01]
Der Tempel hatte nun anscheinend gesiegt, und derselbe beeilte sich, das
ausgesprochene Todesurteil so schnell als möglich zur Vollstreckung zu bringen.
-
02] Es soll nun weiterhin nicht die genaue
Beschreibung aller Martern erfolgen, die Mein Leib durchzumachen hatte; denn das
sind Dinge, die keines Menschen Seele im Leibe schon fassen kann. Erst im
freigeistigen Zustande ist es dieser möglich, zu begreifen, inwiefern diese
Todesqual geeignet war, den Leib völlig zu vergeistigen und dadurch auch zur
Erlösung der Materie beizutragen, obschon nicht gerade die Notwendigkeit dieser
Peinigung vorlag.
03] Es sollen hier nur verschiedene Irrtümer
noch berichtigt und Klarheit in einige Dinge gebracht werden, damit an der Hand
der bezüglich des Leibestodes ziemlich genauen Evangelien ein deutliches Bild
der letzten Stunde des Menschensohnes gegeben werde.
• mt.27,31] Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen.
• joh.19,17] Sie
nahmen ihn aber, und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt
Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha. {a mt.27,31b;
=mk.15,20b; jl.ev11.074,03}
04] Es ist hier zunächst das a Kreuztragen
ins Auge zu fassen. Es war bei den Römern Sitte, daß jeder zum Tode der
Kreuzigung verurteilte Verbrecher sein Marterholz selbst bis zur Richtstätte
tragen müßte, und oft, falls ihn die Kräfte hierzu verließen, wurde er auf das
grausamste gepeinigt, um diese Strafe zu vollführen. Auch Mir blieb natürlich
dieses nicht erspart; jedoch verließen den auf das höchste erschöpften Körper
sehr bald die Kräfte, so daß Ich mehrere Male zu Boden stürzte.
{a =joh.19,17; =mt.27,31b; =mk.15,20b}
• mt.27,32] Und als
sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene mit Namen Simon; den
zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trug. {a =mk.15,21;
=lk.23,26; jl.ev11.074,05 -09}
05] a Simon von Kyrene nun, der ein
Anhänger Meiner Lehre und als solcher den Priestern sehr wohl bekannt war,
begegnete dem Zuge und beobachtete voller Entsetzen und Mitleid Meine
jammervolle Lage. {a =mt.27,32*;
=mk.15,21; =lk.23,26}
06] Da rief ihm einer der Templer höhnend zu:
»Da sieh deinen großen Meister, der sich nicht selbst helfen kann! Jetzt kommt
all sein Betrug elend zutage.«
07] Simon entgegnete empört und weissagenden
Geistes: »Ihr werdet noch der Stunde fluchen, in der ihr solches getan habt! Ich
aber wünsche, meinem Meister dienen zu können, damit dieser Schmerzensweg Ihm
leichter werde.«
08] »Das sollst du!«, riefen erbost mehrere
Priester, »Denn da du es wagst, die Handlungen des Tempels zu schmähen, so legen
wir dir Buße auf, a und du sollst das Kreuz deines Meisters tragen!«
Als Simon das hörte, eilte er freudig hinzu, nahm das schwere Kreuz auf seine
starken Schultern und bot Mir, dem am Boden Liegenden, noch seine Hand, damit
Ich Mich stützen möge. Ich nahm diese, und Simon ward so sehr in seiner Kraft
gestärkt, daß es ihm leicht wurde, die schwere Last zu tragen.
{a mt.27,32; =mk.15,21; =lk.23,26}
• lk.23,27] Es
folgte ihm aber eine große Volksmenge und Frauen, die klagten und ihn beweinten.
{a jl.ev11.074,09-10}
09] Es waren aber alle Meine nächsten Freunde,
die während der Aburteilung nicht zu dem Richthause gelangen konnten, nun
gefolgt, a und auch nahte sich jetzt viel des Volkes, das erst
eingeschüchtert von Ferne gestanden hatte, als der Anhang des Tempels sein
'Kreuzige ihn!' geschrien hatte. Diese nahmen alsbald eine drohende Haltung an,
als der Zug sich dem Tore näherte, an dem ein weiter Platz es ermöglichte, sich
auszubreiten. Die Pharisäer hatten aber sehr wohl so etwas befürchtet und hatten
daher eine größere Abteilung römischer Soldaten beordert, welche den Zug am Tore
nach Golgatha hin erwartete, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.
