Spiritismus in der Bibel und Kirche
Franz
Schumi
Große geistige Aufklärungen für jeden
Christen und Spiritisten über die Religion
— Vaterworte,
empfangen im Jahre 1907 —
Christlich-theosophische Schrift Nr. 21 b
Anmerkung:
Um eine unnötige Verzögerung der Auslieferung dieses Werkes zu
vermeiden, wird selbiges so versandt, wie der Verlag es erhalten
hat. Eine Überarbeitung bezüglich Rechtschreibung und
Interpunktion ist also noch nicht erfolgt und wird so bald wie
möglich nachgeholt. Wir bitten herzlich um Verständnis.
Diese Schrift
entstand durch liebevolle Mitarbeit von Geistesgeschwistern. Wir
danken Jesus in ihnen von Herzen.
Bad Münstereifel im
April 2007
Inhaltsverzeichnis
Spiritismus in der Bibel und Kirche
1.Der große
Unterschied zwischen dem Gebetsspiritismus und dem experimentellen
Spiritismus
2. Aufklärung
über die Bezeichnung Spiritismus
8. Geistige
Entsprechungssprache
Geistige Mitteilungen durch den Geist des Engels Jehovas
10. Aufklärung
über die Wortbedeutung Engel
11. Das Reden
des Engels Jehovas im Hellsehen und im Traume zu Abraham,
12. Der Engel
Jehovas spricht mit der Hagar
13. Drei
Engelgeister sichtbar
14. Gott durch
den Engel sichtbar
15. Jehova
spricht persönlich durch den Engelsgeist
16. Der Geist
Jehovas spricht mit Daniel durch die Person des Engels
17. Jehovas
Erscheinung in Gestalt eines Engelsgeist
18. Erscheinung
des Engels Jehovas im brennenden Busch
19. Gesicht
Daniels, der den Engel Jehovas in Gestalt eines Menschen sieht
20. Die Wolke
der Herrlichkeit Jehovas
22. Der Geist
Gottes als eine weiße Taube
23. Gottes
Verklärung als Mensch
24. Die Geister
der Engel als Menschen
25. Der Geist
Gottes in Gestalt von feurigen Zungen
26.
Geistesstimme des Engels Jehovas, ohne die Person des Engels zu
sehen
27. Ruf Jehovas
zu Samuel (ohne Jehova zu sehen)
28. Stimme
Jehovas durch den Engel
29. Stimme
Jehovas im Tempel am Palmenfesttag
30. Geistige
Stimme des unsichtbaren Heilands Jesus
31. Geistige
Stimme Gottes (im Jahre 43)
33. Die eigene
Stimme Jesu als Jehova
35. Jesus als
König der Geister
36. Jesus als
Geist nach der Auferstehung
37. Jesus geht
als Geist mit 2 Jüngern nach Emmaus
38. Es erschien
der Geist des verstorbenen Messias
39. Der Geist
Jesu erscheint am See Tiberias
40. Jesus als
Geist am Himmelfahrtstage
41. Christus
als Gott und Geist
42. Gottes
Umstrahlung und Reden zu Saul
44. Das
Gewissen als Geist Gottes
46. Der Engel
Jehovas – Urkanus
49. Der Apostel
Johannes als Medium
50.
Christlich-theosophische Vaterschreibmedien
Geister-Erscheinungen, gesehen durch Öffnen der geistigen Augen
51. Jeder
Mensch ist ein Geist und verkehrt mit Geistern
52. Der
Menschenverkehr mit Geistern der Engel
53.
Schutzgeister sind verstorbene Menschen
54. Der Engel
Jehovas als materialisierter Geist
55. Der Geist
Jehovas heißt den Erzengel Gabriel, dem Daniel ein Gesicht zu
erklären
56. Der
Erzengel Raphael als Geist eines Verstorbenen
57. Der Geist
des Erzengels Gabriel
58. Der Geist
Christi als gefestigter Geist
60. Das Gesicht
der schreibenden Geisterhand (Jehovas) zu Babylon
62. Die
Religion der Spiritisten
63. Das
spiritistische Bekenntnis
64. Gottes Wort
wegen des Geisterverkehrs
66. Die
Glaubenskraft der Geister
70. Die Geister
der zweiten Hölle
71. Der Geist
kann sich durch den eigenen Willen ohne Materilisation sichtbar und
hörbar machen
72.Welche Art
der Geisterbeschwörung ist erlaubt?
73. Moses und
Aaron bei den Spiritisten
74. Christus
bei den Spiritisten
75. Er war ein
heilendes Medium
76. Christus
war ein physikalisches Medium
77. Christus
war ein materialisierendes Medium
80.
Schutzgeister aus der Höllengeister
81.
Liebeschriften aus der Hölle
82. Des Namens
Gott, Jesus Christus, Vater Jesus
83. Christus
schreibt nicht mit der Hand des Mediums
84. Spiritismus
im Lichte der Wahrheit „Messias“
85. Öffnung der
geistigen Sehe den nach Emmaus gehenden Jüngern
86. Öffnung der
geistigen Sehe dem Kephas, Jakobus und Paulus
87.
Materialisation vor Maria von Magdalon
88. Die
Materilisation Jesu am 27. März und 4. April abends
89. Die
Materialisation Jesu am Ufer des Sees vor Tiberias am 27. April
91. Das Gesetz
Gottes gegen die schwarze Magie
96. Die Deuter
aus dem Vogelgeschrei
98. Die Päpste
als Gott-Verflucher in Seinen Kindern
101. Bann und
Fluch zur Vertilgung der Ketzer
102. Die die
Landesfürsten wegen Steuerabgaben exkommunizierenden und
verfluchenden Priester
104. Die
russischen Gottflucher
105. Die
römische Gesellschaft der Gottverflucher in Seinen Kindern
106. Der
satanische Bannfluch des Papstes Leo XIII. gegen Leo Taxil im Jahre
1897
108. Die
Beschwörung an den Geist Gottes
113. Die
katholischen Priester als Weissager
114. Die
protestantischen Priester als Weissager
115. Ein großer
Beweis der groben Irreführung
116. Ernste
Fragen, von Gott beantwortet
1.Der
große Unterschied zwischen dem Gebetsspiritismus und dem
experimentellen Spiritismus
1 Jeder
Verkehr mit Geistern heißt lateinisch Spiritismus, es muß jedoch
zwischen dem Gebetsspiritismus und dem experimentellen Spiritismus
eine große Scheidewand vorgeschoben werden. Der Gebetsspiritismus
verkehrt bloß mit dem Himmel, der experimentelle Spiritismus der
heutigen Spiritisten aber meist mit niederen Geister von unten und
so hinauf bis zum zweiten Paradiese oder Sommerland der Spiritisten;
himmlische Geister verkehren nie im Spiritismus, obwohl sich auch
ganz niedere Geister für hohe, himmlische Geister ausgeben, um einen
größeren Anklang und Anhang zu haben.
2 Geister zitieren alle
Spiritisten und manche beschwören sie auch(!), und das ist ein
Greuel in Meinen Augen; denn das Gesetz Mosis bezüglich der
Geisterbeschwörung, Geisterzitierung und Ausfragung habe Ich Selber
gegeben und nie widerrufen.
2.
Aufklärung über die
Bezeichnung Spiritismus
1
Ich will euch in vorliegenden Beweisführungen die Behauptungen der
Priester, Religionslehrer und anderer unwissender Bibelleser
widerlegen, die da euch einen Graus vormachen, daß die Christliche
Theosophie oder die Lehre der göttlichen Weisheit Spiritismus sei.
Ich will euch eine Offenbarung machen, die ihr sehr benötigt, um
nicht den Staub im Nachbarshause zu beurteilen, statt im eigenen
Hause die großen Haufen von Kehricht auszukehren. Nach dieser kurzen
Einleitung treten wir zur Sache.
3.
Was ist Spiritismus?
1
Spiritismus ist jeder Verkehr der Menschen mit den Geistern, sei es
mit einem oder mit mehreren. Der Beweis aber, daß der christliche
Glaube ein Glaube ist, in welchem man fort und fort Spiritismus
betreibt, wird im folgenden durch Tatsachen aus der Bibel, Kirche
und dem gewöhnlichen Alltagsleben der Christen dargetan.
2
Der Name Spiritismus kommt vom lateinischen spiritus, das heißt
„Geist“, und dem Wortanhängsel „ismus“, welches den inneren Kern
bedeutet, der im Worte Spiritus enthalten ist, daher den Glauben an
Geist, das Wesen des Geistes und den Verkehr mit dem Geiste und den
Geistern.
3
Die Bezeichnung Spiritist bezeichnet wieder denjenigen, der an
Geister glaubt, sich an sie mit Worten oder Gebet wendet oder in
einer anderen Weise mit ihnen verkehrt, denn das Anhängsel „ist“
(lateinisch „ista“) bedeutet die Person, welche mit dem Spiritus
oder Geist, wie immer es sei, verkehrt.
4
Es gibt überhaupt gar keinen Glauben, der nicht Spiritismus wäre,
weil jeder Glaube auf unsichtbare, geistige Wesen sich stützt, die
all- oder vielwissend, helfend, entscheidend, beschützend oder
schadend auf die Geschicke der Gläubigen wirken oder eingreifen. Man
gehe den Glauben und die religiösen Kultusse aller Völker der Erde
von einst und jetzt durch, so wird man diesen Zug des übersinnlichen
Glaubens an die unsichtbare Macht und Wirkung des geistigen Wesens
überall finden.
5
Wie die vielen Glaubenskultusse des alten und neuen Bundes dar tun,
war der Geisterglaube immer vorhanden, der eine betete unsichtbare
Wesen, das heißt, Geister in Steinen, der andere in geschnitzten und
gemeißelten Figuren, der dritte in lebenden Tieren, der vierte die
Sonne, den Mond, der fünfte wieder andere Phantasiegebilde an, denen
er übersinnliche Kräfte und Mächte als Einwirkungen auf sein Wohl
oder Wehe zuschrieb und die er freundlich gestimmt durch Opfer und
Gebete zu machen trachtete. 6 Das war doch der reine Spiritismus im heidnischen Sinne; tut aber das nicht auch der heutige Christ?! Ja, ganz gewiß tut er es, nur der Name ist ein anderer. Selbst der Baumkultus besteht noch im Christentum, das ist der Glaube an die wunderbare Vermehrung des Christi-Kreuzes in Rom, daß man so viel abschneiden kann, als man will, es ersetzt sich immer von selbst, wie einst die Brote und Fische bei der Speisung der 5000 Mann durch Mich, Jesus, an einem Berge beim See Genezareth. Merket euch folgende Tatsache:
7
Alle Engel waren einst fromm
lebende Menschen; alle Engel sind Geister (spiriti).
8
Alle Geister, ob gute oder böse, waren einst im Fleische lebende
Menschen. 9 Ihr könnt weder in den Himmel noch ins Paradies kommen, bevor ihr Geister geworden seid.
10
Daher ist auch die ganze Religionslehre eine Geisteslehre, weil sie
von dem König aller Geister, Jesus Jehova herstammt, da Ich, Jesus,
ein Hauptgeist aller Geister bin.
11
Wie ihr aus den Briefen Pauls wisset, wohnt Gott als Geist im Herzen
eurer Seele, und eure Seele ist auch ein Geist, denn sonst würdet
ihr sie mit euren fleischlichen Augen sehen; der sichtbare
Fleischleib ist ein von der Seele belebtes Werkzeug und Wohnung, mit
dem sich der Geist eurer Seele materiell kund gibt, sonst ist der
Fleischleib ein Leichnam, wenn die Seele aus ihm tritt.
12
Im Traume seht ihr euch selbst, aber ihr seht nicht euren
Fleischleib, der wie tot im Bette liegt, sondern den Gedankenkörper
eurer Seele, somit einen Geist, und dieser Geist verkehrt mit
Geistern von lebenden und toten Menschen. Daher sind eure Träume der
Verkehr mit Geistern, denn kaum schläft der Mensch ein, da ist die
Seele schon unter den Geistern und der Mensch könnte sonst überhaupt
nicht einschlafen, wenn die Seele, als das Leben im Menschen, nicht
aus ihm treten würde. Kaum aber ist sie draußen, so lebt und
verkehrt sie schon mit der Geisterwelt und das ist bei jedem Schlaf
der Fall. Daher seid ihr Menschen lauter Geister.
4.
Spiritualismus
13
Aus dieser kurzen Vorbelehrung als Einleitung zum Verständnis der
nun folgenden Aufklärungen ersehet ihr, daß euer ganzen Leben ein
Verkehr mit den Geistern ist, denn Gott ist Geist, die Engel sind
Geister, die Seligen sind gute Geister, die Teufel sind böse
Geister; ihr seid bei Tag Geister im Fleische, im Schlafe aber
Geister wie die Verstorbenen, das lehren eure Träume. Euer Glaube
ist Spiritualismus oder der Glaube an lauter unsichtbare Wesen und
Zustände des Geisterreiches, denn wenn dies nicht so wäre, so würdet
ihr Gott, die Engel Selige und Teufel sehen, allein sie sind lauter
Geister und darum sehet ihr sie mit den Fleischaugen nicht.
5. Die Prüfung der Wahrheit
1 Da die kolossalen Irrlehren der römischen wie der Bibel-Christen in verschiedenen Büchern der christlichen Theosophie bereits weitläufig besprochen und erläutert wurden, so ist es nicht angezeigt, das Frühere hier zu wiederholen, sondern man lese die betreffenden Bücher, und man wird die Wahrheit aus einer Unzahl von Erklärungen herausfinden, daß die heutigen Christen in einem Sumpfe von Sünden stecken, weil sie die wahre Christuslehre nicht mehr kennen.
2
Glücklich derjenige Christ, der selber die Sache in die Hand nimmt
und trachtet, ein gutes, moralisches, Gott gefälliges Leben zu
führen und eifrig forscht, wo die wahre Lehre ist, und ob sie mit
der Liebe Gottes übereinstimmt.
6. Spiritismus in der Bibel
1
Weil gar so viel die christliche Theosophie als Spiritismus
verdächtigt wird, daher muß man den falsch Bekehrten aus der Bibel
beweisen, daß das Christentum der Verkehr mit Geistern ist, denn -
wie bereits oben gesagt:
2
Alle Engel sind Geister der verstorbenen Menschen.
3
Alle Geister waren einst Menschen, und sind nichts als Seelen der
Verstorbenen, und... 4 Ich, Jesus, bin Selber der Geist des verstorbenen Messias, Der einst als Mensch Palästina und die angrenzenden Länder bereiste und das Volk lehrte.
5 Keine Mitteilung
erfloß aus eigener Ansicht bei den Propheten, sondern entweder waren
es Visionen oder Mitteilungen durch den Engelgeist „Jehovas“, Der
einst als Mensch lebte, oder es waren Manifestationen der Geister
unter dem Namen Engel.
6 Jeder Verkehr mit
einem oder mehreren Geistern heißt lateinisch Spiritismus, und da
ist Gott ebenso Geist, wie ein Engel oder sonst ein Geist, ob er gut
oder böse ist, denn der Vater ist immer so gestaltet, wie sein Kind,
also kann der Geist ja kein anders gestalteter Geist in persona sein
als Ich, Jesus, euer Gott und Vater Selber bin. Der Unterschied
besteht bloß in der Beschaffenheit, nicht aber in der Personsgestalt.
7 Ein Hauptlehrer
des Geisterglaubens war Ich, Jesus Selber, indem ich lehrte: Gott
ist ein Geist oder Spirit und wer Ihn anbeten will, muß Ihn im
Geiste „Spiritu“ und in der Wahrheit anbeten. (1. Joh. 4, 24)
8 Wenn ihr mit Gott
durch das Gebet verkehret, so verkehrt der Geist oder eure Seele mit
dem Geist Gottes; daher betreibet ihr Spiritismus, weil euer
spiritus zu dem Spiritus sanctus oder zu dem heiligen Geist spricht,
Ihn lobpreist und Ihm eure Bitte im Gebete vorträgt.
7. Spiritismus in der Kirche
1
Wie die Spiritisten zu einer Zirkelsitzung, also kommen die Christen
zur Versammlung in die Kirche.
2
Die Christen kommen in die Versammlung, weil, wo zwei oder drei in
Meinem Namen sind, Ich, Jesus, der dritte oder vierte im Bunde der
Versammlung bin. In der Kirche wird gebetet, gesungen, musiziert,
gepredigt; in der Zirkelversammlung auch, denn die Glieder, welche
die Kette schließen, müssen durch das Gebet, Gesang oder Musik in
eine vereinte, andächtige Stimmung gebracht werden, dasselbe
geschieht in der Kirche. In der Kirche predigt ein Geist im Fleisch,
in der Zirkelsitzung muß auch der Geist ins Fleisch treten und durch
das Trancemedium sprechen oder sich materialisieren. Das heißt,
durch Menschenfluid sich ein materiell-geistiges Fleisch bilden, um
als Mensch zu erscheinen und ganz als Mensch im Fleische zu
predigen.
3
In der Zirkelsitzung, wenn sie
von frommen Menschen gebildet, wenn richtig vorgegangen wird, und
wenn ein Gottesschreibmedium oder Gottestrancemedium dabei ist, so
diktiere Ich und das Medium schreibt bewußt, oder ich spreche durch
das Trancemedium. Also ist das viel höher und heiliger als in euren
Kirchen.
4
Denn in euren Kirchen predigt
ein sündiger Geist im Fleische, und das ist gleichbedeutend mit
niederen, spiritistischen Zirkelsitzungen, allwo die Geister ins
Fleisch des Mediums treten und mit dessen Hand schreiben; oder sie
reden durch ein Geister-Trancemedium. Die Predigten des Spiritismus
sind aber oft höher und näher der Wahrheit als die eurer Priester
als Geister im Fleische, weil die Geister sich vielfach aus ihrer
Erfahrung, die Priester aber aus ihren Vorschriften und falschen
Menschensatzungen predigen. Daß solches auch in spiritistischen
Predigten geschieht, ist selbstverständlich, weil der Geist des
Verstorbenen die religiösen Kenntnisse des irdischen Lebens mitnimmt
und dort anfangs keine anderen kennt. Die eigene Erfahrung und die
Aufklärung durch andere Geister zivilisiert den Ankömmling im
Geisterreich.
5
Darum urteilt nicht wie der Blinde über die Farben, weder über den
Spiritismus noch über die christliche Theosophie. Der Spiritismus
ist in vielen Lehren höher stehend als die Kirchenlehre; die
christliche Theosophie ist aber direkt aus Mir, Jesus Christus,
eurem Gott, Erlöser und Heiland, daher unvergleichbar mit euren
kirchlichen Menschensatzungen, die nicht zu Mir im Himmel führen,
weil sie falsche Ausdeutungen der Bibel und aus Selbstsucht zum
Zwecke des Geldverdienstes und der Ehr- und Herrschsucht fein
zusammengeschmiedete Menschensatzungen sind.
6
Die Behauptungen eurer Priester, daß die Geister in den
spiritistischen Zirkeln Teufel aus dem Anhang des gefallenen Satans
sind und nicht Seelen von verstorbenen Menschen, stammt aus der
grenzenlosen geistigen Finsternis und Unwissenheit in der geistigen
Entsprechungssprache der Bibel, daher höret ihr nichts anderes als
menschliche Unwissenheit in euren Kirchen.
7
Ihr seid so in eure kirchlichen Satzungen eingefestigt wie einst die
Heiden in ihre Götterlehre. Finsternis und Unsinn war bei den
Götzenheiden, Finsternis aus der falschen Ausdeutung der Bibel ist
bei den Kirchen und Sekten. Wie die Heiden gegen das Christentum
wüteten, also wüteten dann die Römisch-Päpstlichen gegen arme
Christen durch ihre Inquisition, die auch die protestantischen
Namenschristen so lange nachahmten, als es ging. Nun aber predigen
und schreiben sie gegen etwas, was sie nicht verstehen, daher
urteilen sie wie die Blinden über die Farben.
8. Geistige Entsprechungssprache
1
Alle Prophetenbriefe, von Moses angefangen bis zum letzten
alttestamentlichen Propheten, sind nicht in menschlicher Sprache
verfaßt, sondern in geistigen Entsprechungen oder in geistiger
Sprache, daher versteht die heutige materielle Welt sie nicht und
folgert ganz verkehrte Buchstabenbegriffe heraus.
2
Auch der Neue Bund hat viel geistige Entsprechungen; besonders
unverständlich ist die Offenbarung Johannis darunter. Die
Bibelsprache ist somit in den Geistersprach-Entsprechungen verfaßt
und darum so viele Widersprüche in deren Auslegungen, weil der Geist
der Wahrheit bei den Auslegungen nicht mit wirkt. Es ist derselbe
Fall wie bei den Träumen, die auch geistige Entsprechungen sind,
welche ihr nicht zu deuten versteht. Daher lauter Spiritismus: Bei
Tag leset ihr spiritistische Aufzeichnungen der Bibel oder der
Glaubenslehre; bei Nacht verkehrt ihr aber mit Geistern der
Verstorbenen, die euch als Pferde, Hunde und sonstige böse Tiere
ängstigen und quälen.
3
Hier habt ihr endlich die Prophetenbriefe und die Offenbarung
Johannis erläutert, und da ersehet ihr, was für eine Finsternis euch
früher die Priester und Glaubenslehrer als göttliche Wahrheit
gelehrt haben.
9. Gott als Geist
4
Weil Ich, Jehova, vor der Menschwerdung in Christo keinen eigenen
persönlichen Leib hatte, darum zeigte Ich Mich immer in Gestalt
eines Engels, durch den Ich sprach; daher sagten die Israeliten: Wir
haben den Engel Jehovas gesehen, der Engel Jehovas sprach, der Engel
Jehovas kam usw. Und dieser Engel, der durch seinen Leib Mich, den
Jehova, repräsentierte - sowohl am Berge Sinai als auch anderwärts,
war einst ein Mensch in der Urzentralsonne Urka, die man irdisch
Regulus nennt. Somit ließ Ich Mich als Jehova durch den Geist eines
verstorbenen Menschen vertreten und sehen.
Geistige Mitteilungen durch den Geist des Engels Jehovas10. Aufklärung über die Wortbedeutung Engel
5
Die Bezeichnung Engel bedeutet noch nicht die Person selbst,
sondern es ist bloß der Name: An-gelus, heißt „Gottes-Diener“ in
keltisch-griechischer Sprache, lateinisch heißt dies: „servus Dei“.
Nun nennen sich die Priester auch Gottesdiener und sind doch keine
Engel. Ein Engel ist nach gewöhnlicher Annahme ein Geist, der zuvor
auf irgend einer Welt als Mensch gelebt und gestorben ist. Das ist
die Tatsache oder Wahrheit. All die Erzväter, Propheten Apostel und
frommen Menschen, die sich dies- oder jenseits des Grabes
ausgezeichnet haben, sind Diener Gottes gewesen und sind es noch und
das heißt Engel. Der Name an-gelus wird mit Gottes-Bote übersetzt,
aber dieser Sinn liegt nicht im Worte gelus, welches gleich dem
keltischen gila ist, das eben einen Diener bezeichnet, zum Beispiel
gila na neb „Diener des Himmels“. Gottesbote oder Gottesgesandte
heißt: A-post-olus. Jeder Engel ist daher der Geist eines
verstorbenen Menschen.
11. Das Reden des Engels Jehovas im Hellsehen und im Traume zu Abraham,
6
durch welches dem Abraham der Sohn Isaak verheißen wurde. An jenem
Tage schloß Ich mit Abraham einen Bund und versprach ihm für seinen
Samen (Nachkommen) das Landgebiet vom Nilfluß Ägyptens bis zum Fluß
Euphrat in Babylonien als Besitztum. (1. Moses 15)
12. Der Engel Jehovas spricht mit der Hagar
7
Als die Magd Hagar von der Sara, Abrahams Frau entfloh, sprach Ich
sichtbar durch den Engel mit ihr, hieß sie zurückkehren und sich
unter Sara demütigen, und den Sohn, den sie von Abraham erhielt,
Ismael heißen. (1. Mos. 16, 1-13)
13. Drei Engelgeister sichtbar
1
Im Jahre 2077 nach Adams
Erschaffung erschienen 3 Männer dem Abraham, er kannte sie
anfänglich nicht, sondern er bot ihnen nach morgenländischer Sitte
das Waschen der Füße und Essen und Trinken an, was sie angenommen
haben. Erst als einer der drei Männer sagte: „Ist wohl für Jehova
etwas unmöglich“, erkannte Abraham, daß Jehova durch Seinen Engel
wegen der Schwangerschaft der 89 Jahre alten Sarah zu ihm sprach.
(1. Mos. Kap. 18)
2
Hier waren 3 Engel, also 3 Geister (aber nicht materialisiert)
anwesend, das Essen und Trinken war nicht nach menschlicher Art,
denn sobald eingenommen, verwandelte es sich in geistige Substanz,
das heißt, es wurde in geistigen Stoff verwandelt. Daraus ist es
ersichtlich, daß dies der reinste Verkehr mit Geistern von drei
verstorbenen Menschen war, die hier ihre Mission zu erfüllen hatten.
14. Gott durch den Engel sichtbar
3
Moses II, 24, 10. 11. 12. 17:
Da sahen sie den Gott Israels, und unter Seinen Füßen etwas, hell
wie Saphir und rein wie der Himmel selbst..... Und sie schaueten
Gott..... Und Jehova sprach zu Mose: Steige herauf zu Mir auf den
Berg.... Und das Erscheinen der Herrlichkeit Jehovas war wie
verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Söhne
Israels.
15. Jehova spricht persönlich durch den Engelsgeist
4
Moses II, 9, 12. 13: Aber der Herr verstockte das Herz Pharaos,
daß er nicht hörte auf das, was Jehova zu Moses sagte. Da sprach
Jehova zu Mose: Mache dich morgen früh auf, tritt vor Pharao und
sprich zu ihm: So sagte der Gott der Hebräer: Entlasse Mein Volk,
daß es Mir dienen kann!
16. Der Geist Jehovas spricht mit Daniel durch die Person des Engels
5
Der Prophet Daniel bittet Mich um die Auskunft über die Schicksale
des Volkes Israel in der Zukunft. Darauf erschien Ich, Jehova ihm
und gab ihm dieselbe, wie sie bei Daniel, Kapitel 10-12 steht.
17. Jehovas Erscheinung in Gestalt eines Engelsgeist
6
Wie Ich vorne gesagt habe, erschien Ich im alten Bund immer durch
die Gestalt eines Engels redend. Dieser Engel war Mein Namensträger,
und durch ihn sahen Mich die Israeliten mit Menschen verkehren,
daher verkehrte Ich immer als Geist durch den Geist eines anderen
Menschen. Dasselbe geschah als Melchisedek, König von Salem: denn
Melchisedek war Ich, Jehova in Menschengestalt des Engels Urkanus
und kein anderer, weltlicher König. (Lies Hebräerbrief 7, 1-8)
18. Erscheinung des Engels Jehovas im brennenden Busch1 Moses hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinter die Wüste und kam an den Berg Gottes, Horeb.
2
Da erschien ihm der Engel Jehovas in einer feurigen Flamme aus dem
Busche. Und Moses sah, daß der Busch mit Feuer brannte und ward doch
nicht verzehrt.
