich und für die ganze Gemeinde, - und Ich werde solche Bitten sicher erhören; ; aber so da gingen etwa zwei, drei oder auch mehrere und würden es verlautbaren der Gemeinde, dass sie das an diesem oder jenen Tage, oder in dieser oder jener Tageszeit tun werden, auf dass sie dann die Gemeinde ansehe und lobte, ja am Ende gar bezahlte, ein solch´ frommes Betterwerk; - wahrlich, - da wird solch´ ein Gebet niemals erhört werden, und somit auch nichts nützen der Gemeinde, wie denen, die da gebetet haben! – Denn alles das und dergleichen mehr haben auch die Heiden getan und tun es noch, (32. Lebensjahr Jesu), dass sie bei großen Gefahren in großen Scharen zogen von einem Götzentempel zum anderen und trugen allerlei dummes Schnitzwerk, Fahnen, Gefäße und noch eine Menge anderer Sachen und machten dabei ein großes Geheul, stießen in die Hörner, schlugen gewaltig die Zimbeln, klirrten mit den Schildern und veranstalteten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen Götzengnadenbildern, und so sie dort ankamen, so verrichteten sie allerlei dummes Bußwerk und spendeten dem Götzen große und oft ganz ansehliche Opfer, damit freilich den Götzenpriestern sehr geholfen war, nur den dummen Wallfahrern niemals! – Also: derart allgemeine Gebete und Bitten werden von Mir aus niemals erhört. – Wer also bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahre in sein Herz und trage Mir also im Stillen seine Bitten mit ganz natürlichen und ungeschmückten Worten vor, und Ich werde ihn erhören! – Aber Ich sage euch noch hinzu, dass Mir dabei niemand mit irgend einer fromm aussehenden Gebärde und Miene kommt! - Denn wo bei einer Bitte an Mich die gewissen heuchlerisch frommen Gesichterdrückereien vorkommen werden, da wird auch keine Bitte erhört werden; denn wer Mir nicht kommen wird so natürlich, wie er ist, und nicht bitten wird im rechten Geiste der vollsten Wahrheit, der wird nicht erhört werden, sondern nur der, der Mich wahrhaft liebt, Meinen Willen tut und zu Mir ganz ohne allen Prunk und Zwang kommt, wie er ist, der wird von Mir aber auch allezeit erhört werden. – Also ist es auch eine alte Sitte sogar bei den Juden, dass die blinden und dummen Menschen bei ihren Bitten und Gebeten auch eigene mehr feinere und bessere Kleider anziehen, weil sie meinen, dass der Mensch zur sogenannten größeren Ehre Gottes nicht genug tun können! – Aber das bedenkt so ein Narr nicht, dass es gar viele Arme gibt, die kaum zur größten Notdurft ihres Leibes Blöße bedecken können! – Wie muß es dem Armen zu Mute sein, so er den Reichen also geschminkt in einem Bethause bemerkt, und sieht, welch´ eine Ehre der dem Gotte gibt, während der Arme das nicht tun kann und sich dabei denken muß, dass er mit seinem Gebete in seinen Lumpen seinen Gott nur beleidigen muß! – Wahrlich sage Ich euch: Wer immer mit gewissen besseren Kleidern angetan Mich um etwas bitten wird, der wird auch niemals erhört werden, und noch weniger irgend ein Priester in seinem dummen verbrämten Zaubermantel und Rocke! – Also gibt es auch eine alte Unart bei den Gebeten zu Gott, dass man nur irgend eine Gemäße fremde (lateinische) Sprache dafür gebraucht, und hält diese für die Verehrung eines Gottes am würdigsten! – Wo solch´ ein Unsinn je in der Folge bestehen wird (so sagte Jesus im 32. Lebensjahre). Da wird die Bitte auch niemals erhört werden! – Der Mensch schmücke vor Mir sich allein nur im Herzen, und rede die Sprache, die sein und die Mir wohlverständliche Sprache seines Herzens ist, und Ich werde seine Bitte erhören. – Ich will, dass da alle die alten Narrheiten ganz aufhören und die Menschen ganz neue wahrhaftige reine Menschen werden sollen. – Und wie sie also sein werden, da werde Ich auch stets mitten unter ihnen sein; aber die blinden Weltnarren sollen fortan gezüchtigt werden durch das, dass ihre Bitten nicht erhört werden! Gott hatte den Menschen ohne Kleid erschaffen, und erschuf ihn nach Seinem Ebenmaße und Gott gefiel also die Gestalt des Menschen, weil sie Sein Ebenmaß war; Gott aber ließ dem Menschen zu, auch ein Gewand sich zu machen, damit er vor Kälte seine Haut schützen konnte, aber Gott ließ es darum nicht zu, dass die ersten Menschen sich Kleider machten, damit sie dieselben als eine hoffartige Zierde ihrer Glieder tragen sollten, und noch weniger lehrte Gott den Menschen sich darum ein verbrämtes Kleid zu machen, dass er in selbem allein nur Gott würdig anbeten solle. – Darum kleidet euch zwar nun nach eurem Stande einfach und leget auf den Rock und Mantel keinen Wert, als allein den, dass er bedecke den Leib; was darüber ist, das ist schon vom Übel und trägt keine guten Früchte (Ev. J.Ch iv; §§&- (; !: Aufl:)
Unechte Gottesdiener
Die Diener Gottes und die Diener der römisch-päpstlichen Menschensatzungen.
