Die Sprache der Schlange nach ihrer Weisheit und die Sprache des Menschen nach der göttlichen Weisheit, in
ihrer GeradheitDen 14. Juni 1846
Ein Schriftsteller, der einen schönen, angenehmen, fließenden Stil schreibt, erwirbt sich dadurch Ruhm und geneigte Abnehmer der Werke, die er unter das Publikum hinausschickt, besonders wenn er es versteht, seinen Worten, mit denen er nicht selten die Wahrheit verletzt, oder die er zum Nachteil seines Nebenmenschen spricht, eine künstliche Wendung zu geben, damit das Unrecht darin nicht so grob in die Augen der Leser falle, und man ihn wenigstens nicht deshalb belangen könne.
Da erscheint dann eine solche Schrift nicht selten wie eine schön geputzte Dame, anständig, ehrbar, die darauf ausgeht, sich Verehrer zu erwerben; aber unter ihrem Gewande trägt sie, gleich einer verschmitzten Italienerin, einen Dolch.
Man hat das so gelernt, weil die Jugend in den Schulen, besonders seit einer Reihe von dreißig Jahren, fleißig dazu angehalten wird, sich in der Kunst des Wortabfassens zu üben; und da man dabei noch eine Menge neuer Kunstausdrücke einführt, so verliert unsere deutsche Muttersprache je mehr und mehr ihren ehrwürdigen, tiefen und gehaltreichen Charakter, und steht in Gefahr, ihre Originalität endlich ganz einzu-büssen.
Wir wollen nun unter Gottes Augen die Urheberin dieses Unheils, die Schlange, selbst hören, die unter den Augen Gottes gewiß nichts anderes reden darf, als was Wahrheit ist.
Die Schlange spricht: Wie ich einst Eva durch meine künstlich verdrehten Reden verführte, die ich, weil damals noch die Bildersprache galt, durch künstliche Wendungen, Mienen und Blicke kundtat, so verführte ich auch ihre Nachkommen, unter denen nach und nach die Sprache der Töne, in lautbaren Worten, sich ausbildete, durch künstliche Wortmacherei, woraus die babylonische Sprachenverwirrung hervorge-gangen ist. Nun ist es mit der Verfeinerung der Sprrachen, die anfänglich und bis zu einer gewissen Grenze unschuldig war und ihren Wert hatte, so weit gekommen, daß allmählich alle wesentlichen Charakterzüge göttlicher Kraft in ihr ausgelöscht werden. Und das nicht allein; es ist sogar unter den Menschen, besonders unter den sogenannten Christen, welche über die heidnischen Völker in der Zivilisation weit hinausreichen, dahin gekommen, daß mancher bei seiner Redekunst, die mit seinem verkünstelten Herzen in Einklang steht, es nicht mehr ahnt, daß er ganz anders redet als er denkt. Man glaubt noch, oder will es sich wenigstens glauben machen, man meine redlich.
Die Schlange spricht ferner: Die Verstellungskunst in der Sprache, im Reden und Schreiben, hat in den gegenwärtigen Tagen ihren höchsten Gipfel erreicht. Dazu dienten mir vor allem die Universitäten in ihren beiden Hauptfakultäten, der theologischen und der juristischen Wissenschaft. Ich rede mit den Menschen nach der Beschaffenheit ihrer Kenntnisse, nach Art ihrer Sprache und nach ihren Willens-neigungen, sofern nämlich diese Willensneigungen mir dienen können.
Durch meine Klugheit habe ich die Menschen seit ihrem Falle in der Kunst der Verstellung unterrichtet, und nun belehren sie auch mich wieder. Besonders sind sie mir behilflich zur Ausführung eines Planes, der mir zu einem Fallstrick für wahrhaft Gott dienende Seelen dienen soll. Was diese Hilfeleistung noch wirksamer macht, besteht darin, dass die Menschen so weit gehen, mein Dasein, wenigstens meine Einwirkungen auf sie, zu leugnen. Dadurch machen sie mich selbst zum Menschen, indem sie das, was der Mensch nach seiner Klugheit und Weltweisheit aus meinem Antriebe tut, nur sich selbst zuschreiben und auf sich übertragen.