3
Nun sprach Mose: Ich will doch dahin und beschauen dies große
Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt.
4
Als er aber hin ging, zu sehen, rief Ich ihm zu: „Ziehe aus deine
Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, darauf du stehst, ist ein
heiliger Boden. (Darauf gab ich ihm den Auftrag zur Ausführung des
Volkes Israel aus Ägypten nach Kanaan. (2. Moses, Kap. 3; Apg. 7,
30-37))
19. Gesicht Daniels, der den Engel Jehovas in Gestalt eines Menschen sieht
5
Daniel 10, 5-8: Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, da
war ein Mann in Leinen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtelt
mit Gold von Uphas; und sein Leib war wie ein Chrysolit (oder
Topas), und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes, und seine
Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und Füße wie der Anblick von
leuchtendem Erze; und die Stimme seiner Worte war wie die Stimme
einer Menge (Stimmen). Und ich, Daniel allein sah das Gesicht; die
Männer aber, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht, doch
fiel ein großer Schrecken auf sie und sie flohen und verbargen sich.
Und ich blieb allein übrig und sah dieses große Gesicht; und es
blieb keine Kraft in mir; und meine Gesichtsfarbe verwandelte sich
an mir zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft.
20. Die Wolke der Herrlichkeit Jehovas
1
Die Bundeslade Jehovas war in der Stiftshütte und die (weiße) Wolke
Jehovas lag des Tages auf der Wohnung, und des Nachts war die Wolke
ganz feurig, wie eine Feuererscheinung vor den Augen des ganzen
Hauses Israel, so lange sie reiseten. (2. Mos. 40; 4. Mos. 9, 15).
Vergleiche die Erscheinung dieser Lichtwolke Jehovas im Jahre 1904
am großen Ozean: Liebe 1904, Seite 170, Kapitel 176.
2
Moses IV. 22: Jehova öffnete dem Bikeam die Augen, daß er den
Engel Jehovas sah im Wege stehen und ein bloßes Schwert in seiner
Hand und Bikeam neigte und bückte sich mit seinem Angesicht.
3
Richter 6, 11: Und der Engel
Jehovas kam, setzte sich unter eine Terebinte [Eiche] zu Ophra, die
war bei Joas, des Albiesriters, und sein Sohn Gideon drosch Weizen
in der Kelter, daß er ihn bewahrete vor den Midianitern. Da erschien
ihm der Engel Jehovas und sprach zu ihm: Jehova mit dir, du
streitbarer Held! Gideon aber sprach zu ihm: „Mein Herr, ist Jehova
mit uns, warum ist uns denn solches alles widerfahren? Und wo sind
alle seine Wunder, die unsere Väter erzähleten und sprachen: Jehova
hat uns aus Ägypten geführt! Nun aber hat uns Jehova verlassen und
unter der Midianiter Hände gegeben“. Jehova aber wandte sich zu ihm
und sprach: „Gehe hin in dieser deiner Kraft, du sollst Israel
erlösen aus der Midianiter Hände. Siehe, Ich habe dich gesandt“.
4
Richter 13, 6. 7: Da kam das Weib des Manova und sagte es ihrem
Mann und sprach: Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt
war anzusehen wie ein Engel Gottes, gar erschrecklich, daß ich ihn
nicht fragte, woher oder wohin; und er sagte mir nicht, wie er
hieße. Er sprach aber zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und
einen Sohn (nämlich Simson) gebären. So trinke nun keinen Wein noch
starke Getränke, und iß nichts Unreines; denn der Knabe soll ein
Verlobter Gottes sein von Mutterleibe an bis in seinen Tod.
5
Könige II, 1, 3: Aber der Engel Jehovas redete mit Elia, dem
Thisbiter: Auf, und begegne den Boten des Königs zu Samaria, und
sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, daß ihr hingehet,
zu fragen Baal-Sebub, den Gott Ekrons?
6
Moses I, 15: Nach diesen
Geschichten begab es sich, daß zu Abram geschah das Wort Jehovas im
Gesicht (eines Lichtes) und sprach: Fürchte dich nicht, Abram; Ich
bin dein Schild und sein sehr großer Lohn. Abram sprach aber: Herr,
Jehova, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder; und
dieser Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen.
7
Moses I, 46: Israel zog hin mit allem, das er hatte. Und da er gen
Beer-Seba kam, opferte er Opfer dem Gott seines Vaters Isaak. 2.
Und Gott sprach zu ihm des Nachts im Gesicht: Jakob, Jakob! Er
sprach: Hier bin ich. Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines
Vaters; fürchte dich nicht, gen Ägypten hinabzuziehen, denn daselbst
will ich dich zum großen Volk machen.
21. Jehova als Feuer1 Moses II, 3, 1: Mose aber hütete die Schafe des Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian und trieb die Schafe hinter die Wüste, und kam an den Berg Horeb. Und der Engel Jehovas erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Busch. Und er sah, daß der Busch mit Feuer brannte und ward doch nicht verzehret; 3.und sprach: Ich will dahin und beschauen dieses größte Gesicht, warum der Busch nicht verbrennet.
2
Moses V, 4, 12: Moses spricht zu Israel: Jehova redete am Berge
Sinai zu euch mitten aus dem Feuer; den Laut der Worte hörtet ihr,
aber eine Gestalt sahet ihr nicht, nur den Laut.
3
Hiob 33, 14: Denn in einer Weise redete Gott und wieder in einer
andern, nur achtet man es nicht. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn
der Schlaf auf die Leute fällt, wenn sie schlafen auf dem Bette, da
öffnet er das Ohr der Leute und schreckt sie und züchtigt sie.
4
Hesekiel 8, 1-4: Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften
Tage des sechsten Monats, daß ich saß in meinem Hause, und die Alten
aus Juda saßen vor mir; daselbst fiel die Hand des Herrn Jehovas auf
mich. Und siehe, ich sah, daß es von Seinen Lenden herunterwärts war
gleich wie Feuer; aber oben über Seinen Lenden war es lichthell; und
er reckte aus gleichwie eine Hand, und ergriff mich bei dem Haar
meines Hauptes. Da führte mich ein Wind zwischen Himmel und Erde und
brachte mich gen Jerusalem in einem göttlichen Gesichte zu dem Tor
am inneren Vorhof, das gegen Mitternacht sieht, da stand ein Bild zu
Verdruß dem Hausherrn. Und siehe, da war die Herrlichkeit des Gottes
Israels, wie ich sie zuvor gesehen hatte im Felde.
5
Daniel 2, 18-1: Daß sie den Gott des Himmels um Gnade bäten,
solches verborgenen Dinges halben, damit Daniel und seine Gesellen
nicht samt den anderen Weisen zu Babel umkämen. Da ward Daniel solch
verborgenes Ding durch ein Gesicht des Nachts offenbart.
22. Der Geist Gottes als eine weiße Taube
6
Johannes 1, 32-33: Johannes
sagte bei der Jordantaufe, die am 1. Juni des Jahres 30 stattfand:
Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und über Ihm
weilen. Ich kannte den Messias nicht, aber Der mich sandte mit
Wasser zu taufen, Der sagte zu mir: Auf welchen du den Geist
herabkommen und über welchem du Ihn weilen sehen wirst, Der ist es,
Der mit dem heiligen Geiste tauft.
23. Gottes Verklärung als Mensch
7
Matthäus 17, 1-2: Am 17. Oktober 31 nahm Ich, Jesus, den Petrus,
Jakobus und dessen Bruder Johannes zu Mir und führte sie auf den
hohen Berg Tabor. Da ward Ich vor ihnen im Geiste verklärt, und Mein
Gesicht leuchtete wie die Sonne und Meine Kleider wurden weiß wie
Schnee.
24. Die Geister der Engel als Menschen1 Matthäus 28: Als aber der Sabbat um war, und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel Jehovas kam vom Himmel herab, trat hinzu, und wälzte den Stein von der Tür, und setzte sich darauf. Und seine Gestalt war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie Schnee. Die Hüter erschraken vor Furcht, und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht; ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten suchet.
2
Lukas 1, 11-13: Es erschien dem Zacharia aber der Engel Jehovas und
stand zur rechten Hand am Räucheraltar. Und als Zachria ihn sah,
erschrak er, und es kam ihn eine Furcht an. Aber der Engel sprach zu
ihm: Fürchte dich nicht, Zacharia, denn dein Gebet ist erhöret; und
dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, des Namen sollst du
Johannes heißen.
3
Lukas 1, 19: Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin
Gabriel, der vor Gott stehet, und bin gesandt, mit dir zu reden, daß
ich dir solches verkündige.
4
Lukas 1, 26-35: Und im sechsten Monat war der Engel Gabriel gesandt
von Gott in eine Stadt in Galiäa, die heißt Nazareth. Zu einer
Jungfrau, die vertrauet war einem Manne mit Namen Joseph, vom Hause
David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr und
sprach: Gegüßet seist du, Holdselige! Der Herr ist mit dir, du
Gebenedeiete unter den Weibern. Da sie ihn aber sah, erschrak sie
über seine Rede, und gedachte, welche ein Gruß ist das? Und der
Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht Maria, du hast Gnade bei
Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn
gebären, des Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß und ein
Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott Jehova wird Ihm den Stuhl
seines Vaters David geben. Und er wird ein König sein über das Haus
Jakob ewiglich, und seines Königsreichs wird kein Ende sein. Da
sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich von keinem
Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige
Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich
überschatten.
5
Lukas 2, 9-11: Und siehe, der Engel Jehovas trat zu ihnen, und die
Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, siehe ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn
euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr,
in der Stadt Davids.
6
Lukas 24, 1-6: Aber am ersten
Tage der Woche sehr frühe kamen sie zum Grabe, und die Spezerei, die
sie bereitet hatten und etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein
abgewälzt von dem Grabe, und gingen hinein, und fanden den Leib des
Herrn Jesu nicht. Und da sie darum bekümmert waren, siehe, da traten
zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Und sie erschraken,
und schlugen ihre Angesichter nieder zu der Erde. Da sprachen die zu
ihnen: was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht
hier, Er ist auferstanden. Gedenket daran, wie Er euch sagte, da er
noch in Galiäa war.
7
Johannes 20, 11-12: Maria aber stand vor dem Grabe und weinte
draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab und sieht 2
Engel in weißen Kleidern sitzen, einen oben zu den Häupten und den
anderen zu den Füßen, da sie den Leichnam Jesu hineingelegt hatten. 25. Der Geist Gottes in Gestalt von feurigen Zungen
8
Apostelgeschichte 2, 1-4. Am Pfingsttage (17. Mai) waren sie alle
einmütig beisammen. Da entstand plötzlich vom Himmel herab ein
Brausen, gleich dem Brausen eines gewaltigen Sturmwindes, und
erfüllte das ganze Haus, worin sie zusammen saßen. Und es erschienen
über ihnen zerteilte Zungen wie Feuer; und es ließ sich auf jeden
von ihnen herab. Und alle waren voll des heiligen Geistes, und
fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, wie sie der Geist zu
sprechen antrieb.
26. Geistesstimme des Engels Jehovas, ohne die Person des Engels zu sehen
9
Moses I, 22, 10-12: Und Abraham reckte seine Hand aus und faßte das
Messer, daß er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihm der Engel des
Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier
bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm
nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast deines
einzigen Sohnes nicht verschonet um Meinetwillen.
27. Ruf Jehovas zu Samuel (ohne Jehova zu sehen)
10
Samuel I, 3: Ich, Jehova, rief viermal Samuel, verkündete ihm die
Strafe über das Haus Eli, weil Eli die Schändlichkeiten seiner Söhne
nicht ahndete.
28. Stimme Jehovas durch den Engel
11
Der Prophet Hesekiel (1, 28) schreibt: Gleich wie der Regenbogen
an den Wolken aussieht, wenn es geregnet hat, also glänzte es um und
um (am Firmament). So war der Anblick der Herrlichkeit Jehovas, und
als ich dies sah, fiel ich auf mein Angesicht, und da hörte ich die
Stimme eines Redenden usw.
29. Stimme Jehovas im Tempel am Palmenfesttag
12
Johannes 12, 28-31: Als Ich, Jesus, am Palmenfesttag im Tempel war,
sagte ich in Meiner Trauer über die Verstocktheit der Juden:
1
Vater, verkläre Deinen Namen. Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich
habe Ihn verklärt, und will Ihn abermals verklären. (Doch diese
Stimme erscholl im Herzen eines jeden Menschen, obwohl man sie so
hörte, als wäre sie etwa vom Himmel herab gekommen).
2
Da sprach das Volk, welches dabei stand und zuhörte: Es donnerte.
Andere sagten; Es redete ein Engel mit Ihm.
3
Ich antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um Meinetwillen
geschehen, sondern um euretwillen.
4
Jetzt gehet das Gericht über die Welt, nun wird der Fürst dieser
Welt ausgestoßen werden.
30. Geistige Stimme des unsichtbaren Heilands Jesus
5
Apostelgeschichte 9, 1-5: Bei der Bekehrung des Sauls vor Damaskus
hörte Saul die Stimme: Saul, Saul, warum verfolgst Du mich. - Nun
frage Saul: Herr, wer bist Du? Und die Antwort lautete: Ich bin
Jesus, Den du verfolgst!
31. Geistige Stimme Gottes (im Jahre 43)
Apostelgeschichte
11, 5-18. - Petrus erzählte: 1 Ich war in der Stadt Joppe im Gebete und sah in der Entzückung eine Erscheinung, ein Gefäß, das wie ein großes, leinenes Tuch mit vier Zipfeln sich vom Himmel herbsenkte und kam bis zu mir.
2
Als ich es genauer betrachtete, gewahrte und sah ich darin
vierfüßige Tiere der Erde und wilde, auch kriechende Tiere und Vögel
der Luft.
3
Darauf vernahm ich eine Stimme, die zu mir sprach: Stehe auf,
Petrus, schlachte und iß!
4
Ich aber sprach: O nein Herr, es ist noch nie etwas Verbotenes oder
Unreines in meinen Mund gekommen.
5
Aber die Stimme vom Himmel meldete sich wieder und sprach: Was Gott
für rein erklärt, das halte du nicht für unrein.
6
Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder hinauf in die Höhe
gezogen.
7
Und siehe, in demselben Augenblick standen drei Männer vor dem
Hause, wo ich war, gesandt von Caesarea zu mir.
8
Der Geist aber sprach zu mir,
ich sollte mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es kamen aber mit mir
diese sechs Brüder und wir gingen in des Mannes Haus.
9
Und er erzählte uns, wie er in
seinem Hause hätte einen Engel stehen sehen, der zu ihm sprach:
Sende Männer nach Joppe und laß Simon, mit dem Zunamen Petrus zu dir
kommen.
10
Der wird dir Worte sagen, wodurch du selig wirst und dein ganzes
Haus.
11
Als ich nun zu reden anfing, erschien der heilige Geist über ihnen,
wie am ersten Anfang (zu Pfingsten) auf uns.
12
Da erinnerte ich mich an die Worte des Herrn, als Er sagte:
Johannes hat zwar mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem
heiligen Geiste getauft werden.
13
So nun Gott ihnen (als frommen,
an Ihn glaubenden Heiden) gleiche Gaben gegeben hat wie anfangs uns,
die wir an den Herrn Jesum Christum glauben: wer war ich, daß ich
hätte Gott wehren oder erlauben können?
14
Da die übrigen Apostel und Brüder dies hörten, beruhigen sich sich,
dankten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden Buße gegeben
zum Leben.
32. Die Stimme Jehovas
15
ChtS. IX, 6-8: Als Maria zu Ihrer Tante Elisabeth nach Gabata kam,
hüpfte das bereits über 5 Monate alte Kind Johannes, der spätere
Täufer am Jordan, im Leibe der Mutter, und da sprach der Geist
Jehovas im Kinde leise als die Stimme des Kindes: Mutter, gehe, gehe
eiligst, denn die Mutter meines und deines Herrn, meines und deines
Gottes ist es, die da pochet an die Türe und besuchet dich im
Frieden!1
33. Die eigene Stimme Jesu als Jehova
1
Matthäus 17, 4-5: Als Petrus
bei der Verklärung am Berge Tabor noch sprach, siehe da umzog sie
eine leuchtende Wolke, und aus der Wolke sprach eine Stimme: Dieser
ist mein lieber Sohn, an dem Ich Mein Wohlgefallen habe, Den sollt
ihr hören.
2
Da Ich Selber bezeugte: „Der Vater oder Jehova ist in Mir!“, daher
wird es euch doch einleuchtend sein, von wo die Stimme kam, obwohl
sie aus der Wolke kam.
34. Jesus als Geist
3
Weil Gott Geist und daher eure
Religionslehre Geisteslehre ist, darum sagte Ich, Jesus: Meine Worte
sind Geist und Leben, dies aber deshalb, weil Gott Geist ist, daher
kann Mein Wort nichts anderes sein als Geist Gottes, und dieser
Geist ist der Schöpfer und das Leben des Weltalls, es ist der in
Mir, Christus, ins Fleisch getretene Geist der Liebe und Weisheit
Gottes.
35. Jesus als König der Geister
4
Johannes 18, 37: Ich sagte vor Pilatus: Ich bin König, aber Mein
Reich ist nicht von dieser Welt (sondern des Geistes und der
Geister).
36. Jesus als Geist nach der Auferstehung
5
Nach der Aufersteheung war Mein Leib ein Geist, ein Spirit, denn man
sah mich damals bloß, wenn Ich den Menschen die geistigen Augen
öffnete. Daher war Mein Verkehr mit den Menschen nach Meiner
Auferstehung der leibhafte Spiritismus.
37. Jesus geht als Geist mit 2 Jüngern nach Emmaus
6
Lukas 24, 15-31: Als Ich mit
den zwei Jüngern nach Emmaus ging, ging Ich als Geist, denn Ich bin
doch am Kreuze gestorben und bin als Leichnam ins Grab gelegt
worden. Und als Mich die zwei Jünger erkannten, schloß Ich ihnen die
geistigen Augen, und daher verschwand Ich vor ihren fleischlichen
Augen, obwohl Ich geistig noch bei ihnen stand.
38. Es erschien der Geist des verstorbenen Messias
7
Johannes 20, 19-29: Ich bin am Abend nach der Auferstehung von den
Toten als Geist, weil bei verschlossenen Türen, plötzlich inmitten
der Apostel gestanden und mußte essen, um ihnen ihre Furcht und
Schrecken zu benehmen. Also geschah es auch acht Tage später, als
auch Thomas unter ihnen war.
39. Der Geist Jesu erscheint am See Tiberias
8
Johannes 21, 1-13: Als ich am
27. April nach der am 27. März stattgefundenen Auferstehung am See
Tiberias den fischenden Jüngern erschien und Petrus sagte: Weide
Meine Lämmer und Schafe, geschah dies nur in geistiger Gestalt, da
Mein Körper kein Fleisch war, darum mußte Ich den Jüngern die
geistigen Augen und Ohren öffnen, daß sie mich sehen und hören
konnten.
40. Jesus als Geist am Himmelfahrtstage
9
Bei der Himmelfahrt sahen mich 670 anwesende Gläubige, aber nur mit
den geistigen Augen, weil ich Geist oder Spirit war; - also sahen
sie damals den Moses, welcher der verstorbene Vater des Elias,
nämlich der Hohepriester Zacharia, Barachias Sohn war, und also auch
den Elias, welcher der verstorbene Johannes der Täufer am Jordan
war.
41. Christus als Gott und Geist
10
Lukas 9, 28-32: Bei der Verklärung am Berge Tabor ersahen Mich die
drei Apostel Johannes, Jakobus und Petrus in dem Strahlenlichte als
Geist Gottes, und natürlich, daß sie nur mit geöffneten, geistigen
Augen die Geister der Verstorbenen, Moses und Elias sahen, die
damals mit Mir sprachen.
42. Gottes Umstrahlung und Reden zu Saul
1
Apostelgeschichte 9, 1-5.
Auf der Reise nach Damaskus, allwo Saul die Christi-Bekenner
gefangen nehmen und nach Jerusalem zum Tempelgerichte bringen
wollte, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, so daß er
blind wurde und Ich Mich ihm sagend zu erkennen gab, daß er Mich,
Jesus verfolge.
2
Das Licht, das ihn erblinden
machte, war Mein göttliches Strahlenlicht, welches er mit
fleischlichen Augen nicht ertragen konnte, und die Stimme war die
natürliche Stimme Gottes, die sich sowohl in als auch außer den
Menschen vernehmen läßt.
3
Apostelgeschichte 22, 11.
Des anderen Tages aber in der Nacht stand der Herr bei ihm und
sprach: Sei getrost, Paulus, denn wie du von Mir in Jerusalem
gezeuget hast, also mußt du auch zu Rom zeugen.
43. Der heilige Geist
4
Jeder Mensch weiß, daß Gott
ein Geist ist, und also ist der Vater, der Sohn und derjenige, der
aus Vater und Sohn ausgeht, ein Geist. Indem alle drei Eigenschaften
in Gott Geister sind, somit kann Gott nichts anderes als ein Geist
sein, den man „heiliger Geist“ nennt, und Der der Ausfluß der Gnade
und die Auswirkung der Kraft aus Vater und Sohn, oder aus Liebe und
Weisheit in Gott ist.
44. Das Gewissen als Geist Gottes
5
Am Himmelfahrtstage sagte ich zu Meinen Jüngern die Weltwahrheit:
Ich bin bei euch (als Geist, da Mich niemand sieht) bis ans Ende der
Welt.
Sprechen durch Medien45. Die 10 Gebote
6
Moses II, 19, 13-19: Als Ich,
Jehova, dem Volke Israel die zehn Gebote gab, sah Mich Moses und das
Volk aber nur durch den Leib eines Mediums, des Engels Jehovas
sprechen.
46. Der Engel Jehovas – Urkanus
7
Der ganze Verkehr Jehovas mit den Menschen im alten Bunde geschah
durch den Leib des Erzengels aus der Urzentralsonne Urka, weil Gott
bis zur Menschwerdung in Christo keinen eigenen Leib hatte; daher
war der Engel mit dem Namen Urkanus das Medium oder Mittler, durch
den Ich Mich den Menschen kundgab. 47. Henoch als Sprechmedium
1
Haushaltung Gottes I, 138, 4: Ich, Jehova, nannte (im Jahre 919) den
Henoch Meinen Dolmetsch2 oder Sprechmedium, weil Mein Geist durch
ihn im wachen Zustande Henochs zu Adam und seinen Kinder sprach.
2
All die Engel, welche in Meinem
Namen eine Botschaft ausrichteten, waren unmittelbare Medien als
Überbringer Meines Willens an die Menschen.
3
Und alle Propheten waren Medien Gottes, durch welche Ich sprach und
ihnen Befehle und Lehren für Könige und das Volk gab.
4
Auch die Apostel sind Medien, denn durch sie erhielten die
Urchristen Meine Lehre, wie Ich beim letzten Abendmal sagte: „Der
Beistand, der heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden
wird, soll euch alles lehren, und euch alles dessen erinnern, was
Ich euch gesagt habe. (Johannes 14, 26) 48. Gabriel als Sprechmedium
1
Daniel 8, 16: Der Erzengel
Gabriel legte dem Daniel das Gesicht von den vier großen Reichen der
Welt aus, daher war Gabriel das Medium zwischen Gott und Daniel.
2
Lukas 1, 19-26: Derselbe Gabriel sprach mit dem Hohenpriester
Zacharia, dem er die Geburt des Sohnes Johannes, des späteren
Täufers am Jordan, kundgab, und nach 5 Monaten brachte derselbe
Gabriel die Botschaft an Maria, daß sie Trägerin und Gebärerin des
Leibes Jesu werden wird.
49. Der Apostel Johannes als Medium
3
Die Offenbarung Johannes ist
durch den Geist Christi erfolgt, und Johannes war das Medium, dem
Ich, Gott, Mich geoffenbart habe.
50. Christlich-theosophische Vaterschreibmedien
4
Wie die Engel, Erzväter,
Propheten und Apostel Meine Medien und Mittler zwischen Mir, Jehova
in Jesus, und den Menschen waren, also sind die heutigen
Vaterschreiber Meine Medien oder Mittler (mediatores) zwischen Mir,
Jehova Jesus und der heutigen Menschheit.
Geister-Erscheinungen, gesehen durch Öffnen der geistigen Augen51. Jeder Mensch ist ein Geist und verkehrt mit Geistern
1
Der Mensch ist ein Geist im Fleische. Diese Tatsache erfährt ein
jeder Mensch durch die Träume, denn wenn der Mensch träumt, sieht
er, mit wenig Ausnahmen, nie seinen schlafenden Fleischleib, der wie
tot im Bette liegt, sondern er sieht sich selbst als denselben
Menschen wie beim Tagesbewußtsein, und er verkehrt mit bekannten
Lebenden sowie mit bekannten und unbekannten Verstorbenen.
2
Da die Verstorbenen Geister
sind und Geister mit fleischlichen Augen nicht gesehen werden
können, daher ist durch die Tatsache, daß der schlafende Fleischleib
nicht tätig ist und daß man mit fleischlichen Augen die Geister
nicht sieht, der Beweis da, daß der Mensch im Träumen ein Geist ist,
der als Seele lebt, sich bewegt, denkt, sieht, hört und spricht mit
seinesgleichen, die eben Geister sein müssen, sonst könnte sie nicht
mit Personen verkehren, die weit irgendwo schlafen und also auch
nicht mit Personen, die schon verstorben sind.
52. Der Menschenverkehr mit Geistern der Engel1 Der Verkehr mit Engeln im Alten Bunde ist doch der Verkehr mit Geistern, weil es keine anderen Engel gibt als die Geister der Verstorbenen.
2
Die römische Kirche lehrt, zu Schutzgeistern und Schutzengeln zu
beten.
3
Sie hat Verstorbene, das heißt Spiriten oder Geister in Unzahl
heilig gesprochen und betet und lehrt beten zu ihnen. Somit lehrt
die römische Kirche einen fortwährenden Spiritismus mit den
Jenseitigen.
4
Der Erzengel Gabriel, der Maria
die Botschaft brachte, war der Geist des verstorbenen Erzvaters
Jared aus der Adamszeit.
53. Schutzgeister sind verstorbene Menschen
1
Plutarch bemerkt in seinem Zwiegespräch zwischen Lamprius und
Ammonius: Wenn die Dämonen oder Schutzgeister, welche über die
Menschen wachen, entkörperte Seelen sind, so dürfen wir nicht
zweifeln, daß jene Geister auch zur Zeit ihres Lebens im Fleisch die
Vermögen besaßen, welche ihnen jetzt angehören, denn wir haben
keinen Grund für die Annahme, daß ihnen bei der Trennung von dem
Fleischleibe neue Eigenschaften zufielen.
2
Vater Jesus: Diese Fähigkeiten
waren ihnen schon im Fleischleibe zuteil geworden, obwohl sie
zeitweilig durch Sünden verdunkelt wurden und nur hin und wieder
einmal als vorhanden sich zeigten. Die Seele muß sich zuerst von den
Sünden, Untugenden und Leidenschaften befreien, damit befreit sie
sich auch von dem groben, dunklen Nebel, der sie umgibt und den sie
nicht durchbrechen kann, wie die hellstrahlende Sonne durch die
dunklen Wolken nicht durchscheinen kann.
