Karl Dvorak

Konzentrat  aus dem

Seminar in Schmelzdorf  6.9.bis 8.9.1991

 

Themenübersicht:

1.       Gott und die Schöpfung

2.       Vorteile der Dualität

3.       Die eheliche Liebe als Vorstufe zum Göttlichen

4.       Der Geist der göttlichen Liebe in Dir

5.       Bilderläuterungen   

 

 

1.     Gott und die Schöpfung 

Johann Wolfgang von Goethe hatte im gewissen Sinne Recht, wenn er sagte, dass jeder seinen Gott hat. Im Anfang unserer Erlebnisse begegnen wir Gott auf verschiedene Weisen. Dies sagen uns die vielen Jesu-Bilder.

Unsere Erkenntnisse beziehen wir aus dem Gottwort. Welches Maß habe ich für das Gottwort?  Der Herr sagt uns durch Jakob Lorber, dass wir uns nicht darum bekümmern sollen, ob ein Prophet echt ist oder nicht. Wir sollen vielmehr der Liebe nachspüren.

Nach Paulus sollen wir alles prüfen und das Gute behalten. Wo Gutes ausgesprochen wird, die Lebensethik und die Moral hoch angesiedelt ist und wir von Herzen sagen können, dass dies wirklich ein Gebot der Liebe ist, hier spricht keiner, der ablenken und uns nur zu sich ziehen will, dann lohnt es sich doch, diesen Worten Beachtung zu schenken. Die beiden Gebote: „Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst !“, sind doch Liebesgebote, die wir von Herzen annehmen können.

In uns besteht ein Gesetz, das die Reaktion unserer Liebe auf die Umwelt reflektiert. Wie wir die Liebe Gottes durch uns fließen lassen, so kommt sie auf uns rückantwortend zurück. Wir erleben nie etwas Ungerechtes. Deswegen konnte Jesus zu Seinen Jüngern sagen: „Nicht Ich richte euch, sondern Mein Wort!“ Sein Wort ist Sein Gesetz des Lebens!

Hier leben wir in einer Welt, in der die Gesetze nicht mehr ihre Urfassung haben. Um der Freiheit der Menschen willen hat Gott Seine Allmacht zurückgezogen, sodaß Seine Gesetze verunstaltet werden konnten. Er begrenzt deswegen aber Seine Allmacht nicht. Nur die Freiheitstoleranz Seiner unendlich großen Liebe gestattet es uns, dass wir gegen Seinen Willen denken,  wollen und reden können. Diese Genialität der Freiheit kann sich kein Staatsmann erlauben. Die Härte der Staatsgesetze muß durchgreifen, weil sonst keine Rechtsordnung aufrechterhalten werden kann. Die Übertretung der Staatsgesetze muß bestraft werden.

Es sieht aber nicht so aus als würden wir uns gegen die Gottliebe ungestraft versündigen können. Jede Ursache zeitigt eine Wirkung. Die Konsequenz der göttlichen Vorsehung und Seine Zulassung wirken so, dass alles Böse und Falsche, alles Gottferne und Lebensschwache eine Reflektion auf den Verursacher hat. Der Sünder wird so zum dümmsten Menschen. Er handelt und seine Handlungen reflektieren auf ihn zurück. Jedes Kind weiß instinktiv, dass bestimmt etwas geschieht, was ihm schadet, wenn es etwas Böses oder Falsches tut. Dies sagt ihm sein Urinstinkt oder sein Gewissen. Es ist ein Wissen aus dem Gottbewusstsein. Ein Kind, das zum ersten Mal etwas falsch macht, bekommt Gewissensbisse. Es wird erst mutiger, wenn es unentdeckt bleibt.

Unser Leben ist nicht nur das Leben von der Wiege bis zum Grab. Die Gesetzmäßigkeit Gottes wirkt überall, im Mineral, in den Pflanzen, Tieren bis zum Menschen. Sie hat bereits in unserer Vorexistenz gewirkt und wirkt auch noch nach unserem Tod. Im Menschen wirkt Gott zum ersten Mal bewusst,  wenn er Gott  bejaht. Aus unserer Begrenzung treten wir nur heraus, wenn wir eine Religion annehmen und an Gott zu glauben beginnen. Echtes Bewusstsein kann uns nicht durch eine Philosophie oder eine Weisheitslehre der Welt werden. Echtes Bewusstsein müssen wir in uns selbst wecken. Es kommt aus der reinen, selbstlosen Liebe, die wir in uns belebt haben und nach außen leben. Sie gipfelt in der Gottliebe. Eine unbetätigte Lehre versandet im menschlichen Verstand. Dann sucht er nach anderen Begründungen und findet Widersprüche. Dann wird er zu einem Kontrahenten und Gegner zu dem, was er gestern erfahren hat.

Wenn wir den von Gott erhaltenen Reichtum in Schweißtücher hüllen und nicht betätigen, dann können wir mit ihm, bzw. unseren Talenten nicht wuchern. Dann nimmt Er es uns wieder, wenn wir es nicht vermehrt haben. Wir erhalten hingegen alles, wenn wir mit dem Reichtum gewuchert haben. Es gilt, die gegebenen Lehren in die Praxis umzusetzen. Jeder nach seinen Talenten. Da kann uns niemand helfen. Wir müssen selbst Hand anlegen nach dem, was wir in uns fühlen.

Die Lebenslehre hat uns der Herr in der Bibel und in der Neuoffenbarung gegeben. Die Bibel ist das am meisten gekaufte, aber am wenigsten verstandene Buch. Aber die Erläuterungen der Bibel in der Neuoffenbarung nimmt die Welt nicht an. Östliche Avantare sagen den Christen, dass sie ihre Bibel überhaupt noch nicht verstanden haben.

Die göttlichen Lehren gilt es als Wissen zu erkennen. Es wird unser Eigentum, wenn wir es in Liebe betätigen. Sonst bleibt es totes Wissen, das wie Sand an den Schuhen abfallen kann.  

Gottbegegnung  

Unsere erste Begegnung erfolgt bereits im Mutterleibe. Schon in der befruchteten Eizelle hat sich eine Polarität gebildet.

Alles, was wir betrachten, ist der universelle Gott. Alles Leben ist Gott, ebenso alle Energie.

Das Leben wirkt als Licht und Wärme. Ohne Licht und Wärme besteht im Universum nichts, weder im Mikro- noch im Makrokosmos.

In uns allen liegt die Göttlichkeit verborgen. In jeder von unseren Aberbillionen Zellen gibt es so etwas wie eine Zentralkraft. In jeder Zelle ist Gott gegenwärtig und nicht nur in den beiden Herzensbläschen, in den sieben Lebenszentren oder in den beiden Gehirn-Hemisphären. Überall ist Er in zwei Polaritäten gegenwärtig, die man als männliches und weibliches Prinzip bezeichnen kann. Der eine Pol ist das Männliche oder die göttliche Liebe, der andere Pol ist das Weibliche, Empfangende oder die göttliche Weisheit.

Ununterbrochen fließt Sein Leben vom positiven zum negativen Pol. Aber im negativen Pol erhält Sein Leben eine andere Qualität. Hier wird Sein Leben in Seelenfunken umgebildet. Seelenfunken strömen zum positiven Pol zurück.

Dies können wir in einer stark vergrößerten Zelle mittels eines Elektronenmikroskops sehen:

 

 

 

 

 

Durch Jakob Lorber nennt der Herr diese Seelenfunken Seelenspezifikate. Es sind ichbewußte Wesenheiten als Kleinstschöpfungen. Dies bleibt dem Elektronenmikroskop verborgen, weil man damit Geistiges und Seelisches nicht erfassen kann.

Die vom Zellkern ausgehende Liebe trifft die Weisheit. Jede Zelle hat ein eigenes Ichbewusstsein und kann die Liebe Gottes nach seiner Art und Weise zur Entfaltung bringen. Nach der Qualität seiner Entfaltung gestalten sich Seelenbilder. Hierzu benötigt das Licht der Weisheit eine gewisse Energie. Je dunkler die Felder sind, je weniger war es der Weisheit gelungen, im reinsten Licht zur Liebe zurückzukehren. In diesen Fällen wurden die Liebesimpulse verkehrt. Der Liebegeist konnte so nicht wachsen, sondern musste in sich zusammenschrumpfen. Die Zelle stirbt ab. Die Zelle stirbt also durch die Negativbilder ab, die unser geschaffener Weisheitsgeist produziert. Dann bleibt der Zelle nur die Chance, sich in einer neuen Zelle erneut einzufleischen. Wenn wir nicht fähig sind, unsere Körperzellen in Weisheit und Liebe Gottes zu transformieren, muß jede Zelle reinkarnieren. Wir sind eine eigene Atomfabrik, bzw. eine Zellenfabrik.

Wer ein Gebet , das Vater-Unser echt in der strahlenden Liebe betet, bewirkt, dass die Gottliebe eine Zelle so durchdringt, dass alle Zellenpartikelchen vergeistigt strahlen. Deswegen sagte Eckehart von Hochheim: „So wird Deine Liebe vergeistigt und zum Sohne Gottes!“  In diesem Fall verschmilzt der Liebepol mit dem Weisheitspol zu einem geistigen Körper, sodaß die ganze Zelle durch atomare Umwandlung in einem Augenblick transformiert. Dies hat Jesus von Nazareth mit seinem Körper innerhalb von 33 Jahren vermocht. 

Die Liebe Gottes ist in uns das Leben. Abwesend ist das Leben Gottes nur nicht dort, wo sich unser Ichbewusstsein befindet. Es hat die Freiheit, den Gotteinfluß in uns zu hindern.

Seit Adam gibt es in jedem Menschen ein Kraftfeld aus Gott, das individuell ist und den Kollektivgeist der Präadamiten abgelöst hat. Energiefelder Gottes wirken in uns. In keinem Augenblick steht unser Herz still. Das göttliche Leben pulsiert in uns permanent. Wir müssen ständig atmen, um auch dadurch das Leben Gottes aufzunehmen. Über unsere Füße verbinden wir uns mit den Erdenergien. Die Materie ist der Muttergrund des Göttlichen in uns.

Diese Energieflüsse halten alles Leben in uns aufrecht, gelenkt von den zwei Zentralstellen im Herzen, den sieben Lebenszentren, die sich im Kopf und an der Wirbelsäule verteilen. Wir müssen dies nur anerkennen und bejahen, dass dieses Leben Gott ist. Seine Anwesenheit wird uns dann immer mehr bewusst. Bewusstheit bedeutet Wissen von Gott. Er möchte in uns Mensch werden, wie Er auch zuvor schon in vielen Generationen Mensch geworden ist, zuerst in Seiner ganzen Fülle in Jesus von Nazareth.

Aus dem Lichtgeist haben wir die göttlichen Energien gemäß unserer Freiheit so umgeformt, dass daraus das entstanden ist, was wir jetzt sind.  

Der kosmische Christus 

Christus heißt Herrscher. Der kosmische Christus ist ein Energiefeld der verwandelten Weisheit Gottes. Sie wird von der Liebe Gottes gestärkt und erfüllt den ganzen Kosmos. Das kosmische Christusbewusstsein kommt uns ununterbrochen zu Hilfe. Alles, was wir sehen und hören, mit unseren fünf Sinnen in unserer Umwelt erfassen, ist ein Berührtwerden vom kosmischen Christus. Wir können Christus in jedem Menschen erkennen.

Von den Gestirnen fließen uns die göttlichen Energien zu. Unsere natürliche Sonne ist ja nur ein  Reflektor, wie wir wissen. Sie reflektiert die Energien, die von übergeordneten Gestirnen ausgehen. Von diesen Strahlungen lebt unsere Erde und alles auf ihr und in den drei Luftringen, die die Erde umhüllen.

Ätherstoff ist Seelenstoff. Äther befindet sich gebündelt auch im Sauerstoff. Die Ätheranteile bilden die Feuerzungen im Sauerstoff. Im Sauerstoff ist Sonnenlicht und Sonnenwärme gebündelt.

Mit dem Atem berühren wir ununterbrochen den kosmischen Christus, der sich in allen Lebewesen verwirklicht.  

Jesus Christus in uns 

Seit der Menschwerdung Jesu Christi haben wir auch verstärkt die Urliebe Gottes in uns. Zuvor war  unser Körper immer unfähiger geworden, das positive Leben in der Intensität aufzunehmen, die für eine Zellvermehrung erforderlich ist. Diese Fähigkeit musste von Gott neu belebt werden. Die Erbgene hatten sich in Seelenspezifikate verdichtet. Deswegen musste Gott in uns ein neues Bläschen bilden, das die Präsenz der göttlichen Liebe beinhaltet. Sie ist die Urliebe Gottes in uns.

Über diesen Funken werden wir der Gegenwart Gottes teilhaftig, aber nur, wenn wenn wir den Eros der Liebe in uns beleben. Dann wird Jesus Christus in uns geboren. Das Große Evangelium durch Jakob Lorber ist sozusagen ein Medium, diese Liebe in uns zu entflammen. Geschieht dies, kann die Erosliebe zur reinen selbstlosen Liebe erhöht werden, die man Agape nennt.

Der Mensch lebt mit seiner Bewusstheit zwischen Mikro- und Makrokosmos. Heute beginnt der neue Geist erneut seine Wirksamkeit zu verlieren, weil der Mensch es versäumt, diesen Geist zu betätigen.  

Die Schöpfung unseres Gottgeistes 

Wir haben seit Adam den Geist der Weisheit, der aus sich denken, wollen und handeln kann. Es ist der Mond- oder Minusgeist. Er reflektiert alles in Seelenbilder. Mit einem Gedanken kommen fremde Wesenheiten auf uns zu. Sie haben in uns eine Ähnlichkeit gefunden und äußern sich in uns durch Gedanken.

Wenn wir diesen Gedanken annehmen und ihn mit unserer Liebe koppeln, dann wird der Mondgeist aktiv und reflektiert in unserem Gehirn Abbilder.  Diese Abbilder gestalten sich in unserem Gehirn und werden als Bilder in unsere Aura hinausgestellt. Unsere Gedanken werden also in unserer Aura sichtbar. Wenn wir in das Jenseits kommen, kann jeder andere höhere Geist aus unserer Aura ablesen, was wir gedacht, gewollt und gewirkt haben. Alles kann dort aufgeblättert werden. Biblisch werden diese Aufzeichnungen das Buch des Lebens genannt. Diese Aurabilder kann in unserem irdischen Leben auch ein Geist sehen, der an uns herantritt. Findet er Ähnlichkeiten, kann er in uns eindringen.

Über unser Denken und Wollen war unser Geburtsgeist Schöpfer dieser Bilder. Er ist es, der uns auch im Jenseits empfängt. Er lässt unser Leben vor unseren Seelenaugen ablaufen und richtet uns nach diesen Bildern.