Auf diese Weise bleibe ich vor den Augen der Menschen immer verborgen, und kann dadurch um so leichter meine Pläne zur Verführung des Menschengeschlechts bis zur gänzlichen Vollendung fortsetzen, bis zu der Zeit, da ich meinen eingeborenen Sohn(Einschub durch uns: Maitreya, siehe: ) auftreten lassen kann.
Was die verschiedenen Konfessionen der geteilten Religionsparteien betrifft, so sind mir diese alle, heißen sie auch wie sie wollen, und welche Form sie auch annehmen mögen, gleichgültig. Alle ihre Formen, ohne Unterschied, kann ich für meine Zwecke gebrauchen.
Ich bin daher kein Feind der christlichen Konfessionen. Das bloße buchstäbliche Bekenntnis für Christum nebst den kirchlichen Verfassungen und Formalitäten tun mir keinen Schaden, dienen mir vielmehr noch zu einer Decke. Ein pfarrherrlicher Talar tut mir bessere Dienste als die Fesseln eines Missetäters; denn unter diesen kann ich mich nicht verbergen, wohl aber unter einem Talar.
Ich haße bloß das Positive der Religion, nämlich die Wiederverbindung einer Seele mit Gott, die durch die Nachfolge des Lebens Jesu und durch das beständige Anhaften des Gemüts an Ihm befördert wird. Darum schütte ich auch gegen solche Seelen am meisten meinen Grimm aus, weil gerade sie nach ihrer Eigenschaft hauptsächlich auf die Zerstörung meines Reichs hinwirken; ja ich werde darum auch nicht ruhen, bis ich an solchen Menschen meinen Grimm vollkommen ausgeübt habe.
Aber wehe mir! Denn mein Gericht naht. Auch dieses kurze Bekenntnis, das ich unter den Augen Gottes vor dir über mein Tun ablegen musste, zeugte schon von dem Gericht, das über mich ergehen wird, bei welchem nicht allein Gott, sondern auch alle Heiligen mich richten werden. Ich muss nun abtreten und schweigen, und den reden lassen, der mich zu meinem Schaden reden hieß.
Christus spricht: Ich bin das lebendige Wort, das der Seele Leben ist. Mein Geist durchdringt alles, und mein Leib, der geistige Körper, der das gesamte All der Geisterwelt in den Himmeln und der mit ihr Verbundenen auf Erden umfasst, belebt alles.
Nach meiner eigenen Existenz bin ich der Eingeborene des Vaters, des ewigen Urwesens, bin der Gottmensch, und war, ehe noch ein Licht auf Erden leuchtete, als der erste Ausgang der göttlichen Weisheit. Ich bin das erste Wort, das der Vater gesprochen hat, und war im Anfang bei Ihm. Ich bin von da an das selbständige Wort, oder das Werde.
Was der Vater will, das spricht Er durch mich, den Ein- und Erstgeborenen, aus. Ich bin nicht bloß das Organ des Vaters für die Sprache in Tönen, sondern ich bin selbst das Werde und das Sein. Ich tue nichts und rede nichts, als was der Vater, das ewige, dreieinige Ursein in mir und durch mich reden und tun will. Wenn ich eine Seele zur Vollkommenheit ihrer Bestimmung hinleiten will, so führe ich sie zum Vater. Alsdann erkennt und sieht sie den Vater, den Vater in mir und den Vater durch mich. Ich und der Vater sind Eins! Und doch hat der Vater, als das größte und höchste Wesen, seine eigene Existenz. Er ist das ewige, unanfängliche Wesen und Leben. Er ist in sich selbst, nach seiner eigenen Existenz, dreieinig, und ich stehe zu Ihm in dem Verhältnis seines eingeborenen Sohnes. Ich bin, nach Sohneseigenschaft, gleichen Wesens mit Ihm, und so ist auch mein Geist mit dem seinen eins. Er nimmt von dem Meinen und ich von dem Seinen. Ich bin die Weisheit, die schon war, ehe die Erde und die Berge, ehe die Welten geschaffen wurden (Spr.Salomo 8).