Materialismus54. Der Engel Jehovas als materialisierter Geist
3
So oft als der Erzengel Urkanus als Medium Jehovas auftrat und den
Israeliten sichtbar wurde, geschah dies durch die Festigung des
geistigen Leibes, eine geistige Materialisation, die man mit
Fleischaugen sah, was doch oft im alten Bunde vorkam.
55. Der Geist Jehovas heißt den Erzengel Gabriel, dem Daniel ein Gesicht zu erklären
4
Daniel 8, 1-26: Daniel sah ein Gesicht, welches er nicht verstand,
daher behieß Ich, Jehova, den Erzengel Gabriel, dieses zu erklären,
welches die Zustände der letzten Zeit vor Meiner Wiederkunft umfaßt.
Um das zu können, mußte der Gabriel sich sichtbar machen und diese
Gestalt festigen.
56. Der Erzengel Raphael als Geist eines Verstorbenen
5
Zur Zeit des Tobias erschien der Geist des Erzengels Raphael und
führte den jungen Tobias nach Rages und zurück zu seinen Eltern.
Dieser Raphael aber war der Geist des verstorbenen Sohnes Azaria des
großen Ananja, also der Geist eines irdischen Verstorbenen, den man
gut kannte, somit war das eine spiritistische Handlung. Raphael, als
der verstorbene Azaria materialisierte sich und erschien wie die
materialisierten Geister in spiritistischen Zirkeln, aber nur in
viel stärkerem Maßstabe, denn in spiritistischen Zirkeln dauert die
Materilisation nur kurze Zeit, hier aber volle 45 Tage. Mag man nun
die Sache drehen wie man will, Raphael war der Geist eines bekannten
Verstorbenen, und wirkte somit spiritistisch; es war ein
spiritistischer Verkehr, und wie die Geister in spiritistischen
Zirkeln Arzneien für verschiedene Krankheiten ansagen, also tat auch
der Geist Raphaels mit der Galle eines Fisches, womit er die Augen
des blinden Tobias heilte und dann wieder verschwand. (Buch Tobias)
57. Der Geist des Erzengels Gabriel
6
Als der Erzengel Gabriel dem
Zacharia und dann der Maria die Botschaft brachte, war er beide Mal
so gefestigt, daß man ihn mit materiellen Augen sah.
58. Der Geist Christi als gefestigter Geist
7
Auch Ich, Jesus, war einige
Mal nach der Auferstehung materiell gefestigt, da Ich Mein Fleisch
und Meine Knochen betasten ließ, wie es bei Johannes in den Kapiteln
20 und 21 zu lesen ist.
59. Direkte Geistesschrift
8
Die zehn Gebote Gottes, die
Moses am Berge Sinai erhielt, wurden von den geistigen Fingern des
Geistes Gottes geschrieben. (Moses II, 24, 12; ~ 31, 18; ~ 32, 16;
~ 34, 1; Moses V. 22; ~ 9, 10)
60. Das Gesicht der schreibenden Geisterhand (Jehovas) zu Babylon
9
Daniel 5, 5, 25: In
demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand zum Vorschein
und schrieben dem Leuchter gegenüber auf die getünchte Wand des
königlichen Saales: „Mene, mene tekel, upharsin“, und der König
Belsazer sah die Hand, die da schrieb.
61. Die Besessenen
1
Diese sind besessen von
verstorbenen, bösen Menschen, die nun böse Geister oder Teufel sind.
Solche bösen Geister habe auch Ich, Jesus, einst aus den Mir
zugebrachten Besessenen ausgetrieben.
2
Die heutigen Besessenen befinden sich unter diesen Irrsinnigen,
Epileptischen und mancher Hysterischen.
3
Nachdem Ich euch die Sache beleuchtet habe, daß all euer Leben ein
Spiritismus ist, weil euer Leib ja kein Mensch, sondern nur Wohnung
und Werkzeug eines Geistes ist und daher alles, was ihr tut, ein
geistiges Leben, Streben, Denken, Sprechen, Tun und Lassen ist,
wollen wir aus dem hochgeistigen Spiritismus, der im Verkehr mit
Gott besteht, zu dem des niederen Spiritismus treten, der ein
Verkehr meist mit den Höllengeistern der sündhaft verstorbenen
Menschen ist, und nur mit einer kleinen Ausnahme mit den besseren
Geistern besteht.
Geisterverkehr mit verstorbenen Menschen
Vater Jesus
erläutert das Falsche dieses Verkehrs, der in Seinen Augen ein
Greuel ist, und wer diesen Verkehr wissentlich pflegt trotz des
Verbotes durch Moses, der wird mit der Hölle bestraft, da er meist
mit den Höllengeistern verkehrt. 62. Die Religion der Spiritisten
4
Der amerikanische Hellseher Jackson Davis, der Vater des modernen
Spiritismus, hat - durch seine Lügengeister irregeführt - Mich,
Christus als Gott, verneint und für einen gewöhnlichen Menschen
erklärt; und nach diesem ihrem Vater haben die meisten Spiritisten
ihren christlichen Glauben geändert. - Daher lasset euch belehren,
wie es in der Tat mit dem Spiritismus beschaffen ist.
63. Das spiritistische Bekenntnis
1
Wir glauben nichts und wollen
nichts glauben, sondern alles wissen, und als Spiritisten wissen wir
das, was für das Glück und Wohlsein eines jeden Menschen genügt: 1.
daß ein gerechter Gott existiert, 2. daß wir unsterblich sind. (Aus
dem Originalbriefe eines spiritistischen Tonangebers)
2
Woher wissen die Spiritisten,
daß ein gerechter Gott existiert? Sie wissen es aus den Mitteilungen
der Geister, die in spiritistischen Büchern beschrieben sind. Weil
aber diese Geister als Menschen dasselbe sagten und Gott sich weder
durch Geister noch durch Menschen experimentell nachweisen läßt,
daher sind die Spiritisten halb Dogmatiker, da sie auf Worte
glauben, und halb Verstandesweise, da sie experimentell vorgehen.
3
Ferner, die Spiritisten erkennen nur einen gerechten Gott, aber wenn
es nur einen gerechten und nicht unendlich geduldigen und
liebevollen Gott gäbe, dann hätte Er schon längst das ganze
italienische Volk, jung und alt, Mann und Weib ob ihrer
entsetzlichen Gotteslästerungen, „p. Dio“, „p. Madonna“, in eine
Sauherde verwandelt. Nun denke man sich, wenn jemand mit einem Herrn
sprechen würde und daneben stünde der König oder Landesfürst, und
der Sprecher würde ganz keck sagen: ich – deinen „König“, wäre das
nicht die allergrößte Majestätsbeleidigung?! Und was ist ein König
gegen Gott, den allmächtigen und überheiligen Schöpfer der
Himmelswelten und der Erde? Und seht, der Kroate hat gleich das
schweinichte und gottlose Wort „j. - Boga“ und der eben solche Ungar
das „b. - Kristusad“ oder „b. - Istenem“ in seinem gottvergessenen
Munde. Es sind das Flüche, wenn Gott nicht allbarmherzig wäre, so
wäre dort, wo Ungarn und Kroatien mit Slavonien und Dalmatien
liegt, schon längst dasselbe, was über der Sündflutstadt Hanoch am
Kaspischen Meere ist. Daraus können die Spiritisten ersehen, daß ihr
Glaube ein unrichtiger ist. Wehe euch! Wenn Ich, Gott, nur ein
gerechter Gott wäre. Solche falschen Ansichten und Unbeachtungen
gehen aber bloß aus atheistischen Lehren hervor, die alles aus sich
selbst entstehen lehren und daher Mir, Gott, zuerst allen Nimbus und
zuletzt die Existenz rauben. Aber die große Zeit der Zeiten ist
schon da, es wird Licht werden – Ich, Gott, lasse Mich nicht länger
lästern. Betrachtet die sogenannten Naturereignisse und Unglücke
dieser oder jener Art, dann wird euch klar, wie hoch der
Weltzeitstundenzeiger zeigt.
64. Gottes Wort wegen des Geisterverkehrs
1
Moses II, 20, 1-7: Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin
Jehova, dein Gott, Der Ich dich aus dem Ägypterland, aus dem
Diensthause geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir
haben. Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen,
weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden,
oder dessen, das im Wasser unter der Erde ist, bete sie nicht an,
und diene ihnen nicht; denn Ich, Jehova, Dein Gott, bin ein eifriger
Gott, Der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das
dritte und vierte Glied, die Mich hassen. (Jer. 31, 29. 30. Hesek.
18, 2. 3. 20). Und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die Mich
lieb haben, und Meine Gebote halten. Du sollst den Namen Jehovas,
Deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn Jehova wird den nicht
ungestraft lassen, der Seinen Namen mißbraucht! (3. Mose 24, 16)
2
Matthäus 6, 24: Niemand kann zwei Herren dienen, entweder er wird
den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen
anhangen und den anderen verachten.
3
Moses III, 19, 31: Ihr sollet euch nicht zu
den Totenbeschwören und zu den Wahrsagern wenden; ihr sollet sie
nicht aufsuchen, euch an ihnen zu verunreinigen. Ich bin Jehova,
euer Gott.
4
Moses III, 20, 6: Und jeder, der zu den Totenbeschwören und
Wahrsagern sich wendet und ihnen nachhuret (d.h., mit ihnen
Freundschaft pflegt), wider diese werde Ich, Jehova, Mein Angesicht
richten und sie ausrotten aus Meinem Volke.
5
Moses III, 20, 27: Und wenn ein Mann oder ein Weib unter euch (die
ihr heilig sein sollet, Vers 26), ein Totenbeschwörer oder Wahrsager
ist, die sollen getötet werden; steinigen soll man sie, ihr Blut ist
auf ihnen.
6
Moses V, 18, 10: Israel, Mein auserwähltes Volk, daß nicht unter dir
gefunden würde ein Beschwörer, den wer solches tut, der ist dem
Jehova ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt sie Jehova
dein Gott vor dir her.
7
Unter den Spiritisten gibt es solche (wie es in Büchern gedruckt
vorkommt), die Geister bei Gott beschwören, daß sie müssen ihnen die
reine Wahrheit sagen.
8
Ein hoher Geist würde auf eine Beschwörung gar nicht warten, sondern
blitzschnell sich davonheben; die Höllengeister bleiben aber ruhig
stehen und sagen doch, was sie wollen, da sie keine Furcht vor Mir
haben.
9
Die Wahrsager sind Geister,
durch deren Offenbarung, sei es durch die Schrift oder durch die
Trancereden die Menschen die Vermittler abgeben, daher sind sie
nichts besser, als die Geister, zu deren Helfern sie sich selbst
hingeben.
10
Moses V, 18, 10: Israel, du Mein auserwähltes Volk, daß nicht
unter dir gefunden werde einer, der die Toten frage, denn wer
solches tut, der ist dem Jehova ein Greuel, und um solcher Greuel
willen vertreibt sie Jehova, dein Gott, vor dir her.
11
Psalm 97, 1-12: (Jesus) Jehova ist König; des freue sich das
Erdreich und seien fröhlich die Inseln (d.h. Nationen), so viel
ihrer sind. Wolken und Dunkel ist nicht um ihn her. Gerechtigkeit
und Gericht ist Seines Thrones Festung. Feuer gehet vor ihm her und
zündet an umher Seine Feinde. Seine Blitze leuchten auf den
Erdboden, das Erdreich sieht es und erschrickt. Berge zerschmelzen
wie Wachs vor dem Jehova, vor dem Herrscher des ganzen Erdbodens.
Die Himmel verkündigen Seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen
Seine Ehre. Schämen müssen sich alle, die den Bildern (oder
Geschöpfen) dienen und (jene die) sich der Götzen (des Spiritismus)
rühmen. Betet Ihn an, alle Engel Gottes (oder Götter) (Röm. 8, 29).
Zion höret es und ist froh, und die Töchter Juda's sind fröhlich,
Jehova, über Dein Regiment. Denn Du, Jehova, bist der Höchste in
allen Landen. Du bist hoch erhöhet über alle Götter. Die ihr den
Jehova liebet, hasset das Arge! Jehova bewahret die Seelen Seiner
Frommen; von der gottlosen Hand wird Er sie erretten. Dem Gerechten
muß das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen.
Ihr Gerechten freuet euch des Jehova und danket Ihm und preiset
Seine Heiligkeit.
12
Timotheus I, 4, 1: Der Geist saget deutlich, daß in den letzten
Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den
verführerischen Geistern und Lehren der Teufel.
13
Korinther I, 10, 7, 20-22: Werdet auch nicht Abgöttische, gleich wie
jener etliche wurden, als geschrieben stehet: das Volk setze sich
nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen. Aber ich
sage, was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln und nicht
Gott. Nun will Ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein
sollet, Ihr könnet nicht zugleich trinken des Herrn Kelch und der
Teufel Kelch, ihr könnet nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches
des Herrn und des Tisches der Teufel.. Oder wollen wir dem Herrn
trotzen? Sind wir stärker denn Er? (Abgöttisch sind alle, welche
nicht Mir, Gott, durch Befolgung Meiner Wortschriften die Ehre
geben, sondern ihre verkehrten Wege wandeln).
14
Johannes II, Verse 7-11: Denn viele Verführer sind in die Welt
gekommen, die nicht bekennen Jesum (oder unseren Gott Jehova als
Messia), daß Er in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer
und der Widerchrist. Sehet euch vor, daß wir nicht verlieren, was
wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Wer übertritt
und bleibet nicht in der Lehre des Messias, der hat keinen Gott. Wer
in der Lehre des Messias bleibet, der hat beide, den Vater und den
Sohn. So jemand zu euch kommt und bringet diese Lehre nicht, den
nehmet nicht auf in euer Haus und grüßet ihn auch nicht. Denn wer
ihn grüßet, der macht sich teilhaftig seiner bösen Werke.
15
Philipper 2, 10-11: In dem Namen Jesu sollen sich beugen aller derer
Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. Und alle
Zungen sollen bekennen, daß Jesus Messia, der Herr sei zur Ehre
Gottes, des Vaters.
16
Matthäus 11, 27-28: Alle Dinge sind Mir übergeben von Meinem Vater.
Und niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennt
den Vater denn nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren.
Kommt her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will
euch erquicken.3
17
Wer bei den Geistern die
Auskunft sucht, und diese befragt, der handelt gegen Mein Gebot und
Meine Liebe.
Geister65. Manifestierende Geister1 Beim Tischrücken sind Geister gewöhnlich aus der ersten und zweiten Hölle. Sind die Fluidum abgebenden Personen geistig vorgeschritten und beten sie vor dem Tischrücken um gute Geister, dann kommen Geister bis zum Mittelparadiese. Höhere Geister geben sich mit dem Tischrücken nicht ab. Haben die Personen beim Tischrücken niedere Eigenschaften, dann kommen niedere Höllengeister, weil sich gleich und gleich anzieht.
2
Materialisieren tun sich
Geister aus dem unteren und Mittel-Paradiese, höhere nicht, weil
ihnen die Materie zu ordinär ist. Höllengeister materialisieren sich
nicht, weil sie sich schämen, als Teufel aufzutreten, weil sie gar
zu garstig sind.
3
Gefestigte Geister. Diese werden in Zukunft, wie zur Jesu-Zeit
Raphael (oder Jünglinge: Erzengel Gabriel, Zuriel in Ostracine), aus
dem zweiten und dritten Himmel auf die Erde treten und wie Menschen
mit Erdmenschen verkehren, da die Menschen die geistigen Gaben haben
werden.
66. Die Glaubenskraft der Geister1 Der Geist eines Verstorbenen ist schöpferisch, ja, er muß es sein, denn sein Glaube ist sein Richter für gut oder schlecht.
2
Der Geist, sobald er ins Geisterreich tritt, ist absolut, und was er
denkt und sich wünscht, wird ihm zur Wirklichkeit. Aber die Gedanken
der Geister richten sich genau nach ihrem Seelenzustande, und jeder
wird im Geisterreich das, wohin in seine Gedanken, Tugenden oder
Untugenden ziehen. Die Geister können auch Verschiedenes zuwege
bringen, was den Fleischmenschen unerklärlich scheint, zum Beispiel:
3
Töne einer Orgel oder irgend eines Musikinstrumentes dort hören zu
machen, wo sie wollen, und so hören die Lebenden die Musik in einer
anderen Gegend ertönen. Das geschieht bloß durch die vollgläubige
Willenskraft, wodurch sie die Töne dorthin leiten, wo sie hin
sollen.
4
Manche lassen verschiedene
Gegenstände unter die Zirkelmitglieder kommen und verteilen sie.
Seht, diese Gegenstände sind irgendwo genommen oder gestohlen und
blitzschnell apportiert 4 worden. Man würde solchen Geister am
besten dafür danken, wenn man sie „Diebe“ heißen würde! Denn
Materielles können die Geister nicht herstellen, gekauft haben sie
von den lebenden Menschen nichts, somit „gestohlen“. Es kann
irgendein Gegenstand nicht gestohlen, sondern aus der Erde entnommen
worden sein, aber Sachen, die neu sind oder verloren wurden – sind
immer ein Diebstahl, daher bedanket euch so für die Apporte, welche
verdächtiger Abkunft sind, wie man Dieben dafür dankt. Wenn ihr aber
Freude daran habt, so ermuntert ihr die Geister zum Stehlen und seid
Diebe wie diese. Das sage ich euch, Der Ich Gott bin und weiß, was
die Geister tun! Ihr wußtet das bis jetzt nicht, nun wisset ihr es,
woher die Apporte kommen, daher machet euch nicht zu Mitschuldigen
am Diebstahl der Geister!
67. Die Apporte der Geister
1
Viele von Meinen Kindern freuen sich auf die Apporte der
spiritistischen Geister und meinen, sie seien aus dem Geisterreich
her. Diese Ansicht ist aber ganz falsch: Es sind in verschiedenen
Geschäften und Häusern gestohlene Sachen, welche die Geister
dematerialisieren, das heißt, das Materielle aufheben, als geistige
Ware übertragen und wieder materialisieren und so ihren erfreuten
Freunden als Geschenk überbringen.
2
Meine lieben Kinder, Ich frage euch: Ist derjenige ein größerer
Dieb, der stiehlt, als der andere, der den Sack für das Gestohlene
hält oder der die Ware von den Dieben annimmt? - Lasset solche
gemeine Spielerei mit den Geistern, sie führt euch in die Hölle!
3
Merket euch: Wenn ihr irdische
Früchte, Kaufmannswaren, Blumen, Geld und solches, was auf der Erde
vorkommt, von den Geistern bekommet, so habet ihr Diebstahl
übernommen, denn ihr sollet solche gestohlenen Sachen mit Entrüstung
zurückweisen, nicht aber annehmen und euch freuen und damit prahlen!
4
Es kommen aber auch Fälle vor,
daß Meine Kinder Apporte bekommen. Sind solche Apporte nicht
irdischen Ursprunges, das heißt, daß solche Sachen auf der Erde
nicht vorkommen, und sind diese Kinder in Liebe bei Mir weilend,
dann kann es von Mir oder durch Meine Zulassung von hohen Geistern
her sein.
5
Sind aber die Apporte für
Spiritisten, die nicht in Meiner Liebe stehen und doch nicht von der
Erde, dann sind sie in einem anderen Weltteil gestohlen und zur Erde
gebracht worden, daher Diebstahl; denn die spiritistischen Geister
können nichts erschaffen, daher müssen sie stehlen; hohe oder
himmlische Geister aber können durch Meine Zulassung erschaffen.
6
Daß die Geister manche Kraftproben abgeben können, stammt von dem
Fluidum ab, das sie von Menschen annehmen. Ob dies in der
Zirkelsitzung geschieht oder in einem anderen Lokal, wo man keine
Ahnung davon hat, ist Nebensache. Die Geister sehen das Geistige
(Fluidum) und können es beliebig sammeln und für sich verwenden,
davon stammt dann ihre physikalische Betätigung, welche nicht in den
Bereich des Glaubens und der Willenskraft gehört.
7
Das Menschenfluidum ist geistig eine Kraft, welche die Geister ihrem
Körper aneignen, und dadurch physikalisch sich betätigen können; das
übrige aber gehört alles in den Bereich des Glaubens und der
Willenskraft, welche die Ausführerin der spiritistischen Phänomene
ist.
68. Blutgeister
1
Die Blutgeister sind lauter niedere, sogenannte Höllengeister,
welche sich in der zweiten Hölle befinden.
2
Wenn man über warmen, noch dampfendem Blute von frisch
geschlachteten Ziegen, im anderen Falle auch über desgleichen
Ochsenblut ein Brot oder ein Schnitzel und dergl. verzehrt,
überkommt man die Eigenschaft eines Geistermediums, und das als ganz
bestimmt, nur muß man sich von einem Magnetiseur durch magische
Striche in Trance-Zustand versetzen lassen (oder nicht, denn die
Geister schläfern ihr Medium auch selbst ein).
3
So lautet es in dem Berichte,
der im Jahre 1897 gemachten Entdeckung auf dem Gebiete des
Spiritismus. Bei dem Blut ist kein hoher Geist anzutreffen, sondern
lauter gemeine höllische Geister, d.h., grobe Sünder und Verbrecher.
4
Wohl können durch die Medien viele zur Überzeugung von einem
Fortleben nach dem irdischen Tode gelangen, dafür sind aber um so
mehr der Medien in Gefahr, weil die Geister, die man selbst gesucht
und angelockt hat, am Medium hängen bleiben und es gern begleiten;
denn sie haben ein Wesen gefunden, durch welches sie sich den
inkarnierten Geistern wieder kundgeben können, und daher bleiben sie
frohes Mutes beim Medium.
5
Sind solche Geister geile
Hurengeister, so flüstern sie diesem Medium zu diesem Laster zu und
erregen gar gewaltig das Geschlechtsleben. Ist der geistige
Begleiter ein Dieb oder Räuber, dann kann ein jeder berechnen, wie
hoch der Zeiger steht, wenn dem Medium fremde Gelder anvertraut
sind. Ist der Geist ein Säufer, dann wünscht er, daß sein Medium
auch säuft, damit auch er das Geistige des Getränkes mitgenießen
kann usw.
6
Wenn ein Mensch auf diese Art
ein Medium werden will, und er auf solche niedere Blutgeister gerät,
so wird er besessen von ihnen, ohne früher daran gedacht und davon
gewußt zu haben. Er bekommt eine Sehnsucht oder wiederholt die Lust
zu diesem oder jenem Laster, weil der Geist mit seiner Willenskraft
auf die Seele des Mediums einwirkt. Auf diese Art werden die
Menschen zu Schnapsbrüdern und die Saufgeister nämlich, die in
Schnapslokalen sich aufhalten, betrachten ihre Opfer, was für ein
Gefallen es an diesen höllischen Getränken hat und paßt es ihnen, so
bleiben sie seine steten Begleiter und Einflüsterer, wie der Schnaps
gut und übergut ist, - ja, ein Glaserl mußt du doch kosten usw., bis
sie aus dem bisher sittlichen Menschen ein unglückliches Opfer der
Trunkensucht ausgearbeitet haben. Sehet, und so ist es auch mit
anderen Geistern, welche dabei einen Vorteil ziehen; freilich, ein
Selbstmörder ist euch nicht gefährlich, wohl aber derjenige Geist,
der seine Laster im Leben mit Freude und Gier betrieben hatte. Wie
kann aber der Mensch im voraus wissen, was für einen Geist er an
sich ziehen wird!?
7
Das Blut essen habe ich schon
durch Moses verboten (Moses I. 9, 4: Moses III. 3, 17: 7, 26: 17,
10, 12; In den Offenbarungen der christlich-theosophischen
Schriften sagte Ich, daß im Blute der Zorn, die Rache und der Tod
steckt und daher soll man es nicht genießen; - Im Blute ist das
Seelisch-Geistige des Tieres am stärksten vertreten (nicht die Seele
selbst, wohl aber deren tierische Natureigenschaft), daher genieße
man kein Blut, um nicht auch das Seelisch-Geistige des Tieres in
euer Ich aufzunehmen.
69. Die Wolkengeister
Anleitung des Vaters
Jesus, wie man gefahrdrohende Ungewittergeister durch die
Friedensgeister unschädlich macht und so alle Elementarunglücke
verhütet
1
Wenn in heißen Sommertagen
große, dunkle Massen von Wolken drohend heraufziehen und das Hab und
Gut der Erdenbewohner zu vernichten drohen, so sind das böse Geister
der ersten Hölle, welche in den Wolken hausen. Solche Geister
wandern in den Wolken herum, und wo sie eine Gegenpartei erblicken,
da geht das Zanken und Schimpfen los, da jede Partei, wie auf der
Erde, ihr Vorrecht behaupten will, und dieses Streiten geht so lange
her, bis es zu gewaltigen Kämpfen ausartet, welches ihr als dunkle
Wolkenmassen, aus welchen Blitze und Donnerschläge folgen, und vom
Firmamente herab Hagel, Wolkenbrüche und Einschläge gegen euch und
euer Hab und Gut drohen, mit Angst und Furcht beobachtet.
2
Gegen solche ungebetene Gäste
gehört ein Vollglaube an Mich und Meine Waltung in der Natur und daß
Ich ist das Flehen Meiner Kinder erhöre, wenn sie in Liebe zu Mir
kommen, Mich um Hilfe bitten und vollgläubig dieselbe von Mir
erwarten.
3
Wer unter solchen Meinen Kinder
eines vollkräftigen Glaubens ist, soll in Liebe die Hand gegen die
Wolken ausstrecken und sagen: Liebe Friedensgeister! Im Namen Jesu
bitte ich euch: Scheidet die streitenden Wolkengeister auseinander
und machet Frieden. Wahrlich, im Namen Jesu geschehe es! - Und die
Friedensgeister, welche in den weißen Wolken über den Gewitterwolken
hausen, begeben sich blitzschnell unter die Streiter, scheiden sie
auseinander, pressen sie in die Enge und verjagen sie so nach und
nach aus der Gegend.
4
Seht, das ist das Mittel,
welches, zur rechten Zeit angewendet, euch vor Hagel, Wolkenbrüchen,
Platzregen und donnernden Einschlägen bewahrt. Aber vergesset nicht,
dann Mir, Der dies alles zu bewerkstelligen hilft, demütig zu
danken. 70. Die Geister der zweiten Hölle
1
Die Geister der zweiten Hölle wohnen auf der Erde unter den
Menschen. Daher die bösen Träume, daher die vielen Leidenschaften
und Laster unter den Menschen, da sie von solches liebenden
Höllengeistern besessen sind; daher die Epileptischen, die
Hysterischen und dreiviertel der Irrsinnigen; daher die vielen
Verbrechen, die von Menschen begangen werden; daher die ausgeprägten
Lüste, Begierden, Untugenden und bösen Eigenschaften unter den
Menschen, weil alle solche von Höllengeistern besessen sind, ohne
davon eine Ahnung zu haben.
