Ueber unsere Freiheit
jl.ev01.092. Kapitel
15] Der Mensch auf dieser
Erde ist demnach durchaus nicht also verlassen, als du es meinst; denn es hängt
alles von dessen freiestem Willen und Handeln ab, ob er von Gott beaufsichtigt
und geführt sein will oder nicht! Will es der Mensch, so wird es auch Gott
wollen; will es aber der Mensch nicht, so ist er völlig frei von Gott aus, und
Gott kümmert Sich weiter auch nicht um ihn, außer was aus der allgemeinsten
Ordnung dem Naturmenschen zuzukommen bestimmt ist, als da ist das Naturleben und
alles, was als Bedingung für dasselbe nötig ist. Aber weiter läßt Sich Gott
mit dem Menschen nicht ein und darf Sich wegen desselben unantastbarer
Freiheit nicht einlassen! Nur wenn ein
Mensch Gott aus dem freien Willen des Herzens sucht und Ihn bittet, so wird Gott
auch dem Bitten und Suchen des Menschen allzeit auf dem kürzesten Wege
entgegenkommen, vorausgesetzt, daß es dem Menschen mit seinem Suchen und Bitten
ein vollkommener Ernst ist.
16] Sucht und bittet aber der Mensch nur versuchsweise, um
sich zu überzeugen, ob an Gott und an dessen Verheißungen wohl etwas sei, so
wird er von Gott auch nicht angesehen und erhört werden! Denn Gott in sich
selbst ist die reinste Liebe und kehrt Sein Antlitz nur denen zu, die ebenfalls
in der reinen Liebe ihres Herzens zu Ihm kommen und Gott Seiner Selbst willen
suchen, Ihn als ihren Schöpfer dankbarst wollen kennenlernen und den heißen
Wunsch haben, von Ihm selbst beschützt und geführt zu werden.
jl.ev01.093. Kapitel
04] Sage Ich: »Das
steht dir ganz frei; denn von Mir aus soll nie jemand zu was immer gezwungen
werden! Wer Mich annehmen will, der nehme Mich an, und wer Mir und Meiner Lehre
folgen will, der folge! Denn Ich und Mein Reich sind frei und wollen daher auch
in aller Freiheit
errungen sein!
jl.ev01.137. Kapitel
02] Denn dieser
Erde Leben gibt dem Geiste weder Leben noch Freiheit desselben, sondern den
Tod; aber der Tod dieser Erde ist die Ausgeburt des Geistes zum ewigen Leben und
dessen wahrer ewiger
Freiheit.
jl.ev01.145. Kapitel
08] Daß er berufen war,
vor Mir der Menschen wegen den Weg zu bahnen, das war ein gewisses 'Muß',
hinter dem aber auch noch eine
ewige Freiheit verborgen liegt, die ihr
aber nicht fassen könnet in eurem Fleische; aber daß er Mir nicht hätte
folgen dürfen, als er Mich sah und erkannte, da war kein 'Sollst' und noch
weniger ein 'Muß'. Da hat sein Geist auf die Einsprache der Seele gehorcht, kam
darum auch in einen Zweifel über Mich und hat darum schon zum zweiten Male
Boten an Mich gesandt. Wer da fragt, der ist noch nicht im reinen; denn jegliche
Frage setzt entweder ein bares Nichtwissen oder einen Zweifel an dem, was man
weiß, voraus, ob das wahr sei, was man weiß. Wäre Johannes vollends im
reinen, so sendete er keine Boten an Mich.
jl.ev01.152. Kapitel
16] Ich aber sagte: »Ich
will es tun; aber nicht vor der Mitte der Nacht der Erde, sondern nach
derselben. Jetzt aber unterhaltet euch mit den Geistern, nur müsset ihr Mich
gegen sie nicht verraten, daß Ich hier sei; denn solches würde ihnen vor der
Zeit von keinem Nutzen sein; denn ein jeglicher Geist muß
seine Reife in seiner vollsten und ungebundensten Freiheit erhalten!«
jl.ev01.155. Kapitel
01] Bei diesen Worten
berufe Ich den Kisjonah von seiner fünf Klafter hohen Kanzel herab und sage zu
ihm insgeheim: »Schweige vorderhand und verrate Mich nicht vor der Zeit! Denn
hier gibt es noch viele, die dazu nicht so reif sind als du und dürfen daher
auch nicht vollends erfahren, Wer Ich so ganz eigentlich bin, ansonst
es mit der lebendig werden sollenden Freiheit des Geistes ins Gericht käme,
aus dem ein solcher Geist sich schwerlich je erheben könnte.
jl.ev01.165. Kapitel
08] Jeder Mensch und jeder
Geist aber sind dadurch groß verschieden, daß ein Geist, wie nun die drei
Engel hier sind, von
Uranbeginn seine Freiheit aus freiem Willen
weise in Meiner Ordnung gebraucht und sich fortan ewig nie wider dieselbe versündigt
hat. Ein großer Teil von für deine Begriffe zahllos vielen Geistern aber haben
die Freiheit ihres Willens mißbraucht und sind dadurch ins angedrohte Gericht
versunken; und aus solchen Geistern, aus
denen eigentlich diese ganze Erde und alle zahllos vielen andern Welten, als
Sonne, Mond und Sterne, bestehen, kommen nach einem in alle Natur unwandelbar
gelegten Gesetze die Naturmenschen dieser Erde wie auch die Menschen aller
andern Welten hervor, und zwar auf dem dir bekannten Wege der vorhergehenden
Zeugung und nachherigen Geburt, und müssen also erst durch Erziehung und
Unterricht zu Menschen und
nach der Ablegung ihres Leibes zu reinen und vollends freien Geistern
herangebildet werden.
jl.ev01.201. Kapitel
04] Und deshalb gebe Ich
euch für diese Welt auch keinen Frieden, sondern das Schwert {vgl. mt.10,34};
denn durch den Kampf mit der Welt und mit allem, was sie euch bietet, müßt
ihr euch des ewigen Lebens Freiheit erringen!
jl.ev02.028. Kapitel
Denn
jedes Muß ist ein Gericht und läßt keine Freiheit zu,
die in den rein göttlichen Lebensdingen doch das einzige wohlgedüngte Feld
ist, auf dem der Same des Lebens keimen, treiben und endlich zur segensreichen
und reifen Lebensfrucht gedeihen kann!
