jl.ev05.114. Kapitel
02] Eines jeden Menschen Organismus hat nahe in der Mitte des Herzens seinen Lebensnerv, ein kleinstes Klümpchen, von dem aus der ganze andere Leibesorganismus belebt wird. Dieses einen Herzensnervklümpchens Teile haben eine solche Einrichtung, den Lebensäther aus dem Blute und aus der eingeatmeten Luft derart an sich zu ziehen, daß sie dadurch fürs erste selbst überaus lebenstätig verbleiben und dann fürs zweite diese Lebenstätigkeit dem ganzen Organismus mitteilen und dadurch den ganzen Leib beleben auf dem geeigneten Wege.
jl.ev08.056. Kapitel
05] Es befinden sich im Herzen zwei überaus kleine Kämmerlein, die den
beiden großen Blutkammern entsprechen. Für eure Augen würden diese beiden
Kämmerlein wohl kaum als kleinste Pünktlein sichtbar sein. So klein aber auch
diese Pünktlein sind, so bedingen sie durch ihre Einrichtung doch ganz allein
zuerst das Leben des Herzens und durch dasselbe das Leben des ganzen Leibes und
aller seiner zahllos vielen Teile und Organe.
06] Das eine erste und somit allerwichtigste
Kämmerlein entspricht dem, was des Geistes und somit des eigentlichen Lebens
ist, und wir wollen es das bejahende und somit wahre nennen. Das zweite,
gewisserart minderwichtige, obschon zum natürlichen Leben des Leibes auch
unumgänglich notwendige, aber wollen wir das der Materie entsprechende, also
auch das verneinende nennen. Dieses hat für sich kein Leben, sondern ist nur ein
Aufnahmegefäß fürs Leben, welches es mit jedem erneuten Herzschlage aus dem
bejahenden Kämmerlein wie von neuem aufnimmt und es dann dem ganzen Leibe durch
das Blut mitteilt.
jl.ev08.024. Kapitel
07] Das Herz hat in sich einen eigens belebten und derartigen Mechanismus,
daß es sich in einem fort ausdehnen und darauf wieder zusammenziehen muß und
dadurch das den Leib belebende Blut mit den andern aus demselben entstehenden
Säften in alle seine Teile treibt und durch das Sichzusammenziehen auch wieder
in sich zurück aufnimmt, um es mit neuen Nährteilen zu sättigen und dann wieder
zur Ernährung der verschiedenartigsten Leibesbestandteile von neuem
hinauszutreiben, in welchen zahllos vielen und allerverschiedenartigsten
Bestandteilen auch ebenso viele und verschiedene Naturgeister wohnen, die die
ihnen zusagenden und zur Ernährung und Erhaltung eben der von einem solchen
Geiste beherrschten Teile notwendigen Nähr- und Erhaltungsstoffe aus dem Blute
nehmen und sie dann eben den von ihnen, das heißt den von eigenen Geistern
beherrschten Teilen assimilieren und so den ganzen Leib kräftigen und stärken,
ohne welche fortwährende eigene Tätigkeit des Herzens der Mensch keine Stunde
lang dem Leibe nach leben würde.
jl.ev10.209. Kapitel
03]
Wenn zweitens die Speisen in den Magen gelangen, so werden sie dort gewisserart
zum zweiten Male gekocht, und es entwickeln sich dabei zwei Hauptbestandteile,
von denen der eine als der gröbere zur Ernährung des Leibes, seiner Glieder und
Muskeln (dient, der andere) durch das Blut, das von diesen beiden Bestandteilen
herrührt, überall hingeleitet wird, wo der Leib einer Nahrung und Stärkung
bedarf.
04] Sind diese beiden Bestandteile in dem oberen
Magen von dem, was du gegessen hast, gehörig ausgeschieden und in den Leib
hinausgeleitet, so bekommst du Durst, und du nimmst Trank zu dir. Dadurch kommt
die Speise in den unteren, kleineren Magen, der in zwölf Fächer abgeteilt ist.
In diesem wird auf dem Wege eines eigenen Gärungsprozesses der ätherische Stoff
aus den kleinen Zellen der zu dir genommenen Speisen abgesondert und dient zur
Belebung der Nerven, daher du ihn auch den "Nervengeist" nennen kannst.