2
Zur Zeit, als Ich Selber auf der Erde wandelte, wußte und glaubte
man an an solche Besessenheit, wie euch Meine Teufelsaustreibungen
belehren; heutzutage, da eure Lehrer und Bildner meist falsche
Propheten sind, lehren sie euch das Gegenteil der Wahrheit, - aber
die Gottlosigkeit, Gottvergessenheit und Achtlosigkeit gegen alles,
was Ich lehrte oder jetzt neuerdings lehre, beweist das Falsche
eurer Erziehung in der Familie, in der Kirche, in der Schule,
besonders Hochschule, und im öffentlichen Leben, weil die Geister,
die in euch hausen, euch den Widerwillen, Achtlosigkeit, Verachtung,
Verspottung und allerlei gegen die Wahrheit einflößen. Denn würdet
ihr nach Meiner wahren Lehre leben, wie Ich sie Selber euch vorlege,
so würde das kein Leben für die argen Teufel sein, die in euch sich
eingenistet haben, und sie würden ausziehen müssen und so ihre warme
und angenehme Wohnung ihrer Lust und Freude verlieren. Daher setzen
sie ihre ganze Kraft ein, um gegen die Wahrheit der christlichen
Theosophie Zweifel, Furcht und Widerwillen euch einzuflößen.
3
Glaubet es Mir: Ich, euer Gott und Heiland, sage euch das, darum ist
es Wahrheit, denn Ich weiß, wie es mit euch geistig bestellt ist, da
Ich in euren Herzen wohne und alles sehe und betrachte, was in euch
und um euch vorgeht.
71. Der Geist kann sich durch den eigenen Willen ohne Materilisation sichtbar und hörbar machen
Graz, 1. März 1901
1
Der Geist, welcher höher steht als seine Umgebung im Geisterreich,
ist seiner Umgebung unsichtbar, weil das Sehen der Geister nicht
höher reicht, als ihre Vorgeschrittenheit ist; aber der höher
entwickelte Geist kann sich den niederen Geistern sichtbar und
hörbar machen, wenn er will, das hängt also von seinem Willen ab.
2
Ein Geist aus dem obersten Paradiese und aus den Himmeln kann sich
aber auch den Fleischmenschen sichtbar und hörbar machen, wenn er
will, aber Geister, die einmal so hoch sind, verkehren mit den
Menschen nicht gerne, weil diese zu böse sind und weil der Geist
dann eine ganz niedere Fluidumhüllung annehmen müßte, und da die
Geister, wenn sie hoch stehen, gut wissen, daß ihre Annäherung an
die sündigen Menschen ihre Fortschritte hindert, ja sogar ihnen
schädlich würde, darum unterlassen sie das.
3
Ein hoher Geist hat nämlich zufolge seines Glaubens und seiner
Willenskraft die Macht, über den materiellen Menschen zu verfügen
und so ihm die geistigen Augen und Ohren zu öffnen. Aber er tut es
nicht, weil der materielle Mensch dadurch zu stark erschrecken würde
und weil es auch in Meiner Ordnung ist, daß die Menschen nicht durch
Gewaltmittel belehrt, bekehrt und beeinflußt werden, daher geschieht
das nicht. Wohl aber geschieht es in der Geisterwelt, weil beide
Geister sind und der Niedere nicht weiß, wer der Erschienene ist, da
er dann ebenso wie er selbst ausschaut, um nicht zu erschrecken.
Seht, im Fleischleibe gibt es engelsgute und teufelsböse Menschen
und doch schauen beide gleich aus, also muß es auch im Geisterreich
ohne Zwang sein, damit der Niedere durch den Glanz des Höheren
geistig nicht überwältigt wird.
72.Welche Art der Geisterbeschwörung ist erlaubt?
Graz, 24. Februar
1898
1
Die Liebe des ewigen Vaters leitet das Weltall und so auch das
Geisterreich, denn Ich, Jesus, bin ja König und Herr über alle
Geister, und Meinem heiligen Worte beugen sie sich in allen Sphären
des Himmels und der Hölle.
2
Liebe Kinder, wenn ihr von Geistern in euch oder in euren Wohnungen
geplagt seid, dann erinnert euch an Mich, euren Vater Jesus, Der
euch diese Worte des Segens und Heiles gibt. 3 Also wenn ihr von Spuk-, Spiel- und Späße treibenden Geistern geplagt seid, dann belehret sie über das Ziel, dem sie nachgehen, belehret sie über Meine Liebessendung als Jesus auf die Erde, daß Ich die Liebe bin und jedem verzeihe, der in Liebe zu Mir mit zerknirschtem Herzen und Reue über seine Sünden klagend und weinend zu Mir Zuflucht nimmt und sich ganz vertrauensvoll in Meine all liebende Barmherzigkeit begibt, und daß Ich, wie Ich am Kreuze ausrief: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun, dasselbe auch allen Sündern, die als solche durch die falsche Erziehung der jetzigen Zeit ins Finstere der Materie geraten sind, noch immer tue.
4
Belehret sie aber, daß sie ihren Widersachern ebenso verzeihen
müssen, wie sie im Vaterunser: Vergib uns unsere Sünden, als auch
wir vergeben Allen, die uns beleidigt haben, beten; denn tun sie das
ihren Feinden nicht, dann kann auch bei Mir ihnen nicht verziehen
werden, denn das Vaterunser-Gebet ist für alle Menschen und alle
Zeiten gegeben worden. Saget ihnen Meine Tugenden, als ich noch
Fleischleibe wandelte, die da sind: die allergrößte Liebe und
Ergebung zu Gott, die vollendetste Nächstenliebe, die Demut,
Sanftmut, Keuschheit, Friedensliebe und unbegrenzte
Uneigennützigkeit. Diese Tugenden sollen sie trachten, sich
anzueignen und alles, was sie zur Materie und Sünde zieht, aus Liebe
zur Mit meiden und fliehen und nur bei Mir und sonst nirgends das
Heil suchen, denn Ich habe sie erschaffen, Ich habe für ihre
einstigen Sünden gelitten und sie durch Mein Blut und Leben für Mich
erkauft und nur Ich allein werde ihnen die Seligkeit der Himmel
geben, wenn sie Meine Worte befolgen werden. 5 Nun saget ihnen in Liebe und nicht etwa grob: „Liebe Geschwister im Geisterreich! Ihr habt euch zu uns begeben, um uns zu schrecken und dadurch krank zu machen; so sind wir bemüßigt, euch fortzuschaffen, daher: Lieber Vater Jesus, ich übergebe Dir diese Geister und bitte Dich demütig, daß Du sie fortschaffest, wo sie hingehören, - Amen.“ Dann betet für sie und danket Mir für die Gnade der Erlösung von den Plagegeistern. So, liebe Kinder, handelt im Vollvertrauen auf Mich und Meine Allmacht, und Ich werde euch von den Geistern erlösen und beschützen, - Amen.
6
Alteingenistete Zorn- oder geile Geister, die nicht weichen wollen
aus dem Leibe, werden durchs Gebet, Fasten und große Liebe zu Gott
vertrieben, indem sie einerseits keine ihnen zusagende Nahrung
(Zorn, Rache, Geilsucht, Unzucht) wegen der Demütigung, Geduld und
des keuschen Lebens erhalten, andererseits durch das ihnen so
widrige Beten und Gottlieben unwillig werden, und da sie das brennt,
aus dem Leibe fahren.
7
Das soll eure Beschwörung der Geister sein, eine andere ist euch
streng verboten, wenn ihr nicht wollet selber Teufel werden.
1
Die Florence Marryat, die eine maßgebende Rolle in der
spiritistischen Literatur spielt, hat in ihrem Buche „Die
Geisterwelt“ (Seite 49-50) bezüglich der Bibel folgendes gesagt:
2
„Ich weiß, daß viele meiner Leser die Worte der Bibel nicht
beweiskräftig ansehen, daß sie die heilige Schrift als eine ganz
unklare Geschichte jener Zeiten betrachten, die erst sehr lange nach
den geschilderten Vorgängen niedergeschrieben wurde und noch dazu in
der phantastischen, bilderreichen Sprache des Morgenlandes, bei der
es sehr schwierig ist, zu entscheiden, was der Verfasser eigentlich
meinte oder nicht. Die Deutung derselben für uns ist nun nicht durch
Gott, nicht einmal durch Daniel, sondern von Männern ausgeführt
worden, die sich berufen hielten, sie in der einen oder der anderen
Weise, doch jedenfalls so zu erklären, daß sie mit ihren eigenen
Lehren übereinstimmte.
3
Die bloße Tatsache, daß das Neue Testament – das uns von der
Kindheit auf gelehrt worden, als begründet auf die Lehren eines
Erlösers zu betrachten, der zur Erlösung der Christen in die Welt
gesandt worden sei – nur den Abdruck eines Buches von Buddha bildet,
der 560 Jahre vor Christi Geburt lebte, reicht schon allein hin, das
Vertrauen auf die Angaben der Bibel zu erschüttern“.
4
Ich erinnere mich von früher, tief erregt gewesen zu sein, als ich
Arthur Lillie's 'Buddha und der früheste Buddhismus' las und als
dieses Buch ungerechter Weise verboten und eingezogen wurde. Was
sagt nun die Kirche wohl zu dem Inhalte dieses Buches (Die
Geisterwelt)? Verwirft sie es? Kann sie es als unwahr nachweisen?
5
Ja, das Buch „Die Geisterwelt“ von der Marryat ist ein dummes Buch
einer halb verrückten, von bösen Geistern besessenen Spiritistin,
sage Ich, Jesus Christus, Der die spiritistische Literatur
vernichtet! Denn in dieser Literatur ist wenig Christliches, aber
viel Widerchristliches, Buddhistisches, Lügenhaftes und Unwissendes
und ist daher wertlos.
73. Moses und Aaron bei den Spiritisten
6
5Moses und Aaron, die ersten Priester, von denen berichtet wird,
widmeten sich jeder Art von Medienschaft, ehe sie zur Leitung der
Israeliten berufen wurde. Sobald sie diesen aber Gesetze zu geben
hatten, verboten sie allen Männer und Frauen den Verkehr mit
Familiengeistern. Damals war es eben ganz so wie heute. Moses wurde
in Ägypten aufgezogen und die Ägypter waren von den ältesten Zeiten
her als Meister der Magie und Nekromantie5 bekannt. Er war also auch
ein Magier, wie er vor Pharao geführt eingestand, doch als er
Priester wurde, verbot er seiner Gemeinde, ihm nachzuahmen.Er
wünschte alles, was mit der Magie zusammenhing, für Aaron und sich
selbst zu behalten, damit sie in den Augen ihrer Gläubigen desto
wunderbarer erschienen. (Das verbot er deshalb, weil die Menschen -
statt von Gott, lieber von bereitwilligen Geistern die Antwort
einholten). Moses mit seinen „vertrauten Geistern“ und die Kirche
mit ihrer „Teufelslehre“. Kann jemand angeben, worin der Unterschied
liegt? Beide wünschen ihre Macht im Bannkreise der eigenen Autorität
zu behaupten. Innerhalb desselben ist das Eingebung Gottes, was
außerhalb, heißt Umgang mit dem Teufel. Liegt die Sache nicht völlig
klar? Von Geistern belehrt, werden wir von Gott belehrt, wie Joel
und Hesekiel belehrt wurden. Bei Durchlesung der Bibel wird man
finden, daß es ganz zu Anfang gar keine Priester gab. Das Volk wurde
durch seinen himmlischen Vater, durch dessen Engel unterrichtet. Als
aber eine Kirche gegründet, ein Tempel gebaut und ein Priesterstand
geschaffen worden war, da hörte man immer weniger von Mitteilungen
durch Geister. Dasselbe trifft für jetzt zu. Je reiner und einfacher
das Leben, desto größer der Glaube an Gott und das Amt Seiner
Schutzengel. Ich kenne einen Landpfarrer in einem Bergwerksbezirke
des nördlichen England, der auf die Bewohner seines Sprengels6
keinen Einfluß gewinnen kann, weil sie alle Spiritisten sind. Jene
rohen Grubenarbeiter, die einen Teil ihres Lebens in der Dunkelheit
zubringen, sind geistig zu aufgeklärt, um seinen altväterlichen
Theorien zu lauschen.
74. Christus bei den Spiritisten
7
Ich nehme an, daß die meisten meiner Leser die Geschichte Christi
als eine verläßliche Darstellung der damaligen Ereignisse
betrachten. Der christlichen Welt wurde gelehrt, diese als an das
von Gott eingegebene Wort zu betrachten, das zu unserer Erbauung
niedergeschrieben wurde. Wie diese Theorie mit der Geschichte von
Buddha, deren ich schon erwähnte, übereinstimmt, eine Geschichte,
die 560 Jahre weiter zurückliegt, das zu entscheiden überlasse ich
meinen Lesern. Eines ist aber gewiß: Weder die Wunder Christi, noch
die Buddhas haben befriedigende Erklärung gefunden, ehe nicht der
Spiritismus eine solche brachte. Wer jemals Angehörige oder Freunde
nach ihrem Ableben in materialisierter Gestalt wieder erscheinen
sah, der kann auch die Auferstehung Christi begreiflich finden – ein
anderer nicht! Und weil andere sie nicht verstehen können, nennen
sie es ein Wunder. Christus war eben das größte Medium, das die Welt
je gesehen hat. Ich sage das in Ehrfurcht und nicht etwa in der
Absicht, Seine außergewöhnlichen Kräfte herabzuwürdigen. Warum sind
wir aber so eifrig bestrebt, alles, was Er tat, einem
übernatürlichen Einflusse zuzuschreiben? Hätte er das Telefon, den
Phonographen oder das elektrische Licht eingeführt, so würde das in
jener Zeit als ein ebenso großes Wunder angesehen worden sein, wie
sonst eines, das Er verrichtete. Hierzu kommt (die Lüge von der
Marryat, die von der Geistessprache der Bibel nichts verstand), daß
Christus beständig leugnete, höhere Kräfte zu besitzen, als irgend
einer seiner Anhänger, der nur denselben Glauben hätte - eine
Tatsache, die die Theologen, meiner Meinung nach, entweder
systematisch übersehen oder absichtlich totgeschwiegen haben. Über
die wunderbare Geburt Christi gehe ich hier hinweg. Dasselbe oder
etwas ganz ähnliches von der Geburt Buddhas berichtet wird. Wenn es
von dem Einen wahr war, so kann es doch auch von dem Anderen sein,
obwohl es mir stets auffallend erschien, daß der Gott, der Seinen
Kindern Ehebruch und unsittlicher Verkehr verbot, eine solche Geburt
gewollt oder begünstigt haben könne. Ich würde lieber versuchen,
nachzuweisen, daß Christus ein Medium war, und wenn Er Selbst Gott
war, so waren Seine Wunderwerke doch nicht größer als die, die seit
Seiner Zeit verrichtet wurden, wie Er das ja tatsächlich Selbst
vorher verkündigt hatte.
75. Er war ein heilendes Medium
1
„Er heilete allerlei Seuchen und Krankheiten im Volk. Und Sein
Gerücht erscholl in das ganze Syrierland. Und sie brachten zum Ihm
allerlei Kranke, mit mancherlei Seuche und Qual behaftet, die
Besessenen, die Mondsüchtigen, die Gichtbrüchigen, und Er machte sie
alle gesund. (Matth. 4, 23 u. 24)
2
„Und siehe, ein Aussätziger kam und betete Ihn an und sprach: Herr,
so Du willst, kannst Du mich wohl reinigen!“ (Matth. 8, 2)
3
„Und Jesus streckte Seine Hand aus, rührete ihn an und sprach: Ich
will es tun, sei gereinigt! Und deshalb war er von seinem Aussatz
rein.“ (Matth. 8, 3)
4 „Und Jesus kam in
Petri Haus und sah, daß seine Schwieger(mutter) krank lag und hatte
das Fieber. Da griff er ihre Hand an, und das Fieber verließ sie.“
(Matth. 8, 14 u. 15)
5
„Und da Jesus von dannen fürbaß ging, folgten Ihm zwei Blinde nach,
die schrien und sprachen: Ach, Du Sohn David's, erbarme Dich unser!
Und Christus sprach zu ihnen: Glaubet ihr, daß Ich euch solches tun
kann? Da sprachen sie zu Ihm: Herr, ja! Da rührete Er ihre Augen an
und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben“. (Matth. 9, 27-29)
6
Ich möchte eure Aufmerksamkeit dem Umstande zu lenken, daß Christus,
wenn Er Seine Heilung vollbrachte, den Kranken immer berühren mußte,
daß Er also Seine heilende Mediumschaft nicht ohne eigenen Verlust
an Seiner Lebenskraft oder Seiner natürlichen Kraft ausüben konnte.
Was sagte er, als das Weib mit dem Blutgange Ihm in der Menge folgte
und den Saum Seines Gewandes berührte? - "Und Jesus fühlte also bald
an Ihm Selbst die Kraft, die von Ihm ausgegangen war und wandte Sich
zum Volk und sprach: Wer hat Meine Kleider angerührt? (Mark. 5, 30).
Als er Seine zwölf Apostel oder Schüler zusammen rief, begabte Er
sie mit der nämlichen Kraft, die Er Selbst besaß. Wie hätten diese
aber erben können, was Gott allein gehörte, wenn es nicht eine
natürliche Kraft war, die jedem Menschen innewohnen konnte. -
"Heilet die Kranken", sagte Christus, "reiniget die Aussätzigen,
erwecket die Toten, treibet die Teufel aus". - Niemand hatte bisher
den Jüngern wunderbare Kräfte zugeschrieben. Sie waren nur eine
Gesellschaft ungebildeter Fischer. Jesus hatte sie zweifellos wegen
ihrer mediumistischen Kräfte ausgewählt, - Kräfte, die wir alle in
größerem oder minderem Maße besitzen – doch sie würden ohne die
Kontrolle spiritistischer Agentien keine Wunder haben tun können.
Und Er sah auch, was ihnen wegen der Mediumschaft bevorstand, und
fügte hinzu: "Wenn sie den Herrn des Hauses Beelzebub gerufen haben,
werden sie nicht um so mehr die seines Haushaltes rufen?" (Englische
Wesley'anische Bibel). Hat sich diese Prophezeiung heutigen Tages
nicht erfüllt? Behaupten nicht alle Feinde des Spiritismus, daß er
nur durch die Mitwirkung des Teufels bestehe (Vater Jesus: Ja,
gewiß! Sie meisten spiritistischen Geister sind Höllenteufel!) und
bemühen sich nicht, jenem Texte eine Menge verschiedener Deutungen
zu geben, statt einfach zuzugeben, daß er sich auf die Mediumschaft
der Gegenwart bezieht? Und als die Pharisäer sagten, daß Christus
die Teufel durch Beelzebub austreibe, antwortete Er ihnen: „So Ich
aber die Teufel durch Beelzebub austreibe, so ist ja das Reich
Gottes zu euch gekommen“.
76. Christus war ein physikalisches Medium
7
Er verwandelte Wasser in Wein. Er sättigte eine große Volksmenge mit
sieben Broten und zwei Fischen. Er ging auf dem Wasser. Er machte,
daß Geld im Maule eines Fisches gefunden wurde. Doch diese
Fähigkeiten hatte Er nicht immer. Sie waren, ganz wie heute, von
gewissen Zeiten und Umständen anhängig. Was wäre sonst der Sinn des
Textes: "Er tat daselbst nicht viele Wunder wegen ihres Unglaubens",
(d.h. ihres Skeptizimus). Und als die Jünger Ihn fragten, warum sie
einen gewissen Teufel nicht hätten austreiben können, antwortete Er:
„Um eures Unglaubens willen“ (Matth. 17, 20), ein Beweis, daß
spiritistische Kräfte denen nichts nützen, die nicht an diese
glauben.
77. Christus war ein materialisierendes Medium
1
Er weckte Tote auf. Eine weiße Taube wurde über seinem Haupte
materialisiert. Durch Ihn vernahm man direkte Stimmen. Er rief Moses
und Elias materialisiert herab, daß sie mit Ihm sprachen. Hierbei
möchte ich darauf hinweisen, daß die Wolke Ihn überschattete, ehe
die direkte Stimme gehört wurde. Er konnte die Tochter des Jairus
nicht auferwecken, bevor er nicht alle ausgetrieben hatte, d.h.,
alle widrigen Einflüsse entfernt hatte (Matth. 9, 24 u. 25). Von
gewissen Teufeln sagte er: "Diese Art weicht nicht, außer durch
Gebet und Fasten", womit Er zugibt, Naturgesetzen ebenso unterworfen
zu sein, wie unsere heutigen Medien. Wenn die Pharisäer sagten, Er
treibe die Teufel nur durch der Teufel Obersten aus, wie lautete
Seine Antwort? - "So denn ein Satan den anderen austreibt, so muß
er mit ihm selbst uneins sein" (Matth. 12, 26). Auch wenn uns
heute der Teufel, fälschlich in der Gestalt unserer abgeschiedenen
Freunde, heimsucht und uns auffordert, ein würdigeres und heiligeres
Leben zu führen, verleugnet er doch den Zweck, um deswillen er nach
gewöhnlicher Annahme überhaupt existiert. Hielt Christus die
Ausübung der Medienschaft für eine Sünde? Er sagte: "Wer einen
Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines
Propheten Lohn empfangen" (Matth. 10, 41). Und weiter: "Denn es
ist niemand, der eine Tat tue in Meinem Namen, und möge bald übel
von Mir reden" (Mark. 9, 39). Das sagte Er, als die Jünger einem
Manne gewehrt hatten, Teufel auszutreiben. "Die Werke, die Ich tue,
wird er auch tun, und größere Werke ,als diese wird er auch tun".
Sind denn nun seit Christi Zeit größere Wunder als die Seinen
verrichtet worden? Die Wunderwerke der Apostel reichten an die
Seinigen nicht heran. Und doch sagte Er ausdrücklich, daß solche
verrichtet werden sollen. Alle Menschen, die seitdem gelebt haben
und gestorben sind, und die, die ihren Glauben mit dem Blute bezahlt
haben, und die, die teuflisch genug waren, das Blut ihrer
Mitmenschen zu verspritzen, um diese zur Annahme ihres eigenen
Glaubens zu zwingen – die Märtyrer ebenso wie die Henker – haben
niemals ein Wunder vollbracht. Und doch erklärte Christus mit
Nachdruck, daß solche geschehen würden. Und das wird auch geschehen,
wenn wir unsere Fleischlichkeit mehr abgelegt und unser geistiges
Wesen mehr entwickelt haben; wenn unsere Lehrer uns vorangehen wie
die Hirten ihrer Herde, und uns zeigen, wie es zu geschehen hat,
wenn sie aufhören, zu viel an die Brote und Fische für sich selbst,
an die zeitliche Macht und den irdischen Vorteil zu denken und uns
helfen, die Tür für die Geister zu öffnen, damit diese hereinkommen
und uns helfen, statt sie vor ihnen zuzuschlagen, wie sie es jetzt
tun, denn auf dieser Erde sollen noch mehr Wunder geschehen und Gott
will mit dem Menschen gehen, wie einst in alter Zeit. Erinnert ihr
euch der eingehenden Schilderung von der Auferstehung Christ? Wißt
ihr noch, daß diese in der Nacht stattfand? Es war das allergrößte
Wunder, bestimmt die ungläubige Welt zu vernichten, und doch vollzog
es sich in der Dunkelheit, so daß die Juden sagen konnten, die
Jünger wären in der Nacht gekommen und hätten den toten Körper
gestohlen. Die Auferstehung würde ja gewiß überzeugender sein, wenn
sie am Tage und vor der Augen aller Leute vor sich gegangen wäre.
Warum geschah das nicht? Einfach, weil es unmöglich war. Dunkelheit
war nötig zur Erschaffung der Erde. Dunkelheit war nötig, damit Gott
herab kam, um mit Moses zu sprechen. Und Dunkelheit war für Christus
nötig, um körperlich wieder aufzuerstehen. Wenn wir aber die
Dunkelheit für eine Materialisierungs-Séance als unumgänglich nötig
erklären, so sagt man uns, daß das unbedingt nur eine Hülle, ein
Schild für allerhand Betrug und Nasführung sei. Maria Magdalena war,
als es noch dunkel war, eigens nach dem Grabe gekommen, um Christus
zu sehen. Als sie sich da umdrehte, sah sie Ihn wohl neben sich
stehen, erkannte aber nicht, das es Jesus war. Spricht Jesus zu ihr:
"Weib, warum weinst du? Wen suchst du? - Sie meinte, es sei der
Gärtner und sprich zu Ihm: Herr, hast du Ihn weggetragen, so sage
mir, wo hast du Ihn hingelegt, so will ich Ihn holen? Spricht Jesus
zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu Ihm: Rabbuni,
das heißt Meister. Spricht Jesus zu ihr: Rühre Mich nicht an, denn
Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater. Gehe aber hin zu
Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und zu
eurem Vater, zu Meinem Gott und zu eurem Gott" (Joh. 20, 15-17).
2
Nun bitte ich euch, einmal alle irdischen Vorurteile anzulegen und
darüber nachzudenken, waum sollte Maria Magdalena Christus für den
Gärtner gehalten haben? Christus war ein Jude aus der höheren Klasse
und, wenn man den Berichten aus jener Zeit vertrauen darf, ein
schöner Mann. Publius Lentulus schreibt von Ihm: "Sein Haar ist von
der Farbe einer vollreifen Haselnuß, schlicht bis an die Ohren, von
diesen nach abwärts aber etwas gelockt und in prächtiger Farbe sich
um Seine Schultern schmiegend, Seine Stirn ist glatt und eben, Sein
Gesicht, Nase und Mund so geformt, daß nichts auszusetzen ist, Sein
Bart etwas stark zur Farbe des Haupthaares passend, Seine Augen sind
blaugrau, klar und hell". Der Gärtner dagegen war
höchstwahrscheinlich ein gewöhnlicher, dunkelhäutiger,
morgenländischer Kuli, der zu den untersten Volkstypen gehörte. Die
"Holzhauer und Wasserträger" wurden damals aus den niedersten Kasten
gewählt, und zwar aus dem guten Grunde, daß sich niemand anders zu
diesen Arbeiten herablassen wollte. Dazu trugen die Juden lange
weiße oder farbige Gewänder, die bis an die Füße reichten, - der
Gärtner wohl nur einen um die Lenden gegürteten Lumpen,
möglicherweise auch das nicht. Wie könnten die beiden Männer auch
nur für wenige Augenblicke einander geähnelt haben, wenn der Gärtner
nicht das Medium war, dessen sich Christus bei Seinem
Wiedererscheinen bediente?7 Die teilweise Ähnlichkeit, die die
meisten materialisierten Geister mit ihren Medien zeigen, ist unter
den denkenden Anhängern des Spiritismus der Gegenstand vielfacher
Verhandlung und Ungläubigkeit gewesen. Die Erklärung, die mir dafür
gegeben wurde, werde ich in einem anderen Kapitel aufführen. Hier
liegt aber der direkt Beweis vor, daß die Tatsache nicht nur für die
Gegenwarte Geltung hat. Als Jesus zu Maria sprach, erkannte sie
sofort Seine Stimme und eilte voller Freude auf Ihn zu, um Sein
Gewand anzufassen. Was waren Seine ersten Worte? "Rühre Mich nicht
an"! Und doch beklagen sich die Skeptiker darüber, daß sie einen
materialisierten Geist nicht anfassen und in ihre Arme drücken
sollen.