06] Die freien Erkenntnisse
des Guten und Wahren sind des Geistes Lebenslicht; aus diesen bestimmt er für
sich dann selbst die ihm zusagenden Gesetze. Diese
Gesetze sind dann freie Gesetze und sind allein mit des Lebens Freiheit für
ewig verträglich. Des Geistes Wille nach
den Erkenntnissen ist das freie Gesetz im Geiste, und die ewige Notwendigkeit,
nach dem freien Willen zu handeln, ist die ewige Sanktion, nach der auch sicher
kein Geist anders handeln kann, als er eben frei handeln will.
jl.ev02.038. Kapitel
04] Aber des Herrn Wille
ist nicht wie der eines Menschen, der schlecht genug heute so und morgen anders
will. Des
Herrn Wille ist ewig ein und derselbe, und nichts kann diesen beugen in der von
Ewigkeit her festgestellten Ordnung; aber innerhalb dieser Ordnung herrscht
dennoch die größte Freiheit, und der Herr kann tun, was Er will, gleichwie
auch jeder Engel und Mensch. Daß aber das
also ist, kannst du an deinem höchst eigenen Wesen und an tausend andern
Erscheinungen ersehen.
jl.ev02.203. Kapitel
01] (Jarah:) »Wahrlich, es
geschehen unerhörte Greuel auf sicher allzeitige Veranlassung der sogenannten
Diener Gottes! Aber die Menschen, die davon sichere Kunde erhalten und doch
selbst auch in der Gottesschrift nicht unkundig sind, fragen dann nach und nach
untereinander sich denn doch, und das von Tag zu Tag mehr: Was soll das? Was ist
Gottes Wort? Kann das Gottes Wille aus dem Sinne Seines Wortes sein, daß die
Verkünder des Gotteswortes, Seines Liebewillens, Seiner Gnade, Seiner Sanftmut
und Seines Friedens zu lauter allerhabgierigsten, herrschsüchtigsten, selbstsüchtigsten,
lieblosesten und frechsten Teufeln an ihren Nebenmenschen werden?<
02] Und sehet, solche Fragen sind gut; denn sie
sind die ersten Triebfedern, durch die die Menschheit zur wahren Selbsttätigkeit
gelangt, ohne die sie je weder aus einer guten und noch weniger aus einer argen,
gewisserart höllischen Nötigung in die wahre geistige Freiheit übergehen
kann, ohne die es für die Seele und ihren Geist kein ewiges Leben gibt.
jl.ev03.017. Kapitel
10]
So ist es denn auch mit dem geistigen Licht. Es kann und darf ob der heiligen
Freiheit des Willens der Menschen niemand irgend geheim gewaltsam eingegossen
werden, sondern man stellt das Licht frei auf einen Platz hin, da es von
jedermann bemerkt werden kann. Wer es
benutzen will, der kann es ohne Hindernisse benutzen; wer es aber nicht benutzen
will, der kann es ganz unbeirrt in seinem freien Willen auch stehenlassen,
gleichwie solches auch schon mit dem Licht der Sonne, das den Tag zeihet, der
Fall ist. Wir es benutzen will, der benutzt es zu irgendeiner Arbeit; wer aber
bei all dem hellen Tageslicht der Sonne müßig sein will, der sei es, und es
tut solches nichts der Welt zum besonderen Schaden. Denn das Licht nötigt keine
mit freiem Willen begabte Seele zu irgendeiner Tat.
jl.ev03.049. Kapitel
18] Wie aber? Sieh, hoher Bruder: allein durch die Liebe zu Gott und
durch ihre nimmer rasten könnende Tätigkeit! Denn unsere Liebe zu Gott ist ja
die Liebe Gottes Selbst in uns und leitet unsere Seele in die stets erhöhte Tätigkeit
des wahren, ewigen Lebens, das da in sich ist die vollste Wahrheit und das
hellste Licht. Wenn es demnach in einer Menschenseele zu tagen beginnt, dann ist
sie dem ewigen Lebensziele schon sehr nahe und kann nicht möglich mehr anders, als erreichen das Ziel des ewigen Lebens, das da in
sich ist alles in allem, was das vollendete Leben in aller Freiheit und in der
vollsten Selbständigkeit ewig je erreichen kann!
jl.ev05.229. Kapitel
01] (Der Herr:) »Du,
Epiphan, dachtest dir wohl, daß auch eine aus mehreren Einzelgedanken
zusammengestellte Idee schon ein begriffsartiges Bild sein und daher wohl auch
dem Gegenpole angehören kann, ja, sogar ein einzelner für und in sich
dastehender, ganz ausgeprägter Gedanke! Da hast du ganz recht; wenn so, da ist
aber der also fixierte Gedanke und desgleichen eine solche Idee eben keine
eigentliche Idee mehr, sondern schon ein für sich dastehender Einzelbegriff,
weil er der Seele gegenüber als ein wohlgeformtes Bild oder als eine schon
geordnete Handlung dasteht und daher den Gegenpol zum Pole des Lebens ausmacht.
02] Im ersten (positiven) Pole ist Leben, Tätigkeit
und Freiheit, im zweiten (negativen) oder Gegenpole der Tod, die Trägheit und
das Gericht; und seht, darin besteht dann auch die Hölle, der Satan und die
Teufel, - also entsprechende Bezeichnungen eben dessen, was Ich nun als Gegenpol
bezeichnete!
03] Seht, die ganze Schöpfung
und alles, was ihr mit euren Sinnen nur immer wahrnehmet, sind fixierte
Gedanken, Ideen und Begriffe Gottes, - auch ihr Menschen eurem sinnlichen Leibe
nach; und inwieweit die Seele mit dem Leibe durch seinen Nerven- und Blutäther
verbunden ist, ist auch sie im Gerichte und somit im Tode desselben haftend, von
dem sie sich aber dadurch, daß
sie durch ihren freien Willen nach den Gesetzen Gottes dem rein Geistigen
nachstrebt, befreien und ganz eins werden kann mit ihrem Geiste aus Gott,
wodurch
sie sonach als selbsttätig und selbständig von ihrem alten Tode in das freie,
ewige Leben übergegangen ist.
04] Nun merket aber etwas gar Wichtiges! - Erkenntnis und
Liebe bestimmen den ganzen Menschen zu irgendeiner guten oder auch schlechten Tätigkeit.
Ist das Erkennen ein geistiges und zu Gott hinlenkendes, so wird die Liebe auch
zu dem Geistigen und sonach zu Gott sich hinneigen und auch also tätig werden,
und diese Tätigkeit ist eine gute, und ihre Folgen sind der Segen aus den
Himmeln des Lebens.