Unser Geburtsgeist hätte diese Bilder besser wirken wollen. Er musste aber nach dem Wollen unserer Lebensliebe tätig werden. Denn die Herrschaft hatte der Sohn erhalten. Der Sohn ist unser Wachbewusstsein im Kopfverstand. Unser Geburtsgeist musste umsetzen, was wir gedacht, gewollt und getan haben. Er hält es uns aber auch beim Übergang in das jenseitige Leben vor, was er nach den Vorgaben unseres Wachbewusstseins hat gestalten müssen. Im irdischen Leben hätten wir auf seine Einsprache über unser Gewissen hören können.

Werden wir reuige Menschen, nachdem er uns unseren Lebensfilm hat abspielen lassen, dann kann uns unser Geburtsgeist weiterhelfen.  

Entstehung der Polaritäten 

Polarität heißt nicht Gegensatz, sondern es sind Pole, die sich gegenüberliegen.

Innerhalb des großen göttlichen Liebesfeldes stehen sich das Väterliche und das Mütterliche gegenüber. Aus der Zweiheit entwickelte sich die Vielheit der unerborenen Söhne. Daraus entstanden die sieben Hierarchien.

Dies alles sind Vorgänge, die sich innerhalb des großen göttlichen Liebesfeldes abspielten. Dieses Liebesfeld wird bei Jakob Lorber die Gottes- und Gnadensonne genannt.

Dieses Liebesfeld gibt es auch in uns. Es gibt es im geistig-seelischen Herzen, wie auch in unseren Zellen, die ja auch seelisch sind und vergeistigt werden sollen.

Im Mutterleib spielt sich bei der Ei-Befruchtung und Ei-Teilung das Gleiche ab wie damals in der Gottes- und Gnadensonne oder in dem Liebesfeld Gottes bei der Gestaltung des Väterlichen und des Mütterlichen. Diese Ereignisse haben sich vor der Gestaltung des Kosmos im göttlichen Kraftfeld der Liebe und der Weisheit abgespielt. Die Vorgänge im Mutterleib sind eine Folgerichtigkeit aus den ersten innergöttlichen Vorgängen. Alles Leben gebiert sich in Gott und wickelt sich im Embryo eines Menschen ebenso ab. Dieses Gleichnisbild finden wir auch in der Natur. Wir finden dort ähnliche Vorgänge. Wir können dies als einen Beweis für die Göttlichkeit heranziehen und als Beweis des göttlichen Wortes. Die Natur ist ein Buch göttlicher Offenbarungen. Durch die heutige Mikrobiologie kann festgestellt werden, was in unserem Körper geschieht.  

Wie geriet die Hierarchie Satanas in Polarität zu Gott 

Die Hierarchie Satanas geriet in Polarität zu Gott. Wir müssen dieses Geschehen aber auch auf uns beziehen.

Was steht denn in uns in Polarität zu Gott ? Unser Ichbewusstsein steht zu Gott in Polarität! Es konnte erst durch Ungehorsam zu Gott in Polarität treten. Wir haben uns gegen die Gesetzmäßigkeit in Gott aufgelehnt, fielen aus der Liebe und gingen dadurch in die Sünde ein. Dies hatte eine Folge. Unser Wesen hat sich geteilt. Aus dieser Polarität entstand ein Gegensatz, sodaß Materie gebildet werden musste.

Die Polarität wird erst zum Gegensatz, wenn sie in Unordnung gerät. Erst unser Widerstand gegen Gott und Seine Lebensregeln hat Materie gebildet. Die Materie ist also eine Folge dieses Widerstandes und wird von Gott zugleich als Erlösungsfaktor genutzt.

Die Materie ist eine Hemmung unseres Willens und der göttliche Wille zwingt uns, innerhalb der Materie im Martyrium der Sündenerfahrung und der Erfahrung von Leid und Schmerzen wieder zurückzufinden. Schmerz und Leid sind also keine Zuchtrute Gottes, sondern nur eine Reflektion der göttlichen Liebe, die uns wieder zur Besinnung leitet, damit wir wieder den Weg zu Gott finden und in die Ordnung des göttlichen Lebens. Unseren Widerstand hat Gott durch die Materie also begrenzt und in einen Kreislauf verwandelt, der wieder zu Ihm zurückführt. Aus der Vielheit der Gegensätze gestaltet sich die Einheit aus der verklärten Materie.

Das Kraftfeld Gottes besteht aus Liebe und Weisheit. Wir können es als Kreis darstellen. Der Kreis entspricht der Gottes- und Gnadensonne. Dieses Kraftfeld Gottes hat nun in Sich eine Polarität geschaffen.

Was sucht die Liebe?

Wenn wir zu lieben beginnen, dann suchen wir einen Partner oder ein Objekt, das wir lieben können. Auch Gott wollte Seinesgleichen gestalten, um es lieben zu können. Die Liebe bewirkte also in Gott eine Polarität zu dem, was Er lieben wollte und die Form war die Weisheit. Liebe und Weisheit bildeten also in Gott nach einem gewissen Zustand der Ruhe oder des Stilleseins eine Polarität in Gott. Die Sehnsucht der Liebe war es, die in Gott eine Polarisation gestaltete, die jedoch in voller Harmonie stand.  Daraus entwickelte sich das Vater- und Mutterprinzip. Die Liebe wurde zum Vaterprinzip, die Weisheit zum Mutterprinzip. Durch Jakob Lorber sagt der Herr: „Und so zeugte Ich als Vater mit der ewigen Mutter in Mir euch alle!“ Die gesamte Schöpfung ist aus dem Liebeprinzip Vater-Mutter entstanden.

Es gibt keine Religion, in der nicht auch von einer Mutter Gottes gesprochen wird.

Wir alle wurden so gezeugt. Aus der Vielheit wurden sieben Kreise gestaltet. In der Haushaltung Gottes heißt es: „Und so wurden aus Einem Drei und aus Drei Sieben. Es sind die sieben Geister Gottes oder die sieben Hierarchien. Dies waren zunächst die unerborenen Söhne innerhalb der Gottes- und Gnadensonne, in der die Kraftfelder heraustraten, um eine eigenständige Entwicklung zu nehmen. Nur ein Kraftfeld, das der Satana, gestaltete sich als Gegensatz des Göttlichen. Hier gestaltete sich eine Polarität erstmals gegensätzlich. Das entstandene Kraftfeld wollte nicht mehr in der Urordnung verweilen. Dadurch entstand eine Trennung, an der wir alle teilgenommen haben.

Es entstand die Materie. Das Heraustreten aus der Urordnung Gottes war zugleich eine Expansion. Die Expansion war eine Folge der Eigenwilligkeit. Das Kraftfeld Satana entfernte sich immer mehr vom Zentrum und das auszuckende Licht bildete immer neue sich abschwächende Felder. Die Einwohnerschaft wollte sein wie Gott und gestaltete für sich neue Liebeobjekte, die von Gott gefangen genommen werden mussten.

Dem auszuckenden Licht setzte Gott durch Seinen Liebewillen (Zornfeuer) Hindernisse. Das Gefangennehmen der Lichtfelder bildete Materie. Von dort wurde das gefangen genommene Licht gezwungen, zu Gott zurückzukehren. In unserem Atom sind die Elektronen nichts anderes als vom Kern gefangen genommenes Licht. Wenn das Licht (Weisheit) mit dem Kern (Liebe) verschmilzt, entsteht pur Geistiges, das in den Vater zurückgekehrt ist. Dieser Schöpfungsablauf geschah auch in unserem Körper und ist ein Gleichnis des gesamten Universums. 

Adams Schlaf  

In dieser Materie haben wir noch etwas erlebt. Der Urmensch Adam schlief ein. Er verlor das Bewusstsein Gottes.

Adam war ein Bild Gottes. In ihm gab es das männliche und weibliche Prinzip. In ihm entwickelte sich eine große Sehnsucht, um seinesgleichen begegnen zu können. Er hätte diesen Drang in der Liebe erhöhen sollen. Er hätte seine Neigung sublimieren sollen, um sein Gemüt auszureifen. Dann hätte er einen neuen Menschen aus sich herausstellen können, ohne sich teilen zu müssen.

Jakob Böhme (aus Gerhard Wehr „Jakob Böhme – Geistige Schau und Christuserkenntnis, Abschnitt 138): 

„Adam sollte den anderen Menschen mit dem Charakter der Heiligen Dreifaltigkeit aus sich gebären, in dem der Name Jesus eingeleibet stund, aber es konnte nicht sein. Darum musste ein anderer Adam kommen, dem es möglich war, denn Christus ist das jungfräuliche Bild mit dem Charakter  der Heiligen Dreifaltigkeit. Er ist empfangen in Gottes Liebe und geboren in diese Welt. Adam hatte göttliche Wesenheit, und seine Seele war aus dem ersten Principio, aus des Vaters Eigenschaft. Die sollte sich mit der Imagination richten in des Vaters Herze, als (das heißt) ins Wort und Geist der Liebe und Reinigkeit, und essen von der Liebe Wesenheit. So hätte sie Gottes Wesen im Wort des Lebens an sich behalten und wäre mit der Kraft aus dem Herzen Gottes geschwängert worden, davon sie denn aus sich selber in ihrer Wesenheit imaginieret und ihre Wesenheit selber geschwängert hätte, dass also wäre ein ganzes Gleichnis nach dem ersten Bilde, durch Imagination und der Seelen Willen Einergeben (d.h. durch Entäußerung des Willens) entstunden und in der Kraft der Wesenheit empfangen worden.

Weil aber dieses in Adam nicht sein konnte, wegen der Irdigkeit, die ihm anhing, so geschah es im anderen Adam Christo, der ward auf eine solche Art durch Gottes Imagination und Eingehung in des ersten Adams Bildnis empfangen.“  

Gott ist männlich und weiblich in einer Person. Dies war Adam ebenfalls. Doch dieses Ausreifen wurde in Adam abgekürzt. Dadurch fiel er aus dem göttlichen Bewusstsein. Er schlief ein und Gott gestaltete aus der unausgereiften Eigenliebe die Eva. Adam wäre sonst Vollmensch geblieben. Doch er konnte seine Liebe nicht zur Agape erhöhen. 

Wir gingen einst aus der Einheit Gottes heraus in die Polarität, in eine Hierarchie, die sich gegen Gott aufgelehnt hatte, und dann noch in einen Adam, der zu früh seine Liebe verwirklichen wollte. Durch Jakob Böhme sagt uns der Herr, dass Adam seine Liebe 30 Jahre zu früh verwirklicht hatte. Diese 30 Jahre musste Jesus in einem Erdenleben nachholen. 

Geschehnisse im Mutterleibe 

Eine befruchtungsfähige Eizelle geht zugrunde,  wenn sie nicht befruchtet wird. Auch in der Gottes- und Gnadensonne wäre kein neues Leben entstanden, wäre keine Befruchtung erfolgt. Durch die Liebe und durch die Befruchtung der Liebe entsteht Leben in Gott, in der Natur und in der Eizelle. Dies geschieht im Kosmos ebenso wie in der Seele und im Geiste. Die Polarität besteht im Körper, in der Seele und im Geiste.

Das väterliche Prinzip wird in den vielen Samenfädchen dargestellt, bestehend aus dem feurigen Kopf und dem Schlangenschwänzchen. Nur ein Samenfädchen verbindet sich in der Regel mit einer Eizelle. So musste auch ein einziger Menschensohn die gesamte Hierarchie Satanas befruchten, bei uns Menschen durch die Bildung eines neuen Bläschens.

Die befruchtete Eizelle enthält väterliches und mütterliches Erbgut. Das Geschlecht und das Aussehen sind endgültig festgelegt. Die Teilung wie in der Gottes- und Gnadensonne erfolgt jetzt auch in uns.  Zunächst entstehen zwei gleich große Zellen. Aus der Zweiheit entsteht jetzt die Vielheit. Durch die Teilung werden die Zellen immer kleiner. Bis zur Geburt haben sich ca. 60 Billionen Zellen gebildet und nach der Geburt werden es noch viel mehr.

Aus einem Teil der Zellen entwickelt sich jetzt das Kind, der andere Teil bildet die schützende und nährende Hülle. Über einen Kanal wird das Embryo mit Sauerstoff und Nahrung versorgt.

So ähnlich geschah es außerhalb Gottes. Dort entwickelten sich viele Kraftfelder des Lebens. Auch das Embryo ist wie in eine Art Hülsenglobe eingehüllt. Bei der Ausgeburt aus Gott sind wir ebenfalls mit Gott verbunden. Die Nabelschnur, die uns mit Gott verbindet, ist diese Feste, von der Moses spricht. Es ist die Feste zwischen Himmel und Erde.

Wenn wir beim irdischen Tod unseren Körper verlassen, so können die Hellseher auch eine Silberschnur sehen. Dann treten wir in eine Art Nabelschnur hinein. Es ist unsere verdichtete Aura mit den vielen Seelenbildern, in dem sich das Buch des Lebens befindet und das an uns gedankenschnell vorüberzieht, wenn wir dem Licht des Jenseits entgegeneilen, wo uns unser Geburtsgeist erwartet.

Bei unserer Eingeburt mussten wir unser Vorleben vergessen, um hier neu beginnen zu können.

 

Betrachten wir einen Holzdruck von Albrecht Dürer mit Adam und Eva:  

Die Schlange hat sich um einen Baum gewunden. Hier wird der Sündenfall dargestellt. Adam bildet mit Eva ein  M . Adam streckt seine Hand aus. Auch die Eva wollte ihre Hand ausstrecken, doch sie greift nach dem Apfel der Schlange. Sie zerteilt dadurch das M. Es steht für das Symbol des Menschen. Dadurch entstand die Fehlgeburt. Albrecht Dürer hat die Teilung meisterhaft dargestellt. Denn würde auch die Eva den Arm ausstrecken, würde ein ungeteiltes M entstehen.