3
Was geschah, nachdem Christus den Kreuzestod erlitten hatte? "Die
Geister vieler, die da schliefen, erhoben sich und kamen aus ihren
Gräbern und gingen in die Stadt und wurden von vielen gesehen"; und
Christus Selbst ging zweimal durch geschlossene Türen, um Seine
Jünger zu besuchen, und erschien am Seeufer und den Schülern von
Emmaus. - Verschiedene haben Mir gesagt, es sei "zu lächerlich", zu
denken, daß Geister äßen und tränken, da wir "natürlich" nichts
derartiges tun, wenn wir diese Erde verlassen haben – ein weiterer
Beweis zu den vielen, die ich erbringen könnte, daß die große
Mehrheit ihre Bibel liest, ohne sie zu verstehen, daß sie für sie
nur "eine klingende Schelle und ein tönendes Erz" ist. Sagte nicht
Jesus zu seinen Jüngern beim letzten Abendmahle, daß er nicht wieder
Wein trinken würde, bis Er solchen mit ihnen aufs neue in Seines
Vaters Reiche tränke? Als Er zu ihnen an das Seeufer kam, aß Er
nicht gebratenen Fisch und Honig mit ihnen? Und als Er Sich mit den
Jüngern von Emmaus zu Tische setzte, brach Er da nicht Brot, ehe Er
von ihnen verschwand?
4
Eine vertraute Freundin von mir, die sich eine „biblische Christin“
nennt und das in der Tat ist, sprach mit mir über einige
Schilderungen, die in meinem Buche „Es gibt keinen Tod“ vorkommen
und tadelte freimütig die Art und Weise, womit ich über die
Verhältnisse des Jenseits geschrieben hätte.
5
"Meine Liebe", sagte sie, "das ist ja alles höchst interessant und
wunderbar, es kommen aber doch Dinge darin vor, die ich nicht
begreifen kann. Sie schreiben so, als lebten wir in jener Welt ganz
in gleicher Weise weiter wie hier. Sie sprechen vom Essen und
Trinken und von Häusern; es ist aber doch unmöglich zu glauben, daß
wir dort auch weiter in Häusern wohnen, uns niedersetzen sollten,
und was dergleichen mehr ist."
6
Als Antwort stellte ich eine andere Frage an sie: "Haben sie denn
jemals ihre Bibel gelesen?" 7 Meine Freundin stutzte bei dieser Frage. Mit erhobenen Händen erwiderte sie: Sie wissen doch, mein Bester, daß die Bibel mein ständiger Begleiter ist".
8
"Nun, und ist denn der Himmel darin nicht beschrieben als eine
Stadt, gepflastert mit Gold und mit Toren aus Perlen?"
9
"Gewiß".
10
"Wenn die Menschen auf Erden ein Haus erbauen", fuhr ich fort,
"graben sie dann nicht zuerst den Grund aus, errichten dann Häuser,
bilden daraus Straßen und belegen sie schließlich mit fester Decke,
und wozu? Um die Fußgänger vor und bei dem Verkehr zu schützen. Was
hätte das goldene Pflaster für Nutzen, wenn es dort keine Häuser und
Straßen gäbe. Wozu wären die Tore aus Perlen da, wenn sie keine
Mauern und Wände schlössen. Glauben Sie, diese würden sich öffnen,
um Sie dereinst in eine mit Gold gepflasterte Wildnis treten zu
lassen?"
11
Sie überlegte einen Augenblick und sagte dann: "Ja, das erscheint
wohl merkwürdig, ich habe es bisher aber nie bei diesem Lichte
betrachtet. Ich faßte alles nur als bildlich – als typisch für die
uns erwartende Herrlichkeit auf, doch Ihre Ansicht davon scheint mir
jetzt wirklich annehmbar. 12 In der gleichen Weise sehen die meisten Christen die Bibel an, als eine Art Wunderschrift oder Fabelsammlung, die sie nach Belieben auslegen können. Ich sage nicht, daß sie keine Wunderschrift wäre, doch wenn wir sie überhaupt anerkennen, müssen wir sie auch nehmen, wie sie geschrieben ist (also nach dem toten Buchstabensinn!) 13 Christus materialisierte sich zweimal, als die Jünger in einem oberen Raume versammelt saßen, wobei ausdrücklich erwähnt wird, daß "die Türen geschlossen waren", und bei diesen Gelegenheiten berührte Er sie und sprach Er zu ihnen, wonach Seine Apostel anfingen zu weissagen und in verschiedenen Zungen zu reden; auch sandten sie die Tücher von ihrem Leibe zu den Kranken, und diese wurden dadurch gesund. Was war das anders, als heilende Mediumschaft, wie sie auch heutzutage geübt wird? Denkt ihr gar nicht an den "starken, rauschenden Wind", der am Pfingsttage alls Häuser füllte, als der heilige Geist über die Apostel ausgegossen wurde? Dieser "Wind" ist auch heute das sichere Kennzeichen einer erfolgreichen Séance, ob nun der heilige Geist die Teilnehmer derselben besucht oder nicht. 14 Ihr müßt aus den angeführten Bibelstellen erkannt haben, daß, wenn der Spiritismus teuflischer Natur ist, auch die Handlungsweise der Diener Gottes im Alten Testament teuflischer Art gewesen sein muß, (so!?) denn die Gesetze der Natur ändern sich auch in Jahrhunderten nicht, und wenn es für euch und für mich sündhaft ist, den Verkehr mit vorher abgeschiedenen Angehörigen und Freunden zu unterhalten, so muß es das auch für jene gewesen sein. Und da wir nicht die Berechtigung dessen, was Gott tut oder billigt, zu prüfen vermögen , müssen wir schließen, daß Er uns dasselbe Vorrecht zugesteht, was Er als Ausfluß besonderer Gnade einst jenen zubilligte.
15
Nur noch ein Zitat und ich will damit schließen. Der Apostel Paulus
sagte: "Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist. Einem wird
gegeben durch den Geist zu reden von der Weisheit, dem anderen wird
gegeben zu reden von der Erkenntnis nach demselben Geist, einem
anderen der Glaube in demselben Geist, einem anderen Wunder zu tun,
einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden,
einem anderen mancherlei Sprachen, einem anderen die Sprachen
auszulegen. Dies aber alles wirkt derselbe einige Geist und teilt
einem jedes seines zu, nachdem Er will." (1. Kor. 12, 4. 8-11). "
Deshalb, ihr Brüder, strebet zu weissagen!" (Englische Bibel)
16
Strebet, d. h., das zu tun, was hunderte von Hellsehern der ganzen
Welt heutigen Tages tun: die Zukunft vorhersagen, so daß wir auf sie
vorbereitet sind. 17 Eine andere Auslegung aller dieser Textworte gibt es für vorurteilslose Leser nicht. Theologen mögen das bestreiten, doch Theologen sind bekannt dafür, daß sie die heilige Schrift zu ihrem Vorteil deuten. Ich habe noch keinen gefunden, der ein gerades, einfaches Urteil gehabt hätte, oder zwei, die gleichmäßig urteilten. Doch, wie gesagt, erkennt ihr die Bibel überhaupt an, so müßt ihr sie hinnehmen, wie sie geschrieben ist. Tun wir das nicht, wer wäre dann nach so langer Zeit und bei der mangelhaften Übersetzung derselben im Stande, zu entscheiden, was darin wahr sein mag, was nicht? Auf jeden Fall hoffe ich aber klar dargelegt zu haben, daß der Spiritismus, was die Kirche auch immer dazu sagen möge, von Gott weder verboten noch von Ihm abgeraten war. Und ich hoffe auch, daß das, was ich hier geschrieben habe, manche meiner Leser veranlassen werde, ihre Bibeln wieder aufzuschlagen und sie unter einer Beleuchtung zu lesen, die sie zu einer anderen Ansicht über deren Offenbarung bekehrt.
18
Seht, das ist die Ausführung einer von bösen Geistern besessenen
Spiritistin. Sie wohnt jetzt dafür in der dritten Hölle in tiefer
Finsternis und studiert ihr Schicksal, was wohl das sein mag,
weshalb sie so unglücklich ist. Sie, die das Licht verbreiten half,
hat jetzt keines. Aber das fiel ihr bisher nicht ein, daß sie grobe
Lügen über Gott und Sein Wort, die heilige Schrift, geschrieben hat.
19
Andererseits seht ihr aus dieser Verdrehung der geistigen Wahrheit,
was der Spiritismus ist, da ja solche und ähnliche Aufklärungen, und
hin und wieder noch ärgere, in den spiritistischen Büchern und
Zeitschriften zu lesen sind. Wäre der Spiritismus eine geistige
Wissenschaft, die nach aufwärts führen würde, so ließ Ich sie
gelten, aber so will Ich sie ein für allemal vernichten, weil das
falsche Prophetentum, das aus den Lehren der Höllengeister besteht,
nicht in den Himmel führt. Ich habe durch Moses den Verkehr mit der
Geisterwelt verboten und dieses Verbot nie widerrufen, und das soll
auch eine genügend klare Antwort sein, - Amen.
20
Beiträge zur Kenntnis des Spiritismus
78. Spiritismus
Graz, 17. Januar
1904
Vater Jesus gibt die
Aufklärung, wie die Spiritisten den Geistern glauben,
1
Es ist keine Leichtigkeit, mit Geistern zu verkehren und sich über
die Identität oder Persönlichkeit der Geister zu überzeugen, die man
als Eltern, Geschwister, Blutsverwandte oder Freunde zu kommen und
sich zu manifestieren ruft.
2
Die Geister suchen Unterhaltung und weil sie noch stark materiell
sind, darum finden sie noch große Lust, wieder mit Menschen in
Verkehr zu treten. Manche darunter sind beseelt dafür, den Lebende
Kenntnisse von dem Vorhandensein des Jenseits und dem Fortleben nach
dem Tode zu geben. Andere fühlen sich unglücklich in der Geisterwelt
und suchen die Rückverbindung mit den Lebenden auf der Welt. Andere
wieder möchten lehren und das Volk belehren, daß in den Religionen
das oder jenes nicht richtig ist, und andere haben wieder andere
Anliegen, deren sie sich entledigen möchten.
3
In spiritistischen Zirkeln verkehren Geister aus dem ersten und
zweiten Paradiese (Sommerland), dann aus der ersten und zweiten
Hölle, je nachdem, welche Qualität Menschen in der Zirkelsitzung
oder Kettenbildung vertreten sind, doch sind es meist Geister
minderer Tugenden!
4
Sind lauter gute Leute beisammen, dann sind auch höhere Geister
anwesend, sind aber unter den Zirkelsitzern Menschen dazwischen,
welche verschiedene Untugenden, Leidenschaften, Lastern oder gar den
Verbrechern huldigen, dann kommen gleichgeartete, aber zügellose
Höllengeister daher, weil sie mit Menschen nach ihrem Geistigen
eines Sinnes sind, und da gibt es stürmische Szenen, die manchmal
grausen- und schreckenerrregend sind.
5
In solchen Sitzungen kommen
Geister vor, die sich selbst für diese oder jene bekannte Person
ausgeben. Auch werden von Zirkelsitzern solche Personen
herbeigerufen, für welche sie sich interessieren, und nicht lange
dauert es, und sie sind da, sie sagen nämlich, daß sie dieselben
sind, die man gerufen hat, obwohl es oft die barste Lüge ist; und
hier geschieht es, weil die Menschen leichtgläubig sind, daß sie die
Angekommenen für hohe Geister und für allwissend betrachten. Weil
die meisten Spiritisten sich nirgends früher in diesem Fache
ausgebildet haben, wie man in Zirkelsitzungen vorgehen soll, darum
klammern sie sich mit kindlichem Vertrauen an die Aussagen der
Geister, ohne zu bedenken, daß da kein Beweis vorliegt, ob die
abgeschiedenen Freunde, wie sie selbe oft bezeichnen, wirklich das
sind, für was sie sich ausgeben und ob wirklich das auf Wahrheit
beruht, was sie ihnen erzählen.
6
Dieser kindliche Glaube und Vertrauen ist aber nicht die beste
Tugend den Geistern gegenüber, denn wenn Ich als euer Vater und
König der Geister die ewige Wahrheit als Gott zu euch spreche, so
kritisiert man aus dem finsteren oder falschen Prophetentum, daß
das, was Ich sage, nicht wahr ist, weil die noch halbzivilisierten
Geister aus dem Sommerlande anderer, natürlich falscher Ansicht und
Annahme sind. Wenn aber die Geister etwas lehren, so fragt man nicht
danach, ob das mit Meiner Lehre stimmt. - Das ist euer Wahrspruch in
voller Gültigkeit: „Mundus vult decipi, ergo decipiatur!“, das
heißt: „Die Menschen wollen betrogen sein, darum sollen sie betrogen
werden!“ Allein mit diesem lieblosen Wahrspruch ist euch nicht
geholfen, ihr seid sehr zu bedauern, denn ihr lasset euch in den
Irrglauben der Geister gedankenlos einführen und so von der Wahrheit
Meines heiligen Wortes ablenken, und dann geschieht euch, wenn ihr
ins Jenseits tretet, daß ihr - statt in lichten Höhen - in niedere
Regionen, wo die Geister hausen, die mit Untugenden behaftet und
nach eurem Irrglauben leben, steigen müssen! Doch genug von dem, wem
nicht zu raten ist, dem ist auch nicht zu helfen.
79. Schutzgeister1 Weil viele Theosophisten sich auch mit dem Spiritismus abgeben, so haben sie auch ihre Schutzgeister, das heißt, die Geister sagen, daß sie so und so heißen und der Schutzgeist der betreffenden Person sind. Solche Geister sind meist, durch eure Tugend- oder Untugend-Eigenschaften herbeigelockte, niedere Geister, die sich auf diese Weise euch aufdrängen, auch besessen machen, dann eure Willenskraft berherrschen und euch schmeicheln, indem sie sich hohe Engel-, Erzengel- oder Apostel-Namen geben, um euch zu täuschen und so eine warme Wohnung bei euch zu haben.
2
Merket euch, was Ich, euer Vater Jesus euch sage: Sie sind
Lügengeister, daher niedere Geister, weil ein wahrer Schutzgeist,
von Mir zugelassen, nur seine Pflicht erfüllt, sich aber nie nennt,
und schließlich gibt sich ein hoher Geist mit dem Schreiben oder
Skriptoskop nicht ab, er diktiert nur - wie Ich.
3
Wenn ein solcher Geist sich Schutzgeist nennt und diktiert durch
Mein Schreibmedium – dann gebet ihm sofort den Laufpaß, denn er ist
der Lügengeist oder euer Fleischgeist Satana! - Meinen Schreibmedien
bin Ich, Jesus, Selber ein Schutzgeist.
80. Schutzgeister aus der Höllengeister
1
Kinder! Jaget solche Geister aus euch, die sich getrauen, die Rolle
von Hofräten eines unwissenden Gottes euch gegenüber zu spielen, dem
sie Nachrichten zutragen, ihn auf das Wirken der Menschen aufmerksam
machen und dergleichen Unsinn mehr!
81. Liebeschriften aus der Hölle1 Weil die Geister wissen, daß sich die Menschen, besonders aber die Theosophisten, durch Liebe, Liebe, Liebe anraten, leicht verführen lassen, so schwindeln sie so geschickt in ihren Geistesschriften, daß ihnen die meisten auf diese Lockspeise wie die Fliegen auf das süße Fliegenpaper gehen. Allein, da ist Vorsicht nötig, man muß die jenseitigen Zustände kennen, um zu unterscheiden, ob man nicht höllische Lügengeisterschriften liest!
2
Merket euch! Himmlische Geister schreiben nicht mit der Hand des
Mediums, das soll euch das erste Erkennungszeichen sein, ebenso
wenig typographisch – sondern sie diktieren wie Ich, euer Vater
Jesus. - Geister, welche die Liebe zu handhaben anraten, können auch
gute Geister sein, doch sei man immer auf der Hut, was sie sprechen,
daß heißt, man kontrolliere sie.
82. Des Namens Gott, Jesus Christus, Vater Jesus
1
Es bedienen sich auch Höllengeister bei Geisterschreibmedien, um zu
täuschen und die Medien gehorchen und gefügig zu machen, deshalb
Vorsicht! Dasselbe tut auch Satan.
83. Christus schreibt nicht mit der Hand des Mediums
1
Meine lieben Kinder, manche aus Meinen Kindern kommen dazu, sich
Schreibmaschinen des Vaters zu nennen, und sie sind das nicht.
2
Es ist euch schon gesagt worden, daß weder Ich, euer Vater Jesus,
noch hohe Geister mit der Hand des Mediums schreiben, sonder
diktieren wie Ich (Liebe 1905, Seite 44, 39), und das soll euch das
Erkennungszeichen zwischen Himmel und Außenhimmel sein.
3
Die schönsten Schriften, in Meinem Namen gegeben und nicht diktiert,
sondern mit der Hand des Mediums geschrieben, sind Lügenschriften
von Höllengeistern, weil ein hoher Geist sich nie getrauen wird,
Meinen heiligen Namen durch Mißbrauch zu entheiligen. Daher merket
euch, ihr Medien, was Ich hier sage! 84. Spiritismus im Lichte der Wahrheit „Messias“
1
Wer im Spiritismus bewandert ist, weiß es, daß diejenigen Personen,
welche zu große Liebhaberei mit dem Spiritismus an den Tag legen,
nicht mehr allein sind, weil sie von denjenigen, die sie lieben und
für die sie schwärmen und Propaganda machen, bewohnt sind.
2
Man erkennt solche Personen an ihren Reden, an ihren
Körperbewegungen, an ihren Grimassen beim Reden, daß böse Geister in
ihnen hausen. Sie sind ungewöhnlich schlagfertig in ihren Reden, sie
wissen alles besser, sie verteidigen den Spiritismus als das Licht
der Welt und sind voll des Lebens und Strebens für diese
Wissenschaft.
3
„Du sollst bloß an einen Gott glauben, diesen verehren und anbeten
und keine anderen Götter neben Mir haben“, sprach Ich, Jehova (oder
Vater) Jesus zum Volke Israel. Das Volk Israel hieß das auserwählte
Volk, und heute sind die Kinder der christlichen Theosophie dieses
auserwählte Volk, wie Ich euch durch Lorber und andere kundgab.
4
Wie wollt ihr aber Mein auserwähltes Volk Israel sein, wenn ihr
gegen Meine Gebote handelt!? Ich sagte: Die Toten fragen oder
Spiritismus treiben, ist ein Greuel vor Mir, und Ich werde
diejenigen, die das tun, ausrotten aus Meinem Israel. Wie wollt ihr,
wenn ihr Meine Gebote mit Füßen tretet, Meine auserwählten Kinder
Meines neuen Reiches werden!?
5
Zwei Herren kann man nicht dienen, sagte Ich; und Ich sage euch
heute, daß das nicht geht. Wollt ihr Meine Kinder sein, so müsset
ihr Meine Vorschriften erfüllen und nur Mir dienen und alle
spiritistischen Zirkel und Geisterschreibereien aufgeben. Denn Ich
bin Jehova, euer Gott in Christus und vor diesem habet ihr euch zu
beugen und diesem allein zu dienen!
6
Ich habe schon durch den Lorber die spiritistischen Geister als
falsche Propheten bezeichnet. Ich frage euch: Warum gehet ihr, die
ihr euch Kinder Gottes nennet, mit den falschen Propheten, und warum
rufet ihr sie zusammen und fraget sie aus und lobet ihre Reden und
Lehren?
7
Lasset die Verstorbenen in Ruhe! Sie haben ihre Aufgabe im
Geisterreich wie ihr auf Erden, um vorwärts zu schreiten. Ich habe
den Pharisäern gesagt, daß sie ob ihrer Heuchelei nicht kommen in
den Himmel und daß sie die, welche hineingehen wollen, nicht
hineingehen lassen. Sehet euch ein wenig in der Sache um, ob das
nicht auch auf euch zu beziehen sei. Meine Gebote werden übertreten
oder mit Füßen getreten, denn ihr treibet mit dem Spiritismus einen
Greuel vor Mir, und ihr wollet mit eurem Greuel in den Himmel oder
in das neue Reich eingehen!? Und ihr haltet die Verstorbenen von
ihre Aufgabe zurück, daß sie nicht vorwärtes kommen können, daher
paßt das Kapitel 23, Vers 13 beim Matthäus auch für euch, da ihr
Freude an dem Greuel gegen Gott habet!
8
Darum verschwindet auch die ganze spiritistische Literatur als
falsches Prophetentum. Ich, Jehova Jesus sage euch das, und ihr
sollet daher aufhören mit dem Spiritismus8, wenn ihr wollet Meine
Kinder werden.
9
Jesus öffnete die geistige Sehe den Jüngern, daß sie Ihn sehen
Vater Jesus ging als
auferstandener Messias mit den zwei Jüngern nach Emmaus und öffnete
ihnen, da Er ein Geist war, die geistigen Augen, auf daß sie Ihn
sahen, solange es der Sache zweckdienlich war, und so auch dem
Petrus, Jakobus und Paulus zu seiner Zeit.
85. Öffnung der geistigen Sehe den nach Emmaus gehenden Jüngern
10
Lukas 24, 13-34: Und siehe, zwei Jünger gingen an demselben Tage in
einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feld Weges weit, dessen
Name Emmaus heißt. Und sie redeten miteinander von allen diesen
Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten und befragten sich
miteinander, nahte Ich, Jesus, Mich zu ihnen und wandelte mit ihnen.
Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie Mich nicht erkannten. Ich
sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch
handelt unterwegs und seid traurig? Da antwortete einer, mit Namen
Kleophas, und sprach zu Mir: Bist Du allein unter den Fremdlingen zu
Jerusalem, Der nicht wisse, was in diesen Tagen drinnen geschehen
ist? Und ich sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu Mir:
Das von Jesus von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von
Taten und Worten, vor Gott und allem Volk; wie Ihn unsere
Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis des
Todes und gekreuziget. Wir aber hofften, Er sollte Israel erlösen.
Und über das alles ist heute der dritte Tag, da solches geschehen
ist. Auch haben uns erschreckt etliche Weiber der Unseren; die sind
frühe bei dem Grabe gewesen, haben Seinen Leib nicht gefunden, kamen
zurück und sagten: Sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche
sagten, Er lebe. Und etliche unter uns gingen zum Grabe, und fanden
es also, wie die Weiber sagten; aber Ihn sahen sie nicht. Und Ich
sprach zu ihnen: O ihr Toren und träges Herzens, zu glauben alle
dem, das die Propheten geredet haben! Mußte nicht Messia solches
leiden und zu Seiner Herrlichkeit eingehen? Und fing an von Moses
und allen Propheten, und legte ihnen alle Schriften aus, die von Mir
gesagt waren (5. Mose 18, 15. Ps. 22. Jes. 53). Und wir kamen nahe
zum Flecken, da sie hin gingen; und Ich stellte Mich, als wollte Ich
weiter gehen. Und sie nötigten Mich und sprachen: Bleibe bei uns,
denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget. Und ich
ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da Ich mit
ihnen bei Tische saß, nahm ich das Brot, dankte, brach es und gab es
ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten Mich und Ich
verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht
unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die
Schrift eröffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehreten
wieder gen Jerusalem und fanden die Elfe versammelt, und die bei
ihnen waren, welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!
86. Öffnung der geistigen Sehe dem Kephas, Jakobus und Paulus
11
Korinther I. 15, 5. 7, 8: Jesus ist nach Seiner Auferstehung
gesehen worden außer von den zwei Jüngern, die nach Emmaus gingen,
von Kephas, von Jakobus und von Paulus (doch - wie gesagt - nicht
materialisiert, sondern nur dadurch, daß Ich ihnen die geistige Sehe
öffnete).
12
Materialisation Jesu als Geist Vater Jesus offenbart, daß Er am Tage Seiner Auferstehung abends als Geist unter sie trat, damit sie aber keine Furcht vor Ihm hätten, durch Seine Willenskraft Sich festigte, als wäre Er Mensch von irdischem Fleisch und Knochen gewesen, wie Er in der Frühe vor Maria von Magdalon tat.
87. Materialisation vor Maria von Magdalon
13
Johannes, 20, 11-18: Maria aber stand vor dem Grabe und weinte
draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab und sah zwei
Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu den Häupten und den
anderen zu den Füßen, wo sie den Leichnam hingelegt hatten. Und
dieselben sprachen zu ihr: Weib, warum weinst Du? Sie sprach zu
ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo
sie Ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich
zurück und sah Jesum stehen und wußte nicht, daß es Jesus war.
Spricht Jesus zu ihr: Weib, warum weinst du? Wen suchest du? Sie
meinte, es sei der Gärtner und sprach zu Ihm: Herr, hast du Ihn
weggetragen, so sage mir, wo hast du Ihn hingelegt? Spricht Jesus zu
ihr: Maria! Da wandte sie sich und und spricht zu Ihm: Rabbuni (das
heißt Meister)! Spricht Jesus zu ihr: Rühre Mich nicht an, denn Ich
bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater (das heißt: Ich bin noch
nicht in die Liebe als Vater aufgegangen). Gehe aber hin zu Meinen
Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und zu eurem
Vater, zu Meinem Gott und zu eurem Gott. Maria Magdalena kommt und
verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und solches hat
Er zu Mir gesagt.
88. Die Materilisation Jesu am 27. März und 4. April abends
14
Johannes 20, 19-29: Am Abend desselben ersten Tages der Woche, da
die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht
vor den Juden, kam Jesus, und trat mitten ein und sprach: Friede sei
mit euch! Und als Er das sagte, zeigte Er ihnen die Hände und Seine
Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie Ihn , den Herrn sahen.
Thomas aber, der Zwölfe einer, der da heißet Zwilling, war nicht bei
ihnen, als Er kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben
den Herrn gesehen. Er sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in
Seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meinen Finger in die
Nägelmale und lege meine Hand in Seine Seite, [sonst] will ich es
nicht glauben. Und über acht Tage waren abermals Seine Jünger
drinnen und Thomas mit ihnen. Da kam Jesus, als die Türen
verschlossen waren, und trat mitten ein und sprach: Friede sei mit
euch! Danach sprach Er zu Thomas; Reiche deinen Finger her und siehe
Meine Hände, und reiche deine Hand her und lege und lege sie in
Meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas
antwortete und sprach zu Ihm: Mein Herr und Mein Gott! Sprach Jesus
zu ihm: Dieweil du Mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig
sind, die nicht sehen und doch glauben!
89. Die Materialisation Jesu am Ufer des Sees vor Tiberias am 27. April
15
Johannes 21, 1-14: Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern
an dem Meer bei Tiberias, und zwar also: Es waren beieinander Simon
Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in
Galiläa und die Söhne des Zebedäus und andere zwei Seiner Jünger.