05] Wird aber ein Mensch schon von der Wege an mit nichts
anderem in seinem Erkennen bereichert als mit solchem nur, was dem Leibe dient,
so wird auch seine Liebe ganz der Materie sich zuwenden und bald über Hals und
Kopf danach tätig werden, um sich desto mehr materielle Schätze zu sammeln und
durch sie dem Fleische desto mehr Annehmlichkeiten zu bereiten. Bei dieser
Gelegenheit geht dann die Seele ganz in die Materie, als in den Gegenpol des
freiesten Gottesgeistes, über und bildet also mit dem Gegenpole, als vom selben
gefangen, eben auch den Gegenpol. Die notwendige Folge davon ist das Gericht in
und durch sich selbst, der Fluch vom Leben in den Tod und also gewisserart der
ewige Tod selbst. Und wer schuldet daran - als eben der Mensch selbst, der sich
aus seinem Erkennen, Lieben, Wollen und Tun selbst das angetan hat!
jl.ev05.230. Kapitel
01] (Der Herr:) »Ihr
sehet daraus, daß selbst Gott, so Er nicht aus Sich Sich Selbst den für eure
Begriffe endlos großen Gegenpol gestellt hätte, keine Schöpfung als materiell
bestehend aus Sich hätte hervorrufen und hinstellen können, weil
eben der große Gegenpol die Schöpfung selbst ist.
Diese muß also gerichtet, fest, so gut wie tot und beharrlich sein, so sie
ihrem vom Schöpfer gestellten Zweck entsprechen soll. Und weil sie das ist, was
sie ist und wie, so ist sie auch gut Gott gegenüber. Böse
der Wirkung nach ist sie nur den Menschen gegenüber, weil diese der Seele und
teilweise sogar dem Fleische nach die Bestimmung haben, als aus dem Tode
erweckte Wesen sich für ewig mit dem reinen, positiven Geiste aus Gott zu
vereinen mit Gott, ohne dadurch je mehr ihre absoluteste Freiheit und Selbständigkeit
einzubüßen.
jl.ev06.014. Kapitel
07] Denn
eine jede Seele wird auch jenseits fortleben ganz aus ihrer Liebe und aus ihrem
Glauben und daraus nach der vollen Freiheit ihres Willens.
Ist die Liebe rein und gut, so wird auch ihr jenseitiges Leben ein reines, gutes
und seliges sein; ist aber ihre Liebe schlecht und unrein und für keinen
Nebenmenschen eine Seligkeit bereitend, so wird auch ihr jenseitiges Leben ein
unreines, schlechtes und seligkeitsloses sein.
jl.ev06.143. Kapitel
11] Wahrlich, Ich sage euch: Ohne
Mich könnet ihr nichts Verdienstliches tun zum ewigen Leben!
{joh.15,05} So ihr das anerkennet in euren Herzen, dann erst seid ihr Meine
wahren Jünger - und noch mehr: dadurch seid ihr auch Meine rechten Brüder im
Geiste Gottes!«
12] Da sagten wieder einige Jünger: »Das ist wohl alles sehr schön und
auch sehr weise geredet; aber wir gestehen es offen, daß alles das etwas hart
und auch eben nicht sehr verständlich klingt. Denn
mit der eigentlichen Freiheit des eigenen Willens sieht es da nicht sehr günstig
aus! Und so man etwas Gutes getan hat, so
geht das den freiwilligen Guttäter gar nichts an; für die Tat hat er keinen
Lohn zu erwarten, sondern nur dafür, daß er sich freiwillig dem erkannten göttlichen
Willen als Werkzeug dargeliehen hatte. Das ist sehr sonderbar! Der Mensch ist
und bleibt demnach dennoch nichts anderes als ein Werkzeug der göttlichen
Allmacht und ist in und für sich ewig ein pures Nichts. Wahrlich, bei solch
einer Lehre könnten sogar wir, die wir schon soviel von Dir gehört und gesehen
haben, in unserem Glauben schwach werden!«
13] Hier aber sagte der Riese: »Liebe Freunde, dieser Meinung
bin ich als ein jüngster Jünger dieses Meisters und Gottmenschen nicht! Was
ist denn mit einem Kinde, in welchem sich oft auch schon gar früh ein böser
Wille kundgibt? Muß es nicht dem weisen Willen seiner Eltern gehorchen und
seinen Willen am Ende nur dazu gebrauchen, allein das zu tun, was seine Eltern
wollen? Und hat es sich mit der Zeit stets mehr und mehr in dem Willen seiner
Eltern zurechtgefunden, so wird es dann selbst weise, weiß dann, was recht und
gut ist und verabscheut aus sich selbst das Böse, Falsche und Ungerechte. Es
kommt dadurch erst zum wahren Selbstbewußtsein und zur wahren, vernunftgemäßen
Selbständigkeit. Würde das Kind aber je dazu gelangt sein, so es nicht der
weisen Eltern Willen zu dem seinigen gemacht hätte?!
14] Und so können auch wir Menschen erst dann zum
wahren Selbstbewußtsein und zur wahren Lebensselbständigkeit gelangen, so wir
durch unseren freiwilligen Gehorsam den uns geoffenbarten göttlichen Willen
ganz zu dem unsrigen machen; denn in dem göttlichen Willen muß doch offenbar
deshalb auch die höchste Freiheit walten, weil Gott Selbst das weiseste und
somit freieste Wesen ist. Und so wir je irgendeinen Anspruch auf eine wahre
Lebensfreiheit machen wollen, so können wir diese nur dadurch erreichen, daß
wir als ganz eins mit Ihm denken, fühlen und wollen und dann auch völlig also
handeln. - Habe ich recht oder nicht?«
joh.08,31-36]
Wahre Freiheit durch Jesus;
Abhängigkeit durch Sünde
•
joh.08,31] Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: »Wenn ihr
bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger
02a] a Sagte Ich darauf zu den Juden, die an
Mich zu glauben anfingen: »So ihr bleiben werdet an Meiner Rede, so werdet ihr
dadurch auch Meine rechten Jünger. {a joh.08,31*; joh.15,07}
•
joh.08,32] und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei
machen.«
02b] a Ihr
werdet die darin liegende Wahrheit erkennen, und diese Wahrheit wird euch frei
machen, wie Ich solches schon zuvor berührt habe.«
{a joh.08,32*}
•
joh.08,33] Da antworteten sie ihm: »Wir sind Abrahams Samen und sind nie
jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: 'Ihr sollt frei werden?'«
03] Darauf antwortete der ungläubigere Teil der Juden,
sagend: a »Wisse, wir sind Abrahams Samen und sind nie jemandes
Knechte oder gar Sklaven gewesen! Wie sollen wir denn als freie Herren und Bürger
noch freier werden?« {a joh.08,33*; mt.03,09}
•
joh.08,34] Jesus antwortete ihnen und sprach: »Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.«
04a] a Darauf sagte Ich zu ihnen: »Wahrlich,
wahrlich sage Ich euch: Wer da Sünde tut, der ist auch der Sünde Knecht, wie
Ich dessen schon zuvor erwähnt habe! Der Knecht ist aber kein Freier, da er
stets den Gelüsten und Leidenschaften seines Fleisches gehorchen muß. {a joh.08,34*}
•
joh.08,35] »Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.«
04b] a Der Knecht bleibt nicht ewig im Hause,
sondern nur der Sohn. Knecht aber ist jeder Sünder, und das Haus ist das Reich
Gottes und seine Gerechtigkeit, und der Sohn ist die Wahrheit. {a joh.08,35*}
• joh.08,36] »So euch nun der
Sohn frei macht, so seid ihr wahrhaft frei.«
04c] a So euch aber nun Ich als der wahre Sohn
des Reiches Gottes frei mache, so seid ihr denn auch wahrhaft und recht frei.«
{a joh.08,36*; röm.06,16; röm.06,18; röm.06,22}
05] Sagten die Ungläubigen abermals: »Vergiß nicht, daß
wir Abrahams Samen sind und sind nie jemands Knechte gewesen! Was sprichst du
denn immer, daß du uns frei machen wirst?«
jl.ev07.054. Kapitel
12] Wer
sich sonach den Willen Gottes durch die Haltung der Gebote zu eigen gemacht hat,
der hat sich auch zu eigen gemacht die göttliche Macht und die göttliche
Freiheit und hat den Zustand der wahren Wiedergeburt des Geistes erreicht und a ist
als ein wahres Kind Gottes so vollkommen wie der Vater im Himmel Selbst.