05] Das ganz außerordentlich fein Ätherische,
das wir "Substanz" nennen wollen, wird durch die Milz auf einem ganz geheimen
Wege ins Herz geleitet und geht vom Herzen aus als völlig geläutert in die Seele
des Menschen über, und so zieht die Seele von jeder in dich aufgenommenen
Nahrung auch das ihr Verwandte an sich und wird dadurch in allen ihren dem Leibe
ganz ähnlichen Einzelbestandteilen genährt und gestärkt.
06] Das kannst du daraus recht leicht entnehmen,
daß deine Reden und Urteile, wenn du hungrig und durstig bist, ein holperichtes
und unzusammenhängendes Gedanken- und Ideengewebe sind; hast du aber zuvor eine
reine und gute Kost und auch einen reinen und guten Wein genossen, so werden
deine Reden und Urteile auch in kürzester Zeit einen ganz andern Charakter
annehmen, und das bewirkt die Mitsättigung und - stärkung der Seele. Würdest du
aber lange Zeit keine Speise und keinen Trank zu dir nehmen, so würde es dir mit
deinem Denken, Reden und Urteilen bald sehr kümmerlich ergehen.
07] Haben die Speisen einmal das Wichtige an den
Leib, an dessen Nerven und an dessen Seele abgegeben, so wird dann das
eigentlich Unlautere der zu sich genommenen Belebungsmaterie durch die zwei
natürlichen Gänge aus dem Leibe hinausgeschafft. Ist aber ein Mensch in jeder
Hinsicht ein Schwelger geworden und hat sich seinen Bauch zu seinem Abgott
gemacht, so kann die zu sich genommene Speise, wie auch der zu viele in den
Magen hineingegossene Wein, in den beiden dir bekanntgegebenen Magen nicht
völlig mehr abgesondert werden, und es gehen dadurch noch viele unausgeschiedene
Leibes-, Nerven- und Seelenbelebungsteile in den großen Bauch, in die Gedärme
und andernteils durch die Leber und Milz in den Urinsack über, bewirken daselbst
abermals Gärungen, aus denen sich mit der Zeit für den Leib allerlei Krankheiten
entwickeln und die Seele träge, stumpf und gefühllos machen.
08] Aus diesen bösen Stoffen geht aber dann oft
noch ein anderes Übel hervor. Wenn nämlich die argen, noch ungegorenen
Naturgeister aus dem Dunstkreise eines solchen Menschen gar wohl merken, daß
sich in seinem Bauche und auch in seinem Unterleib schon eine Menge ihnen
verwandter Naturgeister angesammelt haben, so dringen diese bald in den Leib
solch eines Menschen und vereinigen sich mit ihnen gattungsähnlichen Geistern im
Leibe.
09] Ist dieser Akt vor sich gegangen, so sieht
es mit solch einem Menschen schon sehr übel aus. Es bemächtigen sich bald nicht
nur seines Leibes eine Menge schwer- und unheilbarer Krankheiten, sondern auch
seiner Seele, die dadurch, als in sich sehr geschwächt und träge gemacht, sich
nimmer wehren kann, stets mehr und mehr in ihr sinnliches und leidendes Fleisch
überzugehen.
10] Um das gänzliche Materiellwerden der Seele
zu verhindern, ist und gibt es da kein anderes Mittel als die großen Krankheiten
des Leibes selbst. Solch ein Mensch verliert dann alle Eßlust und sucht durch
Arzneien den alten Unrat aus dem Leibe zu schaffen. Es gelingt hie und da wohl
eine Art Heilung, aber niemals vollständig, und ein solcher Mensch darf sich nur
ein wenig vergessen, so hat er schon wieder seine früheren Plagegeister belebt,
und sein zweiter leidender Zustand ist dann gewöhnlich ärger als sein erster.
11] Aber es ist alles das nicht der einzige
schlimme Zustand, welchen sich der Mensch durch seine Freß- und Saufgier
zugezogen hat; es kommt noch ein dritter, viel ärgerer dazu, und der besteht in
dem sogenannten Besessensein von einem oder mehreren wirklich bösen Geistern,
die kürzer oder länger vorher in der Wirklichkeit im Leibe eines oder des andern
Menschen ihre Lebensfreiheitsprobe durchgemacht haben.
12] Von diesem dritten Übel kann kein irdischer
Arzt den Menschen mehr befreien, sondern allein Ich und der auch, der von Mir
aus die Kraft und Macht überkommen hat.«