Siehe, durch meine gegenwärtige Offenbarung bleibe ich bei dem Bekenntnis, das ich einst gemäß dem Evangelium von mir abgelegt habe, und bei dem Zeugnis, das ich durch meinen Geist in den Sprüchen Salomos niederlegen ließ.
Ich bin, der ich bin, und nicht weniger als alles in allem, ja auch alles in denen, welche mein Wort in sich hören. Die mein Wort also hören, die werden leben; die werden auch das in der Bibel geoffenbarte Wort nach seinem Wesen und in seinem Zusammenhang verstehen. Das Kleid des in den heiligen Schriften geoffenbarten Wortes ist veraltet; es ist durch das menschliche Flicken verunstaltet und dadurch untüchtig geworden, ferner als Kleid des darin enthaltenen erhabenen Geistes zu dienen. Dieser erhabene Geist wird darum dieses verunstaltete Kleid bald ablegen, und in einem neuen Kleide erscheinen, das zu seinem Wesen taugt.
Wer nun mein Wort hört, der richtet sich nicht nach dem Stil der Schul- und Universi-tätsmenschen und ihrer Nachäffer, sondern redet und schreibt, wie der Geist von oben sich durch ihn ausdrücken will und kann. Das richtige Schreiben bleibt zwar immer eine schöne, menschliche Wissenschaft, die dem Geiste Gottes nicht zuwider ist, insofern keine Stilkünsteleien und Wortverdrehungen darin vorkommen; denn diese dienen der alten Schlange mehr als Gott.
Wer eine offene, gerade, ungekünstelte Sprache vernehmen will, der lese das Evan-gelium Johannis. Er lese darin, wie ich mich im Geiste und nach der Eigenschaft der Liebe gegen die meinigen, aber auch im Geiste der Gerechtigkeit gegen die der Wahrheit widerstrebenden Juden unumwunden ausgesprochen habe. Johannes ist es, der meine Reden am klarsten aufgefaßt und wiedergegeben hat. Sein Buch hat auch von den gelehrten Übersetzern der Nachzeit am wenigsten gelitten. Wer aber nach der Geradheit reden und schreiben will, der muß zuvor selbst
in seiner Seele gerade und aufrichtig werden. Er darf nicht verdreht und verkrüppelt sein, auch nicht mehr vorstellen wollen, als er in seinem Wesen ist.Die menschliche Sprache muß, so verschieden sie in ihren Dialekten und Akzenten sein mag, das Kleid der Unschuld wieder anziehen, soll sie anders als eine göttliche Sprache gelten und wirklich die Kraft erhalten, die Gott in sie gelegt hat.
Fasse daher die Sprache Gottes, wie sie sich in der Natur, in den Begebenheiten und Umstanden der Zeit, in kleineren und größeren Ereignissen, und wie sie sich in deinem Herzen offenbart, wohl zusammen, so wird dir das in heiliger Schrift geoffenbarte Wort nach und nach dem hellen Tag gleich entgegenleuchten. Dann hast du dich nicht mehr darum zu bekümmern, ob diesem oder jenem Krüppelmenschen dein Stil und deine Redeweise gefällt oder nicht. Die Kraft wird endlich siegen und der künstliche Stil wird unterliegen. Amen!
Quellenherkunft:
Zeugnisse von Joh. Jakob Wirz (Auszüge) |
Von Volker am 22.02.2006
Lieber Lothar,
Lieber Volker,
die nachfolgenden Belegstellen beleuchten
Liebe Grüße
Lothar
Zu Vater Ur:
Buchvorstellung auf der letzten Seite dieses Buches:
Auf der Suche nach dem Sinn des Daseins fällt es in der heutigen Informationsfülle dem einzelnen schwer, den richtigen Weg zur Selbsterkenntnis zu finden, ohne dabei in Unwahrheit und Fanatismus zu geraten.
Vor allem stellt sich verstärkt die Frage nach dem Ziel des Lebens, und ob sich der Mensch durch Selbsterkenntnis auch selbst erlösen kann, oder ob eine 'Erlösung nur durch Gott möglich ist.
Was aber ist Erlösung?