Die Schlange symbolisiert das sinnlich äußere Denken, Meinen und Forschen. Wir urteilen nach unseren fünf Sinnen. Die Schlange kann aber erhöht werden, wenn wir unsere Sinne für Gott öffnen und wir das göttliche Wort verstehen. Dann bleibt unser Hören nicht nur ein äußeres Hören, sondern wird ein Gehorsam gegenüber Gott, der unsere Seele für ein inneres Vernunftverständnis öffnet, das uns aus Liebe wird. Dann liebt unser Geruchssinn nicht nur die Düfte der Rosen und anderer Blumen, sondern kann auch die Düfte der jenseitigen Geister und Engel wahrnehmen, die zu uns kommen. Dann genießt unser Geschmackssinn nicht nur die äußere Speise, sondern lernt es zu unterscheiden, was eine göttliche Offenbarung im Gegensatz zu einer  menschlichen Philosophie oder Ideologie zu bewirken imstande ist. Der Gefühls- oder Tastsinn entwickelt sich dann für die Empfängnis der Liebe. Über den Tastsinn unserer Nerven, den Meißnerschen Körperchen in den Handflächen und Fußsohlen können wir die Liebe Gottes wahrnehmen. Die Liebe können wir auch im Körperlichen wahrnehmen, wenn die Zellen umgewandelt oder von den Feuerschlangen des Sauerstoffs berührt werden, den wir einatmen. Wenn unsere Zellen in eine Art Umwandlungsprozeß geistig verstrahlt werden, dann erleben wir ebenfalls das Freiwerden der göttlichen Liebe, bzw. das Verschmelzen der göttlichen Liebe und der Weisheit innerhalb einer Zelle. Dann wird die materielle Zelle in die essentielle Urzelle des Göttlichen verwandelt. Dies geschieht aber nicht wie bei Jesus innerhalb von drei Tagen, sondern ganz allmählich, sodaß wir es kaum merken.

Die Katze im Dürer-Stich ist das Symbol der Sexualität. Hier ist die Sexualtität noch ungezügelt. Die Maus stellt die Triebe der Sexualität dar.

Der Papagei bedeutet, dass der Mensch nicht aus dem göttlichen Geist spricht, sondern nur nachplappert, was ihm vorgesagt wird. Der Hirsch steht für die Stärke und Kraft, Zeugungsfähigkeit, aber auch für den Hochmut und Eingebildetheit. Der Mensch sagt, das er alles gemacht habe. Dies macht den Menschen zu einem Ochsen. Wenn es noch ein positiver Ochse ist, der die Höhle zu Bethlehem erwärmt, dann sind wir geneigt, alle Liebe Gott zu geben, dem Jesus, der in uns geboren worden ist. Dieser Ochse ist in Ordnung.

Der Apfel fördert unsere Verdauung. Denken wir an das Märchen „Schneewittchen“, so kann der Apfel von der Hölle vergiftet sein, der unseren Tod herbeiführt. Wenn dann keine sieben Zwerge kommen, d.h. die sieben Geister Gottes, und wenn uns kein Prinz , nämlich Jesus Christus, wach küßt, dann bleiben wir tot.

Ganz oben rechts erblicken wir noch eine Schneeziege auf einem Felsen. Der Felsen steht für die ersten Glaubenserkenntnisse. Sie stehen auf verlorenem Posten, abseits der tragischen Szene mit der Teilung des Urmenschen in Mann und Frau.

 

  

Hugo von der Goes hat die Teilung noch drastischer dargestellt.

Wir sehen die gleiche Szene. Hier hat sich jedoch die Schlange zu einem Menschenwesen verkörpert, zu einer Frau. Hier wird die Dreiteilung des einen Menschen nach seinem Fall dargestellt. Der Mensch ließ sich von äußeren Sinnen betören . Die Baumkrone stellt das menschliche Gehirn dar und die vom Baum genommenen Früchte sind die noch unreifen Früchte. Sie sind noch nicht ausgezeichnet und von Gott gesegnet worden. „Von diesem Baume sollt ihr nicht essen!“, heißt es in der Schrift, denn er ist noch ungesegnet. Unsere sinnlichen Verstandesdenkweisen im Gehirn sind noch nicht ausgereift, weil der göttliche Geist sie noch nicht mit der Liebe Gottes  gesegnet hat. Unsere Gedanken sind noch nicht in das Kraftfeld der göttlichen Lebenskraft eingetaucht und geschwängert und gesättigt worden. Deswegen ist jeder Genuß von diesem Baume tödlich. D.h. jeder Gehirngedanke, den wir entwickeln und darüber spekulierend nachdenken, bringt für uns nichts Positives zustande. Deswegen ist unser isoliertes Gehirn der schwächste Apparat, wenn wir ihn nicht an die Liebe unseres Herzens anschließen. Die Herzensliebe muß als Leben hinzugestellt werden. Wenn dies nicht geschieht, verliert die Eva die Lilie, das Symbol der Unschuld.

Der abgebissene Apfel konfrontiert mit Eva. Adam steht für den Geist im Menschen. Er ist der innere, der geistige Mensch. Der mittlere Mensch ist die Frau und stellt die Seele dar.  Der Schlangenkörper ist der äußere Mensch. Deswegen gebot der Herr durch Paulus, dass das Weib dem Manne untertan sei. Der Mann ist der Geist, das Weib ist die Seele und der Körper mit seinem Wachbewusstsein ist der äußere Mensch.

Es war nicht das Patriarchat, das Paulus predigte, sondern die eigene Unterjochung des äußeren Menschen. Bei der Überzahl aller Menschen ist aber ihr Geist der Sklave und Herrscher ist die Schlange.

Die drei Menchen stecken ineinander. Wenn es uns nicht gelingt, den Geist in uns zu beleben, sodaß sich die Selbstliebe dem Geiste zuneigt und nicht der Schlange, so haben wir in dieser Inkarnation unser Spiel verloren. Wir müssen lernen, daß sich unsere Seele dem Geist zuwendet und nicht die unreifen Früchte vom Baum ißt, die noch kein Verständnis bringen. Die Vernunft geht dabei leer aus.

Wir müssen langsam heranreifen, um die Gegenwart Gottes zu ertragen. Würden in uns die beiden Pole Liebe und Weisheit in einem Augenblick verschmelzen, würden wir ausgelöscht.

In dem Vater-Unser bitten wir zwar: „Dein Reich komme!“ Für Sein Reich müssen wir aber nach und nach bereitet werden. Und dies erfolgt Schritt für Schritt. Jedes unserer Seelenbilder, die sich zwischen den beiden Polen befinden, muß verklärt werden. Die Annäherung des Himmels kann einem unvorbereiteten Menschen das Leben kosten, wenn er seine Liebe im himmlischen Geschäft nicht geübt hat. Jesus hat uns aufgefordert, täglich 7/4 Stunden zu üben!

 

   

Außenlebenssphäre – Aura  

Wir bestehen aus drei Wesensschichten, wie wir gerade gelesen haben. Jedes dieser drei Schichten hat ein eigenes Bewußtsein. Das Geistbewußtsein „Adam“ ist nicht nahbar. An das Seelenbewußtsein kommen wir etwas heran, indem wir mehr auf die Gefühle achten. Wir müssen also lernen, aus der Polarität und Dualität die Dreifaltigkeit als die drei Wesenheiten zu unterscheiden. Wir müssen herausfinden, wer in uns agiert. Agiert mein Wachbewußtsein, mein Seelenbewußtsein oder haben wir uns schon etwas unserem Geistbewußtsein unterstellt. Es gilt, dies zu unterscheiden.

Am Anfang vermischen sich diese drei Sphären. Es gibt keine drei Blöcke, die wie in dem Gemälde von Goes nebeneinanderstehen. Ein Block greift in den anderen über. Jeder Block hat eine große Sphäre um sich, die sich in ihren Impulsen überchneiden. Diese Überschneidungen lassen es nicht zu, daß wir genau differenzieren können.

Wir können es aber erlernen. Hierzu müssen wir das göttliche Wort heranziehen. Alles, was sich um Gott und um das ungeteilte Leben dreht, sich auf den kosmischen Christus bezieht, der in allem ist, bedeutet uns, daß wir uns im Geistbewußtsein befinden. Wir müssen kosmisch denken lernen.

In der Seelensphäre differenzieren wir zwischen Personen. Wir richten unsere Liebe auf den Nächsten aus. Der Nächste und ich sind ein Körper! Wir fühlen mit dem Nächsten mit, erst dadurch helfen wir ihm. Mein Egoismus isoliert mich hingegen.

Durch die Bekanntschaft mit dem Gottwort steigt die Liebe in uns auf. Dann beginnen wir, mit dem Nächsten mitzufühlen. Aufgrund dieses Wissen lernen wir zu unterscheiden. Ohne diese Unterscheidung gelangen wir nicht in das Seelen- und Geistbewußtsein.  

Ein geistig wiedergeborener Mensch hat die nachstehende Aura, wie es der Hellseher Franz Wenzel gesehen hat (Siehe auch unter Lorber-Freunde/ Außen-lebenssphäre):

Göttlicher Wille (göttliche Liebe) und göttliches Licht bilden in uns zwei Poaritäten. Das göttliche Licht teilt sich sich uns im Verstand mit. Die göttliche Liebe empfinden wir im Herzen.Hier finden wir unser Geistbewußtsein.  Unser Ichbewußtsein befindet sich zwischen den beiden Hemisphären des Gehirns.

Unser Atem ist Leben aus Gott. Das Leben kommt über verschiedene Lebens-sammelpunkte an uns heran. Im unendlichen Kosmos sind es die Sterne, die die Lebensenergien sammeln. Sie gelangen über den Äther und die Luftringe der Erde zu uns.

In 7. GEJ 118, 8 steht eine heimliche Aufforderung von Jesus an uns, etwas tiefer in das Wort hineinzuhören:

„So öffnet das Auge eures Herzens und fraget eure Sterne, damit sie euch zeigen den Stand jener Sonne!“

Wir sollen unsere Sterne fragen. Mit den Flügeln unserer Seele fliegen wir gen Himmel und erblicken unsere Sterne. Wir erforschen dort den Stand der Sonne. Unseren Vater können wir nicht mehr direkt fragen. Unsere Sterne haben sich vor Ihm gestellt, vor Seine Sonne. Unsere Sterne sind die Liebelichter in den Seelenspezifikaten. Es sind die Liebelichter aus dem Gottwort, das wir einmal aufgenommen haben.

Auch die Wißtümlichkeiten unseres Verstandes bilden sich zu Sternen. Es sind die nützlichen Erkenntnisse. Jakob Böhme nannte diese Sterne den Signatstern. Durch Lorber sagt uns der Herr, daß er schon im Osten steht und dem Orion die Bahn bricht. Sie bringen uns die Freuden des Lebens. Alle Weisheit gestaltet sich bei den Wiedergeborenen zu Sternen. Alle die vielen Millionen Zellen, die das Evangelium annehmen, werden zu funkelnden Sternen. Deswegen verbreiten sie um den wiedergeborenen Menschen einen Strahlenkranz.  

 

Zusammenfassung  

Wir haben erfahren, dass es eine Einheit gibt, die Gott ist. Aus dieser Einheit wurden wir gebildet. Das Herz Gottes ist die Geburtsstätte unserer Persönlichkeit. Gott unterscheidet zwischen Kind Seiner Liebe aus Seinem Herzen und den Geschöpfen. Dieser Unterschied hat uns in etwas hineingetrieben, was uns die Unermesslichkeit des göttlichen Bereiches, die Göttlichkeit nennen. Gott ist überall präsent. Er kann nur nicht in unserem Ich sein, in unserem Wachbewusstsein, wenn wir es nicht wollen. So lange aber das Kind nicht will, ist es innerhalb Gottes ein Fremdkörper.

Dies gilt nicht für die Geschöpfe. Sie sind aber gerichtet. Das Kind ist frei im Denken, Wollen und Handeln. Der Mensch begrenzt sich in der Göttlichkeit durch seine Freiheit. Die Freiheit gipfelt in der Persönlichkeit unseres Verstandes. Es gilt nun, die Sonne in den Verstand zu stellen und durch die Herzensliebe durchleuchten zu lassen.  Dadurch sollen wir erreichen, dass wir die Polarität zwischen dem Herz-Geist-Empfinden und dem Wachbewusst-seinsdenken endlich überbrücken. Wir müssen täglich üben, um an dieser Brücke zu arbeiten. Durch die Neuoffenbarung ist uns etwas gegeben worden, was genau der Prägung unserer Lebensbelastung unseres Gehirns eine Hilfe ist. Die linke Hemisphäre unseres Gehirnes ist bei uns Europäern ausgeprägter als die rechte.

Wir alle sind eine Herde aus dem Herzen Gottes. Unser Adel liegt darin, dass wir Kinder Gottes sind. Dies gilt nur nicht für die Präadamiten, die aber so gut wie ausgestorben sind.

Gott weiß, dass es sehr schwer ist, dass wir Ihm freiwillig unseren Verstand zu Füßen legen. Deswegen hat Gott eine Dualität gesetzt, die in uns besteht. Sie ist eine Notwendigkeit für die Rückführung. Die Dualität war bereits in Gott entstanden. Die Teilung entstand erst, als Sich Gott in Seinen Kindern reproduzieren wollte. Die Sehnsucht Seiner Liebe war so groß geworden, dass Er Seinesgleichen aus Sich herausstellte. Er wollte vollkommene Kinder haben. Das letzte hohepriesterliche Gebet von Jesus lautet im 17. Kapitel des Johann-Evangeliums der Bibel:

„Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die Du Mir gegeben hast, dieweil sie Dein sind. Und alles, was Mein ist, das ist Dein, und was Dein ist, das ist Mein, und Ich bin verherrlicht in ihnen. ..Erhalte sie in Deinem Namen, die Du Mir gegeben hast, dass sie eins seien gleich wir.“

Dies war Sein letzter Liebeswunsch, dass die Polarität und Dualität in der Einheit Gottes verschmilzt. Eckeharts Aufgabe war es, diese Einheit anzukündigen. In der 32. Predigt sagt er, dass der Mensch selbst zu Gott in Gott wird. Wir müssen bereit sein, diese Einheit zu akzeptieren.

 

2. Vorteile der Dualität  

Damit wir zur Einheit kommen, hat Gott in der Hierarchie Satana die Dualität als fixes Programm vorgegeben. Die Dualität ist hier vollendete Tatsache.  Ursprünglich war Adam eine Ausnahme. Dem Adam wurde auf der Erde eine Sonderstellung gegeben. Sie bestand darin, dass die Dualität zur Unität erhöht werden sollte. Die Doppelgeschlechtlichkeit im Männlichen und Weiblichen sollte wieder zum ungeteilten göttlichen Prinzip werden. Adam war als erster Mensch dafür auserkoren, einen stofflichen Körper zu haben. Adams Schöpfung selbst lag weit vor dem Jahr 4151 vor Christi. Sein Stoffkörper wurde aus dem göttlichen Weisheitsgeist geschaffen. In Adam inkarnierte sich also ein Licht-geist. Man hat den Odem, der Adam von Gott eingehaucht wurde, als Seele gedeutet. Doch der Hauch Gottes kann nur geistige Seele sein. Die Urseele ist also Geist. Deswegen finden wir in der Bibel auch keine Unterscheidung zwischen Seele und Geist.