Sprach Simon Petrus zu ihnen: Ich will hin fischen gehen. Sie
sprachen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und
traten in das Schiff alsobald; und in derselben Nacht fingen sie
nichts. Da es aber jetzt Morgen war, stand Jesus am Ufer; aber die
Jünger wußten nicht, das es Jesus war. Sprach Jesus zu ihnen:
Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten Ihm: Nein. Er aber
sprach zu ihnen: Werfet das Netz zur Rechten des Schiffes, so werdet
ihr finden. Da warfen sie und konnten es nicht mehr ziehen vor der
Menge der Fische. Da sprach (Johannes) der Jüngere, welchen Jesus
lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Da Simon Petrus hörte, daß
es der Herr war, gürtete er das Hemd um sich (denn er war nackt) und
warf sich ins Meer. Die anderen Jünger aber kamen auf dem Schiff
(denn sie waren nicht ferne vom Lande, sondern bei zweihundert
Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun austraten auf
das Land, sahen sie Kohlen gelegt und Fische darauf und Brot. Da
sprach Jesus zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt
gefangen habt. Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das
Land voll großer Fische, hundertunddreiundfünfzig. Und wiewohl ihrer
so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen:
Kommet und haltet das Mahl. Niemand aber unter den Jüngern wagte Ihn
zu fragen: Wer bist Du? Denn sie wußten, daß es der Herr war. Da
kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, desgleichen auch
die Fische. Das ist nun das dritte Mal, daß Jesus offenbaret ward
Seinen Jüngern, nachdem Er von den Toten auferstanden war.
90. Die Materialisation Jesu und der Propheten Moses und Elias am Himmelfahrtstage (7. Mai) vor 670 Menschen
16
Apostelgeschichte 1, 2-11: Lukas erzählt: Bis an den Tag, da Er
aufgenommen ward, nachdem Er den Aposteln (welche Er hatte erwählet)
durch den heiligen Geist Befehl getan hatte (was sie tun sollen) und
welchen Er sich nach Seinem Leiden lebendig gezeigt hatte. Er hatte
durch mancherlei Beweise ihnen dargetan, indem er Sich ließ sehen
unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Und als Er sie versammelt hatte, befahl Er ihnen, daß sie nicht von
Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters,
welche ihr habt gehöret (sprach Er) von Mir, denn Johannes hat mit
Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden
nicht lange nach diesen Tagen. Die aber, so zusammen gekommen waren,
fragten Ihn und sprachen: Herr, wirst du auf diese Zeit wieder
aufrichten das Reich Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt
euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater Seiner
Macht vorbehalten hat, sondern ihr werdet die Kraft des heiligen
Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet Meine
Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans
Ende der Erde. Und da Er solches gesagt, ward Er aufgehoben
zusehends, und eine Wolke nahm Ihn auf vor ihren Augen weg. Und als
sie Ihm nachsahen gen Himmel fahrend, siehe, da stunden bei ihnen
zwei Männer in weißen Kleidern, welche sagten: Ihr Männer von
Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher
von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird wiederkommen, wie ihr Ihn
gesehen habt gen Himmel fahren.
91. Das Gesetz Gottes gegen die schwarze Magie
Vater Jesus gibt
verschiedene Aufklärungen gegen die schwarze Magie der Kirchen, wie
sie heutzutage besteht, aber in der großen Geistesfinsternis der
Gläubigen nicht bemerkt wird.
17
Moses V. 18, 10-13: Niemand sei bei dir zu finden, der seinen Sohn
und seine Tochter
18
also auch nicht 7. ein Bannsprecher, 8. Totenbeschwörer
(Geisterbanner), 9. oder ein Wahrsager, 10. Zeichendeuter, 11.
oder der die Toten fragt, 12. oder ein Weissager. 19 Denn wer solches tut, der ist dem Jehova ein Greuel, und wegen dieser Greuel vertreibe Ich, Jesus Jehova, sie (bei Meiner Wiederkunft) von ihren Wohnstuben.
20
Ihr sollet euch ganz an Mich, Jehova in Jesus, eurem einzigen Gott
und Vater halten und an nichts anderes.
92. Durchs-Feuer-Geher
1
Moses sagte: Niemand sei bei dir zu finden, der seinen Sohn und
seine Tochter durchs Feuer gehen läßt.
2
Dieses Verbot besteht noch immer in Kraft, denn durch das Feuer
gehen bedeutete im alten Bunde, durch die sündenverzehrende Flamme
gehen, da man zu Ehren des Gottes Moloch10 Scheiterhaufen anzündete
und darüber sprang, um sich geistig von Sünden zu reinigen, ähnlich
wie man beim Kreidfeuer, slavischem Kreis, keltischem Beltain tat.11
3
Das durchs Feuer Gehen ist nun die römisch-katholische Beichte, bei
der gar manchem unschuldigen Mädchen infolge der schamlosen
Unzuchtsfragen der Liguorianer das Feuer des Schames ins Gesicht
schießt. Und also werden auch die Jünglinge über gemeine
Unzüchtereien ausgefragt und so zur Unzucht hingeleitet.
4
Der Unterschied von Einst und
Jetzt ist somit der, daß man damals in guter sittlicher Ordnung die
Reinigung und Segnung durch das Feuer nahm. Jetzt aber geht man zur
Beichte, um durch Aufklärung über gemeinste geile Unzüchterei in das
Feuer der Unzucht eingeführt zu werden.
93. Die Wolkendeuter
1
Ich sagte vor dem Kaiphas, daß ich einst werde in den „Wolken des
Himmels“ wiederkommen. Um diese zu verstehen, muß man wissen, was
die Wolken und was der Himmel bedeuten.
2
Der Himmel ist kein irgendwelcher Ort in der Luftregion, sondern er
ist das Menschenherz, da der Mensch nirgends als nur in seinem
Herzen die himmlischen Freuden und Glückseligkeiten genießen kann
und weil Ich, euer Gott und Vater, in eurem Herzen wohne; so wird
wohl der Himmel da zu treffen sein.
3
Da es dort, wo man hinter den Sternen den Himmel vermutet und es
ebenso im Herzen keine Wasserwolken gibt, so ist es dann
selbstverständlich, daß himmlische Wolken etwas anderes bedeuten als
das, was die toten Bibelbuchstabendeuter herausfinden. Die
Himmelswolken sind göttliche Liebesworte der geistigen Lehre, und in
diesen bin Ich schon seit dem Jahre 1840 (durch Jakob Lorber)
erschienen und spreche noch immer aus diesen zu allen Menschen, die
schon ein reifes Herz für die göttliche Wahrheit besitzen.
4
Aber hier begegnet ihr den falschen Wolkendeutern in Priestern und
ihren Gläubigen, die Mein heiliges Wort verketzern, Mich lästern,
Mein Wort in den Kot ziehen, Mich einen Verrückten heißen und
dergleichen mehr.
5
Sollte Ich euch nicht warnen vor solchen Wolkendeutern?! Ja, ganz
gewiß, sie sind unvergleichlich ärger, als die einstigen dummen
Wolkendeuter gewesen sind, denn sie sind Mir ein wahrer Greuel ob
ihrer Frechheit und Verwegenheit gegen Meine heilige Person, da sie
doch wissen, daß Gotteswort und Gott ein und dasselbe sind12. Sie
werden wissen, in wen sie mit ihrer Schlangenzunge gestochen haben,
wenn ihre Zeit des Hinscheidens kommen wird.
94. Die Tagewähler
1
Wie man im alten Bunde den einzigen, siebenten Tag oder den Sabbat
für heilig hielt und nur an diesem Tage alle Arbeit ruhte, also
steht es mit dem christlichen Sonntag. Der Sonntag muß gehalten
werden, und an diesem Tage muß der Mensch in die Kirche kommen, um
Gott seine Ehrerbietigkeit zu beweisen, und daher muß alle und jede
Arbeit am Sonntage ruhen.
2
Allein, der Sabbat bedeutet bloß die Ruhe, und zwar des Herzens für
weltliche Gelüste und Begierden, somit wider das Begehen der Sünden.
Dieses soll aber alle Tage und immerfort geschehen und nicht nur an
einem Sonntage, denn Ich lasse euch die Sonne täglich aufgehen und
nicht bloß an einem Sonntage. Also muß Ich, Gott, täglich und
immerfort tätig sein, was euch die ganze Schöpfung beweist.
95. Die Schlangenbeschwörer1 Man würde kaum denken, daß es unter den Christen auch Schlangenbeschwörer gibt und doch ist diese Gattung der schwarzen Zauberer so reichhaltig vertreten, wie kaum eine andere.
2
Es fragt sich: Was ist die Schlange in geistiger Entsprechung? Die
Schlange ist die Selbstsucht und Selbstliebe des Menschen und ist
dieselbe Schlange, welche euch das erste Elternpaar zur Sünde
verleitete.
3
Heutzutage ist beinahe das ganze Menschengeschlecht eine
Schlangenbrut und Otterngezüchte, Lüge des Materialismus und die
Selbstsucht; diese vielköpfige Schlange beherrscht es.
4
Diese Schlange wird fort und
fort beschworen, daß sie die Dienste nach allen Seiten leistet und
stets bereit sein muß, auf das Kommando des Beschwörers in Dienst zu
treten. Ja, wenn ihr euch geistig sehen würdet, so würdet ihr meist
nur Schlangen und Drachen bemerken, welche die Entsprechung eures
Tuns und Lassens sind.
5
Lasset ab von eurer Schlangenbeschwörung, denn einen Schlangenhimmel
habe ich nie erschaffen, somit kommt ihr auch nicht hinein, so lange
ihr euch nicht von diesem höllischen Schlangengifte durch die Tugend
der Liebe, Barmherzigkeit und Selbstlosigkeit befreit habet, - Amen.
96. Die Deuter aus dem Vogelgeschrei
1
Die heidnischen Auguren deuteten aus dem Fluge und Geschrei der
Vögel; die christlichen Auguren deuten aus dem Geschrei der
Prediger.
2
Andere deuten aus den Schriften der Finsternis der philosophischen
Nachteulen des Gottleugnertums. Also sehet ihr, daß das ganze Volk
mit wenig Ausnahme zur Klasse der Nachtvögel gehört, die in ihrer
Geistesfinsternis alles verketzern, verlästern und brandmarken, was
nicht nach ihren Menschensatzungen riecht.
97. Die Zauberer
1
Heutzutage gibt es sehr viele
Zauberer. So zum Beispiel sind es die katholischen Priester vor
allem: Kein wahrer Katholik darf ein Buch lesen, das nicht von dem
Bischof approbiert oder zu lesen erlaubt ist. Meine eigenen,
göttlichen Diktate sind in Rom auf den Index gegeben oder zu lesen
verboten worden. 2 Das kann man übrigens sehr leicht fassen: Der Papst trägt den göttlichen Titel „Heiliger Vater“13, das heißt: Gott und Schöpfer der Welten, der Engel, der Geister und der Menschen. Wie kann man dann verlangen, daß ein Katholik noch einen anderen Gott anerkennt und Seine göttliche Lehre lese?
3 Also haben alle
römischen Päpste alle folgsamen Gläubigen bezaubert , daß sie von
Mir, Jesus Christus Jehova Zebaoth, kein Buch lesen dürfen! Darum
werde Ich aber, wie Ich in der Zeitschrift „Die Liebe“ II, Seite 31,
sagte, ihren weltgöttlichen Hochmut in Trümmer werfen.
4
Greuelhafte Zauberer sind auch
die Hypnotiseure, welche unter der schwarzen Magie die menschliche
Seele malträtieren oder vergewaltigen. Mehr will ich hier nicht
darüber sagen, weil es zu gemein ist.
5
Zauberer sind alle falsche
Propheten, somit alle Priester und Sektenlehrer, weil sie dem Volke
ihre falschen Ausdeutungen derart einzaubern, daß beinahe keine
Bekehrung zur christlichen Wahrheit ohne Gewaltmittel, das heißt
Wunder wirken, möglich ist.
6
Zauberer der schwarzen Magie
findet man an den Hochschulen, in Ämtern und überall, wo die
Entscheidung zwischen dem Welttum und der wahren Christuslehre sich
bildet und entwickelt, natürlich immer zu Ungunsten der christlichen
Wahrheit, sonst würde Ich es nicht als schwarze Magie oder als
Satanismus bezeichnen, - Amen.
7
Der Bannsprecher
98. Die Päpste als Gott-Verflucher in Seinen Kindern
8
Eine Sünde, die ein Mensch begeht und von der er nicht weiß, daß sie
Sünde ist, wird bei Mir entweder ganz übersehen oder nach Umständen
sehr gelinde geahndet, so zum Beispiel: Es haben einst die Propheten
und Apostel verflucht, aber sie wußten nicht, daß dies eine Sünde
ist, weil Ich erst durch den Apostel Paul klar darlegen ließ, daß
Ich, Jesus, als der Gott und Schöpfer der Welt in jedem Menschen
wohne. Wenn nun seit dieser Zeit, wo die Lehre von Meiner
persönlichen Gegenwart in jedem Menschen allbekannt ist, dennoch die
Hüter und Ober-Lehrer des göttlichen Wortes, Päpste und ihre
Priesterschaft Meine Kinder verfluchen und dadurch Mich Selbst, weil
Ich der Geist des Lebens und der fünf Sinne im Menschen bin, dann
ist eine solche Sünde unentschuldbar, weil höchst frevelhaft in
Meinen Augen.
99. Der Bannsprecher
1
Moses (V, 18, 11) sagte zum Volke Israel: Niemand sei bei dir zu
finden, der ein Bannsprecher ist. - Man würde meinen, diese
Verbrecher wären nur unter den gottlosen Menschen zu suchen und zu
finden. Allein, die Geschichte der römisch-katholischen Kirche lehrt
das Gegenteil: Sie, die Kirche, das heißt, ihre obersten Vorsteher,
waren viele Jahrhunderte bis in die Tage der Gegenwart die größten
Bannsprecher und ihre Bannstrahlen die große Missetat am Geiste
Gottes, der in jedem Menschen wohnt und an Seiner Braut, welche die
Seele des Menschen ist, und an dem Werkzeug Gottes und Seiner Braut,
dem Menschenleib, der ein lebendiger Tempel Gottes durch den Apostel
Paulus in den Korintherbriefen genannt wird.
2
Zur Klarlegung, welche
gräßlichen Flüche und Verwünschungen die römischen Päpste gegen den
Geist Gottes, Seine Braut und Seinen Tempel oft aussprachen, da
jeder Mensch in seinem Innersten Gott der Vater oder Liebe, nach der
Seele die Weisheit und nach dem Leibe das Werkzeug der Betätigung
der beiden nach außen ist, sollen hier Muster der geistigen
Vertretung des römisch-katholischen Babels folgen.
100. Bannflüche des Papsttums
1
Nach den hier vorgelegten und in Kraft bestehenden - weil nie
widerrufenen - Gesetzen der römischen Kirche, sind alle Personen,
die nach den Gesetzen Gottes leben und handeln, welche mit den
Kirchengesetzen nicht übereinstimmen, dem Gerichte, dem Fluche, dem
Banne und der ewigen Verdammnis verfallen!
2
Da aber Gott Seinen Sohn nicht
in die Welt gesandt hat, daß Er die Welt verurteile, verfluche und
verdamme (wie es die römischen Priester tun), sondern daß die Welt
durch Ihn gerettet werde (Matth. 18, 11; Gal. 1, 4), daher sind
alle diejenigen, welche die römischen, von Priestern zum Zwecke des
Geldverdienstes, der Ehr- und Herrschsucht aufgestellten,
kirchlichen Menschensatzungen nicht beachten, sondern nach reiner
Jesuslehre vorgehen, wie sie die Bibel enthält, selbstverständlich
von allen oben angedrohten Höllenstrafen und Qualen der römischen
Priesterschaft enthoben, indem sie dadurch, daß sie die römischen
Dogmen oder von Päpsten zu ihren selbstsüchtigen Zwecken
aufgestellten Menschensatzungen nicht befolgen wollen, sich von der
römischen Kirche getrennt haben.
101. Bann und Fluch zur Vertilgung der Ketzer
1
In der im Jahre 1215 abgehaltenen, allgemeinen Kirchenversammlung
wurde wörtlich erklärt: „Wir tun in den Bann und verfluchen alle
Ketzer, wie sie auch heißen mögen. Es sollen aber die weltlichen
Obrigkeiten jeder Art ermahnt und aufgefordert, und wo es nötig ist,
durch kirchliche Strafen gezwungen werden, für Verteidigung des
Glaubens öffentlich einen Eid zu schwören, daß sie sich bestreben
werden, aus den ihrer Gerichtsbarkeit unterworfenen Gebieten
sämtliche von der Kirche angezeigten Ketzer in allen Treuen und nach
besten Kräften zu vertilgen... Wenn jedoch ein weltlicher Herr auf
Mahnung und Begehren der Kirche [es] unterläßt, sein Land vom
ketzerischen Greuel zu befreien, so soll er vom Erzbischof und den
übrigen Bischöfen der Erzdiözese mit dem Bannfluche belegt werden;
und wenn er binnen einem Jahr verschmäht, seiner Pflicht Genüge zu
tun, soll er dem Papste angezeigt werden, damit dieser die Vasallen
desselben von ihrer Lehenspflicht entbinde und das Land den
Katholiken zur Besitznahme anbiete, welche dasselbe nach Ausrottung
aller Ketzer ohne irgendeine Einsprache besitzen und im reinen
Glauben erhalten kann.“
2
Wenn dieses Gebot, das noch immer in voller Kraft besteht –
natürlich auf dem Pergament – seine Rechtskraft gewönne, dann bliebe
vom Papst bis zum letzten „Hochwürdigen“ keiner am Leben, denn
größere Ketzer gibt es nicht, als die römische Priesterschaft: Der
Papst hat sich zum unfehlbaren Gott, d.h. „heiligen Vater“ erklärt,
die Bischöfe sind Götter („Hochwürdigste“ wie der im Tabernakel),
alle übrigen Priester Halbgötter (im Vergleich zu „Hochwürdigsten“
als „Hochwürdige“), und die „heiligen“ Canones, Bullen usw enthalten
die greuelvollsten Dogmen oder Menschensatzungen, die Krieg, Mord,
Raub, Meineid, Treuebruch, Unzucht usw. usw. predigen, während Meine
Jesuslehre nur Liebe, Demut, Friede, Keuschheit, Wohlwollen gegen
jedermann lehrt.
102. Die die Landesfürsten wegen Steuerabgaben exkommunizierenden und verfluchenden Priester
1
Nach dem „heiligen“ Gesetze der
Kirche sind alle „verflucht“, welche ohne Erlaubnis des Papstes von
geistlichen Personen Abgaben fordern.
(siehe C. Exkommunicamus, de
religiosis domibus in 7).
2
In diesem anmutigen Produkt des
„hl. Geistes“ heißt es wörtlich: „Wir exkommunizieren und verfluchen
alle diejenigen, welche Abgaben und Lasten den Geistlichen und ihren
Gütern oder Einkünften ohne besondere und ausdrückliche Erlaubnis
des Papstes auferlegen, wenn sie auch von kaiserlicher oder
königlicher Majestät sind.“
3
Ich, Christus, sagte den
Priestern: „Gebet Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des
Kaisers ist!“ (Matth. 22, 21)
4
Jesus lehrt bei Lukas 6, 37: „Verdammet nicht, so werdet ihr nicht
verdammet.“ - Nach diesem göttlichen Spruche verfluchen und
verdammen sich die Priester selbst, nicht aber andere.
5
Weil die römischen Canones „heilig“ und „ewig gültig“ sind, daher
erfahret ihr durch obiges „heilige Gesetz“, wie die römische Kurie
die herrschenden Fürsten Europas betrachtet, die von allen
Kirchengütern Abgaben fordern.
103. Grenzenloser Hochmut und kirchenherrschaftlicher Größenwahn der Priester Muster, wie die Päpste grauenhaft fluchen1 Ich, Jesus lehrte: Liebet eure Feinde, tuet Gutes denen, die euch hassen und betet für eure Verfolger und Verleumder, (damit sie sich bekehren und in das Licht der Wahrheit eingehen). (Matth. 5, 44). - Nun höre man, wie die Päpste diesen Meinen Geboten nachkommen:
2
Im Jahre 1346 „verfluchte“ und „bannte“ der „unfehlbare“ Papst
Clemens VI. den deutschen Kaiser Ludwig, den 'Bayer', mit folgenden
Worten: „Verflucht sei er beim Eintritt und beim Austritt, der Herr
schlage ihn mit Wahnsinn, Blindheit und geistiger Wut, der Himmel
sende seine Blitze auf ihn, der Zorn des allmächtigen Gottes und des
heiligen Petrus und Paulus, deren Kirche er nach Kräften zu
verwirren unternahm und noch verwirrt, entbrenne gegen ihn in dieser
und der zukünftigen Welt. Der Erdkreis erhebe sich gegen ihn im
Kampfe, die Erde öffne sich und verschlinge ihn lebendig; in einer
Generation werde sein Name vertilgt und verschwinde sein Andenken
von der Erde. Alle Elemente sollen sich gegen ihn empören, seine
Wohnung soll veröden, und seine Söhne sollen aus ihren Wohnungen
geworfen werden und unter seinen Augen in die Hände der Feinde
geraten, welche sie vernichten.“ (Ähnliche Flüche kommen auch in
Pius IX. Enzyklika vom 21. November 1873 vor (Deutscher Merkur,
München 1873, S. 386. - Leo XIII. u. Satanskult, S. 58).
3
Um zu verstehen, warum diese
schreckliche Bannbulle in die Welt und in die Öffentlichkeit kam,
höre man auch die Ursache an: Clemens haderte mit Kaiser Ludwig.
Dieser aber wollte Frieden haben und verlangte, Clemens sollte
selbst eine Unterwerfungsformel angeben. In der Hoffnung, daß sie
nicht angenommen werde, brachte der Papst die schmachvollsten
Bedingungen in derselben vor:
4
Der Kaiser solle sich aller Ketzereien und Irrtümer schuldig
bekennen, derer man ihn jemals beschuldigt (d.h. derer, welche den
selbstsüchtigen Menschensatzungen der Päpste entsprechen), seinem
Rechte auf das Reich entsagen und nur „aus Gnade des Papstes“
regieren und diesem seine Staaten, seine Kinder, seine eigene Person
zur Verfügung stellen (d.h., päpstlicher Reichssklave werden)!
5
Der Kaiser vergaß sich soweit,
diese Bedingungen anzunehmen, und als seine Gesandten nach Avignon
(damalige Residenz des Papstes) kamen, um dies zu erklären und im
Namen Ludwigs den Eid leisteten, trieb der Papst seine maßlose
Frechheit so weit, noch zu verlangen, der Kaiser solle alles
widerrufen, was er als König der Deutschen angeordnet und solle
versprechen, in öffentlichen Angelegenheiten nichts mehr zu
unternehmen, was nicht der Papst zuvor genehmigt hätte. Dagegen
erklärte sich der Reichstag – und der Papst schleuderte den obigen
Bannfluchstrahl gegen den Kaiser.
(Patuzzi 200, S. 796; Rieks
Leo XIII; Satanskult 58)
6
(Schumi): Und hätten die Priester noch heutzutage was zu befehlen,
so würden sie ganz dieselbe anmaßende Sprache führen. Davon
überzeugte mich, Schumi, im Jahre 1896 ein Priester, der mir auf
meine Einwendung, daß ein Geistlicher nicht mehr bei Gott gilt, wie
ein jeder andere Mensch, mit vollem Ernst zur Antwort gab, ein
Priester stehe höher bei Gott als die ganze Menschheit zusammen(1)!
Somit wiegt ein solcher Hochmutsgeist beinahe 1600 Millionen
Menschen ab. - Und gerade der Hochmut ist die größte Sünde bei Gott,
denn er brachte den größten Geist, den Gott erschuf, den
Luzifer-Satana, zu Fall. (ChtS. I: - ChtS. 21, 40)
104. Die russischen Gottflucher
1
Auch die russischen Popen
fluchen, verfluchen und schleudern Bannstrahlen, wovon eine
Nachricht über den Leo Tolstoj folgt:
2
Gräfin Sophie Tolstoj an
Popedonoscew († 1907). Mit Bezug auf die Exkommunikation des Grafen
Leo Tolstoj hat dessen Gattin, die Gräfin Sophie Tolstoj, folgenden
Brief an den Ober-Procureur des heiligen Synods, K. P. Pobedonoscew
und die Metropoliten geschrieben, welche die Exkommunikation
angefertigt haben:
3
Moskau, 26. Februar (11. März?)
1901
Ich habe in den
Zeitungen das Synodal-Urteil gelesen, welches die Exkommunikaion
über meinen Gemahl, den Grafen Leo Nikolajewitsch Tolstoj,
ausspricht. Dieser Bannfluch, der die Unterschriften von Priestern
der Kirche trägt, hat nicht verfehlt, auch mich empfindlich zu
berühren. Meine Entrüstung und mein Schmerz sind groß. Nicht, als
ob ich glaube, daß dieser Spruch die ewige Verdammnis meines Mannes
zur Folge haben werde; das ist Gottes, nicht der Menschen Sache. Das
Seelenleben eines Menschen bleibt in seinen Beziehungen zu dessen
religiösen Anschauungen für jeden anderen ein undurchdringliches
Geheimnis, und dieses innere Leben des Menschen ist, dem Himmel sei
Dank, unabhängig von jeder weltlichen Macht. Aber ich kann es und
ich werde es nie fassen, wie die Kirche, der ich selbst angehöre und
von der ich nie lassen werde, diesen Bann hat aussprechen können –
dieselbe Kirche, die Christus gestiftet hat, damit sie im Namen
Gottes die feierlichsten Vorgänge im Leben des Menschen mit dessen
Segen weiht: die Geburt, den Eheschluß, den Tod, - dieselbe Kirche,
welche die Aufgabe hat, die Gebote der Barmherzigkeit und der Gnade
zu verkünden, dieselbe Kirche, die uns anweist, unsere Feinde und
die, so uns hassen, zu lieben, dieselbe Kirche, die alle Menschen in
ihre Gebete einschließen soll!
4
Dieser Bannfluch wird nicht die
Zustimmung, sondern die Entrüstung aller Menschen hervorrufen. Er
bedeutet für Leo Nikolajewitsch eine Zunahme der Liebe und
Sympathie, die ihm entgegengetragen werden. Täglich erhalten wir aus
allen Ländern der Erde Kundgebungen dieser Gefühle, und sie werden
uns noch lange zugehen. Wie sollte ich nicht auch in aller Kürze den
Schmerz erwähnen, den eine andere, unlängst erlassene Verfügung in
mir geweckt hat, nämlich der Geheimbefehl, durch den der Heilige
Synod die Priester angewiesen hat, Leo Nikolajewitsch im Falle
seines Ablebens ein kirchliches Begräbnis zu verweigern. Wer soll
damit getroffen werden? Der Tote, seine sterbliche, gegen Schmerz
unempfindliche Hülle oder die, welche ihm im Leben am nächsten
stehen, die, welche an ihn glauben? Wenn das eine Drohung sein soll,
gegen wen ist sie gerichtet, was ist damit beabsichtigt? Glaubt man
wirklich, daß ich, wenn mein Mann sterben sollte, nicht imstande
sein werde, einen guten Priester zu finden, der ohne Menschenfurcht,
durchdrungen von der wahren göttlichen Liebe, die Totenfeier für
meinen Mann abhalten würde? Das wäre aber gar nicht einmal
notwendig. Für mich ist die Kirche ein abstrakter Begriff, und als
ihre Diener erkenne ich nur solche an, die das innere Wesen der
Kirche erfassen.