{a lk.23,27*}
10] Als nun die Mir Wohlgesinnten sahen, daß Ich
rettungslos verloren und eine etwaige gewaltsame Befreiung aus den Händen der
Tempelschergen unmöglich sei, a erhob sich ein großes Wehklagen, in
das namentlich die Weiber stark einstimmten. {a =
lk.23,27*}
• lk.23,28] Jesus
aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht
über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder.
{a jl.ev11.074,11}
• lk.23,29] Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: a Selig
sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste,
die nicht genährt haben! {a a mt.24,10;
lk.21,23; jl.ev11.074,11}
• lk.23,30] Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: a Fallt
über uns! und zu den Hügeln: Bedeckt uns! {a a jes.02,19;
hos.10,08; offb.06,16; =lk.09,06; jl.ev11.074,11}
• lk.23,31] Denn wenn a man das tut am grünen Holz, was wird am
dürren werden? a {a a jer.25,29;
Petr1.04,17; jl.ev11.074,11}
11] a Ich wandte Mich daher zu den
Nächststehenden und sagte zu ihnen: »Weinet nicht über Mich, sondern über euch
und eure Kinder; b denn diesen wird Schlimmeres widerfahren, als ihr
nun sehet, daß es Mir geschieht! Ich gehe ein zu Meinem Vater; jene aber werden
nicht wissen, wohin sie gehen!« {a lk.23,28*;
b lk.23,29*-31}
12] Es heißt in der Überlieferung der Kirche, die Magd Veronika habe Mir ein Tuch gereicht, um den Schweiß zu trocknen. Das ist wohl wahr; denn diese stand in den ersten Reihen der Wehklagenden. Das Abdrücken des Gesichtes in dies Tuch ist jedoch eine später entstandene Sage, ebenso wie es hier gesagt sei, daß es zu Meiner Zeit nie einen Juden Ahasver gegeben hat, der Mich von seinem Hause verjagte. Beides sind Mythen, die später entstanden sind aus Erzählungen frommer Gemüter, die bemüht waren, Meinen Leibestod mit allen möglichen Wundern auszuschmücken, die sich auch in den Evangelien eingeschlichen haben.
13] »Wäre tatsächlich, während der Leib am Kreuze hing, all derartiges geschehen, wie es berichtet wird - das große a Erdbeben, b die Verfinsterung der Sonne, c das Erscheinen der Geister und vieles andere -, so hätte Jerusalem, gezwungen durch diese starken Zeichen, noch desselben Tages Buße in Sack und Asche getan und Meine Auferstehung nicht mit Zweifeln, sondern mit Freuden und als Zeichen der Vergebung aller Sünden betrachtet. So ist aber in der Zeit des Absterbens des Leibes nichts so Außergewöhnliches geschehen, daß es gerade auf Meinen Tod zwingend Bezug hätte haben müssen. Und es kann das nicht anders sein, weil die Freiheit des Willens gewahrt werden muß, Mir jedoch, falls dieses Hauptprinzip nicht gewahrt werden sollte, es jedenfalls schon früher möglich gewesen wäre, durch solche Wunder einen Zwang auszuüben. Alles, was geschah, war derart, daß es auch wohl ohne Meinen Leibestod hätte eintreten können, - und so wollen wir jetzt genauer betrachten, was das gewesen ist. {a mt.27,52*; b mt.27,45*; c mt.27,52-53*}
• mt.27,03a] a Als
Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verdammt war, reute es ihn,
{a jl.ev11.074,14}
14] Als Ich nun hinausgeführt worden war nach
Golgatha, der derzeitigen allgemeinen Richtstätte von Jerusalem, kam Judas
Ischariot in höchster Verzweiflung angestürzt und versuchte, den Ring zu
durchbrechen, welchen die Tempelwächter um die Stätte gezogen hatten. Er wurde
mit Gewalt zurückgetrieben und blieb mit stieren Augen in der Nähe stehen, immer
noch hoffend, es werde etwas Außergewöhnliches zu Meiner Befreiung geschehen. Er
war stets in der Nähe gewesen, als Meine Verurteilung erfolgte, und je mehr es
ihm klar wurde, daß Meine Kraft hier entweder erloschen sei oder nicht von Mir
gebraucht werde, a in um so größere Angst geriet er.
{a =mt.27,03*}
• mt.27,03b] a und
er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück
{a mt.26,15; jl.ev11.074,15a}
15a] a Schließlich eilte er zu dem
Hohen Rate zurück und wollte das Geld zurückgeben,
{a =mt.27,03b*; mt.26,15}
• mt.27,04] a und
sprach: »Ich habe Übles getan, weil ich unschuldiges Blut verraten habe.«
{a jl.ev11.074,15b}
• mt.27,05a] Sie aber sprachen: »Was geht uns das an? Da sieh du zu!«
{a jl.ev11.074,15a}
15b] a indem er sagte, er habe
unschuldig Blut verraten, und sich selbst heftig anklagte. Voll Hohnes wurde er
natürlich b abgewiesen mit dem Bemerken, er solle sehen, wie er da
mit sich fertig werde. {a mt.27,04*;
mt.27,05a*}
• mt.27,05b] Und er
warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und a erhängte sich.