{a lev.11,44; lev.19,02; lk.06,36; jl.ev01.155,15;
jl.ev01.039,05; jl.ev01.039,08; jl.ev01.050,13; jl.ev01.071,13;
jl.ev01.039,05-10; jl.ev02.159,14; jl.ev03.180,06; jl.ev04.001,04;
jl.ev04.039,01; jl.ev04.110,11; jl.ev04.245,04; jl.ev05.271,06; jl.ev07.226,10;
jl.ev07.054,12-13; jl.ev07.139,06; jl.ev08.027,11; jl.ev09.022,05*;
jl.ev09.024,05; jl.ev09.102,07; jl.gso2.018,15}
jl.ev07.062. Kapitel
04] Glaube du es Mir: So Ich euch
Menschen zu Maschinen machen wollte, so kostete Mich das nur einen mit Meinem
Willen verbundenen Gedanken, und der ganze Tempel, ganz Jerusalem und das ganze
große Land, in dem die Juden wohnen, würden Mich unmöglich für etwas anderes
erkennen als für den Messias - Jehova Zebaoth! Aber wäre allen Juden und auch
allen Heiden damit geholfen? Ich sage es dir: Wahrlich, nicht um ein Haar mehr
als dieser hölzernen Speiseschüssel, die - wie du das sogleich sehen sollst -
sich nach Meinem Willen nach allen Richtungen hin zu bewegen anfangen wird!
05] Sieh, nun lebt die Schüssel schon und schwebt in der Luft
gleich einem Vogel umher! Möchtest du nun dein Dasein wohl mit ihr tauschen?
Siehe, sie ist ganz lebendig und kann sich nach allen Richtungen hin bewegen;
aber sie hat kein Selbstbewußtsein, sondern Mein höchsteigenes Bewußtsein
durchdringt sie und macht sie lebendig. Du kannst an die Schüssel sogar Fragen
stellen, und sie wird dir ohne Mund und Zunge antworten. Aber wirst du wohl je
glauben können, daß die Schüssel für sich lebt, weise denkt und ohne Mund
und Zunge spricht?!
06] Ich sage dir aber noch mehr: Ich kann dieser Schüssel
vermöge Meiner Allmacht dieses Scheinleben für ewig erhalten. Wird sie aber
darum je ein eigenes, selbständiges und freies Leben Mir gleich haben? Ewig
nicht; denn solange Ich sie lebendig erhalte mit Meiner puren Macht, ist sie für
sich so gut wie völlig tot. Denn ihr Scheinleben ist nur Meine Willensmacht in
ihr und somit Mein höchst eigenes Leben. So Ich dieses zurückziehe, so ist
auch der alte Tod und das alte, notwendige Gericht aller Materie da, und du
wirst an ihr kein Leben mehr entdecken, - wie munter sie sich nun auch nach
allen Richtungen hin und her bewegt.
07] Und siehe, eben ein solches Leben hätten die Menschen, so
Ich sie mit Meiner Allmacht oder auch mit solchen Zeichen zwänge, die dem
Menschen keinen freien Gedanken übrigließen. Und es ist sonach für den
Menschen ein freier Unglaube um endlos vieles besser als ein durch Wundermittel
erzwungener Glaube; denn die vollste und selbständigste Freiheit
des Willens im Menschen ist der große Plan Gottes im Menschen.
Der Mensch kann wohl ganz unschädlichermaßen von Gott belehrt werden, was er
zu tun hat, um in sich des Lebens Vollendung zu erlangen; aber von Gott wie auch
von einem andern Geiste darf er dazu nie mit einer Macht genötigt werden. Denn
wird er das, so ist er gerichtet und somit für sich völlig tot und besteht als
ein freies und selbständiges Wesen gar nicht mehr.
08] Und siehe nun, aus eben diesem Grunde werden von Mir aus
gewisse von dir gewünschte Anschauungen und Erfahrungen im Reiche der reinen
Geister so selten wie möglich zugelassen, und so solche schon dann und wann für
einzelne Menschen, die dazu gleich den Propheten ausersehen sind, zugelassen
werden, so müssen eben nur diese ausersehenen Menschen, die von oben her sind
und schon auf einer anderen Welt die Leibeslebensprobe durchgemacht haben -
solche Anschauungen und Erfahrungen über das Jenseits machen, weil ihnen
solches nimmer schaden kann, aber auch den Nebenmenschen darum nicht, weil diese
den Propheten nur glauben können, so sie wollen. Wollen sie aber nicht - was
leider am allerhäufigsten der Fall ist -, so bleiben sie dennoch völlig frei
in ihrem Denken und in der Selbstbestimmung ihres Handelns, und das frommt ihnen
offenbar noch immer mehr als irgendeine äußere oder gar innere Nötigung zu
einem Glauben.