5
Wenn man glauben müßte, daß die
Kirche nichts ist als eine Gemeinschaft von Menschen, die kein
Bedenken tragen, in ihrer Bosheit das höchste Gebot Christi, das
Gebot der Liebe, zu verletzen, so wären wir, die wir ihre treuen
Jünger und die Wächter der Gesetze sind, schon lange aus der Kirche
ausgetreten. Nicht diejenigen, die nach der Wahrheit suchen, sind
die Abtrünnigen, sondern jene, die in ihrer Hoffart an der Spitze
der Kirche stehen und sich abgewendet haben von den Gesetzen der
Liebe, der Demut, der Barmherzigkeit und die das Werk geistiger
Henkersknechte vollbringen. Gott wird denen gnädig sein, die auch
außerhalb des kirchlichen Verbandes ein demütiges Leben geführt, von
den Freuden dieser Welt sich losgesagt und die Pflichten der Liebe
und der Selbstlosigkeit geübt haben; ihnen ist die Vergebung Gottes
sicherer als denen, deren Mitren und Schmuck im Glanz köstlicher
Edelsteine strahlen und die als schlechte Hirten jene aus der Kirche
treiben, die zu hüten sie bestellt sind. Der Heuchelei wird es
leicht fallen, meine Worte zu entstellen, aber der gute Wille läßt
die wahren Absichten der Menschen erkennen.
Sophie Gräfin Tolstoj105. Die römische Gesellschaft der Gottverflucher in Seinen Kindern
Statt eines
Vorwortes beliebe der geneigte Leser die hier folgenden 21 Canones,
das erste Werk des im Jahre 1870 in Rom getagten, ökumenischen
Konzils zu lesen, in welchem Pius IX. zum unfehlbaren Gott14
erklärt wurde:
I.
So einer sagt, die Religion Christi sei in keiner von Christus
selbst gegründeten, besonderen Gemeinschaft bestehend und
ausgedrückt, sondern sie könne von den einzelnen für sich, ohne
Rücksicht auf irgend eine Gemeinschaft, welche Christi wahre Kirche
sei, in richtiger Weise gehalten und geübt werde, der sei verflucht
!
II.
So einer sagt, die Kirche habe von dem Herrn Christus keine
bestimmte und unveränderliche Verfassungsform erhalten, sondern sie
sei, gerade wie die sonstigen Gemeinschaften der Menschen, je nach
Verschiedenheit der Zeiten den Wechseln und Wandlungen unterworfen
gewesen oder könne ihnen unterworfen werden, der sei verflucht !
III.
So einer sagt, die Kirche der göttlichen Verheißungen sei nicht eine
äußerliche und sichtbare Gemeinschaft, sondern eine durchaus
innerliche und unsichtbare, der sei verflucht !
IV.
So einer sagt, die wahre Kirche sei nicht ein in sich einheitlicher
Körper, sondern bestehe aus den verschiedenen, zerstreuten
Gemeinschaften christlichen Namens und sei über dieselben
ausgegossen, oder die verschiedenen, gegenseitig in ihrem
Glaubensbekenntnis voneinander abweichenden und von der Vereinigung
getrennten Gemeinschaften bilden gleichsam als Glieder oder Teile
die eine und allgemeine Kirche Christi, der sei verflucht !
V.
So einer sagt, die Kirche sei nicht eine zur Erlangung der ewigen
Seligkeit durchaus notwendige Gemeinschaft – oder, die Menschen
können durch die Ausübung einer jeden Religion selig werden, der sei
verflucht !
VI.
So einer sagt, jene Unduldsamkeit, mit welcher die katholische
Kirche alle von ihrer Gemeinschaft geschiedenen, religiösen Sekten
ächtet und verdammt, sei durch das göttliche Recht nicht
vorgeschrieben – oder, über die Wahrheit der Religion können nur
Meinungen, nicht aber Gewißheit herrschen und deswegen seien alle
religiösen Sekten von der Kirche zu dulden, der sei verflucht !
VII.
So einer sagt, eben diese Kirche Christi könne in Finsternis
versinken oder von Mißständen angesteckt werden, durch welche sie
von der seligmachenden Wahrheit des Glaubens und der Sitten abirre,
von ihrer ursprünglichen Einrichtung abweiche oder - entartet und
verdorben - endlich zu sein aufhöre, der sei verflucht !
VIII.
So einer sage, die gegenwärtige Kirche Christi sei nicht die letzte
und höchste Anstalt zur Erlangung der Seligkeit, sondern es sei eine
andere zu erwarten durch eine neue und vollere Ausgießung des
heiligen Geistes, der sei verflucht !
IX.
So einer sagt, die Unfehlbarkeit der Kirche beschränke sich nur auf
das (lat: ea), was in der göttlichen Offenbarung enthalten ist (oder
ist zu lesen eas? - auf diejenigen Wahrheiten, welche...?) und
erstrecke sich nicht auch auf andere Wahrheiten, welche notwendig
erforderlich sind, auf daß der Schatz der Offenbarung vollständig
erhalten werde, der sei verflucht !
X.
So einer sagt, die Kirche sei nicht eine vollkommene Gemeinschaft,
sondern eine Vereinigung (collegium), oder sie stehe in der Weise in
der bürgerlichen Gesellschaft oder im Staate, daß sie der weltlichen
Herrschaft unterworfen sei, der sei verflucht !
XI.
So einer sagt, die von Gott eingesetzte Kirche sei gleichsam eine
Gemeinschaft von Gleichen; von den Bischöfen aber werde zwar ein Amt
und ein Dienst, nicht aber eine eigene Regierungsgewalt innegehabt,
welche denselben durch göttliche Einsetzung zustehe und welche von
ihnen frei geübt werden dürfe, der sei verflucht !
XII.
So einer sagt, von unserem Herrn und Heiland Christus sei Seiner
Kirche nur die Gewalt übertragen worden, durch Rat und Überredung zu
leiten, nicht aber auch durch Gesetze zu befehlen und die Verirrten
und die Halsstarrigen durch äußeren Urteilsspruch und heilsame
Strafen zu züchtigen und zu zwingen, der sei verflucht !
XIII. So einer
sagt, die wahre Kirche Christi, außerhalb derer niemand selig werden
kann, sei eine andere als die eine, heilige, katholische und
römisch-apostolische Kirche, der sei verflucht !
XIV.
So einer sagt, der
heilige Apostel Petrus sei von dem Herrn Christus nicht als erster
Apostel und als sichtbares Haupt der ganzen streitenden Kirche
eingesetzt worden oder derselbe habe nur den Ehrenprimat, nicht aber
den Primat der wahren und eigenen Gewalt erhalten, der sei
verflucht!
XV.
So einer sagt, es sei nicht nach des Herrn Christ selbsteigener
Einsetzung, daß der heilige Petrus in dem Primat über die ganze
Kirche beständige Nachfolger habe – oder, der römische Papst sei
nicht kraft göttlichen Rechtes der Nachfolger Petri in eben diesem
Primat, der sei verflucht !
XVI.
So einer sagt, der römische Papst habe nur das Amt der Aufsicht oder
Leitung, nicht aber die volle und höchste Gewalt der Jurisdiktion
über die ganze Kirche – oder, diese seine Gewalt sei keine
regelmäßige und unmittelbare über alle und jegliche Kirchen, der sei
verflucht !
XVII.
So einer sagt, eine unabhängige kirchliche Gewalt, wie solche nach
der Lehre der katholischen Kirche derselben von Christus erteilt
worden ist, und eine oberste bürgerliche Gewalt können nicht in der
Weise nebeneinander bestehen, daß die Rechte beider gewahrt bleiben,
der sei verflucht !
XVIII.
So einer sagt, die Gewalt, welche zur Regierung des bürgerlichen
Staates notwendig ist, sei nicht von Gott, oder derselben sei man
nach Gottes selbsteigenem Gesetze keine Unterwerfung schuldig –
oder, dieselbe widerstreite der natürlichen Freiheit des Menschen,
der sei verflucht !
XIX.
So einer sagt, alle zwischen den Menschen bestehenden Rechte leiten
sich von dem politischen Staate ab – oder, es bestehe keine
Autorität, außer der von jenem mitgeteilten, der sei verflucht !
XX.
So einer sagt, in dem Gesetze des politischen Staates oder in der
öffentlichen Meinung der Menschen sei die oberste Gewissesnorm für
öffentliche und soziale Handlungen – oder, auf diese Handlungen
erstrecken sich die Ansprüche der Kirche nicht, durch welche sie
über Erlaubtes und Unerlaubtes sich äußert – oder, es werde etwas
kraft bürgerlichen Rechtes erlaubt, was kraft göttlichen oder
kirchlichen Rechtes unerlaubt ist, der sei verflucht !
XXI.
So einer sagt, die Gesetze der Kirche haben keine bindende Kraft,
außer sofern sie durch die Sanktion der bürgerlichen Gewalt
bestätigt werden - oder, dieser bürgerlichen Gewalt stehe es kraft
ihrer obersten Autorität zu, in Sachen der Religion Urteil und
Entscheidung zu geben, der sei verflucht !
106. Der satanische Bannfluch des Papstes Leo XIII. gegen Leo Taxil im Jahre 1897
1
So hat noch niemand das
Priestertum blamiert wie der berühmte Leo Taxil, der Mann, der mit
der Miss Diana Vaughan den Teufel Bitru vormalte, sogar seine
Unterschrift erhielt und die Verbindung des Teufels mit den
Freimaurern nachwies. Zwölf Jahre lang diente er dem priesterlichen
Aberglauben und erwarb sich die Liebe zahlreicher, hoher Geistlicher
- ja, er war der Liebling des Papstes Leo XIII. Bei den Frommen galt
der Teufelsschriftsteller Taxil fast als ein Heiliger. Da berief der
Teufelskerl in Paris eine Versammlung ein und erklärte dort alles,
was er gesagt und geschrieben, für einen Schwindel, mit dem er die
Priester und die Frömmlinge zum Narren gehalten habe15.
2
Man kann sich die Beschämung und die Wut der Klerikalen vorstellen,
die eine solche Enthüllung hervorrufen mußte. Am ärgsten aber
scheint dem Papste Leo XIII. die Sache zu Herzen gegangen zu sein,
denn er schleuderte gegen Leo Taxil den Bann mit folgendem Fluche:
3
„Im Namen des allmächtigen
Gottes, Vater, Sohn und heiliger Geist, der heiligen Vorschriften
und der heiligen, unbefleckten Jungfrau Maria, Mutter Gottes, sowie
aller himmlischen Tugenden, Engel, Erzengel, Throne, Mächte,
Cherubimen, Seraphimen und aller heiligen Patriarchen, Propheten und
Evangelisten, die heiligen Unschuldigen, welche angesichts des
Lammes Gottes allein würdig sind, einen neuen Gesang zu singen, und
auch im Namen der heiligen Märtyrer, der heiligen Beichtiger16 und
aller Heiligen samt aller anderen von Gott Erwählten.
Wir sprechen den Bann und das Anathema17 aus
gegen diesen Missetäter, welcher sich nennt Leo Taxil, und wir
weisen ihn von der Schwelle der heiligen Kirche Gottes,
... daß Gott Vater,
welcher den Menschen geschaffen hat, ihn verfluche; daß Gottes Sohn,
welcher für den Menschen gelitten hat, ihn verfluche; daß der
heilige Geist, durch welchen er durch die Taufe wiedergeboren wurde,
ihn verfluche; daß das heilige Kreuz, auf welches Christus für
unsere Gesundheit gestiegen ist und über seine Feinde triumphierte,
ihn verfluche;
... daß die heilige
und ewige Jungfrau Maria, Mutter Gottes, ihn verfluche; daß St.
Michael, der Fürsprecher der Seelen, ihn verfluche; daß alle Engel
und Erzengel und alle himmlischen Heerscharen ihn verfluchen;
... daß die heilige
Schar der Patriarchen und Propheten ihn verfluche; daß der heilige
Johann, welcher Christus getauft hat, ihn verfluche; daß St. Peter,
St. Paul und St. Andrea, daß alle Apostel sowie alle anderen Schüler
Christi und die vier Evangelisten, deren Predigten das Weltall
bekehrten, ihn verfluchen;
... daß die heilige
und wunderbare Schar der Märtyrer und Beichtiger, die durch ihre
guten Werke Gnade vor Gott gefunden haben, ihn verfluchen; daß der
heilige Chor der Jungfrauen, welche für den Ruhm Gottes die Welt
verachtet haben, ihn verfluchen; daß alle Heiligen, welche seit
Anfang der Welt bis zum Ende der Jahrhunderte von Gott geliebt
werden, ihn verfluchen; daß Himmel und Erde und alle darin
eingeschlossenen heiligen Dinge ihn verfluchen;
... daß er verflucht
sei überall, wo er sein mag, in seinem Hause, auf dem Felde, auf dem
Wege, auf den Steigen, in den Wildnissen und auch, wenn er in eine
Kirche tritt; daß er verflucht sei im Leben und in der Stunde des
Todes; daß er verflucht sei in jeder seiner Handlungen, wenn er
trinken und essen wird, wann er hungrig und durstig sein oder fasten
wird, wann er schlafen, schlummern oder wachen wird, wann er gehen
oder stille stehen, sitzen oder sich niederlegen wird, wann er
arbeiten oder rasten wird, wann er seinen natürlichen Bedürfnissen
nachkommen wird, wann er sich der Wollust hingeben oder aus Wunden
bluten wird;
... daß er verflucht
sei in allen Teilen seines Körpers; daß er verflucht sei in allem,
was sein Ich ausmacht, innerlich und äußerlich; daß er verflucht sei
in seinen Haaren und dem Gehirne; daß er verflucht sei im Schädel,
in den Schläfen, in der Stirne, in den Ohren, in den Brauen, in den
Augen, in den Wangen, in den Backen, in der Nase, in den Zähnen, in
den Lippen, im Hals, den Schultern, im Fleische, in den Armen, den
Händen, den Fingern, der Brust, dem Herzen, dem Magen, den Gedärmen,
den Nieren, den Schenkeln, den Geschlechtsteilen, den Hüften, den
Knien, den Füßen, den Nägeln; daß er verflucht sei in allen
Verbindungen und Gelenken seiner Glieder; daß vom Scheitel bis zur
Sohle die Krankheit an ihm fresse;
... daß Christus,
Sohn des lebendigen Gottes, ihn verfluche mit Seiner Allmacht und
Seiner Majestät, und möge der Himmel und alle wirkenden Kräfte gegen
ihn aufstehen, um ihn zu verdammen - vorausgesetzt, daß er nicht
bereue und uns alle geforderten Genugtuungen gewähre. Amen; so sei
es, so sei es, - Amen!“
4
Mit diesem gewiß sehr
ausgiebigen und ausführlichen Fluche vergleiche man, was nach der
Bibel Ich, Jesus Christus, in bezug auf die Feinde gesagt habe:
„Liebet eure Feinde, tuet Gutes denen, die euch hassen, betet für
die, die euch beleidigen und verfolgen!“
Die Totenbeschwörer107. Die Totenbeschwörer
5
Moses (V, 18, 11) schreibt:
Israel, es sei niemand bei dir, der Totenbeschwörer ist. Das
Beschwören geschieht durch vollgläubige Worte an einen bekannten
Verstorbenen oder Geist, denn das Beschwören geschieht immer mit dem
Vollglauben, daß die Beschwörung die Kraft besitzt, den Verstorbenen
oder Geist dazu zu bewegen, daß er das tut, was man von ihm
verlangt. Nun schauet in die römische und russische Kirche und ihr
werdet Millionen Totenbeschwörer alle Tage hören, wie sie durch
glaubensstarke Gebets-Anrufe Maria und Tausende anderer Geister
anrufen, um ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Denn ein
zuversichtliches, unwandelbares Gebet ist wie eine Zauberformel, die
aus dem irdischen auf das geistige Reich tönet und die Geister mit
Gewalt an sich zieht, das Begehren des Vollgläubigen wie unter einer
Beschwörungsformel zu erfüllen.
108. Die Beschwörung an den Geist Gottes
6
Ein jeder Christ, der im vollgläubigen Gebete zu Gott sein Herz mit
aller Kraft des Vollglaubens füllt und aus diesem Glauben die
Erfüllung seiner Wünsche erwartet, wirkt ganz so wie ein Beschwörer
an die Allmacht Gottes, ihm sein Begehren unnachgiebig zu erfüllen.
Ein solcher Vollglaube wird erfüllt, wenn es selbst gegen den
Willen Gottes ist – weil es gleich einer Beschwörung wirkt.
109. Die Priester-Exorzismen
7
Jeder römisch-katholische
Priester hat ein lateinisches Buch, worin gelehrt wird, wie er die
Toten oder die Geister beschwören und bannen kann. Somit beweisen
die Priester, daß sie das, womit sie die Spiritisten beschuldigen,
eigentlich selbst üben, denn Exorzismus bedeutet Teufelsbeschwörung,
Geisterbannerei, und diese wendet der finstere Priester an, um die
Spukgeister zu vertreiben, statt für sie in Gemeinschaft zu beten,
daß Ich, Jesus, ihnen eine Erleuchtung und Belehrung zukommen lasse,
wie sie sich aus ihrer traurigen Lage befreien und in glücklichere
Zustände versetzen können.
110. Die Wahrsager
1
Die Wahrsager im Christentum
sind die Kartenaufschläger und Kartenausdeuter, deren es sehr viele
gibt, und selbst unter den Priestern sind manche zu finden.
2
Kein Mensch kann weissagen, wenn er nicht Gottesmedium ist, wo ihm
die Auskunft durch das direkte Wort zuteil wird; dies geht aber nur
durchs Bitten und Beten darum.
3
Weissagen kann auch ein
Wiedergeborener, weil ihm die geistige Sehe und die Gnade, in die
Zukunft zu schauen, gegeben wurde. Solche Personen sind mit der
Feuertaufe des heiligen Geistes getaufte und führen daher das Leben
der auserwählten Kinder Gottes auf Erden.
4
Diejenigen aber, welche aus den
Karten weissagen, sind von solchen Geistern besessen, die einst
selbst Kartenaufschläger waren oder von sonst einem Geiste, der den
Kartenaufschlagenden inspiriert, was er sagen soll. Daraus erseht
ihr, daß ein jeder Kartendeuter von Geistern besessen ist.
5
Die Sicherheit in der Aussage
beweist aber, in welchem Grade der Fortgeschrittenheit oder
Finsternis der Geist selber ist. In allen Fällen ist es aber ein
Greuel in Meinen Augen, weil der Mensch als Mein Kind nur bei Mir
die Auskunft suchen soll und nicht bei den von Toten oder von
Geistern besessenen Kartenaufschlägerinen.
6
Um die Ausrottung dieser Art der schwarzen Magie kümmerten sich die
Priester nicht, obwohl sie behaupten, Diener Gottes zu sein, von Dem
diese Art Wahrsagerei verboten ist.
111. Die Zeichendeuter
7
Johannes schreibt (Offenb.
Kap. 13): Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde steigen; das
hatte zwei Hörner wie ein Lamm, es redete aber wie ein Drache.
Wortsinn: Das Tier ist die Industrie; - die Erde sind die Menschen:
- zwei Hörner bedeuten die Liebe der Fabrikanten zu sich selbst und
zu ihren Arbeitern; - das Reden wie ein Drachengeist die große
Kapitalsmacht, unter welche sich alles beugen muß.
8
Auch übte es alle Macht des
ersten Tieres vor seinen Augen aus, und brachte es dahin, daß die
Erde und ihre Bewohner das erste Tier, dessen tödliche Wunde geheilt
war, anbeteten.
9
Wortsinn: Das erste Tier
bedeutet die Gelehrtenwelt, welche auch die tonangebende Sprache im
Staate führt; also verband sich die Kapitalsherrschaft mit der
Gelehrtenwelt und den Künstlern, half ihnen durch das Kapital aus
ihrer Geringheit zur Macht und Herrschaft, indem sich diese zwei
großen Staatsfaktoren die Hand zur Ausbeutung aller Macht und
Herrschaft im Staate reichten. Daher kam das ganze Volk samt der
Arbeiterklasse unter ihre herrschende Macht.
10
Es tut große Zeichen, so daß es sogar Feuer vom Himmel fallen läßt
vor den Augen der Menschen. Wortsinn: Es tut große Unheilszeichen,
ja solche, daß es alle Liebe der Menschen zu Gott vernichtet und so
das Volk gottlos macht. Und verführet die Erdbewohner durch die
Wunderzeichen, die vor dem Tiere zu tun ihm gestattet ist, und sagt
den Erdbewohnern, daß sie dem Tier ein Bild machen sollen, das die
Wunde vom Schwerte hatte und lebendig geworden war. Wortsinn: Und
verblendet die Menschen durch die Macht der Kapitalsentfaltung so,
daß die Menschen die Industrie als ihren nahrunggebenden Gott
betrachten, obwohl sie ihnen eine Wunde wie ein Schwert beibrachte
und doch durch die arbeitende Mitwirkung des Volkes ins Leben
gerufen wurde.
11
Und es ward ihm gegeben, daß
es dem Bilde des Tieres den Geist gab, daß das Bild des Tieres
redete und machte, daß welche nicht des Tieres Bild anbeteten,
getötet wurden.
Wortsinn: Und es
geschah, daß die Industrie an Macht wuchs und zu herrschen begann,
so daß das arme Volk gezwungen war, seine Arbeitskraft der
Kapitalsherrshcaft zu leihen, wenn es nicht hungern und leiden
wollte.
12
Und es macht, daß alle, klein
und groß, reich und arm, freie und dienende, das Abzeichen auf ihrer
rechten Hand oder an ihrer Stirne tragen.
Wortsinn: Und die
Industrie bringt es zuwege, daß alle, klein und groß, reich und arm,
freie und dienende, das Abzeichen auf ihrer rechten Hand, daß sie
tüchtige Arbeiter, Handwerker, Künstler, Mechaniker oder das
Abzeichen an ihrer Stirn tragen, daß sie Beamte, Gelehrte oder sonst
geschulte Leute sind, die ein sicheres Brot haben oder verdienen.
Diese Aufklärung
mußte vorangestellt werden, um euch begreiflich zu machen, wer
heutzutage die Zeichendeuter sind: Es sind die Eltern, welche bei
der Werbung eines Menschen um ihre Tochter fragen: Was ist er, was
kann er, welche Stellung bekleidet er in der Fabrik, im Amt, in der
Schule, beim Kaufmann usw? Nach diesen Zeichen wird geforscht und
gedeutet, ob man ihm die Tochter geben soll und kann.
Einst gab die Liebe
den Ausschlag, jetzt die Zeichen der rechten Hand oder der gelehrten
oder wissenschaftlichen Ausbildung, die das Zeichen an der Stirne
ist. Ja, es ist soweit gekommen, daß heutzutage niemand erwerben
oder abgeben kann und will, wenn nicht das Abzeichen und der Name
des Erwerbszweiges nachgewiesen wird, wie man mit dem Bewerber um
Brot oder Amt für die Tochter steht oder daran ist. - Die Ausdeutung
des 18. Verses mit der Zahl 666 lies im Buch „Die Christliche
Theosophie“, Kap. 251, 5.
112. Die Totenbefrager
1
Unter diese gehören die Spiritisten und alle, welche bei den
Geistern die Auskunft über dieses und jenes suchen.
2
Jeder Mensch ist ein Geist,
der Unterschied zwischen Dies- und Jenseits besteht nur darin, daß
ihr noch im Fleische seid, die Entschlafenen aber bloß im Geiste,
daher ohne Fleisch leben.
3
Der Verkehr mit der Geisterwelt ist in dieser Art, wie er heutzutage
betrieben wird, ein Greuel in Meinen Augen, weil die Neugierde und
Spielerei im Vordergrunde stehen. Dadurch werden die Geister von
ihrer eigentlichen Aufgabe, sich geistig immer höher und in lichtere
Regionen zu schwingen, um endlich reif zu werden, in Mein
Kinderreich aufgenommen zu werden, zu der dunklen Erde herabgezogen,
damit sie da wieder verweltlichen und sich selbst verfinstern.
4
Denn, um mit euch durch Klopfen, Tischrücken, sich materialisieren,
phisikalisch zu manifestieren usw. müssen sie einen sündhaften Fluid
dazu gebrauchen, ums dies bewerkstelligen zu können, dadurch aber
entheiligen sie sich selbst, werden wieder weltlich und verfehlen
ihr Ziel der Veredlung und Vergöttlichung und daran seid ihr schuld,
weil ihr ihnen das Mittel durch die spiritistische Zirkelkette
gebet, ums so gestaltet zu werden, wie ihr selber seit.
5
Alle Menschen sind fleischlich-sinnlich beanlagt, alle haben diese
oder jene Untugend, Eigenschaft oder Leidenschaft in sich. Dieses
alles aber ist im Fluid enthalten, den ihr dem Geiste zu seiner
materiellen Offenbarung leihet. Dadurch werden die Geister infiziert
oder verseucht und es bleibt immer etwas kleben an ihnen, wie das
Pech, mit dem man sich abgegeben hat.
6
Also sehet, daß ihr Übeltäter
an euren lieben Verstorbenen seid, wenn ihr den Spiritismus in
dieser Art betreibet, wie er jetzt in der Übung ist. Denn die
Geister, welche ihr durch den Spiritismus angelockt habet, bleiben
gewöhnlich bei euch, und ihr werdet von ihnen teils besessen, teils
begleitet, wo ihr euch immer hinbegebet.
7
Die Geister nehmen eure Tugenden und Untugenden an und leben mit
euch in eurem Sinne; Ausnahmen gibt es, aber nicht viele, weil jede
Gesellschaft nur dann zusammenhält, wenn sie gleichgeartete
Gesinnungen hat, und also ist es auch bei den spiritistischen
Geistern der Fall.
8
Die Geister, welche an den spiritistischen Sitzungen teilnehmen,
rekrutieren sich aus 4 Sphären aus der ersten und zweiten Hölle,
daher so viele Lügen, Täuschungen und höllische Szenen bei den
Sitzungen, und aus dem ersten Paradiese (Mittelreich) und aus dem
zweiten Paradiese (Sommerland genannt), daher auch bessere Geister
und edlere Gesinnung. Doch glaube man ja nicht, daß immer hohe
Geister es sind, wenn sie recht salbungsvoll reden! Es sind oft
höllische Geister, welche die gemeine Maske der Täuschung annehmen
und von Gott, vom Himmel und von allem möglichen schwatzen und wie
schön es ist usw. usw. Allein, wer die Wahrheit über die himmlischen
Zustände kennt, der wird ihre gemeinen Lügen bald herausfinden. Aber
wie viele Spiritisten wollen die Wahrheit aus Gott lesen und
glauben? Selten einer; den anderen ist die göttliche Wahrheit Lüge,
die Lüge der Höllengeister, mit denen sie verkehren, aber Wahrheit!