Auch Swedenborg kennt die Seele und den Geist noch nicht als Trennung. Aber durch Jakob Lorber trennt der Herr präzise. Die Dualität begann eigentlich erst 4151 vor Christi. Adam wurde erst im Geiste polarisiert.

Wenn wir diese Zahl entsprechungsmäßig deuten, so ist 4 die Zahl der Begrenzung oder der Einkerkerung. Es war die göttliche Absicht, Seinen Geist in eine Quadratur zu bringen. In den Himmelsgaben steht etwas über die Quadratur des Kreises. Die Quadratur ist nichts anderes als der Einzug des göttlichen Geburtsgeistes in den Adamskörper. Es war nur die Weisheit, die sich in Adam inkarniert hatte. Hier begann eine neue Epoche. Dies geschah, damit der Mensch ein bewußter Mensch wird, also wieder 1 wird, die für die 2. Ziffer steht. Sein Ichbewusstsein sollte erkennen, dass es ein Ichbewusstsein schon in sich hat, das Gott jedoch auf  das Leben in ihm reduziert hatte. Die Zahl 5 steht für die Gottannäherung. Das Ziel in der letzten 1 ist das Einswerden des persönlichen Iches mit dem Gott-Ich.  Sehen wir uns die Quersumme an, so erhalten wir 11. Elf ist die Zahl für die vollkommene Gleichheit. Die Quersumme ist 2, die für die Dualität steht, die uns in Gott erhalten bleibt. Zwei ist aber auch die Zahl der Kindschaft.

In den 2. Pol hatte Gott die 2. Sonne gesetzt, die Seiner Weisheit. Hier sollen Seine Gotteskinder  als Sonnen mit göttlicher Qualität stehen. Die Dualität bleibt uns also nach der Erlangung der Kindschaft, der Sohnschaft und der einstigen Vergottung erhalten.

Wir alle sind Adamskinder, weil wir den Adamsgeist eingelegt bekommen haben, um in dem neuen Universum bestehen zu können, wo die Erde der geistige Mittelpunkt ist.

Die Erde hat eine Sonderstellung. Es gibt auch auf anderen Weltkörpern Duale. Die Dualität besteht überall, aber die Einheit der Dualität mit Gott gibt es nur hier.

Ca. 2000 vor Christi war die Sintflut. Der adamitische Geist war zu stark beladen worden. Der Geist wurde durch unser Denken und Wollen so stark mit Seelenbilder belegt, dass der Weisheitswein verwässert wurde. In uns gab es eine Sündflut. Die Überflutung hat die Bedeutung, dass vor allem der Geist überflutet wurde und daneben auch die Erde. Die Überflutung geschah von den eigenen 5 Sinnen. Unser Denken, Wollen und Tun wird durch die Sinne gesteuert. Wir müssen also nicht an das äußere Geschehen der Sintflut denken. Viel schlimmer war die Verwässerung unseres Geburtsgeistes.

Moses beschreibt es in seinen Büchern, er hat es von früheren Fluten gewusst. Die Silbe „Sint“ kommt nicht von Sünde, sondern steht für die Überflutung des Erdreiches.

Die Arche Noah steht auch als Symbol des geteilten Menschen. Unsere sinnlichen Bilder, die wir als Seelenbilder in großer Zahl hinausstellten, haben unseren Weisheitsgeist überschwemmt. Nur etwas wurde gerettet: die Arche. Die Arche nennt der Herr durch E. Swedenborg die Überreste. Der Restbestand der noch guten Seelenbilder wurde in einer Arche gesammelt. Es war uns dadurch möglich, aus diesen Kraftfeldern neu zu regenerieren. 

Entstehung von Seelenbildern in der Aura  

Wenn wir heute einen Gedanken haben, so besteht um den Menschen herum ein Umfeld, das man heute messen kann. Jeder Gedanke bildet um uns, hauptsächlich um den Kopfbereich, ein magnetisch schwingendes Feld. Dieses Feld pulsiert nach der Kraft unserer Gedanken. Diese Felder können als Seelenbilder bezeichnet werden, denn ihnen liegt stets ein anderer Inhalt zugrunde. Diese Seelenbilder gehen nie mehr verloren. In unseren Aurafeldern ist alles plastisch abgebildet.

Jedem Gedanken geht eine Empfindung voraus. Der Gedanke wird dann eine Realisierung des Verstandes als Spiel zwischen der rechten und linken Hemisphäre unseres Gehirns. Die Gedanken bilden sich als Wolken um uns

herum. Nachstehend zwei Aurenbilder des  Franz Wenzel:

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch Jesus kommt in den Wolken des Himmels. Es gilt, hierauf unsere Seelenantennen auszurichten. Die gesamte Neuoffenbarungen sind Wolken des Himmels. Hieran müssen wir uns anschließen und den Anschluß nicht verlieren. Jesus kommt in jedem Gedanken, den wir denken. Die Hirtin hat bereits lichtvolle, himmlische Gedanken, wie es die Sternchen im Kopfbereich ausdrücken.

Im Innersten dieser Gedanken ist Gott präsent. Denn von Ihm kommt alle Lebensenergie. Daher kommt auch jeder Gedanke ursprünglich von Gott, der dann aber in den verschiedenen Zustandsebenen von ihren Trägern eingehüllt wird. Wir müssen den Kern wie  bei einer Kastanie von der stacheligen Schale befreien. Der Mordgedanke oder Ehebruchgedanke ist es nur, weil der reine Gedanke Gottes verkehrt worden ist. In Gott wird jeder Gedanke rein gedacht, in aller Liebe und Weisheit. Dort ist er von der Sünde unbefleckt.

Wenn ein Gedanke sehr negativ ist, dann wird er nicht nur ein dunkles Gewölk, sondern im Gehirn bilden sich Eiweißmoleküle als Engramm. Meist sind solche Engramme mit Schmerzempfindungen und Bewusstlosigkeiten gekoppelt. Wenn wir mit einem Übel geboren werden, dann hat dieses Übel eine Ursache in unserem Seelenvorleben. Man hat medizinisch durch Rückkoppelungsversuche nachweisen können, dass z. B. die Migräne eines Menschen bereits im Mutterleib verursacht worden ist. Die schwerste Zeit erleben wir im Mutterleib. Jede geringste Erregung der Mutter teilt sich dem Embryo mit. Dies gilt auch für eine starke Verletzung der Mutter. Das Kind kann dadurch ohnmächtig werden. Wenn eine Druckwelle den Kopf trifft, kann der geborene Mensch später von Kopfschmerzen geplagt werden. Eine Einprägung bleibt auch durch Schimpfworte erhalten, die die  Mutter verletzen. Wenn dieses Schimpfwort später fällt, dann lebt diese Verletzung im Kind ebenfalls auf, auch wenn es  verstandesmäßig damit noch nichts anfangen kann. Derartige Engramme können nur durch Rückkoppelung aufgelöst werden.

Auch wenn die Mütter rauchen oder trinken, schaden sie dem Kind sehr. Die Seele des Kindes nimmt alles unbewusst auf. Das Schicksal des Kindes wird schon im Mutterleib geprägt.

Diese Bilderanhäufung war zur Zeit Noah´s so groß geworden, dass die reineren Seelenbilder in den Menschen eine Festung  bildeten. Diese Feste ist die Arche, die über dem Wasser der übrigen Seelenbilder hinwegschwammen. Selbst Tiere wurden in die Arche aufgenommen. Die Arche hatte 3 Stockwerke. Die Tiere entsprechen unseren Neigungen. In der Arche wurden auch den Tigern und Löwen Milch gegeben. Sie wurden zur Zahmheit erzogen. D.h. die besseren Neigungen in uns wurden in göttliche Neigungen verwandelt.

Dieser verbesserte Zustand konnte sich wieder 2000 Jahre bis zur Geburt von Jesus halten. Bis dahin wurden diese Überreste als Rettungsarche so verbraucht, dass der Geburtsgeist nicht mehr fähig war, die Gesamtmasse der Seelenbilder zu tragen. Wäre Jesus Christus nicht gekommen, wäre die damalige Menschheit in den präadamitischen  Zustand zurückgefallen. Der Intelligenzquotient wäre wieder auf den Stand der Präadamiten abgesunken. Der individualisierte Geburtsgeist hätte sich wieder zu dem allumfassenden Kollektivgeist verwässert. Diese Bestrebungen sind heute ebenfalls erkennbar.

Jesus hat uns den Sonnengeist der Liebe gebracht. Er hat zu dem Mondgeist (Weisheitsgeist) Seinen Sonnengeist (Urichgeist der Liebe) gestellt. In uns entstand dadurch eine Polarität der Geister. Der Geburtsgeist konnte dadurch wieder über die Seelenbilder herrschen, denn er wird durch den Sonnengeist nunmehr gestärkt. Seelenbilder, die zu wenig Liebesimpulse haben, sind verkrüppelt.

Jesus wurde am 7.1.4151nach der Geburt Adams geboren. Auch diese Zahl kann erklärt werden. 7 steht für die gesamte Kraft der 7 Hierarchien. Sie wurde in Jesus zur 1 gebündelt. Darum erscheint  dem Johannes auf Patmos Jesus mit 7 Leuchtern. Das Datum bezeichnet die Menschwerdung Gottes. Gott wurde nicht nur in dem Körper Jesus von Nazareth Mensch, sondern auch in unseren 3 Körpern. Er hat Sich in allen Adamitenkindern keimhaft angelegt. Die Liebe Gottes hatte sich also mit der Geburt von Jesus auch in unsere Seele inkarniert, egal, ob wir bereits auf der  Erde waren oder nicht.

Innerhalb von 33 Jahren hat Jesus als erster Mensch bewirkt, dass der Geburtsgeist und der Liebegeist sich zu einem Geist verbanden und Sein Körper total verherrlicht wurde, sodaß Er wie eine Sonne strahlte. In einem atomaren Prozeß ist Sein ganzer Fleischkörper in geistige Essenz transformiert worden. Nur die Leinentücher befanden sich im Grab.

Bei Seiner Taufe am Jordan geschah wohl eine sichtbare Eingeburt des Liebegeistes. Die über Ihm stehende Wolke war der Vater. Aus der Wolke kam ein Strahl, der wie eine Taube erschien und sich in Jesus senkte. Wenn der Liebegeist in uns eingeboren wird, ist er noch in Dualität. Dann besteht noch die Polarität zwischen Weisheits- und Liebegeist. Wäre Jesus im Geiste schon eins gewesen, hätte Er nicht mehr ergriffen und getötet werden können. Zeitweise hat der Vater in Jesus gewirkt. Wenn es der Vater nicht wollte, konnte niemand Jesus festnehmen. Die Schergen des Tempels ließ Er in der Luft schweben, wie wir nachlesen können. Erst nach der Auferstehung waren Vater und Sohn völlig eins.

Die Kreuzigung war eine Notwendigkeit. Für die Erlösung war sie nicht notwendig. Durch die Kreuzigung ist etwas geschehen: Er hat alle die Seelen-Erbbilder des Bösen und Falschen von uns allen auf Sich genommen, auch von den jetzt Lebenden, denn ihre Seele gab es damals schon, also auch unsere. Im Göttlichen gibt es keine Zeit, sondern nur Zustände. Auch was künftig passiert, ist für Gott gegenwärtig.

Wenn Jesus auch unsere Schuld auf Sich genommen hat, so heißt dies nicht, dass wir jetzt schon von aller Schuld befreit sind. Die Schuld hat Jesus nur im Geiste auf Sich genommen. Die letzte Handarbeit müssen wir selbst leisten, sonst kann uns unsere Schuld nicht genommen werden. 

Was ist jetzt weiter geschehen, denn wir leben ja 2000 Jahre später !?

Der Geist der Jesu-Liebe hatte sich mit der göttlichen Weisheit verschmolzen, die Seelenbilder um sich gelagert und daraus eine Sonne gebildet, die wir Gnadensonne nennen. Weil unsere Seelenbilder böse und falsch sind und wir trotz des Urgeistes der Liebe nicht fähig waren, das Evangelium voll zu erfüllen, musste Gott wieder einen Teil unserer noch reinsten Seelenspezifikate nehmen und sie zu einer neuen Arche zusammenfassen. Diesmal ist es nicht die Wasserarche, sondern die Feuer-Arche des 20. Jahrhunderts! Sie heißt das Neue Jerusalem. Emanuel Swedenborg durfte davon schreiben. Sie ist der höchste Zustand des Himmels und ist der Hort Seiner Kinder, die trotz der Gegenwart Jesu Christi in der eigenen Brust nicht fähig sind, das Evangelium zu erfüllen. Jetzt werden alle Christen gerettet, wenn sie Jesus lieben. Mehr verlangt Er nicht von uns. „Liebt Mich und ihr werdet gerettet!“, sagt Er uns.

Adam hatte zunächst einen Körper, in dem das männliche und weibliche Prinzip ungeteilt bis zu dem Augenblick waren, in dem er in den Schlaf fiel. Er war ein Hermaphrodit, denn er war nach dem Bilde Gottes geschaffen worden und Gott ist zugleich Mann und Weib. Auch Adam war in das zweite Zentrum der Ellipse gestellt worden und das zweite Zentrum war wie das erste Zentrum gebildet worden. Das Weisheitszentrum hatte die Liebesonne in sich. Der Geist der Weisheit war also hermaphroditer Natur, hatte  Männliches und Weibliches in sich.

Adam sollte in seinem Weisheitsgeist seine göttliche Liebe zu Lasten seiner Freiheit ausreifen. Er durfte frei wählen und sollte die Liebe so weit bringen, dass daraus ein Liebe-Weisheits-Geschöpf hervorkam. Ein Geschöpf, das ebenfalls eine hermaphrodite Natur hatte. Dies ist dem Adam nicht gelungen. Der Geist seiner Liebe schlief ein, heißt es in der Schrift. Adams Liebe blieb unausgereift. Die Freistellung geschah in Adams Selbstliebe. Die göttliche Ich-Liebe des Adam sollte sich aber an ihresgleichen ausreifen. Hierbei kippte die noch schwache göttliche Liebe um und wertete sich zu einer Sehnsucht ab. Die Liebe kippte in die Sehnsucht. Adam sehnte sich nach einer Gehilfin. Die Sehnsucht steigerte sich so weit, dass Gott in ihm sagen musste: „Der Mensch kann nicht mehr allein sein! Ich will ihm eine Gehilfin schenken!“

Die Sehnsucht hatte sich also aus der Liebe zu stark hinausentwickelt. Wäre es dem Adam gelungen, eine göttliche Liebe in sich selbst, also seine Selbstliebe aus Liebe zur Urliebe zu opfern, die Gott ist,  wie es Jesus getan hat, wäre nicht eine Sehnsucht entstanden, sondern eine sehnende Kraft, die die Liebe verwirklichen konnte. Aus Adam wäre ein Duplikat hervorgegangen, modern gesprochen: Adam hätte sich selbst aufgrund der göttlichen Vorgänge in seinem hermaphroditen Körper klonen können. Dann hätte Gott nicht seine Selbstliebe befruchtet, sondern seine ausgereifte Liebe in seiner göttlichen Weisheit. In dem Duplikat wären ebenfalls Männliches und Weibliches voll gegenwärtig gewesen. Die Polarität, die in Adam gewesen ist, hätte nicht zerteilt werden müssen.