09] Der Mensch wird zwar nur durch Gott und in
Gott selig, aber nur insoweit, als er durch sein eigenes Wollen den Willen
Gottes zu dem seinigen gemacht hat und in seinem Selbstbewußtsein gewisserart
eins mit Gott geworden ist. Wenn aber Gott dem Menschen seinen freien Willen
hinwegnähme und dafür durch Seine Allmacht Seinen eigenen Willen in des
Menschen Herz setzte, so wäre der Mensch, wie schon gesagt, so gut wie für und
in sich völlig tot, da nur der aufgedrungene allmächtige Wille Gottes den
Menschen ebenso belebte, wie der Meinige diese Schüssel belebt hat. Gott aber
hat den Menschen erschaffen und hat ihn belebt und also eingerichtet, daß er
sich nach und auch selbst entfalten kann und muß, und das ist so weise, daß
der Mensch sich mit aller seiner Vernunft und allem seinem Verstande nichts noch
Weiseres vorstellen kann. - Und Ich meine nun, dir diese Sache genügend erklärt
zu haben. Wenn du das nun verstehst, so erheben wir uns von den Tischen, gehen
abermals hinaus ins Freie und sehen, was sich draußen alles zuträgt!«
jl.ev07.067. Kapitel
01] (Der Herr:) »Das steht also
solch einer vollendeten Seele sicher und sogar notwendig bevor, und doch ist
diese Eigenschaft einer lebensvollendeten Seele als ein mindester Grad der
eigentlichen großen Seligkeit anzusehen, weil das allein eine vollendete Seele
mit der Weile ebenso anzuwidern anfangen würde, wie es dich hier anwidern würde,
wenn du diese noch so schöne Landschaft nur hundert Jahre nacheinander fort
betrachten und bewundern müßtest.
02] Die größere Seligkeit einer Seele besteht doch offenbar
nur darin, daß die vollendete Seele auch mit der wahrhaften göttlichen Schöpferkraft
ausgerüstet und versehen ist und aus gottähnlicher Weisheit alles bewirken
kann, was Gott Selbst auf ganz dieselbe Art und Weise bewirkt und hervorbringt.
03] Ein noch höherer und eigentlich schon beinahe
allerhöchster Seligkeitsgrad einer vollendeten Seele aber besteht darin, daß
sie Gott, den alleinigen Herrn und Schöpfer der Unendlichkeit, als ihren höchsten
Lebensfreund fort und fort um sich haben und Ihn ohne alles Maß und ohne alle
Grenzen lieben kann und mit Ihm in einem Augenblick die ganze geistige und
materielle Schöpfung übersehen kann.
04] Das gar Allerhöchste der Seligkeit einer
vollendeten Seele aber besteht darin, daß sie sich, als mit Gott durch die
Liebe völlig vereint, auch in der vollsten göttlichen Freiheit befindet.
05] Wie aber das dir nun Gesagte völlig wahr ist, das kannst
du allein an diesem Meinem jungen Diener schon mit deinen leiblichen Augen gar
wohl entdecken. Du fragtest Mich schon ein paarmal, was es mit diesem Jungen für
eine Bewandtnis habe, woher und wer er sei. Und nun will Ich es dir kundtun:
06] Siehe, dieser Jüngling ist schon lange ein reiner Geist,
hat aber schon einmal auf dieser Erde als ein Mensch im Fleische gelebt! Sein
Name war Henoch, und er war ein erster Prophet und Gotteslehrer der ersten
Nachkommen Adams.
07] Da seine Seele in jener Urzeit der Menschen
dieser Erde in der höchsten und reinsten Liebe zu Gott entbrannte, so löste
eben solche Liebe seinen Leib in eine ätherische Substanz auf, mit der die
freie Seele bekleidet ward und sofort für immer ein Erzengel der höchsten
Himmel Gottes, das heißt der höchsten göttlichen Freiheit, wurde, was du wohl
daraus ersehen kannst, daß sie hier zu nächst um Mich ist.«
Warum
Gott mit menschl. Übeln Geduld hat; Zweck der
Willensfreiheit
04] Wir aber
haben eine Bitte an Dich, o Herr! Verkürze doch Deine heilige Geduld, und
strecke einmal vollends Deine unverbesserlichen Feinde unter den Schemel Deiner
Füße, und züchtige sie mit der Rute, die sie sich lange wohl verdient haben!«
05] Sagte Ich: »So ihr an Mich wahrhaft glaubet, so müsset
ihr Mir in der Weisheit, die alle Dinge in der Welt leitet und schlichtet, auch
nicht vorgreifen, sondern eure Geduld mit der Meinen vereinen und euch denken: In
dieser Lebensfreiheitsprobewelt ist die Ordnung ein und für alle Male so
gestellt, daß da ein jeder Mensch tun kann, was er will; denn nur durch die
vollste Freiheit seines Willens kann er sich das wahre, ewige Leben seiner Seele
erkämpfen. Wie er aber einen freien Willen hat, so hat er auch eine rechte
Vernunft und einen freien Verstand, durch den er alles Gute und Wahre wohl
erkennen und beurteilen kann, und da ihm die Kräfte danach reichlichst
verliehen sind, so kann er auch völlig danach handeln.
06] Erkennt der Mensch
das Gute und das Wahre, handelt aber dennoch freiwillig dawider, so baut er sich
selbst das Gericht und seine eigene Hölle und ist darum schon in dieser Welt
ein vollkommener Teufel. Und sehet, das ist dann die Strafe, die sich ein Mensch
ohne Mein Wollen selbst antut!
07] Darum kümmert euch nicht um Meine große Geduld und Liebe
zu den Menschen, ob sie gut oder böse sind! Ich ermahne sie nur, wenn sie durch
ihre eigene Schuld auf Abwege geraten sind; aber Ich kann sie mit Meiner
Allmacht dennoch nicht ergreifen und zurücksetzen auf die rechten Wege des
Lebens, weil das soviel hieße, wie ihnen die Freiheit ihres Willens nehmen, was
soviel wäre, wie ihnen das Leben der Seele und des Geistes in ihr nehmen.
08] Darum gehe ein jeder, wie er gehen will! Es
ist für den Menschen mehr als genug, daß er die Wege kennt und die sicheren
Folgen, die er erreichen muß, ob sie gut oder böse sind. Denn ein jeder
Mensch, wenn er zum Gebrauch seiner Vernunft und seines Verstandes kommt, weiß
es, was nach den Offenbarungen aus den Himmeln recht und gut - oder auch, was da
unrecht und böse ist. Die Wahl, danach zu handeln, ist seinem freien Willen völlig
anheimgestellt.
09] Wenn ihr das recht erkennet, so dürfet ihr nicht klagen
über Meine Geduld und Langmut; denn es muß einmal auf dieser Erde, die ein
Erziehungshaus für werdende wahre Kinder Gottes ist, also und nicht möglich
anders sein.
10] Wo die Menschen aber berufen sind, völlig gottähnliche
Geister und Wesen zu werden, da muß ihre Willensfreiheit auch umgekehrt dahin
den ins Endloseste gehenden freiesten Spielraum haben, sich zu einem
vollendetsten Teufel zu gestalten, der aber dann freilich als selbst schuldig
der elendeste Träger dessen sein wird, was er sich durch seinen Willen selbst
bereitet hat.