{a Apg.01,18; 2 sam.17,23; sach.11,13;
jl.ev11.074,15b-c}
15c] a Voller Verzweiflung warf er
das Geld in den Almosenkasten des Tempels und eilte hinaus, noch immer sich mit
schwacher Hoffnung daran haltend, Ich würde Mich Selbst befreien, ehe das
Schlimmste eintrete. Als er nun sah, wie Mein Leib zu Boden geworfen und auf das
Kreuz gelegt wurde, als er die Hammerschläge hörte, die die Nägel durch Mein
Fleisch ins Holz trieben, schrie er laut auf und stürzte eilends davon. Ohne
einen Blick zurückzuwerfen, eilte er in eine einsame Gegend, wo er sich an einem
Feigenbaum mit seinem Gürtel b erhängte.
{a =mt.27,05b*; b Apg.01,18; 2 sam.17,23;
sach.11,13}
16] Er hatte seinen Irrtum, seine Geldgier und
Selbstsucht teuer bezahlt. Was jedoch mit ihm sodann geworden ist, davon wird
noch einmal berichtet werden.
17] Erst mehrere Tage nach seinem Leibestode
ward sein Leichnam gefunden, der a von dem Gürtel heruntergefallen
war und von den Hunden und Schakalen benagt wurde. An derselben Stätte wurde er
auch verscharrt. - {a Apg.01,18}
• mt.27,45] Und von
der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten
Stunde. {a =mk.15,33; =lk.23,44-45;
jl.ev11.074,18}
18] Es wird nun berichtet, es sei eine a Finsternis
eingetreten, als Mein Leib am Kreuze hing. Ja, eine große innere Finsternis trat
ein über Jerusalem, aber keine äußere. Eine innere, die jeder fühlte, als sei
ihm etwas verlorengegangen, ohne daß er wußte, was es sei, und selbst die
Hohenpriester, Schriftgelehrten, Pharisäer und Tempeljuden, die doch sehr nach
Meinem Tode verlangt hatten, fanden keine Befriedigung und keine Freude an ihrer
Tat. {a mt.27,45*; =mk.15,33;
=lk.23,44-45; jl.ev11.074,25}
• joh.19,25] Es
standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria,
die Frau des Kleophas, und Maria von Magdala.
{jl.ev11.074,19}
• joh.19,26] Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, a den
er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn!
{a joh.13,23; jl.ev11.074,19}
• joh.19,27] Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und
von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
{jl.ev11.074,19 -20}
19] a Daher kam es auch, daß der
Tempel keinerlei Schritte tat gegen Meine Jünger und nächsten Anverwandten, auch
nicht gegen Nikodemus, Joseph von Arimathia und Lazarus, die alle zu Meinem
Kreuze wallfahrten und in der letzten Lebensstunde zugegen waren. Vornehmlich
der Würde des Nikodemus als Mitglied des Hohen Rates verdankten es die Meinen,
daß sie in nächster Nähe zu bleiben die Erlaubnis erhielten, während sonst der
Platz von Soldaten abgesperrt und niemand hinzugelassen wurde. Dieser Fürsprache
zufolge wurde eine Ausnahme gemacht. Meine allernächsten Jünger jedoch, außer
Johannes, waren nicht zugegen, wie Ich es auch schon oftmals b früher
vorhergesagt hatte. Der Hirte war geschlagen, und so zerstreuten sich die
Schafe. Nach Meiner Gefangennahme hatten sie sich teilweise zu Lazarus
geflüchtet, teils waren sie bei Freunden versteckt, die sie verborgen hielten.
{a joh.19,25; b mt.26,31;
mk.14,27; sach.13,07; joh.16,32}
20] Nur Johannes allein wagte es, sich überall
offen zu zeigen und a Meiner Leibesmutter Maria eine Stütze und ein
Trost zu sein. {a joh.19,26-27}
21] a Petrus, der nach seinem Falle
von tiefster Reue erfaßt worden war, folgte allerdings heimlich dem Zuge, der
Mich durch die Straßen von Jerusalem von einem Oberhaupte zum andern führte,
hielt sich jedoch von allen Brüdern fern, da er in seiner Seele das Bedürfnis
des Alleinseins fühlte und nun erst zur völligen Klarheit hinsichtlich Meines
Wirkens gelangte, wozu die Übungen in Ephrem ihm ganz besonders dienlich waren.