Machen wir dem Adam keinen Vorwurf. Wir alle haben die adamitische Entwicklung nachvollzogen. Sowohl die Frauen als auch die Männer waren einmal volle Menschen. 

Dualliebe  

Das ist das Mysterium, dass sich unsere Liebe in der Sehnsucht erschöpft hat.

An dieser Stelle erzählt Karl Dvorak Erlebnisse, die der Schreiber auf Christel Kulenkampf bezieht, weil er sich auf anderen Kassetten hierzu noch deutlicher geäußert hatte. Christel stammte aus dem hessischen Groß Umstädter Raum, hatte die Lorber-Werke verschlungen, kam über die Berta Dudde-Kundgaben zum inneren Wort und gründete die Bieberauer Schule, die der Schreiber von 1979 bis in den frühen 90er Jahren und bis zur Verlegung nach Abentheuer im Saarland intensiv verfolgt hat. Dort predigte Christel viel über die Dualliebe.

Sie glaubte uns die geistige Wiedergeburt vorleben zu können. Weiter spricht Karl im Schmelzdorf-Seminar:

Ich kannte eine Lorber-Kennerin, die ihre Liebe zu Jesus so zur Sucht umgewandelt hat, sodaß sie umkippte. Von ihrer Sucht hat sie öffentlich gesprochen. (Ich kann es bestätigen)  In ihr entwickelte sich aber nicht die echte Dualliebe, sondern die Pseudoliebe eines falschen Propheten. Wer hier zuschauen muß, bekommt Herzschmerzen. Wenn unsere Liebe in Sucht umkippt (viele Lorber-Freunde rechnen einen früheren Listenteilnehmer dazu), sind wir rettungslos verloren. (Karl Dvorak hat es nicht erlebt, dass Christel den Freitod gewählt  hat; Jesus wird ihrer Seele gnädig gewesen sein, denn wir haben ja gerade gelesen, dass die Liebe zu Jesus genügt, um in die neue Arche zu gelangen) Deswegen zieht uns der Herr nie durch Visionen und ähnliche Erlebnisse in eine Sucht. Aber wir sind nur geschützt, wenn wir demütig bleiben. In der Sucht geraten wir in eine unüberbrückbare Versuchung.

So geschah es in Adam und ehemals auch in uns. In Adams Schlaf entstand aus seiner Selbstliebe die Frau. Der Adam wurde ledig von seiner Stärke und Kraft, sie wurde Rippe genannt. Adam verlor seine Vollmenschheit.  Auch wir wurden Halbmenschen. Seitdem müssen wir entweder als Mann oder als Frau auftreten. In der Isolation als Mann oder Frau haben wir schon in der Sehnsuchtsphase vorher entschieden, was wir werden wollen, Mann oder Frau.  Wo die Weisheit übermäßig vorhanden war, gestaltete sich der äußere Körper zur Liebe. Daraus wurden die Frauen. Wo die Sehnsucht zu sehr in der Liebe glühte, da hat sich die Liebe mit der Weisheit umkleidet und daraus wurden die Männer.  Der Mann ist in Bezug auf die Liebe immer der aktivere. Seine Liebe drängt ihn immer. Die Frau verkörpert das Empfangende. Die Frauen haben in sich aber die göttliche Weisheit. Schon Freud und C.G. Jung sprachen davon, dass jeder Mann und jede Frau das Gegenteil in sich haben. Sie werden Animus und Anima genannt. Sie sind die Polarisation des Urmännlichen und des Urweiblichen. In jedem Mann steckt auch die Frau und in jeder Frau steckt auch der Mann. Die nennt man die Dualität. Zu diesem Dual haben wir Zugang. Dieses Dual ist sozusagen der Motor, der uns das echte Dual, das Gespaltene, das andere Seelenpotential, das uns in der Sehnsuchtsphase verloren ging, wieder finden lässt.

Auf der Erde wird diese Geschlechtlichkeit nicht mehr aufgelöst. Selbst unser Herr Jesus war bis zum Schluß am Kreuz Mann. Er wurde beschnitten. 

Begegnung in der Umwelt  

Die Person, der wir in der Umwelt begegnen, ist eigentlich nichts anderes als eine Erscheinung Gottes in unserem Umfeld unter der Hülle eines menschlichen Körpers und einer menschlichen Seele. Das Sonnengeflecht ist die Wurzel unserer Seele. Wir haben das Wachbewusstsein im Kopf, das Seelenbewusstsein im Sonnengeflecht und das Geistbewusstsein im Herzen.

Was ist in uns das männliche und das weibliche Prinzip?

Das Väterliche ist unser Wachbewusstsein, weil der Vater alle Verantwortung dem Sohn übergeben hat. Er tritt dort in zweierlei Fassung auf, als verlorener oder als heimkehrender Sohn auf. Als verlorener Sohn fungieren wir immer dann, wenn wir sündigen. Heimkehrende Söhne sind wir, wenn wir uns besinnen, das göttliche Wort akzeptieren, aufnehmen und es leben. Söhne sind Männer wie Frauen, denn jeder von ihnen hat ein Wachbewusstsein, das „Sohn“ genannt wird. Als Heimkehrender werden wir zum Sohn und zugleich als Verwirklicher des Vaters.

Sohn und Vater werden eins als Wiedergeborener. Unser Wachbewusstsein wandert in der Phase des Wiedergeborenwerdens vom Kopf in das Geistbewusstsein des Herzens.

Das Mütterliche ist das sogenannte Unterbewusste, es ist unser Geist, den wir seit Adam haben. Es ist der Mutterschoß. Alles, was der Mensch im Gehirn als Sohn denkt, ist Same, der das weibliche Ei im Geburtsgeist oder im Geist der Weisheit befruchtet.

Wenn wir negativ denken, wollen und handeln, dann verwirklicht unser Geburtsgeist verderbliche Seelenbilder. Sie wachsen in der Seelenwurzel, im Sonnengeflecht. Daraus wächst der Baum der Verderbnis. Der Baum des Lebens entsteht nur, wenn wir die Saatkörner nach dem akzeptierten und gelebten Gottwort keimen lassen. Diese unterschiedlichen Entwicklungswege können wir beschreiten.

Der Sämann geht aus und streut seinen Samen in dreierlei Weise aus: auf dem festgetretenen Weg, in die Dornensträucher oder auf dem Fels und in den fruchtbaren Acker. Welcher Bauer streut denn den Samen nicht auf fruchtbarem Ackerboden?  Jesus Selbst erläutert, was Er mit diesem Gleichnis meint. Der Samenstreuer ist wohl Gott, doch der Sohn ist nicht immer empfänglich, sodaß er den Samen nicht auf den Acker streut, sondern auf dem Weg, Fels oder in das Dornengestrüpp. Wir haben fest gefahrene Meinungen gebildet, die unser Weg sind. Wir haben uns so mit der Welt verstrickt, dass der Sohn den Samen nicht in den Acker streut, sondern in die lieb gewordenen Weltgeschäfte. Die Steine oder der Fels sind unsere religiösen Meinungen. Wir haben einen Glaubensfels, weil wir Postulate geschaffen haben. Dann geht der Gottsame in seiner Reinheit nicht auf.  Nur der fruchtbare Acker ist der Boden unserer reinen Liebe. Leider gelingt es nicht jedem Sohn, den Gottsamen in den Boden der reinen Liebe zu werfen. Unser Unterbewusstsein wird dann zur Geburtsstätte einer menschlichen Religiosität und nicht zur göttlichen Wahrheit und Weisheit. Daraus entstehen die vielen unterschiedlichen religiösen Meinungen. Die Steine, das Dornengestrüpp oder der feste Weg sind schuld, das das reine Gottwort als Same im Herzensgrunde nicht richtig aufgeht.

Dies schafft Irrtümer, wodurch Wahnvorstellungen und Glaubens-meinungen entstehen.

Was können wir tun?

Wir sagen nicht, dass der Weg über Lorber, Swedenborg, Böhme oder Eckehart der rechte sei, sondern sagen: Jesus Christus ist unser Weg, Er ist die Wahrheit und das Leben! Wir lassen uns nicht durch das Weltgeschehen, durch die Stacheln der Weltliebe vom Weg abbringen. Wir lassen uns die Liebe zu unserem Gott und Vater durch nichts rauben.

Unser Wachbewusstein ist also der Sohn, der die Urmutter in uns befruchtet. Das, was in uns als Glaube entsteht, ist die Kirche Gottes. Die Kirche Gottes entsteht durch das Aufgehen des Samens in unserem Herzensgrunde. Die Kirche wird in der Offenbarung Johannes die Hure Babylons genannt. Die Kirche gestaltet sich als Drachen, wenn wir uns aus Härte begründen und aus verschiedenen religiösen Meinungen und Glaubensansichten Eigenes bauen. Dieser Mensch sagt z.B. dass alles Blödsinn sei, was nicht in der Bibel steht.  Aufgrund der Macht der Hölle werden die Sterne des Himmels heruntergerissen. Die Erkenntnisse aus göttlichen Einflüssen haben in uns keinen Zugang, der Mond verliert dann seinen Schein.. Die reine Erleuchtung aus dem Mondbewusstsein (=Weisheitsgeist) wird uns genommen. Die Sonne verliert ihren Glanz. Die Liebesinnewerdungen werden uns dann geraubt. Oder wir haben dann kein hochzeitliches Kleid an und werden deswegen in die Finsternis geworfen, wenn wir zum Hochzeitmahl kommen. 

3.             Die eheliche Liebe als Vorstufe zum Göttlichen  

Damit wir das Hochzeitsmahl erleben, hat uns Gott einen Gehilfen gegeben. Es war Gesetz der göttlichen Vorsehung von Uranfang bis zur Zeit von Noah, dass jeder Mann sein Dual finden konnte. Die Dualbegegnung war damals vorgesehen, weil der Geist noch so kräftig war, dass z.B. eine Purista noch als 70-Jährige so schön wie eine 17-Jährige war.  Ihr Körperliches konnte sich durch die Erbgene so wunderbar erhalten. Die Dualbegegnung war zu ihrer Zeit eine Norm. Heute ist sie eine Ausnahme und äußerst selten. Es können nur Seelen zusammengeführt werden, die einen kräftigen Geburtsgeist haben.

Aber Gott hat einen Ersatzweg geschaffen.

Jeder von uns hat ein echtes Dual. Wenn wir uns mit einem anderen Partner verbinden, so wird der Geist der göttlichen Liebe eine Hilfe. Jesus Christus hat uns  Seinen Geist der Liebe ab Seiner Menschwerdung gegeben, der als eine Brücke zu unserem Dual gesetzt  werden kann. 

Religiös lebendes Ehepaar -  kein Dualpaar  

Wenn ein Ehepaar in der ehelichen Liebe lebt, wie sie bei Swedenborg beschrieben wird, also in guten Verhältnissen, in denen beide einen religiösen Weg gehen, dann besteht folgende Möglichkeit:

Wenn die Frau ihre Liebe zum Mann erblühen lässt, wird in ihr die Gottliebe strahlend, auch wenn ihr Mann nicht ihr Dual ist. Diese Strahlen sind aber zum Partner zustandsfremd. Ihre Strahlen treffen ihn nicht direkt, sondern treffen die Sonne des wahren Duals. Dies geschieht unterbewusst, ohne dass der eine vom anderen Dual weiß.  Die Liebe der Frau geht auf ihr echtes Dual.

Entwickelt sich nun auch die Sonne im Mann, der nicht ihr Dual ist, so verbindet sich die Sonne im Nichtdual mit der Sonne im Dual, denn der Sonnengeist ist neutral, deswegen ist dieser indirekte Austausch möglich. Die Reflektion ihrer Liebe zum Dual strömt auf sie über die Sonne des Nichtduals zurück. Sie kann nichts annehmen, was nicht dem Dual zugehört. Auch im Manne kann keine Liebe zu einer anderen Frau erwachen. Aber wenn er seine Sonne erwecken kann, dann ist seine Liebe rein und keusch in ehelicher Liebe. Eine unkeusche Regung kann nicht übertragen werden.

Die Frau, die einen Nichtdualpartner zum Ehegatten hat, genießt einen ungeheuren Vorteil. Ihre Liebe schließt einen Kreis im Geistigen, der den Bestand ihrer Ehe 100%ig sichert.

Dies gilt aber auch für den Mann, dessen Liebe durch die Frau erglüht. Auch sein Geburtsgeist schließt sich über dem Geburtsgeist seiner Frau mit seinem Dual zusammen. 

Ehepaar,  das die eheliche Liebe im Sinne Swedenborgs nicht leben  

Hier ist eine eheliche Liebe nicht denkbar.  In diesem Fall können wir die Ehe nur in der Weise führen, dass wir den Partner tolerieren und unsere Liebe dem himmlischen Vater aus Rücksicht zum Partner opfern. Wenn der nicht religiöse Partner es zulässt, das der andere Partner den Weg zu Gott geht, so entsteht keine Sperre. Entsteht eine Sperre besteht diese Ehe vor Gott nicht. In diesem Fall hindert der nicht religiöse Partner den anderen, sich in seiner Gottesliebe weiterzuentwickeln. Diese Bündnisse sind auflöslich. Aber immer können wir den Herrn bitten, dass er uns in der Ehe schützt und wir Ihm näher kommen. Gott lässt eine Lösung bereiten, wenn der andere Partner die Welt mehr liebt als Ihn.

Wir haben kein Recht zu richten. Wir müssen ggf. ertragen. Jeder, der ein Treueversprechen gegeben hat, muß es durchstehen, auch wenn sein Partner seine Religiosität einschränkt. Doch wer sich hindern lässt, liebt Gott nicht über alles. Wenn wir aus Liebe zum Partner Gott meiden, dann beladen wir uns mit Schuld. Vor der Ehe dürfen wir nicht davonlaufen, sondern müssen uns durchsetzen. Fehlt uns hierzu  die Kraft, löst der Herr eine solche Ehe und bereitet die Trennung. 

Wie steht es bei Einzelgängern ?  

Die meisten Ehen verlieren sich im Sexuellen und bleiben im Eros der Liebe stecken. Die Agapeliebe erleben sie nicht.