Die Dogmen der römischen Kirche, wie sie sich in dem Zeitraume von 1500 Jahren her entwickelt haben, sind der barste Widerspruch der Liebelehre eures göttlichen Lehrers Jesus, die Ich aus den 10 Geboten Gottes durch Moses in zwei zusammenfasste und welche beide nur in höchster und lebendiger Liebe zu Gott und dem Nächsten bestehen.
Wenn ihr diese abscheulichen Dogmen genau betrachtet, so erfasst euch eine Verachtung gegen die Priesterschaft. Allein Ich lehrte euch Liebe, Geduld, Sanftmut, Verzeihung und Frieden gegen eure Mitbrüder zu üben. Ihr Menschen werdet antworten: „Nieder mit den Pfaffen!“ Allein das ist das Gegenteil Meiner Liebes-Duldungslehre. Wer zwingt euch den Geistlichen nachzuhängen ?! Lasset sie laufen ! wenn sie auf ihre Rechte pochen. Belehret das Volk, wie es mit der Wahrheit steht, dass es ihnen nicht mehr nachgeht und dann wird die Kirchenwirtschaft von selbst vernichtet werden. – Diejenigen Geistlichen aber, welche alles römisch-zeremonielle verlassen und nur Meine reine Lehre predigen wollen, diese höret als Bekehrte an. Wie aber kein liebevoller Vater eine Freude hat, wenn seine boshaften Kinder verfolgt oder misshandelt werden, also habe auch Ich der himmlische Allvater sie nicht; denn nicht euch gehört das Gericht, sondern Mir, der Ich materiell und geistig alles prüfe und die Folgen daraus, wie sie sich in der Zukunft geistig entwickeln, wäge, daher kann nur Ich ein gerechtes Urteil über Meine unfolgsamen Kinder kommen lassen und sie zur Einsicht und Verbesserung, so lange noch Zeit ist, bringen.
Ich, Jesus, sagte: „Bei einigen Meiner groß sein wollenden Dienern und Knechten diene Ich bloß nur noch als ein öffentliches Amtssiegel und als äußere göttlichartige Umfasssung ihres schwarzen Unsinns und ihrer groben, finsteren Dumm- und Narrheit. Die einen aber lassen Mich zwar wohl noch in Meiner Göttlichkeit stecken; aber dafür muß Ich für ihre zeitlichen Vorteile aus Mir machen lassen, was sie wollen und zwar, was das Allerärgste ist, Ich muß ein bares Unding sein; Liebe und Barmherzigkeit darf Ich nur so lange haben, als es ihnen gefällig ist; dann aber muß Ich unerbittlicher werden, als ein Stein und muß Mich zum schändlichsten Tyrannen umgestalten lassen; Ich muß von einem Richterstuhl auf den anderen springen, ein Verdammungsurteil über das andere aussprechen. Meine Liebe muß also nur zeitlich, aber Meine Tyrannei und das damit verbundene allerschärfste Richteramt soll ewig währen (vgl. die ewige Verdammnis in ChzS. 78,8) O der ungeheuren Narren! Meine unbegrenzte Langmut, Sanftmut, Demut und ewige Liebe zu Meinen Geschöpfen taugt freilich nicht in ihren halbsüchtigen Kram; aber es soll ihnen bald ein Strich durch ihre Rechnungen gemacht werden. Ihre Rechnungen liegen vor Mir, und das Maß ihrer Taten ist voll geworden bis auf Eines und der Lohn harret ihrer.1. Samuel 8, 7; II. Petri 2, 3; - 1. Tim. 1, 16; ChtS 1. Kap. 2,8)
Wer Mich nicht kennt, wie Ich bin und wer Ich bin, dem wäre es besser, dass er von Mir gar nichts wüsste; denn dann könnte Ich ihn noch lebendig machen dort im Reiche der Geister; so aber machen sie sich Meiner Hilfe unfähig; denn sie töten dadurch das Leben in sich, da sie Mich in sich zerstören und somit auch töten und sind die vom Weinstocke getrennten Reben. (ShtS. 1, Kap 2,9; Jer. 5, 10; Hiob 15, 33; - Johs. 15, 5. 6; - II. Petr. 2, 21)
Dieses aber sage Ich jetzt, dass Ich bin der alleinige ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur, als Vater Meinem Göttlichen nach, als Sohn Meinem vollkommenen Menschlichen nach, und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst. Nie habe Ich von jemanden etwas empfangen. Alles was da ist, ist von Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir. Wie, bin Ich denn ein Tyrann und ein Verdammungsuteilsprecher? - ! – O ihre Toren! Ich liebe euch, ihr verachtet Mich. Ich bin euer Vater; ihr machet Mich zum Scharfrichter. Wo Ich segne, da fluchet ihr; wo Ich baue, da zerstört ihr; was Ich aufrichte, das beuget ihr nieder; wo Ich säe, da leitet ihr erstickende Fluten darüber;