11] Ich werde darum
niemanden seiner bösen Taten wegen durch Meine Allmacht richten und strafen,
sondern er sich selbst und das unwandelbare Gesetz Meiner ewigen Ordnung, das
jedem auf dem Lichtwege der vielen Offenbarungen kundgemacht worden ist schon
von Anbeginn des menschlichen Seins auf dieser Erde.
12] So ihr das nun verstanden habt, so übet euch
denn auch in der Geduld und habt auch in euch ein wahres Mitleid nicht nur mit
den kranken Leibern, sondern viel mehr noch mit den kranken und blinden Seelen
der Menschen, so werdet ihr am leichtesten und ehesten zur wahren und vollen
Gottähnlichkeit gelangen und gleich werden den Engeln im Himmel!«
jl.ev08.020. Kapitel
03] Meine
Lehre gibt euch die höchste Freiheit und
kann darum nicht mit dem Schwerte und mit den Ketten der finsteren Sklaverei
verkündet werden; denn
was dem Menschen die höchste Lebensfreiheit verschaffen kann und wird, das muß
er auch in seiner vollen Freiheit anerkennen und annehmen.
Wie Ich aber alles das euch umsonst gegeben habe, also sollet ihr es denen, die
es von euch haben möchten, auch wieder umsonst geben! {vgl. mt.10,08}
04] Also habe Ich auch niemandem von euch einen
Zwang angetan, sondern in der vollsten Freiheit habe Ich euch nur zugerufen: Wer
da will, der komme, höre, sehe und folge Mir nach! Und ihr tatet das aus eurem
freien Willen heraus. Und also tuet auch fürder in Meinem Namen, und ihr werdet
guten Weges zu wandeln haben!
jl.ev08.035. Kapitel
09] Als aber mit der Zeit
die Menschen die Materie ihres Glanzes und ihres Scheines wegen zu schätzen und
zu achten anfingen, da gingen sie in ihr Gericht über, wurden (geistig) blind,
hart, habgierig, geizig, lügnerisch, zänkisch, betrügerisch, hochmütig, böse
und kriegs- und eroberungssüchtig und gerieten dadurch ins Götzen- und
Heidentum und somit auch in die eigentliche Hölle, aus der sie ohne Mich nicht
erlöst werden konnten.
10]
Darum mußte Ich Selbst die Materie anziehen, mit ihr das Gericht, und muß es
durchbrechen, damit Ich dadurch zur Eingangspforte ins ewige Leben werde für
alle Gefallenen, wenn sie durch diese Pforte zum Leben eingehen wollen. Darum
auch bin Ich die Tür zum Leben und das Leben Selbst. Wer nicht durch Mich
eingeht, der kommt nicht zum Leben im Lichte der ewigen Wahrheit (und) der
Freiheit, sondern bleibt gefangen im Gerichte der Materie.
jl.ev08.176. Kapitel
16] Hast
du aber die Wahrheit so gefunden, und bist du dadurch denn auch frei und rein
geworden, so wird dadurch auch alles, was dich umgibt, zur Wahrheit, Reinheit
und Freiheit; denn für den Wahrhaftigen ist alles wahr, für den Reinen alles
rein und für den Freien alles frei. Ein mehreres benötigst du vorderhand noch
nicht. Frage dich aber nun selbst, ob du das alles auch wohl verstanden hast,
was Ich dir nun dargestellt habe!«
jl.ev09.174. Kapitel
09] Das
Licht der a vollgefüllten Lebenslampe in seinem diesirdischen
Leben aber ist ein voller, lebendiger Glaube, der ihm die Dinge des Reiches
Gottes mehr denn zur Genüge erleuchtet. Wer in diesem Lichte verharrt und sich
nicht mehr, denn zu seinem Leibesleben nötig, um die Dinge dieser Welt kümmert,
der kommt frühzeitig zum ewigen Lebenslichte in sich, und also denn auch schon
diesseits ins ersichtlich wesenhafte Reich Gottes und in seine Kraft und Macht;
denn wer da eins ist mit dem Willen Gottes des Herrn, der ist auch eins mit
Dessen ewig vollkommenster Weisheit, Freiheit, Selbständigkeit, Macht und Kraft
und ist dadurch denn auch für ewig ein wahrstes Gotteskind.
{a mt.25,01-13}
jl.ev09.181. Kapitel
08] Ich aber sage
dir, daß Ich allein das wohl sicher am allerbesten und klarsten einsehe, wie
eine Seele zum Behufe ihres kurzen, diesirdischen Probelebens in ein rechtes
Gleichgewicht zwischen die Welt der Materie und jene der reinen Geister zu
stellen ist, damit
eben dadurch die volle Freiheit ihrer Liebe und ihres Willens bedungen wird.
09] Daß
für eine jede Seele die Materie ein gewisses Übergewicht haben muß, das ist
darum also verordnet, auf daß die Seele dadurch genötigt wird, tätig gegen
das kleine Übergewicht der Materie zu werden, um so von der Freiheit ihres
Willens den rechten Gebrauch machen zu können; um aber das tun zu können, ist
ihr die Lehre zu allen Zeiten klar aus den Himmeln gegeben, welche die Seele in
eine vollkommene Freischwebe zwischen Geist und Materie stellt.
10] Wenn die Seele sich dann nur einige Mühe geben will, sich
tatsächlich ins Geistige zu erheben, da bekommt das Geistige aber auch
alsogleich ein mächtiges Übergewicht, und die Seele erhebt sich mit großer
Leichtigkeit über das Gewicht der Trägheit der Materie ihres Fleisches und
dringt in das Leben des Geistes in ihr.
11] Hat sie das mit wenig Mühe getan, so kann ihr dann die
Schwere der Materie ihres Fleisches kein Hindernis zum Fortschreiten zur möglich
höchsten Lebensvollendung in den Weg legen; und gelangt sie auf dem leichten
Wege ihres Fortschreitens auch noch dann und wann auf kleine Steine des Anstoßes,
so kostet es sie nur eine höchst geringe Mühe, sie aus dem Wege zu räumen.«
jl.ev10.171. Kapitel
06] So Er aber eine
Lebensmaschine nur zu dem Behufe schafft, auf
daß sich ein Funke Seines Urlebens für die eigene gottähnliche Freiheit und
Selbständigkeit stärke und festige, (hier
steht klar und deutlich, dass unser Geburtsgeist nicht neu ist, wie es auf der
letzten Lorbertagung hieß, sondern er sein Leben seinem Urfunken verdankt!) dann
die Lebensmaschine ablege und sich durch die Liebe und Weisheit in ihm
vollkommen einige, so geht dadurch von dem urschöpferischen Grundleben nicht
nur nichts verloren, sondern der Schöpfer und das Geschöpf gewinnen dadurch
Unendliches, für dich jetzt freilich Unbegreifbares.