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Der Geist des Einzelgängers ist ebenfalls polar. Auch seine Liebe ist geteilt. Nun hat aber auch jeder Einzelgänger ein Dual. Wenn das Dual gebunden ist, dann ist dennoch sein Geist in der Sehnsucht der Liebe in der Erkenntnis der Weisheit frei. Jede Bindung zu einem äußeren Partner, die nicht auf geistiger Ebene geschlossen wird, ist frei. Eine reine Geistehe kann es nur über die Vermittlung des echten Duals geben.

Doch in jedem steckt die Sehnsucht nach seiner Vollendung. Diese Sehnsucht führt dazu, dass sich Geist zu Geist verbindet, wenn der eine Partner allein ist. Sie stehen dann in echter Verbindung, auch wenn sie ein Kontinent trennt.

Eine Verbindung ist nur mit Gott oder dem Dual möglich. Alles andere ist nur eine Vergesellschaftung. Dann entstehen nur Seelenverbindungen.

Wie ist es nun möglich, dass der Einzelgänger zu seinem Dual Zugang hat?

Er hat zu seinem Dual nur über den Geist der Jesu-Liebe Zugang. Der Einzelgänger kann seine Jesu-Liebe als einen Ersatz zu seinem Dual nehmen. Jesus hat geagt: „Ich bin euer Bräutigam!“ Doch der Einzelgänger muß zuvor den Eros der Liebe zu Jesus erwecken. Eros hat nichts mit Sexualität zu tun. Eros ist Seelenliebe. Seine Liebe muß so flammend zu Jesus werden, dass Jesus dann zu seinem echten Dual eine Verbindung herstellt. Dann ist er schon auf Erden mit seinem Dual über Jesus verbunden.

Wird dann der Partner nicht durch das Feuer der Liebe des Einzelgängers zu stark irritiert ? In der Seele kann der Partner ein Gefühl des Erfülltseins wahrnehmen. Wenn in unserer Ehe ein gewisser Alltag einbricht und das Hochgefühl verschwindet, dann finden die Wellen des echten Duals über Jesus, die den Geist unseres Partners treffen, nur in der Seele ihren Niederschlag.  Er trennt sich deswegen aber nicht. Das Hochgefühl einer ehelichen Liebe wird er aber nicht erleben. Durch den Einfluß über Jesus wird aber sein Geist gestärkt. Seine Liebe bekommt einen neuen Zug und eine neue Befriedigung in der Agapeliebe. Er wird aus dem Eros herausgehoben. Bei der Agapeliebe  muß der Sexus nicht verbannt werden.

 

4.             Der Geist der göttlichen Liebe in dir  

In Gott sind Liebe und Weisheit ungeteilt eins. Diese Kraft der Liebe und Weisheit erfüllt die ganze Unendlichkeit. Sie steht über Raum und Zeit und außerhalb der Materie. Sie umschließt aber die Materie. In der Materie gibt es nichts, in dem die göttliche Liebe nicht vorhanden ist. Sie ist dort aber mit der göttlichen Weisheit polarisiert. Immer steht zwischen Liebe und Weisheit der Seelenmüll, der zwischen diesen beiden Feuern geläutert werden soll. Diese Läuterung erfolgt vom Mondgeist aus durch das Licht und vom Sonnengeist durch das Feuer des göttlichen Lebens. Nur in diesem Feuer kann eine Zelle vergeistigt werden.

In Gott ist alles ungeteilt. Aber auch in Gott gibt es eine Seele. Wir wollen sie Urseele nennen.

Wie entsteht unsere Seele?

Unsre Seele ist durch unser Denken, Wollen und Handeln entstanden. Unser Geburtsgeist hat sie danach gestaltet, bereits in unserem außerirdischen Leben. Durch unser Denken, Tun und Wollen werden Seelenbilder verwirklicht. Es sind räumliche und strahlende Felder. Sie sind plastisch und durchdringend.

Die göttliche Lebensenergie strahlt beim Menschen von unten ein. Sie geht durch den Körper durch die Körperwindungen (Kundalini) und tritt im Scheitelchakra wieder aus. Dann breitet sie sich in zwei Strahlungen um den Körper herum und hier werden die Seelenbilder eingelagert, die vom Geburtsgeist gestaltet worden sind. Die Hellseher können diese Bilder sehen, wie es die oben stehenden Aurenbilder zeigen. Unsere Seelenbilder werden also in den Lebensener-giestrahlungen um uns herum eingelagert.

Wir stehen mit den Füßen auf der Erde. Wenn wir uns von der Erde isolieren, dann fließen die Lebensenergien nur abgeschwächt ein. Die Kanäle über unsere Fußsohlen müssen wir öffnen. Wassertreten belebt uns, auch wenn wir auf einem Rasen barfuß gehen. Wir müssen die wertvollen Erdstrahlungen aufnehmen. Beim Durchlauf der Erdstrahlen durch den Körper werden unsere Seelenbilder gedreht und verwirbelt. Hierdurch entsteht eine Reibung, die Energie freisetzt. Dadurch belebt sich die Seele und unser Denken wird bereichert und dadurch die Seelenbilder verfeinert. In unserer Aura siedeln sich die Seelenbilder in einer Dreifaltigkeit an. Im ersten und obersten Bereich bleiben die besseren und leichteren Bilder. Es sind die gottnäheren Bilder. Im Bereich vom Hals bis zum Sonnengeflecht befinden sich mehr die Neutralgeister. Der dritte Bereich befindet sich unterhalb des Sonnengeflechtes. Auch diese Seelenbilder dürfen wir nicht verwerfen, denn die Schlange dient uns. Ohne Höllengeister können wir nicht gehen. Aber sie sollen uns dienen und in uns nicht die Oberhand über die übrigen Seelenbilder gewinnen. In uns sollen nur die Sternenbilder im ersten Bereich herrschen.

Diese Dreiteilung besteht in jeder Körperzelle. Das Innerste ist der Zellkern als Lebenszentrum. Das hinausgestellte und gefangen genommene Licht bildet einen zweiten Pol (Weisheitszentrum) und die Zellflüssigkeit nimmt die zahlreichen Seelenspezifika auf, die Liebe und Weisheit trennen.

Nur unsere Lunge kann auch andere Lebensenergien aufnehmen, die aus dem Sauerstoff. Hierdurch wird ein zweiter Energiekreislauf  bewirkt. Diese Energien können vom Herzen direkt aufgenommen werden und werden von dort über unser Blut in den ganzen Körper verteilt.

Karl Dvorak hat in diesem Zusammenhang nichts darüber gesagt, welcher Art diese Energieströme sind. An anderer Stelle hat er aber ergänzt, dass über die Erde Strahlungen und Energien  der Weisheit fließen und die Zellenweis-heitspole ernähren. Der Energiefluß aus dem Sauerstoff versorgt hingegen die positiven Zellpole mit Lebensenergie. 

Weckung des Gefühls der Wahrnehmung  

In unserem Gefühl der Wahrnehmung gibt es eine Unterscheidung. Es gilt, das Gefühl der Wahrnehmung in uns zu wecken, damit wir die Geister in uns unterscheiden können. Aus Gott gehen Liebe und Weisheit ungetrennt aus. Beim Eintritt in die Hierarchie Satana werden Liebe und Weisheit getrennt und hier besteht  außerdem die Dreiteilung. Der erste Bereich ist die Liebe, der zweite Bereich ist die Weisheit und der dritte Bereich ist die Geschaffenheit aus der Weisheitssphäre. Dies ist der Seelenbereich, der sich in der Zelle materialisiert.

Gott hat eigentlich die Seele, wie wir sie heute in uns tragen, nicht geschaffen. Der göttliche Geist der Weisheit hat unsere Seele gebildet. Was Gott als Urseele gebildet hat, ist heute im Innersten des Herzens Gottes unser Urbild des Göttlichen. In Gott gibt es nur Geistiges, das innerhalb der Hierarchie Satanas gebildet Seelische kann dort nicht bestehen. Vorher muß eine Verklärung stattfinden. Das Urbild im Göttlichen nennt Meister Eckehart den Urtypus. Im Urbilde, sagt der Herr durch Eckehart, ist die Mücke vom gleichen Rang wie der höchste Cherubim, denn alle Gedanken Gottes sind göttlich. Wenn Gott in Sich einen Urtypus denkt und diesen Gedanken aus sich herausstellt, dann ist dieser Gedanke pure göttliche Essenz. Jedes Urbild der Seele Gottes ist so und hat ein eigenes Ichbewusstsein. Es hat Energie, Form, Farben, Musik, Göttlichkeit. Beim Heruntersteigen aus dieser Göttlichkeit muß es sich umhüllen. Sie beginnt bereit in den Geistbereichen.

Wie schaut es im Seelenbereich aus?

Im Seelenbereich hat der Geist noch die Freiheit gehabt, Seelenbilder zu einer Symphonie oder zu einem Prachtgemälde zu gestalten. Wenn jetzt noch eine Niederseele hinzukommt, dann wird dieser ganze Komplex noch einmal gehüllt. Am Ende sehen wir nichts als Hüllen wie bei einer Zwiebel und wir bekommen tränende Augen, wenn wir uns der Göttlichkeit immer weiter nähern. Doch dies gehört zur Faszination des Lebens und ein Wunder göttlicher Schöpferkraft, die die Freiheit beinhaltet, dass Sein Urtypus in aller Liebe in die schönsten Formen und Farben und in die herrlichsten Früchte eingehen kann.

Aus der göttlichen Liebe und Weisheit verunendlichfacht sich alles bis zu den hässlichsten Höllenbildern. Doch auch hier weicht Gott aus. Selbst hier waltet die Erbarmung Gottes, damit es erhalten bleibt, was schon so gottweit und entfernt ist.

Unsere Erde genießt eine Sonderstellung. Sie wurde aus einer Träne des Michael gebildet und stammt direkt aus der Urzentralsonne, des Regulus im Sternbild des Löwen, aber aus seinen geistigen Ringen. In unserem Sonnensystem ist die Erde ein Fremdkörper. Wenn wir einst wieder in die Gottes- und Gnadensonne aufsteigen, dann wird die Polarität total aufgehoben und es besteht nur noch die Dualität zwischen Gott und Seinen Söhnen. Hier werden Mann und Frau wieder eins in Jesus Christus.

Wenn wir Jesus im Wachbewusstsein annehmen, passiert etwas Neues. Beide Hemisphären unseres Großgehirns nehmen Verständiges auf. Kommen Geister von vorn auf uns zu, weil sie in uns Gleiches gefunden haben, so fließen sie zuerst in unser Ichbewusstsein und dann in die Geister des Verstehenden. Sie bilden dort Gedanken und fließen als Gefühlsfelder weiter. Gefühle erweckt unser Herz. Unsere Lebensliebe zieht die Geister an. Sie finden in unserem Umfeld eine Ähnlichkeit, brechen ein und bilden über unser Ichbewusstsein einen Gedanken. Sie müssen über unser Ichbewusstsein eingehen, weil sie erst dort unsere ganze Aura übersehen. Hier wird ihnen unser ganzes Leben in Bildern sichtbar. Dadurch kann der einfließende Geist so denken wie die Person, in die er einfließt. Dann erscheint es uns so als würden wir selbst denken. Dies ist der größte Irrtum!

Wenn erregende Emotionalgeister kommen, so fließen diese im Kleingehirn ein. Wenn wir sie annehmen, entstehen daraus Willensimpulse. Damit die Willensimpulse lebensfähig bleiben, müssen sie über das Stammgehirn und über die Lebenszentren bis zum Herzen einen Kontakt schließen. Dieser Kontakt wird durch unseren Geburtsgeist hergestellt. Hierdurch wird der Willensimpuls lebendig.

Jetzt gilt es, unterscheiden zu lernen. Im Wachbwußtsein nehmen wir einen Gedanken an und können ihn mit unserem Willen bejahen. Jetzt können wir fühlen wie der Gedanke zum Kleingehirn zurückwandert. Am besten Geben wir unserem Gedanken ein Symbol z.B. in Form eines Sternchens. Im Kleingehirn strahlt dieser Gedanke auf, weil er sich über die Lebenszentren mit dem Herzen verbindet.

Alsdann müssen wir es lernen, einen Gedanken festzuhalten oder zu fixieren. Festhalten können wir das Bild des Gedankens. Wenn es durch ein anderes Bild verdrängt wird, müssen wir es zurückholen. Suggestion heißt nichts anderes als Gedankenfixierung. Auch wenn unser Glauben so klein wie ein Senfkorn ist, so können wir doch Berge versetzen, heißt es in der Bibel. Ein fixierter Glaube ist ein fester Glaube. 

Zusammenfassung  

Die Dualität in Gott hat sich im materiellen Universum geteilt und in der Geschöpflichkeit tritt sie als Polarität zwischen Geschöpf und Gott auf. Das Gotteskind hat eine Sonderstellung. Das Gotteskind kann aus der Geschöpf-lichkeit herauswachsen. Es kann über Sohn – Vater zur Einheit mit dem Vater in Seinem Herzen transformiert werden. Das Vater-Unser ist eine Formel nach außen, zugleich aber ein inneres Erleben, wenn wir es verinnerlichen.

Über die Meißnerschen Körperchen unserer Fußsohlen können wir wahrnehmen, dass sich in uns etwas bewegen lässt und fließt. Eine Lebenskraft Gottes wird in unseren Zellen fühlbar.

Die Schmerzen, die Jesus Christus in wenigen Stunden erlitten hat, sind eine Kompremierung aller Schmerzen, die je ein Mensch erlitten hat. Es ist uns unverständlich, dass dies ein Mensch freiwillig auf sich nimmt.

Viele Menschen leben in Lauheit und Gleichgültigkeit. Von diesen spricht der Herr, dass sie ausgespieen werden.

Der Herr kann den ganzen Schöpfungsmenschen, das ganze Universum nur mit Seelen erhalten, die sich für Ihn und seine Liebe geöffnet haben. Wenn diese Herzen fehlen, wird alles wieder zurückfallen.

Jeder von uns ist ein Gotteskind und trägt ein göttliches Pfund in sich. Viele wickeln es jedoch in ihr Schweißtuch ihrer Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit. Unsere Gleichgültigkeit trägt dazu bei, dass die Welt so ist wie wir sie heute vorfinden.

Wir haben gehört, wie Gott über die Mutter Erde als Weisheit und über den Sauerstoff als Liebe in uns einströmt. Wir können uns darin einhüllen, sodaß sich um uns ein Schutz bildet.

Die Engel schweben auf der Himmelsleiter des Jakob auf und ab. Sie können auch als Sternenseelen bezeichnet werden. Sie steigen von unserem Kopf zum Herzen herab und dann wieder in unseren Kopf , um uns zu erleuchten und neue Informationen zu reichen. Ohne diese Sternenseelen können wir zu Gott keine Verbindung herstellen. Wir brauchen diese Vermittler und sollen ihnen danken. Diese Vermittler befinden sich überall, in unserem Körper, in unserer Aura und in unserer Umwelt.