Er erkannte das Wesen und den Zweck Meines irdischen Heimganges und war auch
fest durchdrungen von dessen Notwendigkeit und von Meiner vorhergesagten
Auferstehung, auf die er, zwar ohne ein Wort darüber zu äußern, fest vertraute.
{a mt.26,75; =mk.14,72; =lk.22,62}
22] Bezüglich Meiner letzten Stunden ist das
Notwendigste bereits früher gesagt worden, und wer es sich nochmals
vergegenwärtigen will, lese »Die sieben Worte am Kreuz« (Offenbarungen zum Tode
Jesu durch Antonie Großheim, Lorber-Verlag), so wird er über Meine letzten
Stunden genugsam aufgeklärt sein.
• mt.27,52a] Und die
Erde erbebte, {jl.ev11.074,23}
23} Als Meine Seele sich nun vom Körper trennte,
entstand allerdings ein a Erdbeben; aber das war wiederum eine
Erscheinung, die nicht zu sehr auffiel, da in jener Gegend zu Meiner Zeit die
unterirdischen Gewalten des Jordantales noch weit häufiger sich bemerkbar
machten als jetzt, daher Erdstöße nicht allzu selten waren. Daß allerdings aber
diese Erscheinung wirklich mit Meinem Tode zusammenhing, kam den verstockten
Juden nicht in den Sinn. {a mt.27,52a*}
• mt.27,51] Und
siehe, der a Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von oben an bis
unten aus. {a Ex.26,31 -33; 2.Chr.03,14;
=mk.15,38; =lk.23,45; jl.ev11.074,24}
24] Auch ist es richtig, daß der a Vorhang
im Tempel zerriß als ein äußeres Zeichen, daß es nun gar keine Schranke mehr
gebe, um zum allerheiligsten Herzensraum des Vaters zu gelangen, ja, daß ein
jeder dahin gelangen könne, um das ewige Leben daselbst zu empfangen; aber auch
diese Erscheinung, wenn auch verwunderlich, machte weiter kein Aufsehen. Die
diensttuenden Priester hingen den Vorhang wieder auf, und damit war die Sache
abgetan. {a Ex.26,31-33; 2 chr.03,14;
=mk.15,38; =lk.23,45}
• lk.23,45a] und die
Sonne verlor ihren Schein {jl.ev11.074,18;
jl.ev11.074,25}
25] Weiter wird berichtet, daß die Sonne ihren
Schein verlor. Es ist schon gesagt, daß eine a Finsternis nicht
eintrat, - wohl aber ist es jedem bekannt, daß sich b Erdbeben in
heißeren Ländern durch eine starke Trübung der Atmosphäre ankündigen, wodurch
die Sonne an Glanz verliert. So geschah es ähnlich auch hier. Allerdings hatte
aber diese Glanzlosigkeit der Sonne einen andern Grund als den gewöhnlichen, -
wenn auch die Erscheinung die nämliche war. {a mt.27,45*;
=mk.15,33; =lk.23,44-45; b mt.27,52}
• mt.27,52] Und die
Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele
Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf
{jl.ev11.074,26 ff.}
• mt.27,53] und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in
die heilige Stadt und erschienen vielen.
{jl.ev11.074,26 ff.}
26} Es wird noch berichtet, daß a Verstorbene
aus ihren Gräbern stiegen und vielen erschienen sind. Dieser Bericht muß richtig
verstanden werden, und es wird ihn jeder besser begreifen, wenn er das Folgende
in sich aufnehmen wird. - {a mt.27,52-53}
27] Als nun der Körper gestorben war und die
Zahl der Feinde ihre Rache völlig gekühlt hatte, verlief sich das Volk auch
bald, weil ein inneres Grauen - eben die a innere, schon berichtete
Finsternis - jeden veranlaßte, einen Schutz in seinem Hause zu suchen, wo sich
die Juden nach ihren Satzungen nun zum Sabbat vorzubereiten hatten, der mit
Sonnenuntergang herannahte. {a mt.27,45;
=mk.15,33; =lk.23,44-45}
28a] Meine Anhänger näherten sich nun immer
mehr der Richtstätte, so daß der Kreis der Mir Nahestehenden sich ziemlich
vergrößerte.