07] Wenn du aber in
deiner Seele in dem wahren Geiste Gottes wiedergeboren wirst, so wird dir das
klarwerden, wie die Liebe Gottes durch die Liebe Ihrer Kinder zu Ihr in Sich
stets mächtiger wird, und ebenso auch die Liebe Gottes in den Kindern.
08] Gott aber war von Ewigkeit ein reinster und
vollkommenster Geist und kann daher nichts anderes wollen, als daß mit der Zeit
alle Seine Geschöpfe auf den vom Schöpfer vorgesehenen Wegen wieder das
werden, was Er Selbst ist, - nur mit dem Unterschied, daß sie vor ihrer
gewisserart materiellen Ins-Dasein-Rufung nichts anderes waren als pure große
Gedanken und Ideen des Schöpfers, die Er dann mit den Zeiten der Zeiten mit der
Macht Seines Willens gewisserart wie außer Sich als für sich bestehend
hinausstellte und ihnen eine Umhülsung gab, innerhalb welcher sie sich nach und
nach selbst mehr und mehr beschauen und erkennen mußten und den Sinn für die
Selbständigkeit und für die Freiheit in sich durch Meine sie dennoch noch
immer durchdringende Kraft erkeimen lassen mußten.
09] Freund, wenn solch
ein Keim nicht auch in dir bestünde - von dem du als äußerer Sinnenmensch
freilich wohl nichts weißt -, so würdest du dem Schöpfer deine Vorwürfe
nicht gemacht haben; denn nur der unzerstörbare Lebenssinn in dir hat dich, dir
unbewußt, dazu aufgefordert, und Ich bin darum auch hauptsächlich deinetwegen
in diese Gegend gekommen, um dir mit Wort und Tat zu zeigen, wie weit und tief
du dich noch hinter dem Lebens- und Lichtpfeiler befindest! Und nun haben wir
vorderhand gegenseitig an den Worten zur Genüge und wollen deinetwegen auch zu
einigen Tatsachen übergehen.«
jl.ev11.017. Kapitel
27] Jetzt wird es euch auch
klarer werden, daß Luzifer glaubt, er müsse so handeln, wie es geschieht,
damit die Materie hätte geschaffen werden können, - ein Irrtum deshalb, da
nicht die Materie der Endzweck Meiner Schöpfung ist, sondern nur das
freie Erkennen, Lieben und Begreifen der Gottheit das Ziel der aus Mir
gestellten Wesen ist, die Materie aber
hierzu nur ein Notbehelf. Luzifer bestand auf diesem zweiten Irrtum und verlor
sich in den Enden seiner polaren Eigenschaften, sich selbst belügend, dadurch
die Materie erhalten zu müssen. Es war ihm soviel Freiheit gegeben, die Materie
durchdringen zu können, das heißt, bewußt in sich zu beschauen, damit er als
der urgeschaffenste Geist erkenne, welches Leid er seinen Gefährten gebracht
habe, und er dadurch zur Umkehr geführt werde. Er tat dieses jedoch nicht,
sondern wollte erst recht herrschen als ein Fürst der Materie, die ihm gehöre.
Er verdunkelte daher möglichst die sich wieder ausbildenden Menschenkristalle,
um sein Reich zu erhalten; denn der Kampf mit Gott schien ihm groß, erhaben und
das Leben erhaltend.
28] Die Menschenkristalle, welche ebenfalls wieder zur
Erreichung des Zweckes freigestellt werden mußten, konnten sich ihm zuneigen
oder Mir und fielen allerdings zu Lebzeiten vielfach in seine Netze. Siehe das
Heidentum, in dem er sich als König und seine polaren Eigenschaften, die
ebenfalls größte Weisheit in sich bergen, als Götter verehren ließ!
29] Man wird nun fragen: Warum ließ Ich solches Treiben zu? Unverständlich
bleibt es, wenn man nicht das Endziel betrachtet, und das ist freiestes
Selbsterkennen in Gott.
30] Wenn ein großer Volksführer sich in Verkehrtheiten gefällt
und seine Anhänger mit sich fortreißt, wie kommt man da am schnellsten zu dem
Ziel, allen das rechte Licht zu bringen? Sicher, wenn der Volksführer selbst
von seinen Verkehrtheiten abläßt; denn die Anhänger werden ihm schnellstens
folgen. Sucht man ihm aber die Anhänger einzeln abwendig zu machen, so lange,
bis er allein dasteht, so wird das Ziel weit mehr hinausgeschoben.
31] Bei Mir heißt es nun allezeit, an den Kern gehen, und
wenn dieser nicht geändert werden kann, sodann den Umweg einschlagen!
32] Da nun während der Gefangenschaft - denkt jetzt an das
Bild des Königs - der stete Vorwurf gemacht wurde: 'Könnte ich den König
sehen, so würde ich an ihn glauben!', so wurde dadurch Meine Menschwerdung
bedingt; erstens für die Gefallenen und zweitens, um den Nichtgefallenen die
Gottheit persönlich sichtbar zu machen und so ihren Glauben zu krönen.
33] Hier liegt das Geheimnis Meiner
Menschwerdung, welche die Materie durchbrechen mußte, die sonst immer härter
und härter werden mußte, falls Luzifer sich immer mehr in die Härten des
Gegenpols verlor. Meine Menschwerdung gebot daher einen Halt und zeigte genau
den Weg zur Loslösung von dem Götzendienst und der Verehrung der polaren
Eigenschaften und mußte nun auch den Beweis liefern, daß erstens der Tod überwunden
werden kann - durch welchen die Menschen an die Materie und deren Genüsse
gebunden wurden - als das Höchsterreichbare, und zweitens, daß das Leben nicht
in der Materie, sondern im Geiste geschieht und erstere nur ein Gefängnis des
letzteren ist.
34] Daß Ich Mir das geeignetste Land, Volk und Familie
vorbereitete, wo der sichere Erfolg Meines Opfers stattfinden konnte, da
andernfalls Luzifer Mich hätte besiegen können, ist selbstverständlich, und
die Geschichte des jüdischen Volkes beantwortet die Frage, wo das geschehen mußte.
J.
Lorber: 'Das gr. Evangelium Johannes', Bd. 11, Anhang S. 251 ev11-252.htm
01] Zweitens, sie in der
Materie noch zu belassen auf eine kurze Zeit, aber sie dann auferstehen zu
lassen ohne die vielen Stufenvorgänge; sie dann in gewisse Vereine abzuteilen
und so fortbestehen zu lassen. Aber in diesem Falle hätten sie sich so
gestaltet und geartetet in ihren Vereinen, mit größerer Intelligenz begabt,
leicht von den hohen Zinnen ihrer Erkenntnis hinabstürzen können, und Mir
bliebe dann wieder eine zweite Gefangennehmung in eine gefestetere Materie als
notwendig übrig.