Adam und Eva sind nicht allein schuld, dass wir in Mann und Frau geteilt worden sind. Wir selbst waren in einem Zustand, den man Adam nennt. Wir schliefen ein als unsere Liebe nicht fähig war, Ihresgleichen aus dem Gottgeist herauszustellen. Die Liebe war noch nicht ausgereift. Adam hätte noch 30 Jahre gebraucht, so sagt uns der Herr durch Jakob Böhme. Es war seine unausgereifte Selbstliebe, die Eva hervorgebracht hat. Die Selbstliebe war über dem Eros der Liebe noch nicht hinausgekommen und noch nicht zur Agapeliebe ausgereift. Dis war der Ursprung der Geschlechtlichkeit.

 

5.             Bilderläuterungen  

Geistige Deutung des Gemäldes

„Geburt der Venus“  von Sandro Botticelli

 

Das Gemälde zeigt uns die Dualität. Mann und Frau werden in enger Umschlingung dargestellt. Sie sind zu Engeln Gottes geworden. Um zu lernen, entwickelt sich ihre Liebe zu Rosenblüten, die das Paar  umfliegen. Vom Mund des Mannes geht ein Strahl aus und befruchtet eine Muschelperle. Daraus wird die Jungfrau geboren. Es ist die Jungfrau der reinen Liebe. Die Venus steht als Symbol der reinen Liebe. Wenn sich zwei Menschen in ehelicher Liebe verbinden, erblüht in ihnen ihr Sonnengeist und die zur Einheit verschmelzen. Dies drückt die Jungfrau der reinen Liebe aus. Es entsteht aus der Liebe zu Jesus die lautere Seele. Unter der Muschel verstand Botticelli die hinneigende Liebe zu Gott, die sogenannte Agape. Die Frau hat die Aufgabe, die erloschene Sonne im Manne wieder zu erleuchten. Von Gott aus dürfen wir die Liebe wohl erleben, aber wir dürfen im Eros der Liebe nicht hängen bleiben.

 

   

Über Sexus und Eros wurde die Liebe zur reinen Keuschheit erhöht. Die Scham wird mit langen Haaren bedeckt. Das lange Haar bildet eine S-Schleife. Das Satanische wurde überwunden. S steht für das Satanische. Ihre Hand liegt in der Gegend des Herzens. Ihr Herzzentrum ist geöffnet. Der Mensch erwacht zum Christusbewusstsein.and liegt in der Gegend des Sonnengeflechtes.  

 

 

Mit dem Erwachen treibt auch sein Lebensschifflein zum festen Ufer der Seligen. Wir sehen das Ufer mit 7 Landzungen, die die 7 Lebenszentren symbolisieren. Dort erwartet sie in einem Olivenhain die Salbung zum König. Wir werden zur Braut Christi. Der Engel empfängt uns mit einem roten Kleid, das nun der Seele umgehängt wird. Dieser Engel ist der Geist der Weisheit. Im Dekor des Mantels bildet sich die Mondsichel. Aus den Olivenfrüchten wird Salböl bereitet. Das weiße Kleid des Engels steht für die Weisheit. Das blaue Tuch, das das Dualpaar umschlingt, zeigt das göttliche Erbarmen an. Das Rot des neuen Kleides ist die göttliche Liebe. Die darauf befindlichen Blumenflecken sind die in der Liebe auftauchenden neuen Erkenntnisse. Sie sind noch verborgen.

 

Lohengrin befreit Elsa von Brabant (Schloß Neuschwanstein)

Hier wird auch eine Dualbegegnung dargstellt. Der Herr Jesus Christus tritt als Lohengrin auf ( Musik – Lohengrin!) 

Hier wird auch eine Dualbegegnung dargstellt. Der Herr Jesus Christus tritt als Lohengrin auf ( Musik – Lohengrin!) und will als Urichgeist eingeboren werden. Er tritt in die Seele ein. Die Seele erkennt Ihn jubilierend, kann Ihn aber nicht halten. Er musste wider zum Gral gehen. Di Seele hat nur einen Fehler gemacht. Sie wollte wissen, woher Er kam. Das soll die Seele nie fragen. Würde der Geist am Tag der Eingeburt der Seele verraten, wer Er ist und woher Er wirklich kommt und würde es ihr beweisen, wäre die Seele ihrer Freiheit beraubt. Die Freiheit ist für Gott unantastbar, weil Er keine Roboter haben möchte, sondern freie Kinder, die in freier Liebe zu Ihm kommen. Jesus wurde unter dem Zeichen des Schwanes geboren. Er ist die Sonne oder der Löwe. Das Schwan- und Löwe-Zeichen sind in der Astrologie ein Zeichen und will als Urichgeist eingeboren werden. Er tritt in die Seele ein. Die Seele erkennt Ihn jubilierend, kann Ihn aber nicht halten. Er musste wider zum Gral gehen. Di Seele hat nur einen Fehler gemacht. Sie wollte wissen, woher Er kam. Das soll die Seele nie fragen. Würde der Geist am Tag der Eingeburt der Seele verraten, wer Er ist und woher Er wirklich kommt und würde es ihr beweisen, wäre die Seele ihrer Freiheit beraubt. Die Freiheit ist für Gott unantastbar, weil Er keine Roboter haben möchte, sondern freie Kinder, die in freier Liebe zu Ihm kommen. Jesus wurde unter dem Zeichen des Schwanes geboren. Er ist die Sonne oder der Löwe. Das Schwan- und Löwe-Zeichen sind in der Astrologie ein Zeichen. 

Tannhäuser im Venusberg (Schloß Neuschwanstein)

 

 

Tannhäuser hat die Eingeburt erlebt. Er befindet sich aber auf dem Venusberg, weil er sich noch von seiner Niederseele wieder herabziehen lässt. Sie will noch die sexuelle Liebe ausleben. Tannhäuser gibt ihr nach und lebt sie aus. Er steht vor der Entscheidung, welche Frau er erwählen soll. Dort hat er aber nicht die Agapeliebe kennengelernt. Weil er in den Venusberg eingegangen ist, in die niedere Liebe, wurde er verbannt. Wenn unser göttlicher Geist (Geburtsgeist) sich in die Sexualliebe nach den Vorgaben unseres Wachbewusstseins einmischt, dann verliert er die göttliche Autorität. Dann verbindet er sich zu sehr mit der Niederseele und verliert dadurch die Lebenskraft. Hier soll sich Tannhäuser entscheiden, welcher Frau er den Apfel gibt: Der liebenden Frau, die ihm zu Reichtum und Herrschaft verhilft oder der Frau, die ihm im Lendentuch den Sieg verkündet. Immer wieder will die Frau den Mann verführen. Es ist ein Irrtum, sagt uns der Herr durch Emanuel Swedenborg, wenn ein Mann glaubt, eine Frau aus sich heraus zu lieben. Der Mann ist Opfer der Liebe. Wenn der Mann die Frau aus ihrem Geiste über die Seele echt liebt, dann wird er wehrlos. Er verliert allen Schutz und wird von der Liebe gefangen. Die Frau hat die Aufgabe, die erloschene Sonne im Manne wieder zu erleuchten. Von Gott aus dürfen wir die Erosliebe wohl erleben, wir dürfen aber darin nicht hängen bleiben. Den Ton der kosmischen Erfahrung, der uns bei der Eingeburt zuteil wird, dürfen wir nicht zur Seite legen. Dies gilt auch für die Frauen.

Im Tannhäuser erscheint Satana als Venus. Der Felsen unterhalb der Engel zeigt die Gläubigkeit an, die sich bereits in Tannhäuser befand. Tannhäuser steht dennoch in der Gnade. Der Urichgeist lässt sich durch die Schwächen der Seele missbrauchen. Jesus folgt uns in Höllenbereiche. Der Geist Gottes lässt sich von uns sozusagen von unserer Seele vergewaltigen. Aus diesen Bereichen führt er uns aber wieder heraus, wenn wir uns erneut auf Ihn ausrichten.

Dualpaar unter einem Baum (Schloß Neuschwanstein)  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Schatten eines Baumes findet sich ein Dualpaar in Zärtlichkeit und Hingabe.

Hier ein Gedicht von Karl Busse über den Zauber der Dualität:     

Du, die ich liebe, die ich nie gesehen

Und der ich einst die Stirne küssen werde,

Ich seh dich, tiefgesenkt den Scheitel, gehn,

ein frommes Kind im Wirrsal dieser Erde.

 

Sieh, meine Seele strebt, ein armer Baum,

den Himmel an mit wetterkahlen Zweigen

Und wartet auf den großen Blütentraum

Und spürt voll Schauer seine Säfte steigen.

 

Treu halte ich den Schwur, der einst so eng vereint,

Der uns im Sonnenlicht so leicht, so heiter klang,

Fühl alle deine Tränen, die du hast geweint,

Als ich vor dir in Nacht und Nichts versank. -

 

Stark klingt in mir das holde, süße Lied

Von gleicher Art, von gleicher Wesenheit,

Vom gleichen Ursprung, gleichem Sinnentrieb,

Von wonnevoller ew´ger Einigkeit. –

 

Hier wollen wir vor Gottes Altar stehn,

Um Geist und Seele erdlich neu zu binden,

Mit Herz und Hand durch dieses Leben gehen,

Hör nun meinen Ruf, - laß dich endlich finden!

 

Kamst du mir nach, bist du mir wirklich nah?

Fandst du den Mut, ins Dunkle einzugehn?

Ich hoff, ja, fühl es, dass auch du bist da!

Wär es nicht so – ich glaub, ich müßt vergehn! –

 

Du, die ich liebD   Du, die ich liebe, die ich nie gesehn,

Komm bald! Mir bangt, ich könnte sterben.

Wir wolln in tausend weißen Blüten stehn,

Und goldener Herbst soll unsere Früchte färben.

Die beiden Duale waren Bewohner einer Sonnenwelt. Sie wurden als Sternenseelen auf die Erde inkarniert, sodaß sie sich finden konnten. In diesem Bild haben sie sich gefunden. Karl Busse schildert, wie spannend das Leben ist, solange sich die Duale noch nicht gefunden haben. Die Seele bangt, ob sie das Dual findet.

Es ist der Kuß der Hochachtung, wenn er ihre Stirne küsst. Er wollte noch nicht wagen, sie auf den Mund zu küssen. Er neigt sich zärtlich zu ihr hin. In aller Demut senkt die Frau im Gedicht den Scheitel. Dies heißt auch, den Mann in ganzer Liebe zu ersehnen. Wenn diese Einstellung fehlt, ist eine Dualbegegnung nicht möglich.

Die Grade der Liebe gehen über Glauben, über die Liebe zum Wort, daraus entsteht die Gottliebe. Aus dieser Gottliebe lieben wir den Nächsten. Nur aus einer Nächstenliebe kann die Dualliebe entstehen. Erst die Dualliebe erweckt die volle Vaterliebe zu Gott. Die Frau erkennt im Mann den Christus, der ihr entgegengekommen ist.

Im Gemälde erkennt der Mann, dass sie ein frommes Mädchen ist. Seine Liebe blüht auf. Er fühlt ihren Schauer. Hier spielt sich ein Drama ab. Wer es nicht erlebt hat, der versteht es nicht. Es ist die Vorliebe zu Jesus, damit wir Ihn in der Liebe erfahren können.

Im obigen Gemälde erblicken wir die grüne Aue. Die Zusammenführung erfolgt über die Mystik der Gotterfahrung. Jesus führt die Duale im Schatten des Lebensbaumes zusammen. Wir sehen auch den Demutsstrom. Über diesen Strom kann uns nur der Herr führen. Im Hintergrund auf einer Anhöhe sehen wir die Zinnen des Neuen Jerusalems.   

                                     Mosaik als Allegorie der Liebe im Hochzeitsturm Darmstadt

Moritz von Schwind: „Die Rose“     

Das Gemälde zeigt 5 Musikanten, die in die Burg einziehen. Oben sehen wir eine geschmückte Braut, die nach ihrem Bräutigam ausschaut. Er kommt im Hintergrund auf einem weißen Pferd geritten.

Nach der Offenbarung des Johannes kommt der Eine auf einem weißen Pferd geritten, der Eine, der Erste und der Letzte, um Seine Braut heimzuholen.

Die Braut wartet im rosa Kleid mit blauer Scherpe. Rosa ist die Farbe der Nächstenliebe. Sie ist eine Seele, die den Nächsten liebt und ist bereit, die Braut Christi zu werden. Die Zofe und die anderen um ihr herum sind ihre Schutzengel und die Sternenseelen, die ihr helfen. Die Zofe lässt eine Rose herunterfallen, nach der das Gemälde benannt worden ist. Die Rose soll die Musikanten ermuntern. Die fünf Musikanten sind die Engel Gottes. Sie bringen die göttlichen Lehren und das göttliche Wort. Die ersten vier Musikanten sind nach der Deutung von Karl Dvorak Meister Eckehart, der voranschreitet. Er befindet sich schon am Tor. Dann folgt der Schuster Jakob Böhme. In der linken Hand trägt er seine Offenbarung. Als Dritter folgt der Wissenschaftler Emanuel Swedenborg. Er wurde von der Welt hoch gelobt. Dies drückt sich durch die Feder im Hut aus. Daneben geht der verunglimpfte und mit einem Buckel gemalte Jakob Lorber. Er gibt in der Weltmeinung unter den Großsehern mehr einen Clown ab. Doch sein Kleid ist goldfarbig. Diese Farbe lässt den hohen Wert der Offenbarung durch ihn erkennen. Seine Strümpfe sind rot. Er schreitet ganz in göttlicher Liebe einher und bringt uns das Christusbewusstsein.

Wer ist der letzte Musikant?

Ganz unscheinbar kommt zuletzt der Flötenspieler Selbst. Es ist unser Herr Jesus Christus, der das Quintett leitet. Er kommt  im roten Kittel und schwarzem Hut. Diesmal steht schwarz nicht für Dunkelheit und Nacht, sondern für Verborgenheit vor der Welt. Er ist die Liebe Selbst und Er ist es, der die auf der Erde liegende Rose wahrnimmt. Es sieht so aus als segne Er die Rose, bevor Er sich bückt. Die Rose ist unsere kleine, geringe Liebe, die Jesus annimmt, damit die Braut wieder heimgeführt werden kann.

Kommt Jesus nicht so still und bescheiden zu uns, wenn wir beten?