• joh.19,38a] Danach
bat Joseph von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, a aus
Furcht vor den Juden, den Pilatus, daß er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und
Pilatus erlaubte es. {a joh.07,13;
jl.ev11.074,28b}
28b] a Joseph von Arimathia war
schon früher zu Pilatus gegangen und hatte um Meinen Leib gebeten, eine
Vergünstigung, die nicht immer gegeben wurde. {a mt.27,58*;
=mk.15,42-43; =lk.23,50; mt.27,57-58: dtn.21,22; dtn.21,23}
29] a Pilatus jedoch gab sie ihm
gern, da er dadurch, sowie auch durch die in drei Sprachen ausgeführte Schrift
an der Spitze des Kreuzes, welche besagte, Ich sei b der Juden König,
den Juden einen Ärger bereiten wollte. {a mt.27,58*;
=mk.15,43; =lk.23,52; =joh.19,38; b =joh.19,19-22*; =mt.27,37;
=mk.15,26; =lk.23,38}
• joh.19,38b] Da kam
er und nahm den Leichnam Jesu ab. {mt.27,59;
=mk.15,46; =lk.23,53; jl.ev11.074,30}
• joh.19,39] Es kam aber auch a Nikodemus, der vormals in der Nacht
zu Jesus gekommen war, und brachte b Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa
hundert Pfund. {a joh.03,02; b mt.02,11;
jl.ev11.074,30}
• joh.19,40] Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit
Spezereien, wie die Juden zu begraben pflegen. {a =lk.23,56;
jl.ev11.074,30}
• joh.19,41] Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und
im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war.
{a =mt.27,60; =mk.15,46; =lk.23,53;
jl.ev11.074,30}
• joh.19,42] Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab
nahe war. {jl.ev11.074,30}
30] a Meine Freunde nahmen alsbald
den Körper herab, b reinigten und salbten ihn und c trugen
ihn sorgsam zu einem Felsengrab, das dem Joseph von Arimathia gehörte, auf einem
Grundstück, welches dieser dem Nikodemus abgekauft hatte, um daselbst einst
seine eigene letzte Ruhestätte zu finden. {a =joh.19,38b;
=mt.27,59; =mk.15,46; =lk.23,53; b =joh.19,40-42; c
mt.27,60a; =joh.19,41-42*}
31] Golgatha war zwar ein Felsenhügel, jedoch
war die Stätte in nächster Nähe eines vielbewohnten Villenviertels, wo sich
viele reiche Römer und Juden angekauft hatten und herrliche Landhäuser erbauten;
daher ist die Nähe des Gartens erklärlich.
• mt.27,60b] a und
wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.
{a jl.ev11.074,32}
• mt.27,61] a Es waren aber dort Maria von Magdala und die andere
Maria; die saßen dem Grab gegenüber. {a jl.ev11.074,30}
32] In dieses Grab legten sie den Körper und
a verwahrten es wohl, aus Furcht, die Juden möchten in ihrer Bosheit
sonst auch noch dem Leichnam Böses antun. {a =mt.27,60*;
=mk.15,46; =lk.23,53; =joh.19,41}
• mt.27,62] Am
nächsten Tag, der auf den a Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester
mit den Pharisäern zu Pilatus {a mk.15,42;
jl.ev11.074,33}
• mt.27,63] und sprachen: »Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer
a sprach, als er noch lebte: 'Ich will nach drei Tagen auferstehen.'
{a mt.20,19; jl.ev11.074,33}
• mt.27,64] a Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten
Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: 'Er ist
auferstanden von den Toten!', und der letzte Betrug ärger wird als der erste.«
{a jl.ev11.074,33}
• mt.27,65] a Pilatus sprach zu ihnen: »Da habt ihr die Wächter; geht
hin und bewacht es, so gut ihr könnt.« {a jl.ev11.074,33}
• mt.27,66] a Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wächtern
und versiegelten den Stein. {a jl.ev11.074,33}
33] Diese aber hatten wiederum a Furcht,
Meine Anhänger möchten den Leichnam entführen und dann etwa behaupten, b Ich
sei auferstanden; denn sie hörten und wußten sehr wohl, daß die Rede von Meinem
vorhergesagten Tode und auch von Meinem Auferstehen im Volke umging. c Daher
baten sie den Pilatus um Wachen, d die dieser auch bewilligte, schon
aus Neugierde, ob denn da etwas Wunderbares herauskommen würde, wie allerseits
sowohl von den Freunden erwartet, als auch von den Feinden befürchtet wurde. Es
wurden daher Wächter bestellt, römische Soldaten, welche fünf Tage lang an dem
Grabe Wache stehen sollten. {a mt.27,64;
b mt.27,63; c mt.27,64; d mt.27,65-66}