02] Fürs dritte zeigte sich auch eine Möglichkeit
darin, alle die gefangenen Geister wieder auf einmal zu erwecken und sie auf die
Stufe der urgeschaffenen großen Geister, aber separiert, zu stellen. Dies hieße
aber soviel, als sie dem Urhochmute preiszugeben, und es wären dadurch aus dem
einen verlornen Sohne zahllose Äonen geworden, die viel schwerer die wahre
Heimkehr gefunden hätten. Es blieb darum diese große Idee als untauglich von
Mir hinangewiesen, und der Weg, nämlich, daß Ich die Materie Selbst in Meiner
vollen Göttlichkeit durchbräche und durchwandere, der für alle Ewigkeit
angenommene und endgültige, auf dem alle Kreatur zu ihrer vollsten Freiheit und
Selbständigkeit Mir ähnlich gelangen kann.
03] Und seht, darin besteht geistig Mein Fasten und die von
dem Evangelisten zu materielle Erzählung der Versuchung des Teufels an Meiner
Person.
04] Also ist diese evangelische Sache auch anzunehmen, zu
glauben und zu verstehen. Wer sie aber nach der materiellen Darstellung annimmt,
der wird auf die Erklärung und das Verstehen schon im großen Jenseits warten müssen;
und dergleichen zu warten habende gibt es ohne ihre Schuld gar viele. Daher wird
ihnen solches auch nicht als ein Übel angerechnet werden, sondern sie werden in
einem helleren seelischen Zustande schon eines Bessern inne werden. Denn wie
sollte man den vielen stockblinden Menschen das auch für ein Übel annehmen, an
dem sie nicht die geringste Schuld haben? Es ergeben sich hier noch wie von
selbst zwei leicht zu beantwortende Fragen.
05] Die erste: Warum habe Ich als allwissender und allmächtiger
Gott und Herr es denn zugelassen, daß Mein reines zu den Aposteln und sogar
vielen andern Menschen gebrachtes Wort von diesen und von so vielen Evangelisten
nicht selten auf die widersprechendste Art überliefert wurde, und daß von Mir
gar wenig Wahrnehmbares dem entgegen unternommen wird?
06] Diese Frage ist ebenso, als so man Mich fragte, warum Ich
auf dieser Erde nicht lauter Weizen, Korn ud Gerste und edle Obst- und Fruchtbäume
habe aus dem Boden der Erde wachsen lassen. Ich glaube, diese Frage bedarf wohl
keiner näheren Beantwortung, da schon seit langer Zett die Menschen durch ihr
Forschen die Erfahrung gemacht haben, daß es nicht ein Unkraut auf der ganzen
Erde gibt, aus dem, bei gerechter Anwendung, nicht etwas Nützliches und
Heilsames bereitet werden könnte. Die Apotheker und Ärzte werden das wohl am
besten verstehen, daß man aus dem puren Weizen, Korn und Gerste keine Fieber
heilen, keinen Ausschlag Vertreiben und kein Bauchgrimmen stillen kann!
J.
Lorber: 'Das gr. Evangelium Johannes', Bd. 11, Anhang S. 252
01] Wie es sich hier verhält, daß
also alles seinen Nutzen und Zweck hat, so haben auch die vielen irr- und abergläubigen
Menschen auf dieser Erde Nutz und Zweck; denn wären alle, wie sie schon auf die
Welt kommen, einem Erzengel Raphael gleich erleuchtet, aber noch mit ihren trägen
Leibern behaftet, so würde auch kein Mensch sich rühren, über etwas
nachzudenken und bemüht sein - die reine Wahrheit zu suchen und zu finden. - Es
träte da bald eine allgemeine Lethargie ein, da kein Mensch dem andern etwas nützen
oder schaden könnte. So aber werden die mit einem helleren Verstande begabten
Menschen erst durch die Dummen recht mit in den Eifer gesetzt, der Dummheit und
der Finsternis, je mehr sich diese auszubreiten drohen, desto eifriger und
energischer entgegenzutreten und haben dann eine große Freude daran, so sie
durch ihren Eifer eine Menge blinder Tölpel auf den Weg des Lichtes gebracht
haben.
jl.ev11.252,02] Und zu dem Behufe taugen dann auch die sich im
materiellen oder Buchstabensinne widersprechenden Evangelien; den reinen Geist
enthalten sie dennoch, den ein jeder von Mir nur ein wenig Erleuchtete schon
herausfinden kann.
jl.ev11.252,03] Was aber die sogenannte gemeine Menschheit betrifft,
die in ihrer blinden Einfalt den Kindern gleich auch einen messingnen Tantes für
einen vollen Dukaten annimmt, so schadet ihr das nicht; denn ihr wisst ja, daß
es in Meines Vaters Hause gar viele Wohnungen und Schulen gibt, in denen solche
hier geistig verarmte Seelen zu einem rechten Lichte gelangen können und auch
werden. Und darin liegt auch der Grund, warum Ich mit den sogenannten verstand-,
vernunft- und sinnlosen Statthalterschaften Gottes auf dieser Erde Geduld habe
und trage. Aber es hat hier dennoch alles seine Zeit und Dauer. Was heute noch
blüht und besteht, kann morgen schon verdorren und vergehen! Das wäre also die
Antwort auf die erste Frage.
jl.ev11.252,04] Die
zweite Frage aber besteht darin: Wie konnte Ich als die höchste Weisheit von
Ewigkeit darin mit Mir Selbst gewisserart einen Mich Selbst versuchenden Rat
halten, auf welche Art und Weise alle in der Materie gebundenen Geister auf das
Zweckdienlichste in ihre Freiheit und Selbständigkeit übergehen könnten?
Nun, diese Frage scheint freilich schwieriger zu beantworten zu sein, denn die
erste. Allein Ich aber sage: Sollte denn Ich als das ewig höchstweise Wesen
nicht auch zuweilen Mir das Vergnügen gönnen, bei gar großen und wichtigen
Schöpfungsangelegenheiten mit Meiner inwendigen Liebe (als Meinem Vater) ein
wenig zu beraten, wie dies oder jenes besser und zweckdienlicher wäre? Solche
Beratung ist für Mich eine erhöhte Seligkeit, so wie auch für alle Mir ähnlichen
höchst weisen Engelsgeister in der ganzen Unendlichkeit!
jl.ev11.252,05] Dient ein tieferes Nachdenken über einen
hochwichtigen Gegenstand ja einem guten und weisen Menschen dieser Erde schon zu
einem großen ihn beseligenden Vergnügen; warum sollte dann Ich als der Urschöpfer
aller zahllosen Gedanken und Wünsche in den Menschen und Engeln - des Vergnügens,
göttlich zu denken, gänzlich entbehren? -