Über dem Tor zur Burg hängt eine Girlande, die ein verkehrt herunterhängendes Herz bildet. Am Turm sehen wir eine gespaltene Fahne wehen. Beides deutet an, dass die rechte Ordnung noch nicht hergestellt worden ist. Noch ist die Liebe von der Weisheit gespalten. Der Geist ist in der Seele noch nicht vereint. Der Geburtsgeist ist noch vom Urichgeist getrennt. Dies alles sind kleine Fingerzeige.

 

Caspar David Friedrich

„Kreidefelsen auf Rügen“

 

 

 

Hier sehen wir die Frau des Caspar David Friedrich im roten Kleid. Er sagt es uns selbst, dass der sich bückende Mann er selbst sein soll, der seiner Liebsten gerade eine 

Dieses Gemälde zeigt das Diesseits, den Abgrund, den Übergang in den Tod und das Jenseits. Im Meere spiegelt sich der Himmel wieder. Der Mann am Baum ist der Tod. Über die Läuterung der weißen Felsen hinaus öffnet sich das Jenseits. Die Unendlichkeit des Jenseits erblicken wir im Hintergrund des Meeres. 

In der Musik, in der Natur, in unserer Körperzelle, im Kosmos, überall will die Liebe in uns einsteigen. Wenn der Herr sieht, dass unser Gralsgefäß ziemlich voll ist, dann kommt Er mit Seinem großen Gefäß der Liebe, mit Seinem Urgeist der Liebe und fließt in uns ein. Dieses Einströmen ist die Geisttaufe. Da entflammt in unserem Herzen die Urliebe des Vaters.

Jesus möchte eins sein.

Jesus verbindet Sich mit Seinem Christus, unserem Geburtsgeist, und verschmilzt ihn mit Seinem Urichgeist zu einem Geist. Weisheit und Liebe sind nun ungeteilt. Das ist Seine Segnung mit dem Heiligen Geist. Hier ist unser getrennter Geist aus der Weisheitssphäre mit dem Urichgeist der Liebe zum Heiligen Geist verschmolzen worden.

So sind nur wenige Christen gesegnet. Wer diese Segnung erfährt, für den ereignet sich das wahre Pfingstfest. Dann gibt es kein zurück mehr.Er ist von der Liebe selig gefangen worden. Ihm ergeht es wie einem Fisch an der Angel, jetzt hängen wir nur an der Angel Gottes. Wie selig ist dieser Zustand. Dazu sind wir alle berufen. Wer diese Segnung bekommt, ist bereits Angehöriger der Stadt Gottes, auch wenn er noch Sünder ist. In seinem Geist hat er sich schon einen Platz in der Arche 2000 gesichert.

Wir sehen jetzt, welche Funktion Sein Wort hat. Deswegen konnte Jesus sagen: „Ich bin in dem Buchstaben der Schrift voll gegenwärtig!“ Liebkosen wir beim Lesen jedes Wort. Über dem Eros unserer Liebe erfahren wir die Agape der Liebe Gottes. 

Gebet

Geliebter Heiliger Vater. Wir bitten Dich, segne uns in der Gemeinsamkeit. Wir bitten Dich, sei Du mitten unter uns und enthülle uns das Mysterium der Verbindung Deines göttlichen Liebegeistes mit Deinem Weisheitsgeist in unserem Geiste, in unserer Seele und in unserem Körper. Segne uns, damit unser Herz liebeerfüllt ist und Dein Reich in uns und durch uns wirken kann. Dein Wille geschehe in Deiner Kirche. Die Kirche ist dort, wo man Dich liebt, wo man den Sohn Jesus Christus als Inkarnation Gottes erkennt, Ihn von ganzen Herzen über alles liebt und den Nächsten wie einen kleinen Gott neben Dir. Denn in jedem Nächsten ist der Same Deiner göttlichen Liebe gegenwärtig. Laß uns auf diese Sonne im Nächsten schauen , ihn nicht nach den vielen Sonnenflecken bewerten, sondern nach der Einwohnerschaft Deiner Göttlichkeit in seinem Herzen. Amen 

Gott ist allgegenwärtig und überall. Er kommt zu uns im Gewölk der Gedankenenergien von Engeln, Geistern und Sternenseelen. Er kommt in unsere Körperzellen in zweifacher Art. Die Einheit der Göttlichkeit muss sich in der Polarität trennen. Er muß in den Körperzellen als die göttliche Liebe oder lebensspendende Sonne auftreten. Sie fließt aber nur dort flammend ein, wo sie freiwillig aufgenommen wird. Die göttliche Weisheit ist als Lichtstruktur, als reiner Ätherstoff im zweiten Pol gegenwärtig. Die Lichtenergien werden beim Herabsteigen aus den Himmeln  über den Äther transformiert, durch unseren Atem aufgenommen und durch unser Blut verteilt.

Zwischen den beiden Feuern der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit liegen unsere Selbstverwirklichungen des Denkens, Wollens und Handelns. Unser Denken, Wollen und Handeln hat eine Kraft, die zur Selbstverwirklichung drängt. Wenn sie sich ohne Gott und ohne Schutz des göttlichen Gesetzes verwirklicht, in diesem Fall nur die Fähigkeiten des göttlichen Geburtsgeistes missbraucht, dann entsteht menschlich Eigenes und dieses ist böse und falsch, selbst wenn es mittels des Geburtsgeistes gut gewirkt worden ist.

Aus seinem Selbsterhaltungstrieb ist der Mensch nicht fähig, eine altruistische Liebe aus sich herauszustellen, d.h. eine Liebe, die über sein Selbst hinausragt, sich im eigenen Selbst nicht begrenzt, sondern allesumfassend wie die göttliche Liebe ist. Göttliche Liebe ist unbegrenzt, menschliche Liebe begrenzt sich. Wenn sich unsere Liebe begrenzt, dann begrenzen wir unsere Ausstrahlung, die Außenlebenssphäre unseres Geistes oder die Aura unserer Seele. Wir schaffen uns also Grenzen. Diese Grenzen müssen fallen. Sie werden durch unsere immer stärker werdende  Liebe eingerissen, die von unserem himmlischen Vater allmählich zu einer göttlichen Liebe durch Sein entfachtes oder entflammtes Feuer gewandelt wird. Das Feuer Gottes wird in jeder Zelle wirksam, wenn in uns die Gottes- und Nächstenliebe geweckt wird.

Wenn wir nur den Glauben betätigen, wenn wir durch unseren Glauben nur unseren Verstand in Aktion setzen, dann geschieht noch nicht viel, auch wenn es der Glaube an das Wort Gottes ist. Dann wird nur unser Geburtsgeist aktiv, der viele Strukturen aus unserem Denken , Wollen und Handeln bildet. Diese Strukturen befinden sich zwischen den beiden Polen einer jeden Zelle. Hinzukommen muß unsere Gott- und Nächstenliebe, erst dann beginnt auch die Sonne in uns zu strahlen.

 

 

 

 Brief von Richard Wagner an König Ludwig II .  

Mein inniggeliebter, wundervoller Freund! 

„Könnt ihr der Liebe Wesen mir ergründen?“ -  Nein! -  Nur die  Liebe selbst kann  sich ergründen; was ihr von ihr saget, kann nur ein Gleichnis sein: ihr Wesen selbst kann aber nicht ausgesprochen werden! – Nur Vorgänge und Wandelungen können berichtet werden: der Dichter, will er ein Bild der Liebe entwerfen, kann nicht anders, als treu die Begebnisse darstellen, wie sie sich aus dem innersten  Grunde der Liebe auf der Oberfläche des Lebens gestalten. Aus dem  tiefen Zwange, der jene Begebnisse gerade so gestaltete, haben wir auf die Gewalt der Macht zu schliessen, welche die Taten und Entschliessungen leitete: aber schnell erkennen wir durch innerste, bewältigende Sympathie, dass diese Macht die unaussprechliche Liebe war. Ja, die eigne Liebe erkennen wir erst  vollkommen deutlich an unsren Entschlüssen  und Handlungen: die Rätsel unseres eigenen Innern werden uns erst deutlich gelöst, wenn den Begebnissen gegenüber wir zur Entscheidung gedrängt sind, und erst an dem Ausfall der Entscheidung  erkennen wir den gebieterischen Haupttrieb der innersten Seele. 

Wie glücklich  fühle ich mich, mein herrlicher angebeteter  Freund, dass ich immer neu wieder die Fähigkeit und Kraft in mir fühle, diesen einzig beseligenden Forschungen nach meinem  eignen Inneren mich liebevoll hingeben zu können!  Der oft bis zum Tod betrübte Genius  meines Lebens weiss, wie Hoffnung und Glauben meinem Herzen entflohen: womit er mich stets wieder in das Leben zurückführte, war nur -  die Liebe. Nur an ihr entzündete sich Glaube und Hoffnung wieder neu; erblassen diese, wenn auch lichtlos, doch warm blieb mir immer noch -  die Liebe. Sie ist das göttliche Bedürfnis, welches immer neu mein Leben bildet, und ist mir durch ihre Macht nun Glaube und Hoffnung neu gegeben, so drängt es mich jetzt von Neuem, die holde Gewalt zu erfassen, um mich verständnisvoll ihrem erlösenden Zauber hinzugeben. So erfasse ich sie heut’ und frage nach der klaren Bedeutung dieses innersten Bedürfnisses. Welches ist das Verlangen, das, wenn ich es stillen kann, mir allen Glauben und alles Hoffen erfüllt? Was sage ich aus, wenn ich mir sage, dass die Liebe zu meinem erhabenen Freunde mich einzig beglücken kann?

Der besondere Fall macht mir Vieles im Wesen der Liebe klar. Ich kann es deutlich aussprechen, denn es ist mehr als Empfindung, es ist Entschluss und Tat geworden.

Ein Jahr ist es her, dass das, was ich bin, wirken und wirken kann, meine Kunst – mir zur Last geworden war: ich erlag unter dieser Last, und sehnte mich, sie von mir zu werfen. Da rief mich der Engel: Du, mein Herrlicher, tratest zu mir, und riefest -: nimm Deine Last auf und wirf sie in mein Herz: aus ihm soll sie als ein heiliges Göttergeschenk Dir wieder zugetragen werden, das Dich mit mir zu Paradieseswonnen führt!

Seit dieser Zeit hat Alles, was ich sinne, trachte und erstrebe, einen einzigen Zweck: - auf das Innigste zu erfassen, woran das Gefallen meines Freundes haftet, was ihm Freude macht, zu erraten, was Er will, was der Sinn Seines Wünschens und Beliebens ist. Jede Vorstellung meines eigenen Wollens trübt sich sofort, sobald ich mich von diesem einzigen Beweggrunde meines Verlangens, auch nur im Gedanken, entfernen zu wollen scheine. Ich frage mich dann plötzlich, ob all mein Streben und Trachten mir jetzt nur noch denkbar und möglich wäre, wenn diese tiefinnerste Triebfeder plötzlich stockte, wenn das Gefallen meines Freundes nicht mehr der Zweck meines Wollens wäre? O, unmöglich! Dies  Eine, und nur dies Eine gibt meinem Streben einen Sinn! Nicht ein Atom von Übertreibung, sondern die einfachste Wahrheit liegt darin, wenn ich es ausspreche: nicht meine Kunst will ich mehr, nicht an der Vollendung, an der Darstellung meiner Werke liegt mir, sondern: ich will tun, was meinem Freunde Freude macht, was Er will, dass ich tun möchte um Gefallen daran zu finden! Wäre dies Blasphemie an meiner Kraft? Ich glaube nicht, dass Jemand noch meinen Tannhäuser getadelt hat, weil er bekennt:

„Ich tat’s, - denn in Zerknirschung wollt – ich büßen, um meines Engels Tränen zu versüßen.“

Hier bekennt Tannhäuser, dass es ihm nicht um sich, um das Heil seiner Seele zu tun war, sondern – um ein einziges seliges Lächeln des Engels, der sich um ihn, um sein verlassenes Seelenheil so tief betrübte; dies, mein holder Freund, ist – Liebe. – Und dies sind die Wunder der Liebe! Und hier hat mich eine augenblickliche Eingebung das Gleichnis finden lassen, welches das Wesen der Liebe in seiner tiefsten Bedeutung erklärt. Hier ward es Tat, was bei Andren nur edle Empfindung der Resignation blieb.

„Inbrunst im Herzen, wie kein Büßer noch sie je gefühlt“ –

vollbringt Tannhäuser das selbstzerfleischende Werk der Sühne: bei jeder Pein, jeder schmerzlichen Demütigung haftet seine Seele nur an dem einen Wunsche, der Geliebten zu gefallen. War dies ein freventlicher Wunsch? Womit einzig konnte die Geliebte erfreut werden? Nur das innerste Seelenheil des Geliebten, nur die Erlösung, die Heiligung des Freundes konnte Elisabeth die „Tränen tiefsten Mitgefühles“ trocknen. Ist Er erlöst, so ist sie selig! So lebt das Heil des Einen nur im Heile des Anderen; und während jedes der Liebenden nur im Heil des Andren besorgt ist, ohne je daran zu denken, fördert es einzig doch sein eignes Heil. Wie? Nur das eigene Heil? – Nein! Seht, - da nahen sie, die Boten des Priesters mit der Verkündigung des göttlichen Wunders: der dürre Stab ist neu gegrünt, allen Sündern der Welt ist Gottes Gnade gewonnen! – Das ist das Werk, dies das  Wunder, welches der Welt gewonnen wurde, da, als die Liebenden nur das Heil des Andren erstrebten, ward das Werk der Liebe selbst der Welt gewonnen!

Und dies Werk, - auch wir wollen es der Welt gewinnen! Aus dem Bunde der Herzen, von denen Jedes nur des Andren Wunsch und Willen fördern will, soll das Werk erstehen, das kein Einsamer bereiten kann! Nie, nie möge mein göttlicher Freund auch nur einen Augenblick in dem Bewusstsein schwanken, dass nur Seine Liebe mich begabt, und dass mein Werk nur dann gelingen kann, wenn es nicht mehr mein Werk, sondern das Werk meiner Liebe zu Ihm ist!

Heil! Heil dem Bunde! Selig und ewig beglückt der liebende Geliebte!

Treu und ewig sein Eigen

16.Febr.1865                       Richard Wagner          

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Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe  

Aus „West-Östlicher Divan“:   

              Ginkgo Biloba  

Dieses Baums Blatt, der von Osten

Meinem Garten anvertraut,

Gibt geheimen Sinn zu kosten,

Wie’s den Wissenden erbaut.

 

Ist es Ein lebendig Wesen,

Das sich in sich selbst getrennt?

Sind es zwei, die sich erlesen,

Daß man sie als Eines kennt?

 

Solche Frage zu erwidern,

Fand ich wohl den rechten Sinn:

Fühlst du nicht an meinen Liedern,

Daß ich Eins und doppelt bin?