Anhand spiritueller Erfahrungen und Offenbarungen aus der geistigen Welt, wird hier der Weg zur wahren Gottesfindung verdeutlcht und eine Symbiose zwischen Glauben und Wissen geschaffen.
,Neben einem spirituellen Grundlagenwlssen werden auch praktische Hinweise zur Einführung in die Meditation, Kabbala, Symbolsprache, Kontemplation u.v.a.m. vermittelt.
Trotz seiner Sachlchkeit überzeugt dieses Buch durch seine geistige Tiefe und eröffnet nicht zuletzt deswegen den Weg zu höheren Dimensionen
"Copyright by KMV"
ISBN 3-9802437-4-5
Verlagsprogramm unter : www.kmv-verlag.de
Zu unserem Thema sagen die Autoren auf den Seiten 18 und 19 unter dem Titel
"Die Wesenhaftigkeit Gottes"
So wie ein jeder Menschengeist eingekerkert ist in der Seele, und diese wiederum im Körper des Fleisches eingehülst ist, so war auch der Gottgeist im Gottessohn, der erschaffenen Seele aus Gott, eingekerkert und dieser wiederum eingefleischt in dem Erdenkörper, der nun war und ist der Menschensohn. Somit ist Gott Jesus und Jesus Gott!
Wenn nun Vater, Sohn und Heiliger Geist nicht wesenseins als Gott zu verstehen sind, wer hätte dann vor dem anderen seinen Ursprung genommen? Wenn Geist mit Kraft gleichzusetzen ist, aus wem geht sie dann hervor? Und wenn der Sohn untrennbar eins mit dem Vater ist, wer ist dann der Vater? Wenn der Sohn und der Heilige Geist persönlich unterscheidbar vom Vater wären, welche Person stellt dann der Vater dar?
Alle drei sind in der Einheit Urschöpfersein, alles Geschaffene dagegen ist geschaffenes Dasein. Da alle drei, Vater, Sohn und Heiliger Geist, urewig und wesenseins sind, kann der eine nicht vor dem anderen seinen Anfang genommen haben. Gott hat aus sich heraus die erstgeschaffene Seele, den Gottessohn Jesus gebildet, der nach dem Abfall der Geister zum Menschensohn wurde. Daher ist Jesus der erstgeborene und der eingeborene Sohn in der Vaterschaft.
Wenn nun jemand an einen Ort gelangen möchte, den Weg dahin aber leugnet, wie will er dann ohne Weg wandeln? Wie kann aber jemand zu Gott gelangen und zugleich durch die Nichtannahme des Sohnes, der ja ein Teil der Dreieinheit Gottes ist, die Wesenheit des Vaters leugnen, obwohl Vater und Sohn vollkommen eins sind, wie das Herz und die Liebe oder das Licht und die Wärme untrennbar eins sind.
Der Gottmensch Jesus war wesenhaft der Vater selbst, die ewige Liebe und Weisheit, die sich mit dem menschlichen Fleisch bekleidete. Das ausgesprochene Wort, die Lehre des Gottmenschen Jesus aber ist der Sohn. Da der Vater von Anfang an wußte, daß Er diese Lehre den Menschen selbst kundtun muß, war er im Fleischesleibe unter ihnen und lehrte das, was von Ewigkeit her bestimmt war
- die Lehre der Sohnschaft Jesu, der von den Menschen angenommen werden sollte, um ihr Weg zu sein zu Gott."Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich (Joh. 14/6). Ich und der Vater sind eins" (Joh. 10/30). Wer nun in sich die Liebe zu Jesus Christus erweckt hat, der hat auch die Liebe zu Gott in sich. Dazu bedarf es aber des Glaubens. Der Glaube ist dem Geist zugeordnet, das Vertrauen der Seele. Somit muß sich die Seele durch das Vertrauen hin zum Glauben entwickeln
- das ist Religion (vgl. Joh. I/I, 14; 16/28; Mat. 11/27; Röm. 1/4)."Copyright by KMV"
Die Genehmigung für den Abdruck des
vorgenannten Auszuges hat der KMV-Verlag am 28.2.2006 erteilt.
Der Antichrist |
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