9
Also steht es mit dem Spiritismus, höhere Geister aus dem oberen
Paradiese oder aus den Himmeln verkehren im Spiritismus nicht, weil
sie sich ihre geistige Reinheit mit dem sündhaften Fluid der
Menschen nicht verunreinigen und entheiligen wollen. Man glaubt, daß
das Erzittern des Fußbodens die Ankunft der hohen Geister bedeutet.
- O nein, die Geisterleiber bestehen aus Elektrizität und daher
haben sie die Macht, vieles mit Gewalt durchzuführen, was dem
Menschen unmöglich ist, und es wäre schrecklich in der Welt, wenn
Ich Selber ihre Kraft und Macht nicht im Zaume halten würde. - Und
ihre hohen Reden! Wisset ihr nicht, daß oft die größten
Gottesleugner, Gauner, Betrüger, Gesetzesrechtler und auch an Gott
und Christus nicht glaubende Relegionsprediger die schönsten Reden
halten!? Und daß diese Rednerkunst dort nur noch verdoppelt wird,
weil sie keine Fleischsorgen mehr drücken, ihr wisset, daß der
Mensch so ins Geisterreich tritt, wie er hier war, und doch lasset
ihr euch so kindlich gläubig anlügen und täuschen!
10
Sie wissen, wie sie sich bei
euch einschmeicheln können, was ihr gern höret und also werdet ihr
die Beute ihrer betrügerischen Lügen und Täuschungen.
11
Ich habe euch hiermit in wenigen Worten beleuchtet, wie ihr zum
Narren gehalten und von Geistern der Verstorbenen besessen,
belauscht und auch zu allerlei sündhaften Handlungen angeeifert
werdet, wenn ihr als Freunde des Spiritismus diesen zu eurer
geistigen Unterhaltung und Erbarmung brauchet.
Die Weissager113. Die katholischen Priester als Weissager
1
Im fünften Buche Mosis, 18. Kapitel und 10. Vers ist der Verkehr mit
den Weissagern verboten; nun ist aber ein jeder katholische wie auch
protestantische Priester ein Weissager, denn beide versprechen dem
Kranken am Totenbette, daß er ins Paradies oder Himmel kommen wird.
2
Der katholische verspricht ihm das Paradies auf Grund einer
reuevollen Beichte und Kommunion. Diese Verheißung beruht oft auf
Wahrheit, denn es ist hier der gleiche Fall, wie es mit dem Schächer
am Kreuze war: Der Schächer erkannte sein Verbrechen und sprach
reuevoll vor dem ganzen Volke, daß die Kreuzigungsstrafe, die er
ausdulden mußte, eine gerechte war, und da er dieses offen bekannte,
es ihm auch über das vergangene Leben leid war, was er Böses getan,
und er die Strafe dafür durch ein großes Leiden und Sterben am
Kreuze abbüßte, so wurde ihm, da er seine Übeltaten bereute,
abbüßte, und einen guten Willen hatte, ein ordentlicher Mensch zu
werden, wenn es ihm vergönnt gewesen wäre, noch am Leben zu bleiben,
das Paradies von Mir versprochen, weil ein jeder Geist, der einmal
eine vollwahre Reue über seine begangenen Sünden hat und einen
vollernsten Vorsatz sich macht, nicht mehr zu sündigen, die Gnade
erlangt, in das erste oder untere Paradies zu kommen, allwo er nun
die Aufgabe, seinen Vorsatz in die Tat zu kehren, zu erfüllen hat,
um so nach und nach durch Anerziehung guter Tugenden in das
Mittelparadies oder in das Sommerland zu kommen, und von da immer
weiter hinauf und höher sich zu schwingen.
114. Die protestantischen Priester als Weissager
1
Ihr habet gesehen, daß der
katholische Priester oft dem reuevollen Sünder die Wahrheit sagt,
ohne selbst davon überzeugt zu sein; denn die Erlangung der Gnade
für einen Sünder, um ins Paradies zu kommen, hängt nur von seiner
Einsicht und Erkenntnis ab, daß er tatsächlich ein sündhaftes Leben
geführt hat, welchem er nun absagen und ein nach dem Geboten Gottes
vorgeschriebenes Leben zu führen anfangen will. Hat er die wahre
Reue eines zerknirschten Herzens über das Begangene erweckt, Mich um
Vergebung seiner Sünden gebeten und den vollernsten Vorsatz gefaßt,
nicht mehr gegen Meine göttliche Ordnung zu leben, so wird ihm ganz
bestimmt der Weg in das untere Paradies geöffnet und auch der
belehrende Schutzgeist zugestellt.
2
Ganz anders steht es mit den
bibelfesten Priestern als Weissagern. Diese sind leider nahezu ohne
Ausnahmen falsche Propheten und Übeltäter an den Menschen, weil sie
durch ihre falschen Ausdeutungen der Bibel durchschnittlich die
Vernichter des Seelenheils ihrer Gläubigen sind, da niemand mit
einer falschen Gotteslehre ins Paradies kommen kann. Freilich gibt
es auch Protestanten, die eine bessere Einsicht in die Tatsache
haben als ihre Priester, aber diese sind in der Minderzahl.
3
Nun soll die falsche Lehre einiger protestantischen Priester und
Sektenlehrer folgen, damit man ersehen kann, wie man dem armen,
protestantischen Volk falsche Weissagungen betreffs seiner Sünden
vormacht. Allerdings ist da nicht gesagt, daß überall so geglaubt
wird, daher soll nur derjenige sich davon bekehren, der bisher an
den unten folgenden, frevelhaften Lehren hing.
4
Petrus schreibt im Hebräerbrief 10, 17 (Gott spricht): Ihrer
Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will Ich nicht mehr gedenken. Und
auf diese Stelle - die bloß die Erlösung von der Adams-Erbsünde
betrifft – gestützt, wird gelehrt: Welch kostbare Versicherung aus
dem Munde Gottes Selbst für jedes gläubige Herz! Gott spricht hier
von allen denen, welche heilsbedürftig und glaubensvoll ihre
Zuflucht zu dem teueren Blute Christi, zu Seinem vollbrachten Opfer
von Golgatha genommen haben. Sie alle dürfen überzeugt sein, daß
ihre Sünden nie mehr in die Gegenwart Gottes kommen werden. Gott
wird sich nie mehr mit denselben beschäftigen, ja ihrer nicht mehr
gedenken; denn Gott hat sich einmal mit allen Sünden der Gläubigen
richterlich befaßt, als Er die ganze Strafe dafür auf Christum legte
dort am Kreuze. Dort ist die Frage all deiner Sünden aufs
gründlichste und umfassendste behandelt und für ewig geordnet
worden, gläubiger Leser, so daß Gott jetzt von dir und allen
Mitgläubigen sagt: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeit werde Ich
nie mehr gedenken!“. Erfreust du dich dieser gesegneten Tatsache,
oder seufzest du noch in knechtischer Furcht vor Gott, obwohl du an
Christum glaubst? Tue es nicht länger. Lasse die vollkommene Liebe,
die Gott am Kreuze für dich geoffenbart hat, jede Furcht aus deinem
Herzen vertreiben, und laß dein Gewissen ruhen auf dem klaren,
bedingungslosen Worte Gottes: Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes,
macht uns rein von aller Sünde (wie Johannes I. 1, 7 sagt).
5
Oh du armes protestantisches Volk unter den Leitern zum Seelentod
und darauf folgender Hölle!
115. Ein großer Beweis der groben Irreführung
1
Ein hervorragender Pastor,
dessen Name verschwiegen bleibt, schreibt über die Sünden, welche
die Menschen heutzutage begehen, daß der feste Glaube an den
stellvertretenden Opfertod Christi den Menschen heiligt, weil
Christus durch den Kreuzestod auch die Macht der jetzt begangenen
Sünden gebrochen hat und daß somit die heutzutage begangenen Sünden
dem Menschen nichts anhaben können! Er sagt: Wir dürfen es
Unbekehrten und Bekehrten anpreisen, daß nicht nur alle
Sündenschuld, sondern auch alle Sündenmacht in unseren Gliedern
gebrochen ist am Kreuze, daß es keine noch so schreckliche
Sündenkette mehr gibt, die durch Christi Kreuzeskraft nicht
zerrissen wurde (wenn du an Ihn glaubst, wie ich dir sage). Daher
ist diese Wahrheit nicht nur richtig für die Bekehrten, sondern auch
für die Unbekehrten, so daß wir in Trunksucht, Unkeuschheit,
Lügenhaftigkeit, Zorn, Diebessinn etc. gebundenen Sündensklaven frei
und mutig verkünden dürfen: „Christus ist dein dir im Worte jetzt
gegenwärtiger Erlöser nicht nur von deiner Sündenschuld, sonder auch
von deinen Sündenketten“.
2
Aus dem Inhalt des ganzen
Büchleins ist der Schluß: Mit dem bloßen Glauben, daß Jesus für
deine jetzt begangenen Sünden am Kreuze gelitten und gestorben ist,
bist du frei von allen Sünden, daher ein Engel.
3
Und also hört man vielseitig unter den protestantischen Leuten
sprechen und schreiben, wie die folgenden Beweise dartun:
4
An einer anderen Stelle
solcher Traktate wird gelehrt: "Gott zeigt uns im Hebräerbrief, wie
viel herrlicher und größer Christus ist als alle Vorbilder, ja, als
alles, was mit Ihm verglichen werden könnte. Gott gegenüber ist Er
der Sohn und der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Ausdruck Seines
Wesens". - So groß und erhaben aber Seine Person ist, so herrlich
und vollkommen naturgemäß auch Sein Werk am Kreuz. Er ist dort für
alle, die an Ihn glauben, "der Urheber eines ewigen Heils geworden"
(Hebr. 5, 9). Er hat ihnen "eine ewige Erlösung" zustandegebracht
(9, 12). Sie sind durch das eine Opfer von Golgatha "auf immerdar
vollkommen" gemacht, und Gott gedenkt ihrer Sünden nie mehr (10,
14. 17).
5
Bedenke, gläubiger Leser, der
du an den Sohn Gottes glaubst, du bist deiner Stellung nach "auf
immerdar vollkommen", du bist es nicht nur jetzt und heute, sondern
ununterbrochen und ewig. - Und zugleich wird Gott nie, nie, in
Ewigkeit nicht deiner Sünden gedenken, um sie ins Gericht zu
bringen. "Auf immerdar" und "nie"! Wie herrlich sind diese beiden
Gegensätze hier zum Heil des Glaubens vereint! Oh, laß uns sinnen
über Gottes Liebe und Heil und Ihm unser ganzes Leben weihen.
6
Lieber Christ, lies noch
folgende Traktätchen, um zu sehen, wie man die Menschen in die Lüge
führt, da man die Gegenstellen, welche folgende Stellen beleuchten,
wie man sie erfassen soll, stillschweigend übergeht:
7
(Jahr 1905) Ein Missionar
fragte eine alte, erst kürzlich belehrte Frau, die ihrem Tode nahe
war, ob sie sich nicht fürchte, vor Gott zu erscheinen. "Nein,"
antwortete sie, "ich habe ja die Rechtfertigung." "Was ist denn die
Rechtfertigung?" fragte der Missionar. Erstaunt über diese Frage sah
die Frau ihren Lehrer an, dann erwiderte sie: "Nun, das weißt du
doch. Wenn ich vor Gott komme, so ist Christus da. Ich stehe hinter
Ihm, so daß Gott nur Ihn sieht, nicht mich. Und auf alles, was Gott
mich fragt, bin ich ganz still, Christus antwortet für mich."
8
Mein Leser, so kindlich diese
Darstellung ist, so herrlich ist die Wahrheit, welche derselben zu
Grunde liegt. Der Gläubige steht in Christo vor Gott. Christus hat
mit Seinem Blute für ihn vor Gott auf alle Fragen über seine Sünden
geantwortet. Er hat sie ans Kreuz getragen und von Gott hinweg
getan. Gott sieht sie nicht mehr, sieht auch den Gläubigen nicht
mehr in seinem eigenen Ich und Wert. Er sieht ihn in Christo nur in
seiner Vollkommenheit. - Wahrlich, da es also ist, kann der Gläubige
in Gottes seligem Frieden alle Tage hier wallen und, wenn Er ihn
ruft, vor Ihn treten. (Man kann da noch zusetzen: mag er Raubmörder
oder Massenmörder sein, er ist doch sündenfrei). Oh, grenzenlose
Irreführung!
116. Ernste Fragen, von Gott beantwortet
1
Willst du versöhnt werden mit
Gott? Er hat uns geliebt und Seinen Sohn gesandt als eine Sühnung
für unsere Sünden. (Johannes I. 4, 10)
2
Machen dir deine Sünden not?
"Kommet denn und lasset uns miteinander rechten, spricht Jehova.
Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß
werden". (Jesaia 1, 18)
3
Weil diese Stellen dem Leser
der Rechtfertigungslehre im Lutherbuch, als vollständige Irrlehre
ersichtlich sind, so soll bloß die Stelle aus Jesaia 1, 18
beleuchtet werden, wie man die Wahrheit verschweigt und die Lüge zur
Wahrheit erhebt.
4
Tatsächlich steht es dort
geschrieben: Kommt denn und lasset uns miteinander richten, spricht
Jehova. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie
weiß werden, wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie
(weiß) werden. - Aber man verschweigt die Aufgabe, durch welche
dieses geschehen kann, und daher ist diese Lehre hochketzerisch,
weil man den Gläubigen durch Lügen, Tatsachenverdrehungen,
Verschweigen der göttlichen Wahrheit reif für die Hölle macht. Daher
soll die Sache beleuchtet werden, worauf sich die Stelle im Jesaia
1, 18 stützt, es heißt im Jesaia 1, 15-17 nämlich:
5
Wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge Ich doch Meine
göttlichen Augen vor euch; und ob ihr schon viel betet, denn eure
Hände sind voll Blutes (das heißt, voller Sünden gegen Meine
Gebote). - Waschet, reinigt euch. Tuet euer böses Wesen von Meinen
Augen, laßt ab vom Bösen; lernet Gutes tun, trachtet nach Recht,
helfet den Unterdrückten, schaffet den Waisen Recht, führet der
Witwe Sache. Dann fängt erst der Vers 18 an, und das ist die wahre
Lehre: Willst du in den Himmel als Gerechter kommen, so erfülle alle
Gebote, Vorschriften und Lehren Gottes.
6
Für was Ich litt und starb,
sagt Moses I. im Kapitel 3, Petrus im Hebräerbrief 9, 15 und Paulus
im Römerbrief 3, 25. Alle diese 3 Hauptzeugen sagen, daß dies für
die Erbsünde Adams, im alten Bunde verübt, geschehen sei, und die
auf alle Adams-Nachkommen überging, weil sie selbe im Geiste der
Ur-Eltern mitgesündigt haben. Die Lehre, daß Ich für die vormaligen
Vergehungen, die vor dem Tode am Kreuz geschehen sind, litt und
starb, ist die vollkommene Verneinung der falschen Lehre, daß Ich
auch für die nachmaligen oder für die Sünden des neuen Bundes litt
und starb.
7
Allein die protestantischen Prediger und Religionslehrer lassen
Moses, Hebräerbrief und Römerbrief unberührt, als wenn diese drei
Hauptzeugen, für was Ich, Jesus Christus, litt und starb, gar nicht
in der Bibel wären, oder sie verdrehen die Wahrheit, indem sie einen
anderen, falschen Sinn der Tatsache unterschieben.
117. Moses, Petrus und Paulus
8
Durch das Verschweigen des
wahren Grundes, warum Ich, Christus, auf die Welt kam, litt und am
Kreuze starb, machen und erklären die protestantischen
Religionslehrer diese drei großen Männer der christliche Religion
für falsche Propheten. Besonders aber dadurch, daß sie dafür ihre
falschen Ausdeutungen der Bibel als Wahrheit dem Volke vortragen.
Das Reich der Lüge aber ist die Hölle und nicht der Himmel, denn so
lehren euch die Propheten des alten und neuen Bundes.
118. Aus Gnaden selig
1
Der Apostel Paulus war der
größte und eifrigste Verbreiter der christlichen Religion; allein,
wenn ihr seine Lehrsätze mit den Lehren der übrigen Apostel
vergleichet, so findet ihr, daß gerade er in manchen Bibelstellen
das Gegenteil der Wahrheit lehrte. Er ist deshalb nicht zu
verwerfen. Ab wo ihr die Wahrheit bei anderen Aposteln findet, beim
Paulus aber das Gegenteil, da haltet euch an die Wahrheit, denn die
Wahrheit bin Ich, Christus (Joh. 14, 6), weil Gott *, Paulus aber
nur ein Mensch, der auch irren konnte.
2
Also sagt Paulus im
Sendschreiben an die Epheser 2, 5: Da wir tot waren in den Sünden,
hat Gott uns samt Christo lebendig gemacht, (denn aus Gnade seid ihr
selig geworden).
3
Diese Stelle ist, wenn man sie
protestantisch erfaßt, eine Irrlehre. Faßt man sie aber nach der
Wahrheit der Bibelbeweise, so wird sie zur Wahrheit, wenn man laut
Moses I, Kapitel 3, Hebräerbrief 9, 15 und Römerbrief 3, 25 die
Erlösung am Kreuze auf die Sünde bezieht, die ihr einst im Geiste
Adams und Evas mitbegangen habet, denn nur für diese Sünde wurde der
Retter versprochen, und nur für diese Sünde sind die Menschen aus
Gnade befreit worden durch Mich, da Ich, Christus, aus Gnade für
alle Menschen der Erde litt und starb, nicht aber für die heutigen
Sünden und auch nicht bloß für die, welche bisher an Mich glaubten
und glauben.
4
Matthäus (11, 12) schreibt: Das
Reich Gottes braucht Gewalt, und wer es nicht mir Gewalt an sich
reißt, der kommt nicht hinein. Diese Meine Worte lehren euch, daß
niemand aus Gnaden, sondern nur aus eigener und großer Mühe und
Anstrengung in den Himmel kommen wird, daher ist es ein großer
Irrtum, wenn man lehrt, daß man mit dem bloßen Glauben an Mich,
Christus in die Himmel kommt, da dies gar keine Mühe kostet und
ebenso unwahr ist, wie die Behauptung, daß der Mensch keine Sünden
hat und daß er nach dem Tode sogleich von Mir abgeholt und im Himmel
aufgenommen wird. Das steht nirgends in der Bibel, sondern es ist
eine gegen das Seelenheil gerichtete Irrlehre gegen Meine heiligen
Worte, die im neuen und im alten Bunde stehen. Diese so hochwichtige
Stelle bei Matthäus 11, 12 lassen diese protestantischen
Religionslehrer stillschweigend aus der christliche Lehre aus und
lehren dafür ihre Menschensatzung:
5
Lieber Christ, auch nicht eine
einzige deiner Sünden steht bei dir in der Macht, sie auszutilgen.
Glaube nur fest an das Erlösungswerk Christi auf Golgatha und du
bist gerechtfertigt vor Gott, bist sündenfrei, denn der Sohn Gottes
hat dich mit dem Opfer auf dem Golgatha ein für allemal frei von
jeder Sünde gemacht. Also werden der Bibel falsche Deutungen
unterschoben, die Wahrheit verschwiegen und der protestantische
Gläubige zu einer Beute des Satans gemacht, wenn er sich nicht aus
eigener Mühe aufrafft und den Willen Gottes tut.
6
Es fragt sich, heißt das: „Glaube an Jesum Christum, und du wirst
selig!“, das Reich Gottes mit Gewalt an sich zu reißen!? Sagt nicht
Jakob, daß die Teufel in der Hölle auch an Gott glauben und zittern
vor Ihm, aber sie bleiben doch Teufel und in der Hölle?!
7
Warum verschweigt man das den Gläubigen und lehret statt Gotteslehre
Menschensatzungen? Man erklärt ja damit den Matthäus und den Jakob
für falsche Propheten, indem man ihre Lehre als unmaßgebend
verschweigt und eine fremde falsche Lehre als Wahrheit lehret!
8
Habe Ich nicht beim letzten
Abendmahle gesagt, daß Ich Selber als der heilige Geist der Wahrheit
kommen und sie an alles erinnern werde, was Ich sie im irdischen
Leben gelehret habe und daß der Geist der Wahrheit ihnen zukünftige
Sachen offenbaren wird? Allein, die Bibeldeuter sehen und verstehen
alles das nicht; und so werde Ich, Christus, zum falschen Propheten
samt Meinen Aposteln durch falsche Ausdeutungen der Bibel
gestempelt!
9
Wollet Ihr Mich, Christus,
kennen, wer Ich bin, nämlich der einzige Gott, Der in der
Unendlichkeit existiert, so leset die Bücher Nr. 71 und 78. Jeder
andere Glaube ist nach den Beweisen aus der Bibel, die in diesen
Büchern sonnenklar vorliegen, ein falsches Prophetentum!
10
Leset doch Meine eigenen Aufklärungen der Bibel! Ich, Jesus Jehova
Zebaoth, euer Heiland und Erlöser von Golgatha, werde euch doch kein
falsches Prophetentum lehren!
119. Der Glaube an Christus
1
Es steht nirgends in der Bibel geschrieben, daß Ich, Christus,
deshalb auf die Welt gekommen sei, um bloß den Glauben an Mich zu
predigen, sondern Ich sagte Selber, daß Ich nicht gekommen bin,
Moses und die Propheten aufzuheben, sondern sie zu erfüllen und gab
Selber noch viele Aufklärungen zu diesen Geboten.
2
Welche ungeheure Lüge ist demnach die Lehre, daß der Mensch mit dem
bloßen Glauben an Christus gerechtfertigt und selig wird! Wenn Ich,
Jehova, in Christo Selber die Gebote erfüllte, die Ich einst durch
Meine Propheten gab, um den Menschen als ein getreues Vorbild
vorzuleben, wie sie Meine Gebote zu erfüllen haben, wie kann man
dann so vermessen sein und Gottes Wort mit den Füßen treten und
gerade das Gegenteil zu lehren von dem, was Ich, Christus, als
Beispiel, als Nachfolge Christi aufgestellt habe, indem man, statt
die Menschen zu Erfüllung der göttlichen Gebote anzuhalten, sie für
sündenfrei (daher Engel im Fleische) erklärt, die nichts zu säen
brauchen, um dort zu ernten. Also werden Christus, Paulus und die
übrigen Apostel für falsche Propheten erklärt, indem man ganz andere
Lehren vorträgt, als sie die Bibel enthält, wenn man alle Stellen
der Sittenlehre in ihr betrachtet und nach ihrem Inhalte prüft.
3
Leset doch das Buch 78, wo ihr klar ersehen werdet, daß der Glaube
an Mich, Christus, nichts anderes nach den Worten der Bibel bedeutet
als: Erfüllet alle Gebote des Alten und Neuen Bundes und lebet nach
Meinen 7 Tugenden als Menschensohn, denn sonst kommet ihr nie in den
Himmel.
120. Das Vaterunser-Gebet
1
Durch das Beten des Vaterunser-Gebetes bekennt der Mensch, daß er
ein Sünder ist. Also war Meine Absicht, dem Menschen ein Gebet zu
hinterlassen, durch welches er täglich vor Gott bekennt, daß er ein
Sünder ist und daß Gott mit ihm ebenso umgehen soll, wie er mit dem
Nächsten umgeht.
2
Und wie gehen die Menschen mit dem Nächsten um, der ein Kind Gottes
und ihr Bruder ist nach Fleisch, Seele und Geist, weil alle Menschen
aus dem gleichen Stoffe und Substanz bestehen und alle denselben
Schöpfer als ihren geistigen Vater haben?
3
Sie belügen,
beschwindeln, bestehlen, berauben, ermorden, verklagen, werfen in
Kerker, tun leiblich wehe, berauben geistig die Reinheit der Seele
durch Reden und Taten und morden so die Seelen, sie in den Tod der
Sünde stürzend, und tun so auf unzählbare Art Böses dem Nächsten.
Und doch beten sie sorgenlos das Vaterunser: Tue uns also, wie wir
dem Nächsten tun, richte und messe uns zurück, wie wir dem Nächsten
als unserem Bruder getan haben, werfe uns für unsere Verwegenheit in
die Hölle, da wir Böses tun und wie zu Verhöhnung Deiner Lehre zu
Dir sprechen: Vergib uns so, wie wir vergeben! Also werfe uns in die
Hölle, auf daß wir doch ernten, was wir auf der Welt gesäet haben!
Damit des Apostels Paulus Lehre, welche Du, ewig gerechter Richter,
durch ihn für uns gabst, als Dein heiliges Wort durch dessen
Erfüllung an uns zur Wahrheit wird. - Leset doch das Buch 78 nach!
4
Hebräerbrief 10, 26. Diesen Brief hat Petrus im Jahre 48 beim
Ratsherrn Joseph von Arimathäa geschrieben, und er sagt uns in der
angegebenen Stelle folgendes: „Wenn wir mutwillig sündigen, nachdem
wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, (daß man nicht
sündigen darf, sondern nach göttlichen Geboten und Lehren leben, -
und sündigen wir doch), so haben wir fürder kein anderes Opfer
Christi für die Sünden.
5
Diese Stelle sagt doch klar, daß - wenn man dennoch sündigt, nachdem
man ja schon durch die Eltern und in der Schule belehrt worden ist,
daß man nicht Sünden begehen darf, man sich dann auf kein Opfer
Christi mehr verlassen kann, sondern daß man entweder in die ewige
Verdammnis kommt, oder man tut die Buße selber. Und was ist die
Buße? Die Buße wird eingeleitet durch die Reue eines tief
zerknirschten Herzens, Gott durch die Sünde beleidigt und sein
heiliges Gebot verbrochen zu haben, durch große Abbitte um Vergebung
der Sünden und durch einen festen Vorsatz, nicht mehr zu sündigen,
sondern von nun an nach göttlichem Willen zu leben.
6
Sieht Gott, daß der Sünder
voll Ernstes ist, das zu halten, was er verspricht, so werden ihm
die Sünden verziehen. Fällt man wieder, so raffe man sich schnell
auf, bitte um Vergebung begangener Sünden und erneuere den festen
Vorsatz, den Willen Gottes zu erfüllen. Denn Ich, Gott, bin der
allervollkommenste, daher der allerweiseste Mensch und Vater der
Menschen. Ich weiß die Ursache, warum der Mensch fiel, Ich weiß es
aber auch, ob es Ihm voller Ernst ist, von nun an die Sünde zu
meiden, und daher handle Ich Selber so, wie Ich durch Petrus gelehrt
habe, nämlich 77 mal zu vergeben (Matth. 18, 22).
7
Sehet: Diese Stelle des
Hebräerbriefes (10, 26) wollen eure Weissager nicht kennen, denn sie
verschweigen sie ganz und zitieren bloß die von ihnen falsch
ausgedeuteten Bibelstellen, daß der Mensch sündenfrei ist und aus
Gnaden selig wird und dergleichen Irrlehren mehr, an deren falscher
Deutung der Satan und seine Teufel die größte Freude haben, weil
ihnen viele Seelen wie die Fliegen auf Honig zulaufen, da sie
meinen, mich kann keine Sünde verunreinigen, denn der Pastor sagt
doch, daß ich ein für alle Mal von Sünden freigemacht worden bin.
* * *
2007-04-20 |